KickstartMyHeart
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FWIW, mein erstes "Gitarrensolo" ever, habe ich "komponiert". Das Problem bei dem ganzen ist, dass man halt weniger weiß, als man auf ein Dunlop JazzIII mit einem breiten Edding schreiben könnte. Dementsprechend hört sich sowas IMMER wie gequirlte Kacke an. Es stinkt von Anfang bis Ende.
Ohne sein Handwerkszeug zu beherrschen - und damit meine ich die ganz klassischen Standards Deines Wunsch-Genres, wirst Du hier den Hörer nicht wirklich erreichen/abholen. Entweder bist Du auf dem Papier so "enthusiastisch", dass es für den Spieler oder das Instrument vollkommen ungeeignet/unspielbar ist (ich erinnere an einen "komponierten" Basspart) oder aber so langweilig, dass es aus jeder Note trieft. In der Regel fehlt solchen Dingen jegliche Finesse, alle Feinheit des Instruments und auch des Ausdrucks. Ich würde mal behaupten, dass es wenige Gitarristen gibt, die wirklich so gut sind, dass sie eine spannende Improvisation aufs Parkett legen können (Im Jazz sicherlich ein größerer Anteil). Alle anderen haben eine sehr sehr gute Vorstellung, wie die Struktur ablaufen wird und wo sie welche Phrase spielen - Du hörst Dir ja Songs nicht einmal an und nagelst bei diesem Take die Plattenversion. Du hörst immer wieder den Song und Deinen Zeitslot und probierst Dich durch Dein Repertoire (und das ist das Schlüsselwort - übrigens für alles und jedes Instrument), bis es passt. Denn wo kommt denn ein Geniales und packendes Solo IMMER her? Aus einem breit gefächerten Repertoire von hunderten oder Tausenden Songs, die Du gelernt hast. Je größer Dein Repertoire bzw. dein Werkzeugkasten und Deine Erfahrung, dieses Werkzeug auch zu benutzen (Übung), desto besser Deine Fähigkeit, zu abstrahieren.
Ich bin auch nach 40 Jahren immer noch fassungslos, wen man Menschen auf "Talent" reduziert und ihnen damit jeglichen Respekt verweigert, der ihnen zusteht. Es gibt in der Tat Leute, die glauben, Eddie van Halen, Jimi Hendrix, Rhandy Rhoads, Joe Satriani, Steve Vai, John Petrucci, Guthrie Govan, Brian May, Jimmy Page, Yngwie Malmsteen, Gary Moore und die vielen vielen anderen, wären da wo sie sind, auf Grund ihres Talents. Die sind da, weil sie Stunden, Tage, Monate Jahre nichts anderes getan haben, als ihre Vorbilder zu studieren und sich die Finger blutig zu spielen. "Talent" ist lediglich die Kirsche auf der Sahne einer Riesentorte namens Arbeit. Hard work beats talent, if talent doesn`t work hard.
Auch ein Tom Bukovac sieht aus, als würde er das eben mal so rausdrücken. Aber dahinter steckt ein Leben, dass er seinem Instrument gewidmet hat und zu vielleicht ein oder zwei Prozent noch Talent. Der Kerl improvisiert, dass man mit glühenden Ohren zuhört. Steve Lukather (und der Rest von Toto) hatte den Ruf, in seiner Zeit als LA's heißester Sessiongitarrist, dass er selten mehr als ein Take gebraucht hat. Und der Mann ist mit seiner Gitarrenarbeit und seinen Soli auf nahezu jedem Mitt-70er/80er-Jahre Superhit vertreten, bis Dann Huff das Ruder da übernommen hat. Warum konnten die das? Die kannten genau ihre Standards und ihr Repertoire war riesig. Das braucht es auch, damit man Leistung abrufen kann.
Gitarrensoli "komponieren" auf Grund von Kenntnissen zu/in Musiktheorie ohne das Instrument zu beherrschen, ... halte ich für im allerbesten Fall schwierig und im Ergebnis für ein hochgradig artifizielles Hörerlebnis. In der Theorie genau zu wissen, wie ein Hammer funktioniert und in der Praxis einen Zimmermannsnagel einzutreiben (oder auch nur einen kleinen Stift), ist ein gewaltiger Unterschied.
Interessanterweise hat sich Eddie van Halen übrigens Zeit seines Lebens gescheut, auf offener Bühne zu improvisieren. Das war nicht sein Ding, da war er nicht besonders gut drin. Er hat auch immer wieder die Anfragen für eine G3-Teilnahme abgelehnt. Sein Konzertsolospot war von Anfang bis Ende durchstrukturiert.
Ohne sein Handwerkszeug zu beherrschen - und damit meine ich die ganz klassischen Standards Deines Wunsch-Genres, wirst Du hier den Hörer nicht wirklich erreichen/abholen. Entweder bist Du auf dem Papier so "enthusiastisch", dass es für den Spieler oder das Instrument vollkommen ungeeignet/unspielbar ist (ich erinnere an einen "komponierten" Basspart) oder aber so langweilig, dass es aus jeder Note trieft. In der Regel fehlt solchen Dingen jegliche Finesse, alle Feinheit des Instruments und auch des Ausdrucks. Ich würde mal behaupten, dass es wenige Gitarristen gibt, die wirklich so gut sind, dass sie eine spannende Improvisation aufs Parkett legen können (Im Jazz sicherlich ein größerer Anteil). Alle anderen haben eine sehr sehr gute Vorstellung, wie die Struktur ablaufen wird und wo sie welche Phrase spielen - Du hörst Dir ja Songs nicht einmal an und nagelst bei diesem Take die Plattenversion. Du hörst immer wieder den Song und Deinen Zeitslot und probierst Dich durch Dein Repertoire (und das ist das Schlüsselwort - übrigens für alles und jedes Instrument), bis es passt. Denn wo kommt denn ein Geniales und packendes Solo IMMER her? Aus einem breit gefächerten Repertoire von hunderten oder Tausenden Songs, die Du gelernt hast. Je größer Dein Repertoire bzw. dein Werkzeugkasten und Deine Erfahrung, dieses Werkzeug auch zu benutzen (Übung), desto besser Deine Fähigkeit, zu abstrahieren.
Ich bin auch nach 40 Jahren immer noch fassungslos, wen man Menschen auf "Talent" reduziert und ihnen damit jeglichen Respekt verweigert, der ihnen zusteht. Es gibt in der Tat Leute, die glauben, Eddie van Halen, Jimi Hendrix, Rhandy Rhoads, Joe Satriani, Steve Vai, John Petrucci, Guthrie Govan, Brian May, Jimmy Page, Yngwie Malmsteen, Gary Moore und die vielen vielen anderen, wären da wo sie sind, auf Grund ihres Talents. Die sind da, weil sie Stunden, Tage, Monate Jahre nichts anderes getan haben, als ihre Vorbilder zu studieren und sich die Finger blutig zu spielen. "Talent" ist lediglich die Kirsche auf der Sahne einer Riesentorte namens Arbeit. Hard work beats talent, if talent doesn`t work hard.
Auch ein Tom Bukovac sieht aus, als würde er das eben mal so rausdrücken. Aber dahinter steckt ein Leben, dass er seinem Instrument gewidmet hat und zu vielleicht ein oder zwei Prozent noch Talent. Der Kerl improvisiert, dass man mit glühenden Ohren zuhört. Steve Lukather (und der Rest von Toto) hatte den Ruf, in seiner Zeit als LA's heißester Sessiongitarrist, dass er selten mehr als ein Take gebraucht hat. Und der Mann ist mit seiner Gitarrenarbeit und seinen Soli auf nahezu jedem Mitt-70er/80er-Jahre Superhit vertreten, bis Dann Huff das Ruder da übernommen hat. Warum konnten die das? Die kannten genau ihre Standards und ihr Repertoire war riesig. Das braucht es auch, damit man Leistung abrufen kann.
Gitarrensoli "komponieren" auf Grund von Kenntnissen zu/in Musiktheorie ohne das Instrument zu beherrschen, ... halte ich für im allerbesten Fall schwierig und im Ergebnis für ein hochgradig artifizielles Hörerlebnis. In der Theorie genau zu wissen, wie ein Hammer funktioniert und in der Praxis einen Zimmermannsnagel einzutreiben (oder auch nur einen kleinen Stift), ist ein gewaltiger Unterschied.
Interessanterweise hat sich Eddie van Halen übrigens Zeit seines Lebens gescheut, auf offener Bühne zu improvisieren. Das war nicht sein Ding, da war er nicht besonders gut drin. Er hat auch immer wieder die Anfragen für eine G3-Teilnahme abgelehnt. Sein Konzertsolospot war von Anfang bis Ende durchstrukturiert.
Grund: Vai, nicht Van.
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