Ich konnte einfach davon nicht ablassen, auch einmal die Martin DCPA 1, die auch unser "Maijunge"; spielt, zu testen.
So konnte ich über einige Beziehungen dieses Instrument für 24 Stunden an Land ziehen und somit einen Vergleich zur HD28 anstellen.
Optisch ist sie ein Schmuckstück.
Die Verarbeitung ist teilweise einen "Tick" besser wie bei der HD28. Die Lackierung wurde an bestimmten Stellen noch etwas sorgfältiger ausgeführt.
Die Schallochverzierung, das Binding, die Griffbretteinlagen sowie die Kopfplatte sind schon ein "Hingucker"; und werten dieses Instrument zusätzlich auf..
Schön auch der "Cut", so komme ich besser in die höheren Lagen.
Das Griffbrett ist etwas breit (44,45), komme aber damit klar, wobei der Wechsel auf E-Gitarre sich dann doch bemerkbar macht.
Der Klang ist total ausgewogen. Der Bass ist wirklich gut und die Mitten und Höhen kommen klar aber auch sehr melodisch. Sie zaubert sehr schöne Obertöne.
Der Druck ist sehr gut sowie die allgemeine Klangfülle.
Ob "Strumming"; o. "Fingerpicking";, sie macht alles schön und sauber mit. Auch härtere Anschläge macht ihr nichts aus.
Der Unterschied zur HD28, diese ist weicher und dunkler im Klang, jedoch in den Mitten ebenfalls offen mit schönen und weicheren Höhen, also die DCPA 1 hat eine hellere Tendenz, was aber aufgrund ihrer Konstruktion zu erwarten war.
Das Schwingverhalten und das Halten des Tons, das ist bei der HD28 schon mehr vorhanden.
Jetzt wollte ich natürlich auch ihren elektroakustischen Klang unter die Lupe nehmen.
Leider habe ich zur Zeit keinen reinen Akustikverstärker zur Verfügung, so musste mein 65 Fender-Deluxe-Reverb herhalten.
Da ich selbst viele elektroakustische Takamine bereits besessen habe und diese Marke für ihre Tonabnehmer und Preamps sehr bekannt und beliebt ist, so war ich doch nun sehr gespannt.
Die Martin kommt mit einem "Fishmann F1 Aura"; Abnahmesystem.
Auch "Fishmann"; ist seit Jahrzehnten für gute Tonabnahmesysteme bekannt.
Eine Umstellung und teils etwas kniffelig war das Reglerwerk/Preamp der Martin für mich schon, da es völlig anders konzipiert ist, wie die Preamps von Takamine.
Als ich dann endlich die richtigen Einstellungen gefunden habe, so war ich doch sehr überrascht, der elektroakustische Klang kann voll überzeugen.
Vergleiche mit Takamine oder anderen Marken wären nicht angebracht, da dort schon die Konstruktion der Gitarren völlig anders ausfällt.
Ist an der DCPA 1 und am Verstärker alles richtig eingestellt, dann klingt es wunderbar und auch der Klangcharakter einer Martin kommt voll rüber.
Martin hat hier den richtigen Weg gefunden. Klingen doch meist gute elektroakustische Gitarren erst dann richtig gut, wenn sie eingestöpselt sind, so klingt auch diese Martin "unplugged"; hervorragend.
Die DCPA 1 ist eine Gitarre, die rundum überzeugen kann und wenn ich ehrlich bin, die BESTE, die ich als Elektroakustische je gespielt habe.
Einen Vergleich kann ich jedoch aufzeigen.
Im Sommer spielte ich mal die Martin DCPA 4 (Palisander). Sie kommt vom Grundcharakter der DCPA 1 relativ nahe. Alles was der "4"; noch an Klang fehlte, das legt die DCPA 1 noch oben drauf, zusätzlich ihre schönen Verzierungen und Gesamtverarbeitung.
Natürlich war mir von Anfang an klar, dass die Martin HD28 gegenüber der DCPA 1 anders klingen wird, ist schon den unterschiedlichen Konstruktionen geschuldet, der Vergleich war jedoch schon aufschlussreich.
Schade, das ich sie bereits am Abend wieder abgeben muss.
Aufgrund ihrer Griffbrettbreite ist die DCPA 1 die ideale Gitarre für "Fingerpicker";, die auch gerne verstärkt spielen.