sehr geehrtes auditorium,
ich habe heute die ehre, ihnen 'mein teil' vorzustellen!
dabei handelt es sich um meine neue western gitarre, dich ich mir gestern endlich leisten konnte, nachdem ich jahrelang mit einem 100 brett spielen musste. zwar auch eine nette (no-name) western dreadnought E-akustik, jedoch nicht massiv und ab dem 7-8ten bund nicht mehr ton-rein. meine bisherigen ausgaben gingen in die richtung egitarre&co. aber nun ist die western fraktion dran!
hier ist sie also:
meine neue
MARTIN DCX1E Tawny Satinwood!
es ist ein relativ neues modell der X Serie (2007) und scheint den ersten platz dieser serie einzunehmen, wenn man sich am preis orientiert (1140 UVP laut AMI münchen). die gitarre gibts noch nicht in vielen läden, soviel ich rausfinden konnte, hab sie in einem kleinen laden in Jena gefunden. zb gibts sie bei Thomann erst ab september, für
998 .
hier ein paar technische details:
dreadought mit
cutaway,
decke massive sitka fichte,
boden und
zargen Tawny Satinwood HPL textured finish,
hals rust stratabond,
griffbrett palisander,
20 bünde
mensur 645mm,
sattelbreite: 42,8mm,
verchromte martin
mechaniken,
Fishman Classic 4 T (Chromatic Tuner)
pickup system
was ihr dem foto noch entnehmen könnt:
schallloch verziert mit Koa mit ostindischem rosenholz und ahorn
griffbretteinlagen: zwei holzarten (?)
was ihr dem foto NICHT entnehmen könnt:
die
decke hat ein sehr schönes finish, wie man ihn auch von anderen vertretern der X-serie kennt, nämlich nicht hochglanz sondern matt und leicht rau.
der martin-webseite könnt ihr die komplette beschreibung entnehmen:
http://www.martinguitar.com/guitars/choosing/guitars.php?p=s&g=X&m=DCX1E Tawny Satinwood
was mir bei dieser gitarre besonders gut gefallen hat, war die perfekte mischung des
sounds: ich war tage lang auf der suche nach einem optimum zwischen dem druck und bass einer dreadnought oder jumbo UND dem breiten hals, der angenehmen bespielbarkeit (große finger..), dem transparenten klang und dynamik einer grand auditorium. ich habe etwa 60 gitarren angespielt. als orientierung nahm ich dabei den preis, was ich äusserst sinnvoll und richtig finde: unterste "schmerzensgrenze" waren ~500, oberste waren 1000. ibanez und yamaha konnten mich in keiner preislage überzeugen, ich ließ also schnell die finger davon. ansonsten war ich für alles offen, in dieser 'mittleren' preisklasse. (anmerkung: die gelegenheit nach köln/bamberg/frankfurt zu fahren hatte ich nicht, demnach also auch keine riesen-auswahl. dennoch aber zufriedenstellend) ich habe viel von den takamines erwartet und konnte auch viele anspielen, da der laden-chef ein großer takamine-liebhaber ist und viele da hat. auch 2000-modelle haben mich nicht überzeugt. larivee auch nicht. guild auch nicht. die einzige (grand auditorium!) die noch in frage kam war eine schöne walden, mit zedern decke und breitem 44mm hals. einpaar taylors habe ich noch angespielt, allerdings nur grand auditoriums, deren klang war wunderbar, aber ohne genug druck und leider auch ein wenig zu teuer. optisch aber am schönsten.
trotzdem entschied ich mich für diese martin, an dessen
druck und bass keine gitarre rankam. zudem fehlt ihr an der gewünschten
transparenz nicht viel und erlaubt sehr schöne
single-notes und finger-pickings.
der fishman
preamp liefert verstärkt einen 1A sound, was auch ein kriterium für mich war, da ich die gitarre ab und an auch
mit band spielen möchte.
leicht ist diese gitarre auch, was mir nicht so gut gefallen hat, ich möchte schon SPÜREN dass ich etwas aufm schoß hab, wenn ich spiele.
sie macht
druck, nicht übermäßig viel bass, so dass der sound dennoch
klar bleibt, sie ist im klangbild sehr
dynamisch, es lassen sich
viele nuancen durch anschlag-technik rausholen, egal ob mit plektrum oder fingernägel, beim strumming.
die
saitenlage ist optimal eingstellt. im drop D tuning
scheppert sie ein wenig, das darf sie aber. ansonsten ist der klang im standard-tuning sehr sauber.
der
hals soll (laut hersteller) bombenfest sein, dank der neuen technologie: er besteht aus vielen dünnen holzstreifen, die aneinandergeleimt sind. dafür aber fehlt nichts an
sustain! ebenso ist der
boden und zargen nicht aus holz, sondern aus einem kunststoff (mahogany look), dank dem die gitarre besonders
unempfindlich bei temperatur- und luftfeuchtigkeitsunterschiede ist, nicht zuletzt aber auch bei schlägen, bei denen der lack einer holzgitarre sofort leiden würde. ICH merke aber kein ton-mangel , im vergleich zu einem holz-boden, wie man den zb bei ovation hat. der herr martin weiß da schon was er tut...
dank diesen unempfindlichkeits-eigenschaften ist sie sehr gut für den bühneneinsatz geeignet und generell für viel transport, da man sich bei großen und vielen klima-unterschieden nicht viele sorgen machen muss..
die
verarbeitung ist tadellos, die bundstäbchen perfekt.
der
klinken-anschluss ist nicht rechts-unten am korpus, sondern im gurtpin, was ich auch sehr nett finde. der andere gurtpin (beide chrom) befindet sich an der unterseite des hals-ansatzes.
martin empfiehlt als saiten die SP, ich weiß aber nicht welche drauf sind, klingen aber sehr brilliant und scheinen 10 oder 11er zu sein. als nächstes werde ich ein 12-54er satz drauf spannen, das gibt mir dann mehr power und mehr handschmerzen..
der
preamp der, wie schon erwähnt, verstärkt eine sehr gute figur macht, verfügt außerdem über einen chromatischen
tuner der sehr sauber und exakt arbeitet.
ein
9V block versorgt das ganze mit strom.
fazit: ich bin mit dem instrument äußerst zufrieden,
10/10 punkte, für volumen, bespielbarkeit, sound, transparenz, druck, charakter. an das 'dünne' gewicht muss ich mich noch gewöhnen (oder npaar steine reinschmeißen,hm...?). ebenso die optik - zwar wunderschön, muss mich aber noch verlieben!
ich stehe eher auf den klassischen look, mit edlem binding, top-lack, gold-mechaniken - kurz gesagt: edel! die tawny ist hier ganz anders, vermittelt ein eher indisches / ägyptisches feeling, von sonne, sand, dürre, prärie und wilden pferden - ich kann es noch nicht eindeutig sagen, das dauert noch, wir kennen uns ja noch nicht so gut!
fragen? sehr gerne!
es grüßt,
der alex