Ich schalte mich mal wieder hier ein, weil ich fürchte, dass wir Alle den falschen Baum anbellen.
In meinem PU Test habe ich sowohl handgewickelte PAF Derivate als auch maschinell gefertigte aus günstiger (aber nicht billiger Serienfertigung). Hochgejubelte und unbekannte, Rockinger und Kloppmänner, usw.
Die Aussage teurer = besser ist einfach Quatsch für mein Ohr. Die Aussage handgewickelt = speziell (im Sinn von jeder Wickler "sucht" einen bestimmten Ausdruck und kriegt das auch hin) macht mir mehr Sinn. Ich habe die erste Testreihe im Blindflug gemacht (die Reihe, die jetzt noch in der Mache ist, ließ sich wegen der PUs nicht anonymisieren) und ich kann sagen, dass der Klang nach objektivierbaren Kriterien nicht am Preis festzumachen war.
Meine Favoriten waren dann aber nicht ganz überraschend doch Sets die mit der Hand von kleinen Ein-Mensch-Betrieben gewickelt worden waren.
Das sind einfach persönliche klangliche Vorlieben und wenn ich Hard-Rock oder Metal spielen würde, wäre ich bei komplett anderen PUs gelandet - vermutlich bei günstigeren.
Aber für mich ist halt Clean sehr wichtig - und gleichzeitig warm, leichter Crunch... Da habe ich jahrelang nur Singlecoils genutzt, weil ich gar nicht wusste, dass es auch Humbucker geben könnte, die nicht klingen, als würde man durch ne Wolldecke pusten...
Dafür ist mir nicht so wichtig wieviel "Druck" oder "Punch" der Attack hat...
Das meine Testung gerade holpert liegt nicht zuletzt an technischen Schwierigkeiten, weil ich Aufnahmen miteinander vergleiche und das Equipment gerade schwächelt
Gelernt habe ich, dass das elektronische Umfeld in das der PU eingebaut wird eminent wichtig ist. Da lässt sich ggfs. für Centbeträge Einiges biegen.
Aber zurück zum Anfang.
Ich glaube wir streiten über Klang - aber vielleicht ist das gar nicht der Grund, weshalb wir PUs tauschen. Wir wollen unser Lieblingsinstrument zu "unserem" Instrument machen. Vielleicht wissen wir manchmal gar nicht welchen konkreten Sound wir verfolgen. Wir wollen Einmaligkeit, Individualität und insbesondere etwas, mit dem wir uns stark als "unser Eigenes" identifizieren. Vielleicht tauschen wir gar nicht den "Klang", nicht mal unbedingt das "Spielgefühl", sondern den Spirit, mit dem wir das Instrument in die Hand nehmen. Das Gefühl, das Beste für die Axt herausgeholt zu haben.
Aber ich bin halt auch beruflich Psycho. Da kommt man zu solchen Schlüssen.
Die Preise bei einigen Kleinserienherstellern sind dennoch gerechtfertigt.
@HD hat ja schon die Kosten benannt. Man zahlt nicht für einen objektivierbar besseren Klang, sondern für den einen, eigenen Klang.