Boutique Pickups - Alles nur Voodoo?

  • Ersteller Enkin Fled
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Übrigens, Deine "Elwetritsch" Humbucker haben fast exakt die gleichen Widerstandswerte wie die Dommenget 84/93 PAF, die ich selbst besitze.
Der Widerstandswert steht (nur) für eine Drahtlänge mit einem bestimmten Durchmesser.
(dünn und kurz ergeben uU dasselbe wie dick und lang) :D ;)
Die Lage der Wicklung(en), Isolation und Magnet-Material haben darauf keinen Einfluss, aber auf die Impedanz...
 
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sein Handwerk in den Niederlanden
Den "Herrn Hermann, Luthier" gibt es nicht und "Handwerk" kann man es kaum nennen, wenn man Re-Selling von aus China importierten Bodies und Hälsen betreibt. Da findet keinerlei Handwerk statt. Wenn ich mir seine Pickups anschaue, dann trifft das auf die genauso zu. Und dafür sind sie dan wiederum teuer. Ich habe zwei Bodies und zwei drei Hälse bei ihm gekauft, die qualitativ i.O. gewesen sind. Gemessen am Preis..




Übrigens, Deine "Elwetritsch" Humbucker haben fast exakt die gleichen Widerstandswerte wie die Dommenget 84/93 PAF, die ich selbst besitze. Wäre wirklich mal interessant wie diese im Vergleich klingen, denn ein Dommenget kostet schon deutlich mehr als das ganze Paar von Dir.
Du wirst wahrscheinlich ziemlich viele Pickups finden, die "fast exakt die gleichen Widerstandswerte" aufweisen. Vor allem bei P.A.F.-Derivaten soll das oft vorkommen. Seit wann ist das ein Qualitätsmerkmal von Tonabnehmern? Und @Telefunky war sogar mit der Begründung schneller.
 
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Ein PU macht aus meiner Sicht noch keinen Ton. Erst das Umfeld erweckt ihn zum Leben.

Boutique ist für mich daher nicht Preis, sondern Beratung und Service. Dazu gehört eine klare Analyse des Status Quo und eine klare Zielsetzung. Der Boutique Service kann dann empfehlen, wie der Weg von A nach B erfolgen kann. Auch kann er beschreiben, wie er bei der Herstellung des Set für die Gitarre, auf die möglichen Parameter (Wicklungen, Dichte …) einwirken kann. Und dies dann gerne vor Ort und mit gemeinsamen hören der Ausgangsbasis am - vorzugsweise mitgebrachtem - Verstärker.

Alles andere ist nicht Boutique, sondern nur aus irgend einem Grund (von Material bis Marketing) teuer.

Gruß
Martin
 
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...worin besteht genau der Unterschied von Silvaner und Rivaner?...
Der Silvaner hat komplett Alnico 3 Magnete und beide Pickups werden mit dem dünneren Wickeldraht (der normal nur für den Neck genommen wird) gewickelt.
Der Rivaner hat im Neck Pickup Alnico 5 Magnete und hat generell etwas mehr Output als der Silvaner. Das ist mein persönliches Lueblingsset.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

...wie die Dommenget 84/93 PAF, die ich selbst besitze. Wäre wirklich mal interessant wie diese im Vergleich klingen, denn ein Dommenget kostet schon deutlich mehr als das ganze Paar von Dir...
Da Verweise ich auf den Kollegen @zwiefldraader , der hat eine PAF Testreihe am laufen. Da sind auch welche von mir dabei, die Runde hat er allerdings noch nicht getestet, soweit ich weiß
 
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Kurze Frage dazu: Sind wir hier nicht im Bereich "Psychoakustik"? Das subjektive psychische (mentale) Erleben kann doch vermutlich erheblich variieren, oder? Bei ansonsten exakt gleichen Bedingungen müsste die rein physikalische Messung doch dieselben Ergebnisse liefern?
Ich nutze lieber den Begriff der "Wahrnehmung". Die psychologische Akustik (Psychoakustik) wäre das entsprechende (Teil-)Fachgebiet welches sich mit den Zusammenhängen beschäftigt, also wie die menschliche Empfindung von Schall dann stattfindet und modelliert es dann entsprechend. Also: Ja, wäre es.
 
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Lasst noch mal die Definition und Bedeutung des Wortes Boutique außen vor. Darum geht es doch gar nicht und es geht auch nicht darum, ob es klangliche Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern gibt.

Es geht letztendlich einzig und allein um den Preis: Ist der Klang eines Sets SSS für 500 - 700 (oder mehr) soviel besser als ein Set für um die 100 EUR. Das ist doch der Knackpunkt.
Uff, meine TA kosten so bis 10€
 
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Eigentlich kann man es sich sparen, zu dem Thema etwas zu schreiben. Es wird immer Leute geben, die meinen das alle Hölzer gleich klingen, teure Pickups nur rip off sind und der Ton einzig und allein aus den Fingern kommt.
Träumt weiter sag ich da nur, 55 Jahre als Rockgitarrist haben mich da etwas anderes gelehrt.
 
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Eigentlich kann man es sich sparen, zu dem Thema etwas zu schreiben.
Ist im HiFi Bereich nicht anders-Verstärker und CDP klingen gleich, Kabel egal usw. Da habe ich auch keinen Bock drauf .....
 
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@mr.coleslaw Aber das ist doch eigentlich die Kernaussage die es trifft. Hier geht es um Sinn und unsinn von "überteuerten" Pickups und nicht dass das sie nicht klingen.

Dein Beispiel mit "alle Hölzer klingen gleich": wahrscheinlich eine Frage der Zeit wann jemand seinen Nordamerikanischen 2 teiligen Erle Body als Boutique body verkauft weil er den Baum mit einer goldenen Kanne gegossen hat und ein anderer gitarrenbauer hat auch einen Nordamerikanischen 2 teiligen Body aus Erle, exakt gleicher Trocknungsgrad, Dichte und Maserung in A Qualität, Gewicht identisch mit 3,2 kg und er verlangt 200€ weniger weil seine goldene gießkanne kaputt ist. Verstehst du was ich meine?

Bei den Pickups wie beim tonholz geht es nicht darum Dass die Boutiques nicht klingen, im Gegenteil, günstige Hersteller die das Handwerk beherrschen und die Dinger mit ebensoviel Enthusiasmus und Hingabe herstellen aus den gleichen Qualitätsmaterialien, aber halt nur die Hälfte verlangen, klingen genauso gut.

Wenn ich einen Pickup aus exact den gleichen Materialien, von gleichen Lieferanten nach exact der gleichen Anforderung Herstelle wie es der Boutique Hersteller tut, kann allein aus physikalischer Sicht nichts anderes herauskommen. Geht gar nicht. Das Marketing, Bekanntheitsgrad und die Möglichkeit Fette Margen zu erzielen machen da den Unterschied.

Das ist bei Hälsen so, bodies, Kondensatoren, und und und.....


Und du bestätigst hier mit deiner Aussage dass die gesamte Kettenreaktion der Gitarre von den Fingern über den Hals, Body und schließlich zum Pickup den Ton macht. Da wird allein der Wechsel von Pickups nicht viel beitragen höchstens psychologisch. Es sei denn ich tausche Boutique gegen 10€ Amazon Standard. Aber das tut keiner.

Beispiel Maybach, Haar. Für mich sind es Boutique Gitarren Bauer. Kosten aber die Hälfte des CS . Spiele sich geil, wiegen ideal , und klingen und schwingen unendlich lang .....

Und genau das gibt es bei den Pickups auch..... Alles andere ist leider Voodoo..... Sein Handwerk beherrschen und wissen worauf es ankommt hat nichts damit zu tun wo oder wer es macht sondern wie.

Ich habe auch, und ich spiele auch lange Gitarre, mache lange Musik und habe gesunde Ohren, Boutique Pickups gekauft und installiert mit dem guten Gefühl ..... Bis ich welche fand die zum einen Drittel des Preises genauso geil klangen.....hat wehgetan .... Aber Es ist Tatsache.... Findet euch damit ab...
 
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Genauso ist es @Mattschinsky
Und ja, ich habe bis heute nicht verstanden, wo bei eine CS Strat der immense Mehrpreis versteckt ist, oder gar bei den MB. Das kann ich bei Gibson und PRS ja noch teilweise nachvollziehen, aber die Fender sind und bleiben Schraubgitarren, nur lackiert, ohne aufwändige Decke, ohne Binding. Gleiche Hölzer, wie bei Standard Instrumenten.
Aber gut, der Markt gibt dem Hersteller Recht. So lange gekauft wird. Es ist halt der Name. Wobei der Gebrauchtmarkt schon sehr eingebrochen ist. Aber das ist ein anderes Thema.
 
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Nochmal, um hier niemanden auf den Schlips zu treten, natürlich haben Boutique Hersteller eine Daseinsberechnung und viel Erfahrung, know how etc ... Aber das haben andere auch. Und wenn sie günstig qualitativ hochwertige Materialien kaufen und auf Margen verzichten können sie den Preis weitergeben.

Frisches Beispiel aus der Nachbarschaft: Nachbar A hat einen Audi SUV, Nachbar B hat sich einen Traum erfüllt mit einem kleinen Porsche SUV ( Macaan oder so ) fast doppelt so teuer und er kotzt bis heute nachdem er per Zufall beim Reifenwechsel gesehen hat dass die komplette Aufhängung von Audi ist....

Und jetzt kommt's: warum ist die identische Audi Aufhängung beim Porsche teurer als beim Audi? Weil sie mit dem gleichen Fachwissen nur mit mehr Hingabe angeschraubt wird? Bestimmt nicht....

Und genauso ist es auch auf dem Pickup Markt.... Nur weil der gleiche Wickeldraht auf die gleiche Weise nicht durch die Finger von Fred Meyer läuft sondern durch die Finger von Josefina Campos haben wir den Unterschied 😄
 
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55 Jahre als Rockgitarrist haben mich da etwas anderes gelehrt.
Was denn @mr.coleslaw ? Klar, man könnte sagen, Material spielt keine Rolle oder es kommt auf jedes Detail des Materials an.
Nur - was dabei ist besonders entscheidend, sind es z.B. die PU, sind es die Saiten, ist es der Korpus?
 
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Nur - was dabei ist besonders entscheidend, sind es z.B. die PU, sind es die Saiten, ist es der Korpus?
Es ist von allem etwas. Zb Korpus. Auch schon tausendmal diskutiert dass bei Squier Linde verbaut wurde und bei Fender Erle. Erle war das Argument. Blöderweise heißt ja Linde Basswod auf Englisch. Die besten Bässe der Welt werden aus Linde gemacht. Nicht ohne Grund verbaut Ibanez in den teuren Metal Äxten Auch Linde oder Holzer mit ähnlichen Eigenschaften der unteren Frequenzresonanz.

Und normalerweise ist ja der Tonabnehmer das letzte Glied in der Kette. Das sagt ja schon der Name: er nimmt den Ton ab, der auf der Gitarre entsteht. Und wird der Gitarre angepasst. Je Basslastinger der Korpus sollte Pickups rein die dieses ausgleichen, es sei denn man möchte ein Tiefmitten betontes Brett.

Umgekehrt bei hölzern mit heller Resonanz , da eignen sich Pickups mit Tiefmitten besser. Sonst wird's zu schrill und schon wird am treblebleed oder Kondensator geschraubt..... Und und und.

225 Reifen und 18 Zoll Borbet Felgen machen einen 55 PS Motor nicht schneller .... Meistens passiert das Gegenteil.
 
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.....Und genauso ist es auch auf dem Pickup Markt.... Nur weil der gleiche Wickeldraht auf die gleiche Weise nicht durch die Finger von Fred Meyer läuft sondern durch die Finger von Josefina Campos haben wir den Unterschied 😄
Nicht zu vergessen Abigail Ybarra. Handgewickelte Pickups der Dame werden teilweise für weit über 1000 Euro z. B. auf Reverb gehandelt. Aber gut da geht es ums Sammeln nicht um den Klang.
 
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Ich schalte mich mal wieder hier ein, weil ich fürchte, dass wir Alle den falschen Baum anbellen.
In meinem PU Test habe ich sowohl handgewickelte PAF Derivate als auch maschinell gefertigte aus günstiger (aber nicht billiger Serienfertigung). Hochgejubelte und unbekannte, Rockinger und Kloppmänner, usw.
Die Aussage teurer = besser ist einfach Quatsch für mein Ohr. Die Aussage handgewickelt = speziell (im Sinn von jeder Wickler "sucht" einen bestimmten Ausdruck und kriegt das auch hin) macht mir mehr Sinn. Ich habe die erste Testreihe im Blindflug gemacht (die Reihe, die jetzt noch in der Mache ist, ließ sich wegen der PUs nicht anonymisieren) und ich kann sagen, dass der Klang nach objektivierbaren Kriterien nicht am Preis festzumachen war.

Meine Favoriten waren dann aber nicht ganz überraschend doch Sets die mit der Hand von kleinen Ein-Mensch-Betrieben gewickelt worden waren.
Das sind einfach persönliche klangliche Vorlieben und wenn ich Hard-Rock oder Metal spielen würde, wäre ich bei komplett anderen PUs gelandet - vermutlich bei günstigeren.
Aber für mich ist halt Clean sehr wichtig - und gleichzeitig warm, leichter Crunch... Da habe ich jahrelang nur Singlecoils genutzt, weil ich gar nicht wusste, dass es auch Humbucker geben könnte, die nicht klingen, als würde man durch ne Wolldecke pusten...
Dafür ist mir nicht so wichtig wieviel "Druck" oder "Punch" der Attack hat...

Das meine Testung gerade holpert liegt nicht zuletzt an technischen Schwierigkeiten, weil ich Aufnahmen miteinander vergleiche und das Equipment gerade schwächelt :(

Gelernt habe ich, dass das elektronische Umfeld in das der PU eingebaut wird eminent wichtig ist. Da lässt sich ggfs. für Centbeträge Einiges biegen.

Aber zurück zum Anfang.
Ich glaube wir streiten über Klang - aber vielleicht ist das gar nicht der Grund, weshalb wir PUs tauschen. Wir wollen unser Lieblingsinstrument zu "unserem" Instrument machen. Vielleicht wissen wir manchmal gar nicht welchen konkreten Sound wir verfolgen. Wir wollen Einmaligkeit, Individualität und insbesondere etwas, mit dem wir uns stark als "unser Eigenes" identifizieren. Vielleicht tauschen wir gar nicht den "Klang", nicht mal unbedingt das "Spielgefühl", sondern den Spirit, mit dem wir das Instrument in die Hand nehmen. Das Gefühl, das Beste für die Axt herausgeholt zu haben.
Aber ich bin halt auch beruflich Psycho. Da kommt man zu solchen Schlüssen.

Die Preise bei einigen Kleinserienherstellern sind dennoch gerechtfertigt. @HD hat ja schon die Kosten benannt. Man zahlt nicht für einen objektivierbar besseren Klang, sondern für den einen, eigenen Klang.
 
Grund: falscher User verlinkt
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