Bessere Gitarrensoli schreiben?

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Der_Midi-Komponist
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Hallo Leute!

Wer kennt sich mit dem Schreiben und Komponieren von Gitarren-Solos aus?

Ich möchte mal wieder Rock/Metal-Songs komponieren und bin auf der Suche nach entsprechendem Handwerkszeug, um gute Solos zu schreiben/komponieren.

Ich meine Solos, wie man diese von Bands wie bspw. Iron Maiden, Helloween, Blind Guardian, u.a. her kennt.

Habe mir auch schon mal einige kostenlose Tabs runtergeladen, um zu sehen, wie diese in etwa aufgebaut sind.

Aber ich glaube, ich muss irgendwie mehr in die Materie kommen, um entsprechende Solos, passend zur Song-Thematik gut kreieren zu können.

Hat jemand gute Tipps wie man das sehr gut erlernen kann?


Besten Dank schon mal im Voraus.
 
Wie gut bist du in Musiktheorie?
Wenn du die Tonart kennst und die entsprechenden Akkorde, kannst du das nutzen um harmonisch mit der Begleitung zu spielen.
Dann kommen natürlich diverse Techniken dazu: tapping, sweeping, ...

Eine einfache Erklärung wird es nicht geben. Die Lehrbücher von Troy Stetina sind in der Regel sehr gut. Das hier klingt nach dem was du suchst:
 
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Meinst Du, dass sich Leute wie Blackmore, Page, Beck, ... Haynes, Bonamassa, ... hingesetzt und Soli komponiert haben? Falsch. Die können einfach Gitarre spielen. Soli kommen "just in time" aus den Fingern oder dem Kopf. Was da schlecht klingt, kommt in die Tonne, und was gut klingt, kommt ins Lied.

Aber ein guter Anfang ist sicher, erst mal die Melodie des Songs nachzuspielen und dann immer mehr abzuwandeln, wobei es gut mitzuempfinden ist, wenn sich durch die Abwandlungen Spannung aufbaut und aber auch Spannung wieder gelöst wird. Aber DIE REGEL für - wie Du es nennst - "gute Solos zu schreiben/komponieren" gibt es nicht, außer Du nimmst 1000 Varianten aus dem Gefühl heraus zu spielen und die dann 1000 mal anzuhören, um das, was eingängig ist, zusammenzustückeln und zu behalten, nimmst Du als Regel.

Solche Beispiele, wie von @trichtersoft genannt, gibt es viele. Aber, es sind letztlich nur Beispiele und sicher keine mit Hit-Potenzial. Skalen zu kennen, ist sicherlich hilfreich, um damit zu spielen (variieren), was dazu gehört/passt oder eben vielleicht gerade nicht dazu gehört und trotzdem passt. Ich finde, dass man inzwischen von den reinen Musiktheorie-Ansätzen weggehen muss, wenn man sich nicht anhören will wie XYZ (reicht von Beethoven bis Muse und was weiß ich was), weil es halt inzwischen schon so wahnsinnig viel gibt.

Hat jemand gute Tipps wie man das sehr gut erlernen kann?
Lerne ein Instrument zu spielen und spiele und spiele und spiele und ...
 
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Ja, Theoriekenntnisse und viel praktische Übung erleichtern das Ausarbeiten eines Solos sehr.

Es gibt aber auch Musiker, die das anders machen: Steve Lukather erzählte mal in einem Interview, dass er einfach die Spur, auf die er solieren möchte, immer wieder so anhört. Dann bildet er zunächst nur in seinen Gedanke eine Melodie darauf und setzt die quasi als Grundthema auf der Gitarre um. Erst dann "verziert" er nach und nach sein Thema mit kleinen Änderungen, technischen Spielereien, Varianten usw. Vorteil: Das geht auch ohne größere Theoriekenntnisse.

Die Kunst, spontan life Soli zu spielen, quasi auf Zuruf, geht allerdings so natürlich nicht. Da muss man dann schon wissen, welche Töne zu welchen Akkorden passen. Zumindest einfache Dinge wie die Bluestonleiter sollte man dann kennen, Quintenzirkel, Pentatonik etc.
 
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Es gibt sogar Gitarristen und Gitarrenmusik, die fast ohne Solo auskommen oder auskommt.
Einer davon ist Dominic Miller. Und der einzige Song, bei dem ich mich an ein Solo von ihm erinnere, ist King of Pain.
Eine andere soloarme Kapelle ist Fear Factory - die soll ja so ein bisschen Metal sein.
Ich unterstreiche alle Worte von @soundmunich.

Viel wichtiger ist, dass schon mal in Strophen, Refrains und sonstwo Variationen des jeweiligen Riffs/Motivs passieren, um nicht langweilig zu sein.
Ein Solo macht keinen Song.
Was ich nicht in Abrede stelle, ist, dass Gitarren-Soli u. U. eine Klimax darstellen können.
Wenn Solo, dann lass Dich auf den Song ein und lass es laufen - ohne verkopft vorzugehen.

Ich darf ab und an rezensieren, hatte Vais und Satrianis Alben auf dem Tisch, auch andere Gitarreninstrumentalacts. Soloschruppen wird dann langweilig, auch wenn Vai oder Satriani in die Saiten griffen.
Willst Du gelten, mach Dich selten - das ist für Gitarristen manchmal auch zu bedenken, denn es scheint Gewohnheitsrecht zu sein, dass Gitarristen immer 'auf Solo' sein müssen.
 
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Naaa, halt, nicht jeder gute Gitarrist schrubbt seine Soli einfach so aus dem Nichts in einem kurzen Anflug von Genialität auf's Band und widmet sich dann wieder den schönen Dingen des Lebens ;)
Nehmen wir als ein Beispiel Vito Bratta, der sich an einem Punkt genau dort im Korsett der Muscle-Memory Soli gefangen sah und begann, seine Soli als grundsätzliche Melodien im Kopf zu komponieren, diese dann auf die Gitarre übertrug und dort weiter ausarbeitete. Heraus kamen m.M.n. die mit besten Soli der Rockgeschichte, die erfrischend eigenständig daherkamen und dabei sehr melodiös und virtuos zugleich sind.
Meine für mich besten Sachen (in keinster Weise auch nur ansatzweise mit den Werken solcher Größen vergleichbar) kamen auch zustande, indem ich intensiver an Melodie-Ideen und am Spannungsbogen arbeitete und nicht einfach drauflos spielte. Das kann auch nett werden, aber es kommen schon eher stereotype und nicht wirklich originelle Dinge heraus.
 
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Vielen Dank schon mal für die Antworten bislang.

Natürlich ist man klar im Vorteil, wenn man selber sehr gut Gitarre spielen kann und bereits ein intensiveres Feeling dafür hat.

Leider habe ich das Spielen etwas vernachlässigt, da man aus Rücksicht auf die Nachbarn bei mir zu Hause eben nicht Vollgas geben kann.

Vielleicht ist es auch so, dass selbst ein Star-Gitarrist nur schwer erklären kann, wie ein Solo nach "theoretischen" Mustern aufgebaut wird. Er spielt sie einfach aus dem Gefühl heraus.

Ich versuche lediglich, diese auf Tabulatoren zu bringen und dahin zu kommen, dass sich die Solis auch gut anhören.
 
Leider habe ich das Spielen etwas vernachlässigt, da man aus Rücksicht auf die Nachbarn bei mir zu Hause eben nicht Vollgas geben kann.

Dann nutze Kopfhörer.

Es gibt diverse Philosophien, wie man zur Kreativität kommt. Aber in einem sind sich alle einig: Viel Zeit am Instrument zu verbringen ist unter keinen Umständen verzichtbar.

Und mein persönlicher Rat:
Spiele erstmal alle möglichen Sachen nach, die dich ansprechen. Alle wirklich guten Musiker, die ich je kannte, haben viel Zeit darin investiert, eine Menge Songs nachzuspielen. Bis ins Detail, mit Anspruch an eine gute Performance. Dadurch erweitert man sein Vokabular und lernt schon einige Muster kennen, die dir in der Musik-Theorie begegnen werden. Und übt die Technik.
 
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Sehe mich selbst als Anfänger. Soviel, um zu beurteilen was mein Beitrag wert ist.

Ich mache mir zumindest bei Soli bzw. Melodien nicht die Mühe Tabs oder Noten herunterzuladen weil das gut raushörbar ist. Ich gehe davon aus, dass man die Akkorde und Voicings raushören können muss aber so weit bin ich leider noch nicht.

Natürlich stolpere ich auch "konstruierte Soli". Wahrscheinlich beim Üben der Fingersätze für Tonleiter oder Intervallen entdeckt aber wenn man die Basics drauf hat geht es darum wie viel Musik IN einem ist sobald man seinen Werkzeugkasten gut genug gefüllt hat, um sie auch rauszulassen.

Wenn man Auftragskomponist ist der für einen Film bis zur Deadline jeden Tag zwei Minuten Musik abliefern muss, der kann natürlich die ganze Musiktheorieliteratur abklappern nach Inspiration. Ein Gitarrengott, Name entfallen, meinte in einem Interview, er würde morgens aufstehen, sich einen Kaffee holen und den Arbeitstag mit seinem Looper verbringen bevor er Feierabend macht. John Mayer beschrieb Musik schaffen als ein Bürojob.

Die Kunst wird oft sein, viel auszuprobieren und Gespür dafür zu entwickeln was funktioniert und was nicht.

Was Theorie betrifft, ich habe ihr anfangs viel Aufmerksamkeit gewidmet aber schnell gemerkt, dass das etwa einem Hügelchen gleicht während das Spielen selbst eher an Mount Everest erinnert. Mit genug Biss bekommt man die für Gitarre notwendige Theorie in ein, zwei Jahren reingeprügelt, beim Spiel gebe ich mir zehn Jahre bis es ausreichend gereift ist.
 
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Nur als Ergänzung, da die Vorredner schon alles gesagt haben.
Ein Solo hat eine Funktion. Im zB Blues fungiert es oft als Call-Response, die kleinen Einwürfe sind eine Antwort auf den Gesang. Das eigentliche Solo ist dann gewissermaßen der Höhepunkt. Kann in der Mitte des Songs kommen, oder als krönender Abschluß, oder beides.

In der Popmusik wird das ähnlich eingesetzt, die Hookline des Gesangs wird oft im Solo erkennbar. Solisten, wie zB Gary Moore arbeiten sehr viel damit, wie oben, als Call-Response, die Melodie des Hauptthemas (Hookline) wird aufgegriffen (wobei es oft abstrahiert wird), es gibt den krönenden Abschluß.

Anders sieht es mit einigen Alben von Satriani oder Vai aus. Hier wird ohne Gesang komponiert, hier gibt es dann eben den genannten Spannungsbogen (den ein Solo sowieso haben sollte), im Prinzip ist es das System eines Songaufbaus. Es gibt das Intro, den Refrain, Chorus, die Bridge, untereinander variabel.
nicht jeder gute Gitarrist schrubbt seine Soli einfach so aus dem Nichts in einem kurzen Anflug von Genialität auf's Band und widmet sich dann wieder den schönen Dingen des Lebens ;)
Satriani und Vai komponieren ihre Soli, da sie als "Song" konzipiert sind.

Wie man das macht.... ist eine solide Kenntniss des Instruments, aber auch der Harmonielehre, oder aber schlicht die Erkenntnis, wie ein Song funktioniert.
 
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e mehr in die Materie kommen, um entsprechende Solos, passend zur Song-Thematik gut kreieren zu können.
zuerst sollte man wissen, wie genau die songthematik ist und funktioniert. Ein Solo, du meinst ja keine improvisierten, entsteht trotzdem erstmal oft durch`s improvisieren und probieren, was denn so passen könnte. Mit der Zeit kristallisieren sich dann Themen heraus, an denen man rumfeilen muß, bis es passt. Dennoch kann man das dann immer noch variieren, so daß es keine schlussendliche Fassung geben muß.
Das gilt im übrigen für den gesamten song und diese Freiheit auch für alle Mitspieler, zumindest im Rockbereich und allen verwandten Musikrichtungen.
Nimm dir also diese Freiheit, daß du da nicht alles so genau festlegen musst. Das bedeutet natürlich auch, daß dir niemand so genau sagen kann, wie "du" ein Solo für deinen Geschmack am besten gestaltest.

denn es scheint Gewohnheitsrecht zu sein, dass Gitarristen immer 'auf Solo' sein müssen.
ja, ist schon komisch, auch bei Metall steht eigentlich der Gesang im Vordergrund und die Gitarre gibt den Background.
Soli stechen halt hervor, aber haben auch früher nicht die Musik bestimmt, mM..
Die Zeit der Endlossoli ist eigentlich ja schon lange vorbei:rolleyes:, seit mindestens 50Jahren:).
Beitrag automatisch zusammengefügt:

ihre Soli, da sie als "Song" konzipiert sind
wir waren zeitgleich, sehen einiges ähnlich.
Mir stellt sich die Frage, was genau ist denn solo und was ist ein durchkomponierter Melodiebogen? Wenn im Jazz ein Pianist im trio seine Sachen spielt, würde ich das nicht als Solo bezeichnen, weil er immer wieder auf die kompositorischen Grundideen zurückkommt. Da würde ich dann die angesprochenen Vai und Satriani auch eher verorten.
 
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Sehe mich selbst als Anfänger. Soviel, um zu beurteilen was mein Beitrag wert ist.
Dem schließe ich mich an.

Ich komponiere seit einiger Zeit Songs und spiele seit gerade mal einem Jahr Gitarre. Mein erstes Gitarren-Solo für einen Song, den ich demnächst veröffentlichen werde, habe ich auf dem Keyboard Note für Note komponiert und dann mit der Gitarre gespielt und an einigen Stellen so abgeändert, dass ich es vom Fingersatz her spielen konnte.
Vorher haben sich ein paar Gitarristen an dem Solo-Part versucht und das, was ich von denen gehört hatte, geviel mir gar nicht: Es war zwar mit mehr Tönen und sicherlich auch mit mehr Verzierungen, als ich das als Anfänger spielen konnte, aber für meine Ohren nicht sonderlich songdienlich.
Für mein Solo wird mir von den Testhörern bisher beschieden, dass ich wohl "ein gutes Gespür für Melodiebögen" hätte. Wobei ich sagen muss, dass ich auch ein wenig Ahnung von Harmonielehre habe.

Insofern schließe ich mich meinen Vorrednern an: Ein improvisiertes Blues-Solo mag für eine Jam-Session gut sein und ein Gitarrist, dessen Finger durch viel Übung und 1000 gespielte Solis auch wissen, was sie tun, wird leichter und schneller zu eigem "guten" d.h. songdienlichen Solo kommen. Aber letztendlich kommt es für mich darauf an, dass ein Solo zum Song passt - und da kann man mit einem Gespür für Melodie gewürzt mit Musiktheorie viel erreichen.
 
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Wenn im Jazz ein Pianist im trio seine Sachen spielt, würde ich das nicht als Solo bezeichnen, weil er immer wieder auf die kompositorischen Grundideen zurückkommt.
ja, das sehe ich auch so, allerdings sind Musiker aus dem Jazzbereich so versiert, dass einige Passagen sicher ein Ausflug aus der Grundidee als Solo gelten können, da sie eine Variation sind, die der Grundidee folgen, aber auch eben eine Abwandlung dessen sind. Das ist dann die berüchtigte Improvisation.
 
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Ein Solo macht keinen Song.
Ja, wenn ein Song ohne Solo nicht funktioniert, tut er das mit Solo auch nicht.
Willst Du gelten, mach Dich selten - das ist für Gitarristen manchmal auch zu bedenken, denn es scheint Gewohnheitsrecht zu sein, dass Gitarristen immer 'auf Solo' sein müssen.
So auch, ein Solo kann einen guten Song veredeln. Aber einen langweiligen nicht retten, da kann das Solo noch so virtuos sein.
 
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Wer kennt sich mit dem Schreiben und Komponieren von Gitarren-Solos aus?
Das Wort "Solo" drückt in der Jazz/Rock/Popularmusik eigentlich die absolute musikalische Freiheit aus. (Gesetzt man hält sich an Rhythmus und Changes.)
Wieso willst Du das vortäuschen? Bei den Klassikern ist dies ja gang und gäbe aber wenn's in Deiner Band/Studio niemand kann, dann lass es!
 
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Das Wort "Solo" drückt in der Jazz/Rock/Popularmusik eigentlich die absolute musikalische Freiheit aus.
Hm, in welchem Gesetzbuch steht das so geschrieben? :) Im Jazz ist das eher noch gelebte Praxis, aber in Rock und Pop(ulärmusik?) hat sich die Welt durchaus weiterentwickelt.
 
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Das Wort "Solo" drückt in der Jazz/Rock/Popularmusik eigentlich die absolute musikalische Freiheit aus.

Im Jazz sollte das eigentlich die Regel sein, und das ist ja auch das was eigentlich einen großen Teil am Spaß ausmacht.

Ich kenne allerdings eine ganze Menge Leute, die ihre Soli vorher aufschreiben und üben.
Für wichtige Anlässe, wo es aufgenommen wird, hab ich mir Soli auch schon vorher überlegt, zumindest in Teilen.
Auch Leute, die viel Patterns üben, haben teilweise Standard-Elemente drin, die in jedem zweiten Solo vorkommen ;)

Fürs Publikum ist es am Ende egal, Hauptsache es kommt ein gutes Solo rüber.

Ich meine Solos, wie man diese von Bands wie bspw. Iron Maiden, Helloween, Blind Guardian, u.a. her kennt.

Aber ich glaube, ich muss irgendwie mehr in die Materie kommen

Wie schreibt man eigentlich richtig gute Bücher?
Ich habe mir auch schon mal Harry Potter durchgelesen, um zu sehen, wie das geht. Aber ich muss noch mehr in die Materie kommen. ;)
 
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Mir stellt sich die Frage, was genau ist denn solo und was ist ein durchkomponierter Melodiebogen?
Guter Punkt, der Begriff ist durchaus nicht (mehr) klar definiert. Im klassischen Jazz und Blues hatte ein Instrumentalist seinen Solospot, in dem er sich begleitet vom Rest der Musiker flach gesagt austoben konnte, i.d.R. im Rahmen des Möglichen improvisiert, wobei jede Improvisation wohl praktisch durchaus auch auf vorher gelernten Mustern und Strukturen basiert, ob der Solierende will oder nicht.
In gängigen Rock- und Popformaten, in denen die Songs mehr oder weniger nach üblichen Schemata gesungen werden (Intro, Verse, Bridge, Chorus...) beschreibt das Solo landläufig einen instrumentalen Einwurf eines "Leadinstruments". Meist vorhersehbar nach ~2/3 des Songs, meist Melodien und Changes aufgreifend, ausbauend, ergänzend, Spannungsbogen vor einer Steigerung des Gesangs bildend, Ego des Gitarristen darstellend, oder oder oder. Diese Soli sind durchaus nach meiner Auffassung i.d.R. zumindest zum Teil durchkomponiert.
Bei Instrumentalstücken, z.B. der genannten Vai und Satriani, würde ich persönlich garnicht von Soli sprechen. Die Stücke sind komplett instrumental, Instrument statt Gesang. Aber vielleicht lassen sich auch hier strukturell Soli angelehnt an die oben beschriebenen Prinzipien ausmachen, wenn das Stück eher einer typischen Songstruktur folgt.
 
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Gedankenanstoss aus:
Hat jemand gute Tipps wie man das sehr gut erlernen kann?

Meinst Du, dass sich Leute wie Blackmore, Page, Beck, ... Haynes, Bonamassa, ... hingesetzt und Soli komponiert haben? Falsch. Die können einfach Gitarre spielen. Soli kommen "just in time" aus den Fingern oder dem Kopf. Was da schlecht klingt, kommt in die Tonne, und was gut klingt, kommt ins Lied.

Steve Lukather erzählte mal in einem Interview, dass er einfach die Spur, auf die er solieren möchte, immer wieder so anhört. Dann ...

Betrachte einmal die gespielte Musik als Ausdruck des inneren Erlebens:
  • erst das unhörbare Gefühl
  • daraus die hörbare Musik
  • ist als Prozess wie bei guten Schauspielern (die leben in Ihrer Rollenfigur)
  • oder wie Sprechen mit anderen Mitteln
Daraus abgeleitet:
  • höre Dir erst selbst zu
  • dann lass Deine Finger ihre Arbeit tun
  • und höre diesesmal ihnen zu ...

Nochmals aufgegriffen:
Was da schlecht klingt, kommt in die Tonne, und was gut klingt, kommt ins Lied.
Das ist ein sich wiederholender Prozess. Genau so, als ob Du einen Stein mit scharfen Kanten in die Brandung wirfst, und der nach einiger Zeit als Handschmeichler wieder anlandet.

Gutes Gelingen
 
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Hm, in welchem Gesetzbuch steht das so geschrieben? :) Im Jazz ist das eher noch gelebte Praxis, aber in Rock und Pop(ulärmusik?) hat sich die Welt durchaus weiterentwickelt.
Im Gegenteil. über Jahrhunderte wurden Solos "vorgeschrieben" oder folgten strengen Regeln. Die freie Improvisation gibt erst seit kurzem. So gesehen also eher eine Rückentwicklung.
Aber Solo heisst ja nicht automatisch Improvisation, sondern ersteinmal "alleine".
Ich persönlich folge ja dem Ansatz: Solos schreiben=Musikant, Solos improvisieren=Musiker. Analog Anstreicher zu Maler
Rock, Jazz, Funk usw sind in meiner Sicht nicht starre Gebilde, sonder sich organisch entwickelnde Gebilde. Und ein Lied, das nach 6 Monaten immer noch gleich klingt, sollte man rauswerfen. Da kann man dann auch gleich einen Stream laufen lassen.
Aber mit ist natürlich klar, dass es Genre gibt, wo genau das gefragt ist. Z.B. Schlager, TOP40 oder Klassik.
Letztendlich ist es aber natürlich der Musiker selber, der entscheidet, was Msuik für ihn bedeutet.
 
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