Mensch, hier gehts ja wieder ab. ^^
Also erstmal zur Frage von Tonja, was es denn für einen Effekt hätte wenn ein grottiger Gesangslehrer Hypnose anwendet - ob dann nicht die falsche Technik noch tiefer ins Unterbewusstsein eingraviert werden würde.
Das ist in der Tat eine sehr interessante Frage.
Zunächst mal gibt es in der Hypnose
therapie die Maxime, den Klienten
selbst zur Lösung finden zu lassen. Soll heißen, dass z.B. jemand mit einer Spinnenphobie nicht einfach nur die Suggestion bekommt "Hey, Spinnen sind voll süß und nützlich, da brauchst du keine Angst vor zu haben!" sondern im Rahmen der Sitzung selbst auf das auslösende Ereignis kommt und mit Hilfe (aber nicht auf Befehl) des Hypnotiseurs die Gelegenheit erhält, den Auslöser zu "Reframen", sprich für sich neu zu bewerten.
Gelingt dies, ist die gewonnene Erkenntnis eine eigene - und somit rein subjektiv wertvoller als eine Fremd-Suggestion.
(Was meinst du warum grade emotional aufgeladene Themen zu denen jeder seine eigene "Erkenntnis" hat immer die Themen sind, die so eskalieren?
)
Für die Vorgehensweise gibt es auch ganz bestimmte Gründe. Das Unterbewusstsein braucht etwa 3 Tage um sich eine neue Verhaltensweise anzueignen und prüft dann etwa sechs Wochen lang, ob es eine neue Verhaltensweise dauerhaft übernimmt oder ablehnt. Eine Fremdsuggestion wird hier in den meisten Fällen "ausgeschieden", während die eigene Erkenntnis "überlebt".
Deswegen halten Diäten (und Neujahrsvorsätze) oft auch nur etwa so lange vor.
Soll also heißen: Ob eine unter Hypnose erlernte Verhaltensweise überhaupt übernommen wird oder nicht, hängt im wesentlichen vom Klienten und dessen Erleben in der Trance ab. Konkret für Gesang würde das bedeuten, dass die neue Gesangsweise nur dann übernommen wird, wenn sie auch tatsächlich als besser (angenehmer, effizienter, etc.) erkannt und erlebt wurde und wird.
(Ist übrigens auch gut bei Bildern im Gesangsunterricht zu beobachten. Hat man einen persönlichen oder emotionalen Bezug dazu, bleiben sie erhalten. Hat man den nicht, verschwinden sie wieder.)
Zusätzlich bringt es nichts, dem Schüler unter Hypnose zu sagen "mach mal so und so..", sondern ihm vielmehr zu erlauben so zu singen, wie es sich gut und richtig anfühlt ohne dabei von mentalen Konstrukten (= Fremdsuggestion) behindert zu werden.
Es ist im Grunde der Schritt von "technisch Singen" zu "Singen" im Schnellverfahren - ohne dabei die richtige Technik wieder zu vergessen.
Thema Beeinflussung im Alltag:
Im Grunde werden wir alle jeden Tag stets und ständig beeinflusst. Die Beeinflussbarkeit ist dabei natürlich graduell unterschiedlich und abhängig von der herrschenden Grundstimmung. z.B. das Kaufbedürfniss, das einen dazu bringt mehr einzukaufen wenn man hungrig ist. Oder die Architektur von Läden - vom positiv bewerteten Obstregal am Eingang bis hin zum Quengelregal an der Kasse.
Der Begriff "Manipulation" ist in meinen Augen recht aufgeladen und unterstellt oft eine Böswilligkeit - die sehe ich allerdings nicht in allen Fällen als gegeben. Fakt ist allerdings, dass sie stattfindet.
Das Unterbewusstsein merkt sich fast alles - aber es wehrt sich auch dagegen, wenn es nicht möchte.
Man braucht sich nur mal Derren Brown angucken. Ich finde seine Demonstrationen teils sehr drastisch, aber auf der anderen Seite gefällt mir seine aufklärerische Arbeit zum Thema Wahrnehmung und Täuschung. Außerdem muss er niemandem den Arm abreißen um ihn in Trance zu versetzen.
Im Kaufhaus:
Oder in der Bahn (hat aber nix mit NLP zu tun):
Thema Zucker überall:
Zucker selbst ist kein
Grundnahrungsmittel. Zucker sind Kohlenhydrate, welche zu den Makronährstoffen gehören, welche in verschiedenen als Grundnahrungsmittel bezeichnete Lebensmittel vorkommen... können.
Zucker sind ausdrücklich NICHT das, was Gehirn und Muskeln
brauchen. Sondern Glykogen bzw. dessen Grundbaustein Glucose (eine ganz bestimme Zuckerart) - welche normalerweise aus abgebauten Kohlenhydraten oder ballaststoffreichen Früchten gewonnen und weiter verarbeitet wird.
Ist keine Glukose (in Form von Kohlenhydrat-Zufuhr) verfügbar, ernähren Muskeln und Hirn sich von Ketonkörpern, ein Stoffwechselzustand den man als Ketose (nicht zu verwechseln mit der Ketoacidose) bezeichnet.
Die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) jedoch sind auf Glucose angewiesen - welche allerdings vom Körper selbst durch Glyconeogenese bilden kann (bis zu 200g am Tag)
Der Mensch ist also weder auf die Zufuhr von Kohlenhydraten noch von Zucker angewiesen. Die Inuit beispielsweise haben über Jahrhunderte fast ausschließlich Fett und Proteine gegessen. Auch in Europa hat man bis vor 7.000 Jahren noch keinen Getreideanbau gekannt und deshalb die Kohlenhydrate aus Obst, Gemüse und Wurzeln bezogen. (Evolutionstechnisch ist dieser Zeitraum ein Wimpernschlag!)
Zucker (in Form von Honig oder sehr süßen Früchten) war für uns Menschen also Millionen Jahre eher ein Bonus als ein Dauerangebot.
Möglicherweise ist unser Organismus also nicht darauf ausgelegt, langfristig große Mengen Kohlenhydrate und vor allem Zucker zu verdauen. Das wird auch unter Ernährungswissenschaftlern schon seit einiger Zeit äußerst kontrovers diskutiert und es häufen sich Studien die einen Zusammenhang zwischen übermäßigem Kohlenhydratekonsum und unseren gängigen Zivilisationskrankheiten nachweisen.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ketose_(Stoffwechsel)
http://de.wikipedia.org/wiki/Glukoneogenese
http://de.wikipedia.org/wiki/Glykogen
http://de.wikipedia.org/wiki/Glucose#Medizin
http://de.wikipedia.org/wiki/Glykämischer_Index
http://de.wikipedia.org/wiki/Glykogen
http://de.wikipedia.org/wiki/Grundnahrungsmittel
http://de.wikipedia.org/wiki/Ketogene_Diät
http://de.wikipedia.org/wiki/Atkins-Diät
http://de.wikipedia.org/wiki/Low-Carb
http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/essen/getreide/
http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/voelker/inuit/wissensfrage_vitamine.jsp