ich vermute profis haben anderen prioritäten, als den ultimativen sound...
Hallo DarkStar679,
Ein Profi legt Wert auf seinen Sound, vielleicht nicht den ultimativen, aber wenigstens auf einen hervorragenden. So emotionsloses Abarbeiten muss das Profidasein auch nicht zwangsläufig bedeuten, soll ja Leute geben, die ihren Job mögen
Geringe Kosten: also, ich sage Mal, als ich noch sehr viel live gespielt habe, hatte ich immer Röhrenamps und ein Effektboard mit ein paar analogen Effekten (okay, und Digital Delay
) am Start, und das, was am meisten "kaputt" ging waren Kabel. Der Amp? Nie, Platinenamp, hat alles mitgemacht. Die Effekte? Nie Stress gehabt.
Und selbst wenn mal was am Amp wäre, den kann man dann halt reparieren und hat ja eh immer eine Backuplösung am Start gehabt (Crate Powerblock war es damals).
Wenn ich mir vorstelle, meine Programmierung im Kemper geht flöten, oder der Kemper/Helix w.a.i. wird warum auch immer gergillt, ich glaub, da hätte ich mehr Angst
Aber gut, das digitale Zeug wird ja ohne Ende Live benutzt, da mache ich mir wegen der Haltbarkeit auch keine Sorgen, aber der Wartungsaufwand bei einem Röhrenamp und anlogen Effekten, also, wenn man das pfleglich behandelt, dann hält sich das doch sehr im (Kosten)rahmen. Das können sich auch Amateure leisten. Ich habe jetzt in 25 Jahren noch keinen Totalausfall eines Röhrenamps live bei mir erlebt, das teuerste waren bisher: Röhrenwechsel (keine Ahnung wie oft, aber nicht sehr oft), einmal ein defekter Fußschalter und eine wacklige Steckverbindung von Preamp auf Endstufe (da war die Fehlersuche das teure).
Klar steigt mit der Größe der Ausrüstung auch das Fehlerpotential, aber mal ehrlich, wenn ich hier im Forum von wet/dry/wet System mit Bogner/Diezel/Mesa Tops nebst Digitaleffektorgien lese und sehe, was Leute so zu Hause an Amp Armadas stehen haben (von den Gitarren ganz zu schweigen), also, so eine Technikschlacht habe ich ehrlich gesagt früher fast nie auf Bühnen gesehen.
Und auch heute glaube ich, ist das eher was für Top Acts, oder Leute, die in der Technik eben ein zweites Hobby haben, was ja total in Ordnung ist. Also, bei uns in den Clubs oder Kneipen habe ich vllt. mal einen Kemper gesehen oder ein HX, aber sonst ist das alles noch wie früher Da ist eher zu sehen, dass die Halfstacks weniger geworden sind und die PA Technik einen Riesenschritt nach vorne gemacht hat (und fast überall digitalisiert wurde).
Aber um mal zurück zu kommen auf den Ursprung: da ging es doch nicht um entweder, oder, sondern um die Frage, ob der TE aus der Zeit gefallen ist, weil er mit den Digitallösungen von heute keine Bindung aufbauen kann wegen der Komplexität und gleichzeitig bemerkt, dass klassische Röhrenamps und Co. gebraucht im Preis sinken, woraus er eben die Frage ableitet, ob er da aus der Zeit gefallen ist, weil die klassischen Technik cool findet. Und meine Antwort bleibt: Nein, ist er nicht, beides gut, beides okay, jeder wie er will, nix besser, nix schlechter, je nach Anforderung/Sichtweise.
Alles Gute!
Jonas