Coverbands und ihre Stellung/Rolle in Deutschlands Musiklandschaft

Oftmals werden ja nicht mal mehr Midi-Musiker, sondern gleich mobile DJ's verpflichtet. Aber egal ob Midi oder MP3, das aus meiner Sicht perverse ist, denen werden dann teilweise trotz Sparmaßnahmen € 500 - 800 für den Abend bezahlt. Ich frage mich dann immer für was ? Für dieses Geld würden bestimmt auch ein paar Musiker spielen, oder ?

Ein interessanter Punkt. Ich war selbst mehrere Jahre in einer Galaband (Rhythmusgruppe+3 Bläser+2 Sängerinnen) unterwegs, also eher auf großen Galas (übrigens trotzdem mit Sequenzereinsatz). Ich habe dann in Salonorchestern gespielt (also historische Tanzmusik, alles live) und bin mittlerweile als Solo-Entertainment-Pianist unterwegs. Der Grund liegt u.a. darin, daß ich mein Lebensunterhalt mit Musik verdienen will. Musiker in Ensembles oder Bands müssen schon extrem gut gebucht sein (oder das Gehalt aus öffentlichen Subventionen beziehen, wie viele Orchester), damit der Lebensunterhalt gesichert ist. Die logische Konsequenz bei Freiberuflern liegt natürlich darin, daß weniger Musiker beschäftigt werden.

ABER: trotzdem ist Musik ein wertvolles Kulturgut, d.h. eine Dienstleistung, für die viele Menschen bereit sind, Geld zu zahlen. Genau deswegen kann der DJ 800,- Euro berechnen - weil beispielsweise die Musik auf einer Hochzeit durchaus als Wert angesehen wird. Genauso wie die vielen bunten Lampen, die ja auch Geld kosten. Braut und Bräutigam werden sich i.d.R. einig sein, daß da eine wertvolle Dienstleistung entsprechend honoriert werden muss. Und der DJ kann, wenn er mehrere Jobs dieser Sorte pro Monat hat, davon leben.

Natürlich würde für 800,- Euro vielleicht auch eine Hobbyband spielen. Das Ergebnis wäre möglicherweise auch künstlerisch hochwertiger. Aber bei Hochzeiten spielt das beispielsweise kaum eine Rolle, denn durch die starke mediale Prägung vieler Jugendlicher steht das Engagement von Livemusik bei der eigenen Hochzeit (wenn sie ein par Jahre später heiraten) gar nicht unbedingt zur Debatte. Die Möglichkeit, Livemusiker zu engagieren, ist meiner Erfahrung nach aus den Köpfen vieler Menschen verdrängt worden. Und selbst diejenigen, die diese Möglichkeit erwägen, sehen in einer Liveband eher einen Unsicherheits- und unnötigen Kostenfaktor, als einen qualitativen Gewinn.

Die gleiche Tendenz gilt übrigens auch für viele andere Handwerksberufe. Hast du schon mal einen Schneider beschäftigt, damit er eine für dich passende Hose näht? Vermutlich nicht, auch wenn es die ästhetisch möglicherweise bessere Lösung wäre (no offense intended ;)).

Meine Konsequenz sieht so aus, daß ich als Pianist für einige Veranstalter spiele, die Livemusik zu schätzen wissen. Damit ist allen Seiten gedient. Beim Publikum beobachte ich oft, daß auch sie Livemusik als Wert zu schätzen wissen, auch wenn sie selbst nicht direkt dafür bezahlen, sondern nur indirekt.

Harald
 
Zum einen sollte man festhalten, dass sich die Bedeutung einer Coverband mit der Zeit verändert hat. Während früher (da hießen die Coverbands noch Oldiebands ;)) mehr oder minder Parties feierten, wo Musik gespielt wurde, an der man Spaß hatte, und wo es auch nicht so darauf ankam, dass es nicht ganz so wie das Original klang. Von diesen Bands gab es eine ganze Menge und alle spielten fast dasselbe Programm (Natürlich hat es auch Ausnahmen gegeben ;)) Aber im Großen und Ganzen war es schon so. Gleichzeitig gab es früher Alleinunterhalter und Tanzbands, die für spezielle Veranstaltungen gebucht wurden. Hochzeiten, Geburtstage, Tanzveranstaltungen, Galas, etc. Das Programm von diesen Bands bestand aus bekannten Songs, die tanzbar waren und wo man sich auch noch gut bei unterhalten konnte (also im Sinne von miteinander sprechen ;))
Heute gibt es Bands (Coverbands) die alles anbieten (müssen) Zudem ist ein wesentlicher Aspekt hinzugekommen. Die Leute (das Publikum) will nicht nur gute Musik und das mit einem möglichst guten Sound hören, sondern es möchte auch unterhalten werden. Also bauen immer mehr Coverbands kleine Showeinlagen ein. Da wird sich umgezogen, da gibt´s eine Elvis-Parodie usw. Und solnage ein Markt dafür vorhanden ist, wird es diese Art von Coverbands auch geben. Und dagegen ist meiner Meinung nach absolut nichts einzuwenden, weil diese Musiker genauso ihren Job verrichten, wie andere Musiker auch. Und es ist mitunter ein sehr harter Job!

Im Gegensatz dazu die DJs, die gebucht werden, und die genauso ihre Berechtigung haben, aber natürlich nicht in der Lage sind wie eine Coverband "eine Bühne zu füllen".

Was die Qualität und den Anspruch angeht, so ist beides gestiegen. Bands, die undiszipliniert, unflexibel sind, einen schlechten Sound haben und sich nicht zu präsentieren wissen, werden nicht gebucht. Jedenfalls nicht ein zweites Mal. Und man mag es nicht glauben, aber es ist noch einiges im großen Topf drinne. D.h. es gibt immer noch genug Veranstaltungen: Firmenfeste, Hochzeiten, etc wo man als Coverband spielen und gutes Geld verdienen kann. Aber das geht nicht mehr indem man sich auf die Bühne stellt und ´Satisfaction´ singt.
Die Zeiten sind vorbei.
 
@HaraldS
Du bist keiner von den Midi-Musikern, die ich meine, auch wenn Du Dir mittels der heutigen Technik helfen lässt, das entnehme ich schon Deiner Vita. Dass der "klassische Alleinunterhalter" eine Begleithilfe benötigt, war schon immer mehr oder weniger so. Solange der Musiker sich begleiten lässt ist das ok, wenn es aber umgekehrt ist, wird es bedenklich, das sind m.E. weniger Musiker denn "Instrumentenbediener".

@Mod-Paul
ich kenne selber noch die Zeit aus 40 Jahren Tanzmusiker oder Covermusiker. Die guten Tanz, Gala und Show-Bands (zumeist Profibands) hatten, neben ihrer Musik auch schon in den 60er und 70ern einstündige Mitternacht-Shows als Alleinstellungsmerkmal parat. Bands wie die Peter Hilger Crew, Les Clochards, Europop Six, Jochen Brauer, Pepe Lienhardt oder auch Hazy Osterwald etc., waren für ihre Mitternacht-Shows bekannt und spielten deswegen auch in allen angesagten Nightclubs in ganz West-Europa. Erübrigt sich zu sagen, dass die ein gutes Geld verdienten. Wenn ich mich richtig entsinne, gab es sogar im ZDF eine Sendung namens Nacht-Club, bei der die genannten Bands schon auch mal Live zu sehen und hören waren.

Doch zurück zur heutigen Situation, ich glaube HaraldS hat das gut beobachtet, viele die eine Feier oder Veranstaltung planen, denken nicht mehr zuerst an Livemusik - sehr schade, denn Plattenaufleger und "Instrumentenbediener" sollten nicht mit handgemachter evtl. sogar virtuos gespielter Musik gleichgesetzt werden. Mir ist auch klar, dass solche Überlegungen für den Veranstalter keine Rolle spielen, aber als Musiker der alten Schule darf man auch mal etwas sentimental sein. :)

Gruss Helmut
 
Es spielen doch mehrere Faktoren eine Rolle. eine gute Band zu haben wenn dann die Logistik fürs Publikum versagt, es zu wenig Klos hat oder die Stimmung einfach Mist holt auch ne gute Band nichts raus.
Und wenn halt alles stimmt, die Laune gut ist, akzeptieren wir eben auch eine mittelmässige Band. Viele (nicht alle) Leute haben an die Musik einen anderen Anspruch als wir Musiker, vielleicht weil es ihnen weniger wichtig ist. Und die zufrieden sind wenn es wummert und rockt, auch wenn der Gitarrist eine verstimmte Klampfe hat oder alles nur zugesiffte Penner sind. Der nächste ist schlecht, ich weiss, aber trotzdem hehe:

Auch Musik kann schöngesoffen werden, nicht nur Frauen...

Ich spiele zum Beispiel M-Klasse Musik. (Müll-Klasse) Wenn man mich mit Virtuosen vergleicht. My Experience als Cover Musiker:
Da wo es mir als Musiker Spass macht, verdiene ich kaum etwas, also in Clubs zb oder kleineren Openairs. Aber das ist befriedeigender, weil die Leute eben zuhören und sich interessieren.
Dann gibt es noch die Anlässe bei denen ich 2000 oder 3000,- rausholen kann. Hochzeiten, private Feten oder Geburtstag oder so. Und wenn du da nur dem gefällst, der dich gebucht hat, das ist Prostitution. Gemecker über zu hohe Lautstärke oder man wird auch mal freundlich aufgefordert das Musizieren einzustellen, weil eine Oma das nicht mag usw. Wääääh, sowas mach ich nicht mehr.

Covern ist ok, nicht weil ich es mache, aber weil es die Bedürfnisse der zahlenden Kundschaft abdeckt. Klar, denen ist es dann egal wer ich bin. Aber Spass macht es trotzdem. Ausserdem haben mich noch nach jedem Cover-Gig Leute angesprochen, die es toll fanden was ich mache. Ganz ein Neutrum ist man scheinbar doch nicht.

Ich hab vor vielen Jahren als ich noch jünger war auch in EK Bands gespielt. Und ehrlich gesagt, wir hatten auch Zuspruch, reichte aber wohl nicht aus auf die Dauer. Aber auch da kamen danach Leute sich bedanken und so. Also ich can get some satisfaction mit meiner Musik, halt in einem überschaubaren Rahmen. :D
 
Paul hat schon recht, es reicht nicht mehr, wenn man einfach nur Statisfaction spielen kann. Das war vielleicht früher mal so, aber da waren auch die Ansprüche anders. Da war man schon teilweise Hero, wenn man eine E-Gitarre spielen konnte, womöglich noch eine "richtige" Marke, wie Fender oder Gibson, dazu einen eigenen Verstärker. Was musste man für einen Aufwand fahren, vor allem Geld investieren, um auch nur einigermaßen akzeptabel PA und Licht zur Verfügung zu haben. Heute kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, wie wir vor 30 Jahren noch mit zwei 15/3er Boxen, über die lediglich der Gesang abgenommen wurde, Zeltveranstaltungen mit 2000 Leuten beschallt haben, und die Leute begeistert waren. Die "Lightshow" bestand aus selbstgebauten Bars, wo Concentra-Lampen (wer kennt sie noch?) in Standard-Fassungen hingen, und einfach nur mit einzelnen Schaltern an- und ausgemacht wurden. PA und Licht leihen? - war damals nicht bezahlbar, wurde auch kaum angeboten, weil das kaum jemand hatte.
Die Anforderungen sind heute definitiv anders, nicht nur was die Technik angeht, sondern auch was die Musikalität betrifft. Equipment bekommt heutzutage für einen Bruchteil dessen, was man früher bezahlen musste. Demzufolge haben viel mehr Leute die Möglichkeit, a. etwas anzubieten, b. die Möglichkeiten einer Band einzuschätzen.
Dazu kommt, dass meine Band mit PA und Licht entweder vernünftig ausgestattet ist, oder sich dies für überschaubares Budget besorgt, wenn erforderlich. Und so sind dementsprechend die Ansprüche des Publikums mitgewachsen.
Dummerweise sind allerdings auch durch Weiterentwicklung der Technik heutzutage Sachen möglich, die's früher nicht gab. MidiFiles oder Audioeinspielungen waren vor 30 Jahren nicht mal ein gedankliches Thema, weil nicht möglich, oder zu aufwendig und dann doch noch von der Qualität zu schlecht. Also musste man wirklich jeden Ton selber spielen. Das hieß: Höhere Qualität erforderte mehr Musiker auf der Bühne, also mehr Kosten für die Buchung von Livemusik.
Heute kann ich mit weniger Musikern, mehr rüberbringen, und das Angebot an Band ist auch deutlich höher, was natürlich die Preise nach unten getrieben hat. Schade, ist aber verständlich. Daher auch logisch, dass es immer weniger "große" Live-Bands mehr gibt, weil die nicht mehr genug Jobs haben, denn nur wenige Veranstalter zahlen wirklich das Geld, um eine "reine" Liveband zu buchen.

Im Moment bin ich wirklich am hadern mit mir, ob und wie lange ich diesen reinen Dientsleistungssektor als wirkliche Live-Band noch bedienen will, denn es ist halt schon - auch für mich selbst - enttäuschend, dass wir einen Großteil der Musikwünsche einfach nicht bewältigen können, wo ein Midifile- oder MP3-Schieber einfach in die Kiste greift, ggf. sogar beim Gig einen Song online erwirbt, um ihn spontan zu bringen. Letztlich zählt das offensichtlich mehr, als handgemachte Musik.
 
Im Moment bin ich wirklich am hadern mit mir, ob und wie lange ich diesen reinen Dientsleistungssektor als wirkliche Live-Band noch bedienen will, denn es ist halt schon - auch für mich selbst - enttäuschend, dass wir einen Großteil der Musikwünsche einfach nicht bewältigen können, wo ein Midifile- oder MP3-Schieber einfach in die Kiste greift, ggf. sogar beim Gig einen Song online erwirbt, um ihn spontan zu bringen. Letztlich zählt das offensichtlich mehr, als handgemachte Musik.

Hi Rollo, grundsätzlich hast du schon Recht mit deinem Post. Die Ansprüche an Livemusik und Drumrum sind enorm gestiegen, keine Frage!

Ich kann auch deinen Frust verstehen, wenn du sagst, du kannst mit "echter" Livemusik nicht mehr alle Wünsche bedienen. Aber das eigentliche Problem ist in meinen Augen ein anderes!

Wie du schon schreibst, war früher jeder, der halbwegs ein Instrument bedienen konnte und dies live vorführte, schon fast ein Held. Und du schreibst völlig zu Recht, dass diese Zeiten eben vorbei sind. Anders gesagt: Früher fühlte sich das Publikum gut unterhalten, wenn es einen Song halbwegs wiedererkennen konnte, heute muss man schon seeeeehr nahe am Original sein, und zwar nicht nur musikalisch.

Man kann also darauf verfallen, möglichst alle bekannten und beliebten Songs so geil wie nur möglich ständig im Programm zu haben wie eine menschliche Jukebox. Und damit's gut klingt und auch die Optik nicht zu kurz kommt, nehmen wir möglichst eine eigene 40-Tonner-Produktion mit on the road, denn das Publikum ist verwöhnt.

Das Problem: Das machen alle anderen auch! Ihr steht also in Konkurrenz mit anderen Bands, die genau das Gleiche machen wie ihr. Und genau genommen steht ihr auch noch in Konkurrenz zu Großraumdiscos, Theatervorstellungen, Mittelaltermärkten, Weinproben, privaten Grillabenden und dem gemütlichen Fernsehabend mit der Freundin.

Oder man klinkt sich aus dem ewigen Wettrüsten der Top-40-Bands mit dem ewig gleichen Angebot aus und macht mit seiner Band etwas, das sonst keiner macht. Macht euch unverwechselbar, etwas, das es nur bei euch gibt, und bei dem sich die Zuschauer bestens unterhalten fühlen. Im Marketing-Jargon nennt man das Positionierung, und jede gute Werbeagentur verwendet sehr viel Zeit, Fleiß und Kreativität auf genau diesen Punkt.

Unsere Band besteht aus guten Musikern, aber es gibt sicher auch bessere "da draußen". Wir können das Publikum nicht mit den aktuellen Charthits bedienen, und das wollen wir auch gar nicht. Unsere Show ist maximal drei Stunden lang, eher zweieinhalb, so dass wir auch nicht einen ganzen Veranstaltungsabend alleine füllen können. Wer uns bucht, weiß, was er bekommt, und wir fahren damit sehr gut. Wir können uns über mangelnde Auslastung nicht beklagen, und unsere Gigs werden von Jahr zu Jahr größer. Und zwar nicht trotzdem, sondern WEIL wir ganz bewusst kein Jukebox-Ersatz sind. Das überlassen wir gerne den "MP3-Schiebern"... :)
 
Ich würde sagen am Anfang hat man einfach keine andere möglichkeit, man muss sich erstmal einspielen und dann will man einfach auf de ühne. Was mich persöhnlic aufregt is das die meisten Coverbands den gleichen scheiß spielen den man sowiese schon die ganze zeit hört und dann irgendwelche besoffenen bauern den text mitgröhlen obwohl sie ihn nichtmal können. Wieder was anderes sind coverbands die sich auf ne bestimmte band festlegen, z.B. die unzähligen AC/DC, Onkelz, usw coverbands. Mir am liebsten wären Bands die ganz einfach spielen was ihnen gefällt, nur leider hab ich davon noch keine gesehen...
 
@antiman: Es gibt genug Coverbands, die nur das spielen, was ihnen persönlich gefällt. Du sprichst vermutlich auf die Coverbands an, die mehr Richtung Dientleistung ausgerichtet sind. die können es sich nicht leisten, nur das zu spielen, auf was sie selbst Bock haben. Die müssen sich auf ihr Publikum einstellen, müssen genau die Songs bringen, die derzeit beim Partyfolk angesagt sind, zu denen die Gäste mitgröhlen können.
Bei den anderen Coverbands, die mehr auf Stadtfesten als auf Zeltfeten zu finden sind, ist die Freiheit der Songauswahl schon anders, wobei auch hier ein bestimmtes Repertoire, eine gewisse Bandbreite schon gefragt ist. Nur müssen es nicht immer Summer of 69, Jump, Smoke On The Water und Co sein, da geb ich dir recht, und da sind sich auch viele andere hier einig.

...zurück zum Thema - ging es doch hier anfangs darum, ob es legitim vor allem aus moralischer Sicht ist, eine Coverband zu betreiben, und ob das auch tatsächlich die freischaffenden Musikerkollegen damit um ihre Auftrittsmöglichkeiten bringt.
Legato hat schon recht mit seinem letzten Post. Mal völlig unabhängig von der spielerischen Leistung - denn hier würde ich keinen Unterschied zwischen den Musikern machen - muss man schon einen ähnlichen Aufwand an Vorbereitung, Planung, Marketing etc. fahren. Vor allem eine Konzeptentwicklung ist bei beiden anscheinend das A und O. Will ich meine eigene Musik verkaufen, dann muss ich schon ein Konzept liefern, was auch einer nötigen Masse Leuten zusagt, genau wie bei einer Coverband. Es reicht nicht, einfach mit seiner Band auf irgendeiner Bühne zu stehen, und seine Musik zu präsentieren. Es ist ein Gesamtbild, was das Volk sehen will. Entweder man hat Frontleute mit charismatischer Ausstrahlung, die aufgrunddessen, egal was sie machen, ankommen - was nur den wenigsten vergönnt ist - oder man liefert eine Show ab, die neben anspruchsvoller Musik dem Publikum zum einen auch was für's Auge liefert, zum anderen einen durchgestylten und geplanten Event. Das erste, was ich bei der "profanen" Tanzmusik gelernt habe, ist die Zusammenstellung von Songs, die am besten nie fix ist, sondern sich interaktiv auf ein Publikum einstellt. Eine gute Tanzband führt ihr Publikum durch den Abend.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich würde sagen am Anfang hat man einfach keine andere möglichkeit, man muss sich erstmal einspielen und dann will man einfach auf de ühne. Was mich persöhnlic aufregt is das die meisten Coverbands den gleichen scheiß spielen den man sowiese schon die ganze zeit hört und dann irgendwelche besoffenen bauern den text mitgröhlen obwohl sie ihn nichtmal können. Wieder was anderes sind coverbands die sich auf ne bestimmte band festlegen, z.B. die unzähligen AC/DC, Onkelz, usw coverbands. Mir am liebsten wären Bands die ganz einfach spielen was ihnen gefällt, nur leider hab ich davon noch keine gesehen...

Hallo Antiman,

es muss zwar nicht immer "Summer of 69" sei, aber wenn eine Coverband sich vom Geschmack des Publikums entfernt und nur avantgardistisches Zeug spielt, dass kaum einer kennt, braucht sie sich auch nicht zu wundern, dass Buchungen und Stimmung zurück gehen.
Mit unbekannten Songs, die nur sehr wenige kennen und mögen kann man eine große Heterogene Masse nus sehr schwer begeistern...
 
Also meiner Meinung nach sind Bands die nur eine Band covern, weil sie diese extrem gut finden, da ohnehin aussen vor.
Vielleicht sag ich das auch nur weil ich selbst in einer spiele, aber wir machen das nur um den Menschen die die Band genauso gut finden wie wir, eine gute Party zu bieten.
 
Hallo Antiman,

es muss zwar nicht immer "Summer of 69" sei, aber wenn eine Coverband sich vom Geschmack des Publikums entfernt und nur avantgardistisches Zeug spielt, dass kaum einer kennt, braucht sie sich auch nicht zu wundern, dass Buchungen und Stimmung zurück gehen.
Mit unbekannten Songs, die nur sehr wenige kennen und mögen kann man eine große Heterogene Masse nus sehr schwer begeistern...

Hi,

definiere doch bitte "Geschmack des Publikums".

Ich meine, das Problem ist wie verkaufe ich mich als Coverband: als Top-forty? Dann erwarte ich als Gast die Charts rauf und runter.
Oder als sixties-, seventies-, eighties - Revival Band? Dann erwarte ich auch die entsprechende Mucke.

Bei einer Cover Rockband ohne genauere Defnition erwarte ich alles und nichts. Bekanntes, unbekanntes, Metal, Hardrock, Psychedelic, Avantgarde, Jazz, Pop oder...oder ... oder

Wie gesagt eine Frage des "wie kündige ich mich an". Dann wird auch das Publikum da sein welches sich entsprechend interessiert oder die Band bereits kennt und sich auf eine nette Show freut.


bässte Grüsse
Frank
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Eine Band, die unbekannte Metalsongs spielt wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Location außer eines Jugendzentrums bekommen. Es sei denn es ist irgendwo "Metalabend".
 
Eine Band, die unbekannte Metalsongs spielt wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Location außer eines Jugendzentrums bekommen. Es sei denn es ist irgendwo "Metalabend".

Bull-Shit! Kommt auf die Band, ihre Songs, den Inhalt der Bandkasse und einige andere Faktoren an. Pauschal kann man das so gar nicht sagen.
 
Eine Band, die unbekannte Metalsongs spielt wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Location außer eines Jugendzentrums bekommen. Es sei denn es ist irgendwo "Metalabend".
Mit dieser Einstellung kommst du natürlich nicht weit, und das schließe ich mich gleich an: "Bullshit!"
Wenn Du Deine Songs und Deine Band vernünftig präsentierst, hast Du alle Chancen offen. Wir haben hier in Celle lokale Bands, die reichlich Action machen, die in Wacken gespielt haben und anderen festivals, die sogar im Kulturaustausch in China gerockt haben, und das mit nur eigene Sachen.
Ein bisschen Verständnis von Marketing und Publicity gehört natürlich dazu, aber ohne das bringen es auch "Coverbands" zu nichts...
 
Ich muss auchnich dazu sagen dass ich auf konzerte von eher "kleineren" Bands gehe (Talco, Rantanplan, The real McKenzies um mal ein paar zu nennen) und ich mit dem Mainstream einfach auch nicht viel anfangen kann.... Ich werd mich sobald ich nen drummer gefunden hab mal dran versuchen zu spielen was ich will/wir wollen
 
Ein bisschen Verständnis von Marketing und Publicity gehört natürlich dazu, aber ohne das bringen es auch "Coverbands" zu nichts...

Das ist IMO in der Tat genauso wichtig wie die Musik, also "das Produkt", an sich. Als Band - egal ob Cover oder Original - muss man erst ein gutes Produkt erschaffen, also gute Songs schreiben/auswählen, ein schlüssiges Konzept entwickeln und eine gute Show einstudieren. Und genauso viel Zeit, Aufwand, Mühe und nicht zuletzt Kohle muss man dann (aber auch erst wirklich DANN!) ins Marketing stecken... dieser Punkt wird massiv unterschätzt von den meisten Bands, fürchte ich.
 
Hmm, bei manchen Bands habe ich eher das Gefühl, dass zuerst mal die Website, die facebook- und die MySpace-Präsenz angelegt werden und dann mit dem Proben begonnen wird;)

Banjo
 
Hmm, bei manchen Bands habe ich eher das Gefühl, dass zuerst mal die Website, die facebook- und die MySpace-Präsenz angelegt werden und dann mit dem Proben begonnen wird;)

Banjo

Definitiv! Darum sage ich ja explizit, dass sowas zwar genauso wichtig ist, aber erst in Angriff genommen werden sollte NACHDEM man "ein Produkt" am Start hat :) Ich hab schon Bands erlebt da konnte man das Album vorbestellen noch bevor eine einzige Note überhaupt eingespielt war... Unnötig zu erwähnen, dass diese Alben niemals das Licht der Welt erblickt haben *facepalm*
 
Noch mal kurz zurück zu den sog. Cover-Klassikern: Ich bin auch eine Cover Mukker und wir leisten uns den Luxus einer sich ständig erweiternden setlist. Dadurch fallen zwangsläufig auch mal andere Nummern in den Keller, bei uns sind das z. B. "Jump" und "Smoke" (ich kann sie nicht mehr hören und mag sie auch nicht mehr spielen!). Und was passiert? Mitte letzten Jahres bucht uns ein neuer Kunde und die erste Frage, die er stellt: Ihr spielt aber doch auch Jump, oder? Im November haben wir auf einer Firmenfeier gespielt, den ganzen Abend durch grölte irgendein Zuschauer "Smoke on the woaaater"... was wir gar nicht spielen wollten und auch nicht getan haben. Wenn die Stimmung passt, kommen diese Titel aber eben immer an und mitunter muss man dann auch bereit sein, über seinen Schatten zu springen. Das können Cover-Mukker zwar naturgemäß besser als andere, aber es kostet auch ab und an viel Überwindung.
Zum Thema Programm im Allgemeinen: Wir sind keine Top40 Band, dennoch kommen manchmal auch aktuelle Sachen ins Programm. Wir sind auch keine 70/80 Band, dennoch finden sich auch Titel aus dieser zeitlichen Epoche. Uns ist nur wichtig, dass es rockt und groovt, ein paar hübsche ruhige Nummern oder auch akustische Lightversionen dazwischen, ein wenig Pop hier, ein wenig Hard Rock da, gewürzt mit einer Prise Funk und Blues. Damit spricht man eine sehr breite Zuhörerschaft an und wird gelobt für die stilistische Bandbreite. Wenn dann ein Spannungsbogen über den Gig hinweg entsteht, hat man als Coverband gewonnen. Bands, die 2 oder 3h durch den selben Kram zimmern, empfinde ich als langweilig, selbst wenn sie dies auf hohem Niveau machen.
 
Nö, wenn Band X 2 Stunden Classic-Rock und Hardrock durchzimmern ist jeder der genau das will bestens bedient. Ich weiß, ist nur deine pernsönliche Meinung aber Coverbands die wirklich alles spielen, sind so wie ein Brungdienst der Döner, Pizza, Pasta und Schnitzel gleichzeitig kann.

;)

Und eine Coverabdn hat meistens nicht die Möglichkeit so inzenieren wie faith no more denen ich auch eine Swingnummer blind abkaufe.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben