Interessanter thread mit vielen unterschiedlichen Ansichten, deswegen geb ich jetzt auch mal ein Statement ab. Generell habe ich überhaupt nix gegen Black-Metal, genau wie jede Art von Metal. Man kann natürlich sagen das es immer wieder (Einzel-)Fälle gab (z.B. das durch die BILD groß gewordene Satanisten-Ehepaar, komische "Satanische"-Zirkel die schwächere in ihren Kreis aufgenommen und dann ausgenutzt, missbraucht, gequält und sonstwas haben u.s.w.), in denen satanistische Musik, die Texte oder das Image als Inspiration für verabscheuungswürdiges Verhalten herhalten mussten, was einerseits aufgrund der Inhalte und der Symbolik naheliegt wenn man sie wörtlich nimmt oder sie verdreht, andererseits mussten das auch Chartmetalbands (Slipknot, Manson), Computerspiele (ich denke da an Robert Steinhäuser), Horrorfilme und alle anderen Kunstformen die sich mit negativen Inhalten wie Gewalt, Tod, Hass etc. befassen.
Brick Stone schrieb:
Zitat von rockforce
und linksextrem ist auf jeden fall besser als rechtsextrem oda net?
Und Menschenfreund Stalin ist auf jeden Fall besser als Hitler?
Stalin hat sich zwar Anfangs des kommunistischen Systems bedient, hat aber letztendlich genauso Menschenverachtend und Faschistoid gehandelt wie Hitler, daher ist er keine klassische linke Persönlichkeit und hatte mit den linken Idealen und Vorstellungen auch gar nichts zu tun, weshalb der Vergleich in diesem Zusammenhang ungültig ist, die beiden verkörpern keine Gegensätze, die gehören in den selben Topf. Aber natürlich gabs bei linken auch einige schlechte Beispiele, keine Frage, bei den rechten aber keine guten.
Brick Stone schrieb:
Jedwede extreme politische Ansicht ist nicht wirklich besser als eine andere extreme politische Ansicht.
Aha, das klingt etwas unüberlegt, immerhin geht es um den Gegensatz zwischen der absoluten Freiheit in einem selbstbestimmten Leben mit freier Meinung und einer willkürlich vorgegebenen Existenz, in der persönliche Freiheiten hinderlich für das System sind und abweichende Meinungen bzw. Handlungen hart sanktioniert werden (d.h. du wirst im ungünstigsten Falle umgebracht). Das heisst nicht das ich mit extremen linken Meinungen uneingeschränkt zufrieden bin(und da gibst ja auch viele Unterschiede) und von heute auf morgen die Anarchie in Deutschland ausrufen möchte (bloss nicht), aber was von der Grundlage besser ist steht für mich fest. Und das mit Hunter S. Thompson in der Signatur, tststs
Auch wenn ich mir diese Standpunkte von LaVey durchlese, glaube ich nicht das er mit einem eher rechten Weltbild sympathisiert, da Selbstbestimmung/verwirklichung ein zentraler Punkt seiner Lehre ist wenn ichs richtig verstanden habe.
Brick Stone schrieb:
Satanismus ist keine festgelegte Religion wie die christliche Kirche.
Satanismus bedeutet für jeden Satanisten etwas anseres, und lässt sich schon mal garnicht generell verteufeln.
Worin besteht dann überhaupt der Unterschied zum Atheismus? Er mag nicht so festgelegt sein, aber der Satanismus beruft sich doch schon aufgrund seines Names und seines Modells (gut vs. böse) auf das Weltbild der Kirchen monotheistischer Auffassung.
M.U.Y.A. schrieb:
Linksextrem wäre (imho) zwar die bessere Alternative, aber das, was am meisten links ist (Anarchie) funktioniert nicht, weil dann irgendwelche Idioten nurnoch scheiße machen würden.
Was habt ihr mit "den linken", das mit der Anarchie hat in der Menschheitsgeschichte wohl schon funktioniert, bin zwar kein Experte auf dem Gebiet aber guck mal ins HC/Punkforum da gibst etliches zu dem Thema, natürlich ist es zur Zeit undenkbar aber überleg mal was vor so ein paar Jahren alles undenkbar war und nun selbstverständlich ist, in Bezug auf die heutige Generation geb ich dir allerdings recht.
rockforce schrieb:
ich habe heute von meinem reli lehrer(ja genau! wir haben das grade als thema im unterricht)...
Das fängt ja schon gut an, ja ich hatte im Relikurs (den ich übrigens mit ins Abi genommen habe) auch so eine tolle Unterrichtsreihe, da wollte mir mein Relilehrer weissmachen wie böse Rockmusik eigentlich ist, hat dabei auch schön genau das gemacht was hier zurecht oftmals kritisiert wird, alles schön in den selben Topf geworfen und fertig ist die fürchterliche Suppe der Hölle: Slipknot, Manson, Satan-hats-mir-befohlen-Kriminelle, Teufelsanbeter, Satanisten, Gothic,Cradle of Filth, Burzum und Iron Maiden. Ist natürlich kein Wunder wenn man (warum sollte man sonst Theologie studieren!) ein absolut überzeugter Gläubiger und damit in den Gedankengebäuden der christlichen Kirche gefangen ist (es wird sicherlich nicht jeder Relilehrer so drauf sein, aber das grundsätzliche Denkmuster ist doch fast immer gleich).
f0rce schrieb:
zu diesen 10 geboten des satanismus:
man muss nicht alles wörtlich nehmen, dann die worte verdrehen und in den raum werfen.
Also ich find die Gebote von LaVey eigentlich klar und deutlich formuliert (er spricht in dem Text auch von einer "festen Grundlage"), da gibst für mich eigentlich nicht viel umzudrehen, oder sind die im Endeffekt ganz anders gemeint und man benötigt noch mehr Hintergrundwissen um die wahre Bedeutung zu entdecken?
@Naturkosts: Nö, er fands sogar richtig ok als Abraham ihm einen Widder geopfert hat, als er ihn auf die Probe gestellt hat und er erst seinen Sohn opfern sollte, was dann aber nur seinen Glauben testen sollte. (Gen 22,13)
M.U.Y.A. schrieb:
Dann habe ich mich informiert (leider nur im Internet, habe Momentan kein Geld für die satanische Bibel) und musste (zu meinem Schrecken? Vielleicht, aber eher nicht) feststellen, dass ich mehr Satanist den Christ bin und immer war. Viele der Dinge, die von der Church of Satan proklamiert werden, will ich schon lange.
Das würde mich Interessieren, welche denn?
Die Kritik von Magus Peter H. Gilmore an den heutigen Zuständen find ich größtenteils nachvollziehbar und gerechtfertigt, die Lösung ist leider tief im lächerlichen Bereich. Einerseits soll jeder sich selbst verwirklichen können und frei sein, in Wirklichkeit kann das aber nur eine kleine Elite, die zufällig die besseren Gene hat, auf Perfektionierung hinarbeitet, aber gleichzeitig entgegen der Jahrtausende langen Entwicklung der "wahren Natur" des Menschen näherkommen soll, seinen Tierischen ursprüngen. Dazu diese asioziale, egozentrische Sicht ("ich bin mein eigener Gott", ich mein wenn mans nicht übertreibt kann das ja noch gutgehen), in der Rücksicht eine Schwäche ist und Liebe und Freundschaft nur dazu da sind, andere zu manipulieren und sie den eigenen Interessen zu unterwerfen(Magie einsetzen). Das ganze wird nur noch von der extrem-darwinistischen Evolutionstheorieauslegung übertrtoffen, in der Kranke, Alte, Blinde, Behinderte oder auch ganz einfach Schwache und Ungebildete zum Ballast für den Fortschritt degradiert werden, den es zu Ignorieren gilt (also einfach zu Grunde gehen lassen, die haben ja alle selber Schuld an ihrem Schicksal).
Das sich einige durch die geschickt auf die Zielgruppe ausgerichtete Argumentation (ihr seit was besseres als der "normale" mensch + teils unbegründete und unsachliche Polemik gegen die Kirche, Medien und Gesellschaft, obwohl sich mir hier noch das größte Potenzial offenbart, die anderen können das gar nicht verstehen u.s.w.) überzeugen lassen ist doch klar, aber wenn man so individualistisch sein will, warum nicht einfach Atheist sein und sagen "Gott kann mich mal" oder von mir aus auch "F*** dich Gott", und gut iss, wozu braucht man diesen Schund??
Wenn ich jetzt totalen Quatsch erzählt hab oder was falsch verstanden habe dann teilt mir das ruhig mit, bin gerne bereit meine Meinung zu ändern,aber das ist mein Eindruck.