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vegan
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Aber auch daraus machen viele schon eine Wissenschaft und das geht bis dahin dass die Potis nicht einfach nur variable, drehbare, elektrische Widerstände sein dürfen. Es müssen ganz bestimmte, original 19??, Potis sein welche Gibson, Fender, etc damals verwendet haben, denn nur so bekommt man den original Vintage Tone.Technisch lässt sich an einer E-Gitarre auch nicht viel schlecht machen. Die Konstruktion ist doch denkbar einfach. Pickups, bissl Draht, paar Potis und eine Klinkenbuchse.
Aber was es sehr wohl gibt sind schlecht verarbeitete Gitarren. Wo entweder nix gerade ist, die so konstruiert sind, dass man sie nicht stimmstabil oder oktavrein bekommt...
Also ich habe noch keine Gitarre in Händen gehalten die so massive Konstruktionsfehler aufweist dass sie nicht spielbar gewesen wäre.
Und ich möchte auch einen etwas unpopuläreren Gedanken in den Ring werfen. Sind Instrumente mit ner Macke hier und da wirklich sooooo schlimm?
Ich verweise mal auf ein Video mit Michale Graves, wer ihn nicht kennt, ehemaliger Sänger der Misfits. In diesem Video sehen wir ihn eine Gitarre spielen, die er ein paar mal als "piece of shit" oder ähnliches bezeichnet. Ich weiß nicht genau was mit der Gitarre, neben offensichtlichen Stimmproblemen, nicht stimmt aber sie scheint nicht in einem guten Zustand zu sein. Jetzt haben wir hier einen Musiker der für viele eine Ikone in der Rockmusik, Punkrock im speziellen, ist und er spielt seine Lieder auf dieser recht suboptimalen Gitarre. Aber wenn wir zuhören drängt sich die Frage auf: Ist das, was wir hören, wirklich sooooo schlimm? Gibt es dem ganzen nicht vielleicht sogar einen gewissen Charakter. Anstatt sich elitär über den Zustand der Gitarre zu beschweren bleibt er bei dem worauf es ankommt, nachstimmen, spielen, singen, Musik und Kunst in die Welt bringen, fertig. Ein Beweis dafür, dass man einem guten Künstler fast alles in die Hand geben kann und er bringt etwas gutes daraus hervor, denn die Musik kommt aus dem Menschen, nicht den Instrumenten.
Ich finde wir sind, warscheinlich sogar durch das hohe Durchschnittsniveu, sehr an eine Mindestqualität gewöhnt und verwöhnt und gehen respektlos mit den Instrumenten um. "Eh, die is nich Oktavrein und die D-Saite schnarrt ein bischen." Für den einen ist diese Gitarre Schrott, für den fröhlichen Straßenmusiker, der jeden Tag damit unterwegs ist und Musik für die Menschen spielt ist sie vielleicht alles was er hat. Vielleicht hat er ihr einen Namen gegeben, vielleicht musste er sich mal zwischen einem Satz neuer Saiten und einem Essen entscheiden und hat die Saiten gekauft, vielleicht ist diese Gitarre einfach alles für ihn.
Hinter jeder Gitarre steckt eine Geschichte. Man hat fleißig dafür gespart, während man gespart hat, war man vielleicht oft ungeduldig beim Händler um sie noch einmal "probe" zu spielen, dabei weiß jeder im Laden dass du schon das 10. oder 11. mal da bist. Dann hast du das Geld endlich zusammen hast sie gekauft, ungeduldig mit nach Hause genommen und kennst vielleicht soger noch immer die Nummernschilder von jedem vor dir im Stau weil du SO UNBEDINGT NACH HAUSE willst und jeden einzelnen verflucht hast "...NA NU FAHR SCHON!.....möööp möööööp". Irgendwann hast du es dann nach Hause geschafft, an das Auspacken erinnerst du dich vielleicht schon gar nicht mehr weil du nurnoch hektisch diesen Karton aufreißen und wegwerfen wolltest. Du schließt sie an und schlägst zum ersten mal ein paar Töne, nicht auf einem Ausstellungstück, sondern DEINER neuen Gitarre an. Und wenn sie dann schnarrt.....na dann schnarrt sie halt, aber sie ist dein, bei dir zu Hause und du liebst sie.
+1Aber in Zeiten der Massenproduktion sind diese schlecht gebauten Gitarren in meinen Augen auch weniger geworden.