Besitzt jeder nur gute Gitarren ? Keiner schlechte ?

  • Ersteller Gast252951
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Technisch lässt sich an einer E-Gitarre auch nicht viel schlecht machen. Die Konstruktion ist doch denkbar einfach. Pickups, bissl Draht, paar Potis und eine Klinkenbuchse.
Aber auch daraus machen viele schon eine Wissenschaft und das geht bis dahin dass die Potis nicht einfach nur variable, drehbare, elektrische Widerstände sein dürfen. Es müssen ganz bestimmte, original 19??, Potis sein welche Gibson, Fender, etc damals verwendet haben, denn nur so bekommt man den original Vintage Tone.

Aber was es sehr wohl gibt sind schlecht verarbeitete Gitarren. Wo entweder nix gerade ist, die so konstruiert sind, dass man sie nicht stimmstabil oder oktavrein bekommt...

Also ich habe noch keine Gitarre in Händen gehalten die so massive Konstruktionsfehler aufweist dass sie nicht spielbar gewesen wäre.
Und ich möchte auch einen etwas unpopuläreren Gedanken in den Ring werfen. Sind Instrumente mit ner Macke hier und da wirklich sooooo schlimm?
Ich verweise mal auf ein Video mit Michale Graves, wer ihn nicht kennt, ehemaliger Sänger der Misfits. In diesem Video sehen wir ihn eine Gitarre spielen, die er ein paar mal als "piece of shit" oder ähnliches bezeichnet. Ich weiß nicht genau was mit der Gitarre, neben offensichtlichen Stimmproblemen, nicht stimmt aber sie scheint nicht in einem guten Zustand zu sein. Jetzt haben wir hier einen Musiker der für viele eine Ikone in der Rockmusik, Punkrock im speziellen, ist und er spielt seine Lieder auf dieser recht suboptimalen Gitarre. Aber wenn wir zuhören drängt sich die Frage auf: Ist das, was wir hören, wirklich sooooo schlimm? Gibt es dem ganzen nicht vielleicht sogar einen gewissen Charakter. Anstatt sich elitär über den Zustand der Gitarre zu beschweren bleibt er bei dem worauf es ankommt, nachstimmen, spielen, singen, Musik und Kunst in die Welt bringen, fertig. Ein Beweis dafür, dass man einem guten Künstler fast alles in die Hand geben kann und er bringt etwas gutes daraus hervor, denn die Musik kommt aus dem Menschen, nicht den Instrumenten.
Ich finde wir sind, warscheinlich sogar durch das hohe Durchschnittsniveu, sehr an eine Mindestqualität gewöhnt und verwöhnt und gehen respektlos mit den Instrumenten um. "Eh, die is nich Oktavrein und die D-Saite schnarrt ein bischen." Für den einen ist diese Gitarre Schrott, für den fröhlichen Straßenmusiker, der jeden Tag damit unterwegs ist und Musik für die Menschen spielt ist sie vielleicht alles was er hat. Vielleicht hat er ihr einen Namen gegeben, vielleicht musste er sich mal zwischen einem Satz neuer Saiten und einem Essen entscheiden und hat die Saiten gekauft, vielleicht ist diese Gitarre einfach alles für ihn.
Hinter jeder Gitarre steckt eine Geschichte. Man hat fleißig dafür gespart, während man gespart hat, war man vielleicht oft ungeduldig beim Händler um sie noch einmal "probe" zu spielen, dabei weiß jeder im Laden dass du schon das 10. oder 11. mal da bist. Dann hast du das Geld endlich zusammen hast sie gekauft, ungeduldig mit nach Hause genommen und kennst vielleicht soger noch immer die Nummernschilder von jedem vor dir im Stau weil du SO UNBEDINGT NACH HAUSE willst und jeden einzelnen verflucht hast "...NA NU FAHR SCHON!.....möööp möööööp". Irgendwann hast du es dann nach Hause geschafft, an das Auspacken erinnerst du dich vielleicht schon gar nicht mehr weil du nurnoch hektisch diesen Karton aufreißen und wegwerfen wolltest. Du schließt sie an und schlägst zum ersten mal ein paar Töne, nicht auf einem Ausstellungstück, sondern DEINER neuen Gitarre an. Und wenn sie dann schnarrt.....na dann schnarrt sie halt, aber sie ist dein, bei dir zu Hause und du liebst sie.

Aber in Zeiten der Massenproduktion sind diese schlecht gebauten Gitarren in meinen Augen auch weniger geworden.
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@vegan In der Therorie müsste ich Dir recht geben, denn überall da, wo Maschinen werkeln, sollten 1:1 Klone rauskommen. Trotzdem hast man auch Fälle, wo Maschinen falsch eingestellt sind und dabei Murks rauskommt der entweder aufgrund mangelnder Endkontrolle oder schlicht aus Kostengründen dennoch in den Verkauf geht. Zudem hilft die beste Maschine nichts, wenn einfach schlechte Parts verbaut werden.
Der Maschine ist es egal, ob sie Saitenreiter aus Stahl oder Blech herstellt oder Sättel aus Plastik oder Knochen fräst.

Zu den Misfits: ich bin sicher, dass es auf einer Martin besser klingen würde, wobei 3 Powerchords auch kaum geeignet sind herauszuarbeiten wie gut oder schlecht eine Gitarre klingt.
Natürlich kann man fast jeden Song auf einer sehr guten oder schlechten Gitarre spielen und es wäre immer noch der gleiche Song. Aber mir macht es mehr Spaß auf einem guten Instrument, wo ich nicht ständig davon abgelenkt bin, weil ich mich darüber ärgere, dass es schlecht klingt oder sich verstimmt. Vielleicht ist es auch ein Problem von mir, aber wenn es nicht annähernd gut klingt, macht es mir keinen Spaß und ich spiele weniger oder gar nicht.
 
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In der Therorie müsste ich Dir recht geben, denn überall da, wo Maschinen werkeln, sollten 1:1 Klone rauskommen
Vorausgesetzt, wir können alle Faktoren genauestens beeinflussen (Scatterwound) und die Rohstoffe sind immer exakt gleich (Holz).
Dazu kommt, dass Gitarren meistens eben doch nicht komplett maschinell gefertigt werden, dadurch ergibt sich auch in der Fertigung eben ein Maß an Fehleranfälligkeit.
 
@vegan In der Therorie müsste ich Dir recht geben, denn überall da, wo Maschinen werkeln, sollten 1:1 Klone rauskommen. Trotzdem hast man auch Fälle, wo Maschinen falsch eingestellt sind und dabei Murks rauskommt der entweder aufgrund mangelnder Endkontrolle oder schlicht aus Kostengründen dennoch in den Verkauf geht. Zudem hilft die beste Maschine nichts, wenn einfach schlechte Parts verbaut werden.
Der Maschine ist es egal, ob sie Saitenreiter aus Stahl oder Blech herstellt oder Sättel aus Plastik oder Knochen fräst.

@crazy-iwan hat es schon angesprochen: Holz ist ein Naturprodukt. Wenn sich da noch etwas bei der Feuchtigkeit ändert, ist am Ende deine Maßhaltigkeit hin. Der Maschine ist auch keinesfalls egal, was sie bearbeitet. Lass eine Maschine mal mit den selben Werkzeugen und Schnittparametern Stahl und danach Titan fräsen - du wirst im Arbeitsergebnis einen Riesenunterschied sehen. Zudem ist ein Großteil der für den Gitarrenbau in den großen Fabriken in Fernost verwendeten Maschinen höchstens auf dem Stand von 1980 und die Vorgänge dort technisch unausgereift. Um die Prozesse dort richtig einzustellen ist dort der Preis für die Arbeitskraft zu gering...
Dann ist ein großer Teil der Arbeiten, die aus einer Gitarre mit guter Basis eine schlechte machen, immer noch manuell. Wenn du einen wirklich schön gefrästen Hals hast, Radius etc. perfekt und dann hämmert irgendein Muggel da Bundstäbchen rein ohne jegliches Abrichten und verrunden der Bundkronen, dann wird die Gitarre mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Lagerfeuer landen oder auf einem Dachboden verrotten.
Ich finde es immer schade um die Rohstoffe, die wir Menschen mit solchen Billigprodukten verschwenden!
 
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Der Maschine ist auch keinesfalls egal, was sie bearbeitet. Lass eine Maschine mal mit den selben Werkzeugen und Schnittparametern Stahl und danach Titan fräsen - du wirst im Arbeitsergebnis einen Riesenunterschied sehen.

Hinzu kommt noch, dass für die Präzision noch maßgeblich ist, ob ein Sägeblatt gerade den ersten Schnitt macht oder den 1000.

Ein Hersteller mit höherem Anspruch wird hier vielleicht das Blatt schon nach 100 Schnitten wechseln ( nur als Beispiel ) und die dadurch erhöhten Kosten spiegeln sich auch im höhreren Preis des Instrumentes wieder.

Ob die Maschinen auf dem Stand der 80er sind kann ich nicht beurteilen, allerdings würde ich das pauschal nicht annehmen, denn es gibt eine menge hersteller, die auch schon für 300-500 € äußerst präzise gefertigte Instrumente anbieten, d.h. die Maschine muss das auch hergeben und scheint es auch zu können.

Ich darf hier wieder mal die Classic Vibes anführen. Da sitzt der Hals bombenfest und präzise in der Tasche, keine sichtbaren Spalten. Bundstäbe sind präzise geschnitten, Bünde sauber eingesetzt und entgratet, Tremolofräsung und Bohrungen perfekt, keine schiefen Bohrlöcher oder Schrauben.

Einzige Ausnahme war ein einziger Bund bei der Tele ( ich habe 3 CVs ) und bei einer Strat sieht man die Schrauben der Tremolo-Federnbefestigung etwas durch das Pickupfach, weil sie entweder vom Winkel etwas schräg waren oder zu weit reingeschraubt. Letzteres ist ein optischer Mangel, den man zudem nicht sieht.

Was die verarbeitungsqualität betrifft können also auch sehr günstige Gitarren auf hohem Niveau sein, dort macht es dann schlicht die Güte der Komponenten an denen gespart wird. Wobei das bei den CVs auch nur bedingt zutrifft
 
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Aber auch daraus machen viele schon eine Wissenschaft und das geht bis dahin dass die Potis nicht einfach nur variable, drehbare, elektrische Widerstände sein dürfen. Es müssen ganz bestimmte, original 19??, Potis sein welche Gibson, Fender, etc damals verwendet haben, denn nur so bekommt man den original Vintage Tone.



Also ich habe noch keine Gitarre in Händen gehalten die so massive Konstruktionsfehler aufweist dass sie nicht spielbar gewesen wäre.
Und ich möchte auch einen etwas unpopuläreren Gedanken in den Ring werfen. Sind Instrumente mit ner Macke hier und da wirklich sooooo schlimm?
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Ich finde wir sind, warscheinlich sogar durch das hohe Durchschnittsniveu, sehr an eine Mindestqualität gewöhnt und verwöhnt und gehen respektlos mit den Instrumenten um. "Eh, die is nich Oktavrein und die D-Saite schnarrt ein bischen." Für den einen ist diese Gitarre Schrott, für den fröhlichen Straßenmusiker, der jeden Tag damit unterwegs ist und Musik für die Menschen spielt ist sie vielleicht alles was er hat. Vielleicht hat er ihr einen Namen gegeben, vielleicht musste er sich mal zwischen einem Satz neuer Saiten und einem Essen entscheiden und hat die Saiten gekauft, vielleicht ist diese Gitarre einfach alles für ihn.
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Da ist was dran. Wir sind mittlerweile daran gewöhnt selbst bei sehr günstigen Gitarren ein gutes Qualitätsniveau im Sinne der grundsätzlichen Spielbarkeit zu erhalten. Sollte es gefühlt anders sein wird es zurückgeschickt. Irgendwo sind für uns diese Produkte also zunächst austauschbar. Massenfertigung, Standards etc. Und dennoch entwickeln wir im oft genug Laufe des Erwerbs und des Spielens eine Bindung an das Instrument. Und wenn das Instrument wieder gehen soll, ist es wieder austauschbar geworden. Und wenn es z.B. aus Geldmangel gehen muss, ist es plötzlich ein ganz besonderes Instrument aus der Serie. Irgendwo ein Widerspruch, aber nachvollziehbar.
 
mir ist auch eher an einem charaktervollen Instrument gelegen, als an äußerster Präzision.
Klar das Stimmstabilität, Saitenlage und Intonation passen müssen. Auch müssen alle Einstellungen funktionieren, Regler und Verstellschrauben tun was sie sollen.
Ne Strat soll nach Strat, Tele nach Tele und Paula nach Paula klingen.
Aber ich finde es gut, wenn eine Gitarre auch ein gewisses Etwas hat. Das kann ein leichtes Schnarren sein, oder ein besonderer Ton. Besonders viel, oder besonders wenig Sustain usw.
Das sind sind so Eigenarten, die ein Instrument aus der Masse herausheben. Das kann dann schon inspirierend sein. Und streng genommen ist das dann vlt. auch kein perfektes Instrument, aber ein besonderes.
Dabei rede ich jetzt nicht über absolute Billigheimer, oder Gurken die es wohl auch gibt; wobei ich davon schon lange keine mehr in Händen hatte. Ne Squire Affinity hatte ich mal, die war schon absolut OK, allerdings auch etwas gepimpt.
 
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In der Therorie müsste ich Dir recht geben, denn überall da, wo Maschinen werkeln, sollten 1:1 Klone rauskommen. Trotzdem hast man auch Fälle, wo Maschinen falsch eingestellt sind und dabei Murks rauskommt der entweder aufgrund mangelnder Endkontrolle oder schlicht aus Kostengründen dennoch in den Verkauf geht.
Gut, aber von solch drastischen Produktionsfehlern war ja auch nicht die Rede. Es ging um die allgemeine Produktionsqualität, kaputte oder flasch eingestellte Maschinen mal außen vor. Soll nich passieren, passiert aber und ist in der Tat unsinnig sowas bis in den Verkauf durchzulassen, ist aber nicht Gegenstand dieser diskussion. Wenn sich jemand ne kaputte Gitarre kauft dann isses halt ein Fehlkauf aus dem man lernt, hat aber mit diesem Thema nicht viel zu tun.

Zudem hilft die beste Maschine nichts, wenn einfach schlechte Parts verbaut werden.
Der Maschine ist es egal, ob sie Saitenreiter aus Stahl oder Blech herstellt oder Sättel aus Plastik oder Knochen fräst.
Da sind wir schon wieder stark in der Subjektivität drin. Der von mir beschriebene Bronze Series Warlock hat einen Plastiksattel, der ist sogar so "schlecht" verarbeitet dass er lose ist, also ohne Saiten auf dem Sattel kann man ihn einfach abnehmen. Für dich ist es subjektiv ein ganz klarer Mangel und ein Indikator für Schrott, ich liebe diese Gitarre trotzdem. Ich überspitze mal bewusst, wenn man bei EINEM abfallenden Teil schon so disqualifizierend urteilt, was soll ich denn dann mit meiner Zombie machen? Die hat ein Floyd Rose Vibrato und wenn man da die Saiten raus nimmt fallen einem gleich 6 lose Klemmklötze aus der Brücke. ;-)

Zu den Misfits: ich bin sicher, dass es auf einer Martin besser klingen würde, wobei 3 Powerchords auch kaum geeignet sind herauszuarbeiten wie gut oder schlecht eine Gitarre klingt.
Darum geht es nicht. Für das was er spielt, reicht es. Es geht nicht darum zu sagen wie komplex ein Stück Musik sein muss damit man das benutzte Instrument als gut genug befinden kann. Es geht darum das Michalre Graves ein Künstler ist. Früher mit den Misfits, heute als Singer/Songwriter. Was ist seine Geschichte? Der Junge ist nicht Irgendwer. Er hätte sehr wahrscheinlich genug Mittel um sich eine nicht kaputte Gitarren leisten zu können. Warum sitz er dann da, mit diesem Ding, welches auf dem letzten Loch pfeift? Der gesamte Werdegang dieser Geschichte spiegelt sich in seiner Persönlichkeit und seinem Schaffen als Musiker und dann ist es nur wünschenswert dass man diese Geschichte und diese Persönlichkeit auch hört.

Vorausgesetzt, wir können alle Faktoren genauestens beeinflussen (Scatterwound) und die Rohstoffe sind immer exakt gleich (Holz).
Dazu kommt, dass Gitarren meistens eben doch nicht komplett maschinell gefertigt werden, dadurch ergibt sich auch in der Fertigung eben ein Maß an Fehleranfälligkeit.
Das ist witzig. Bei den Customshop Modellen der großen Namen ist Handarbeit DAS Qualitätsmerkmal schlechthin. Dafür bezahlen manche 3000, 4000 oder sogar noch mehr für eine Gitarre. In Kontexten wie diesem steht Handarbeit dann wieder für Fehleranfälligkeit und Qualitätsmangel. Ich verstehe schon dass ein Arbeiter in der Massenproduktion bei weitem nicht so viel Zeit mit einem Instrument verbringt wie in einem Customshop aber ich finds schon etwas unfair den Arbeitern permanent eine kollektive Mindestdummheit zu unterstellen. Als wären das irgendwelche Vollidioten die es neben Sabbern und aufrecht stehen gerade mal so schaffen einen Schraubenzieher zu halten. Der schlechte Ruf der fehleranfälligen Massenproduktion kommt wohl größten Teils daher das überall wo gearbeitet wird, passieren Fehler. In einem Werk wo pro Monat 100 Gitarren gefertigt werden passieren halt 5 - 10 Fehler, in einem Werk wo 100.000 pro Monat raus gehen 500 - 1000 Fehler.

...Zudem ist ein Großteil der für den Gitarrenbau in den großen Fabriken in Fernost verwendeten Maschinen höchstens auf dem Stand von 1980 und die Vorgänge dort technisch unausgereift. Um die Prozesse dort richtig einzustellen ist dort der Preis für die Arbeitskraft zu gering...
Na, mit der Aussage wär ich ganz vorsichtig. Das ist wohl mehr subjektive Interpretation basierend auf Anti-Asia-Marketing und undifferenzierter Betrachtung. Es gibt genug technologische Bereiche in denen uns der asiatische Markt langsam aber sicher davon zieht, siehe Robotik etc. Davon mal abgesehen gibt es genug Marken die in Asien produzieren lassen, die einen allgeimein guten Ruf für ihre Qualität haben. Für Thomanns billig Hausmarke Harley Benton findest du immer wieder positive Reviews, fast schon Lobgesänge. Nicht nur für Gitarren. Der gute Rob Chapman produziert auch in Asien, soweit ich weiß und die Gitarren haben eine hohe Anerkennung unter Gitarristen gefunden.

raytsh schrieb:
vegan schrieb:
Ja, weil es technisch schlechte Gitarren nicht gibt.
Die gibt es mit Sicherheit, und das nicht zu knapp (und auch in allen Preissegmenten).
Da sind wir bei subjektiver Bewertung und sehr wahrscheinlich bei "jammern auf hohem Niveu", grobe Produktionsmängel mal ausgenommen.

...Ne Strat soll nach Strat, Tele nach Tele und Paula nach Paula klingen...
Oh, ganz dünnes Eis :-(
Was ist denn DER Stratsound, oder DER Telesound?
Hier mal bitte die ersten 4 Minuten ansehen, für ein Statement zu DEM Rockabillysound. :-D
 
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. Wenn sich jemand ne kaputte Gitarre kauft dann isses halt ein Fehlkauf aus dem man lernt, hat aber mit diesem Thema nicht viel zu tun.


Für dich ist es subjektiv ein ganz klarer Mangel und ein Indikator für Schrott, ich liebe diese Gitarre trotzdem.


Darum geht es nicht. Für das was er spielt, reicht es. Es geht nicht darum zu sagen wie komplex ein Stück Musik sein muss damit man das benutzte Instrument als gut genug befinden kann. Es geht darum das Michalre Graves ein Künstler ist.

Oh, ganz dünnes Eis :-(
Was ist denn DER Stratsound, oder DER Telesound?
Hier mal bitte die ersten 4 Minuten ansehen, für ein Statement zu DEM Rockabillysound. :-D

Doch, genau darum geht es. Denn die genannten Fälle gibt es auch. Nur in der idealen Welt gibt es sie nicht. Solche Dinger gehen in den Verkauf. Bei Onlinekäufen passiert das schonmal, gerade gebraucht. Da hat man dann eine Gitarre, die einfach tot und leblos klingt. Oder Mängel hat. Oder man ist Anfänger und merkt es nicht mal. Ich muss sagen, ich hatte auch erst sehr wenige wirklich schlechte Gitarren, also eine. Bei der konnte ich anstellen was ich wollte, sie klang einfach dünn. Woran lags ? Keine Ahnung.

Zu deiner Lieblingsgitarre: Ein technischer Mangel muss nicht heißen dass sie nicht klingt. Wenn eine Gitarre sehr gut klingt und ich sie deswegen schätze, kann sie durchaus Macken haben, die aber der Klang wettmacht. Eric Johnson sagte mal, dass er den Ton seiner Strat liebt, und deswegen mit den Unzulänglichkeiten alter Strats leben muss ( zB Griffbrettradius )

Zu Misfits: ja, er ist ein Künstler, aber einer der Punk macht ;-) was ich meinte ist: Simple Musik und 3 Chords kann man leichter mit einem schlechten Instrument machen, als virtuose Läufe von Al DiMeola oder Steve Vai. Um eine gewisse Technik auf dem Instrument zu transportieren, muss es schon gut eingestellt sein. Das soll keine Wertung des Künstlers sein. Den Ramones wird der Zustand ihrer Instrumente egal gewesen sein, weil es da nicht auf Feinheiten ankommt.
Auch Sachen wie Spieldynamik sind bei Punk egal. Deswegen ist es auch egal, wie sensibel eine Gitarre reagiert.

Zum Rockabillysound: das Vid habe ich vor 1-2 Wochen auch gesehen und dachte mir beim ersten Mal sehen direkt, dass der Sound irgendwie gar nicht nach Rockabilly klingt ... und siehe da, war Playback.
Mit einer gewissen Hörerfahrung fallen solche Dinge auf, wenn auch nicht immer. Es gibt Fälle, da kann man zB Strat von Tele nicht unterscheiden, zB beim Hals PU
 
Na, mit der Aussage wär ich ganz vorsichtig. Das ist wohl mehr subjektive Interpretation basierend auf Anti-Asia-Marketing und undifferenzierter Betrachtung. Es gibt genug technologische Bereiche in denen uns der asiatische Markt langsam aber sicher davon zieht, siehe Robotik etc. Davon mal abgesehen gibt es genug Marken die in Asien produzieren lassen, die einen allgeimein guten Ruf für ihre Qualität haben. Für Thomanns billig Hausmarke Harley Benton findest du immer wieder positive Reviews, fast schon Lobgesänge. Nicht nur für Gitarren. Der gute Rob Chapman produziert auch in Asien, soweit ich weiß und die Gitarren haben eine hohe Anerkennung unter Gitarristen gefunden.

Naja, ich habe schon einige Maschinen und Fabriken weltweit gesehen und habe beruflich mit anderen Ingenieuren aus aller Welt zu tun. Ich bin keineswegs Anti-Asia. Auch dort gibt es High-Tech! Nur sind E-Gitarren eben kein High-Tech und die Herstellung ist eben aufgrund der günstigen Arbeitskraft auch häufig weit weg von High-Tech und neuen Maschinen. Prozesse vernünftig zu optimieren, Werkzeugverschleiß zu kompensieren etc. dafür ist mit dem Preisdruck keine Zeit/Kapazität/Notwendigkeit.
Klar kann eine günstige Gitarre auch gut sein. Habe selbst welche. Habe aber auch vorher mehrfach Gurken in der Hand gehabt. Die werden dann entweder nicht verkauft oder landen auf dem Schrott (das kann natürlich auch bei einer US-Gitarre passieren, aber seltener)

Aber nochmal, ich bin nicht Anti-Asia, ich bin lediglich etwas kritisch gegenüber billig in Niedriglohnländern produzierter Massenware und dem Ressourceneinsatz dafür.
 
Ich denke so finden viele Gurken ihren Weg zu jemand, dem sie schmeckt :)
:D damit ist im Grunde schon alles wesentliche gesagt.
Auch der Rest des Beitrages deckt sich etwa mit meinen Erfahrungen. Das trifft aber wirklich nur auf E-Gitarren so zu.
Eine der Ausnahmen: aus Hälsen, die zu schlank sind für den eigenen Geschmack lassen sich keine fetteren machen. Und es gibt auch schon die ein oder andere Konstruktion, der Grenzen gesetzt sind, selbst bei gutem Willen und umfassenden Fähigkeiten. So ist mir das schon etwa bei alten Defil-Gitarren untergekommen ... das sind und bleiben teilweise einfach Kisten mit Bauklotzcharm. Da hilft kein setup. Das würde ich in die Kategorie "schlechte E-Gitarre" einsortieren, was nicht ausschließt, dass man da lustige Sachen rauspressen kann.

In diesem Sinne: ja, ich habe auch schlechte Gitarren :D
 
mir ist auch eher an einem charaktervollen Instrument gelegen, als an äußerster Präzision.
Charaktervoll und Präzise ..ja das sind zwei gute begriffe , die ich mit einer tollen Gitarre verbinde ...

Und eine Gitarre ..ist von Natur aus schon sehr Charaktervoll durch ihre("angebliche"?) nicht perfekte intonation , was mich aber NIE so gestört hat dass ich mir gedanken um das:

gemacht habe .DIESE paar wenigen (wenn die Gitarre gut ist und richtig eingestellt , KAUM merkbare) Cent unterschied ..die man ja noch mit der Druckstärke und dem Gehör einigermaßen ausgleichen kann , auch das gehört dazu ..ist eben Gitarre) und Bendings etc. hat mich soweit noch nie gestört , das ist doch der Charme dieses Instrumentes ..Also ich will KEINE Mathematisch 100% übereinstimmende Töne , sondern mir muss es aus dem Bauch/Gefühl heraus gefallen ..aus den erfahrungen der Musik , die ich in meinem Leben gehört und Geliebt habe ...Jimmy Page mit einer True temperament Les paul und 100 % Sauber gespielt , wäre nicht mehr Jimmy Page :rolleyes:.
Was aber nicht heissen soll dass man auf einem "normalen " Instrument nicht technisch perfekt sein kann Und Musikalisch :

Wenn man auf einer Strat abgehen kann und es SO Klingt ist für mich alles klar .
SICHER , ich würde das schon mal ausprobieren und hab auch Respekt , wenn das jemand so braucht (und die Musik gut ist ...sowieso ) Ein Mensch steht ja meistens auch dahinter
Aber Ich hab alle Gitarren 100% Oktavrein (ist schon enorm wichtig) , das reicht vollkommen .
In dem Sinn hab ich nur gut zu bespielende Gitarren , die Strats haben 1,8 -2,3 mm am 12. Bund und schnarren nicht ( etwas bei hartem anschlag , aber so soll es ja bisschen sein .)
Die PU´s in meiner SG sind nicht ganz so toll , der Bridge geht noch , aber der Neck PU pfeift recht schnell , was auf lockere wicklung schliessen lässt , deswegen spiele ich sie nicht allzuoft momentan , aber generell ist sie Klasse und bekommt irgendwann mal einen Vernünftigen Neck PU (oder beide gleich gewechselt ..)
Die Flying V auf dem Avatar von Epiphone ist ebenfalls Klasse da klingt nichts schief darauf und ich mag sie sehr , vielleicht könnte man mit einem echten Knochen sattel noch etwas den Grund sound verbessern(Geschmackssache) aber das Modell war auch nicht umsonst so Populär .
 
Ich kann leider nicht vernünftig beurteilen ob ich nur tolle oder auch schlechte Gitarren besitze und somit habe ich also die Gitarren die ich mir wünsche. D.h. die sind alle super weil ich sie ja genau deshalb gekauft habe.:D. Was einen vielleicht stutzig machen könnte ist, dass das was ich so habe nicht wirklich Verkaufsschalger waren. Es steht / stand im Großen und Ganzen halt kein großer Name drauf.
 
Bei mir war kaufentscheident das die Gitarre optisch zu meinem Musikstil passt. Qualität kam erst danach. Klar bin ich dadurch erstmal reingeflogen. Z.B ist meine erste selbstgekaufte Semiakustik von Keytone über ebay 2006 ne richtige Gurke. Hals verzogen und scharfkantig, Mechaniken billig, Bünde unregelmäßig, minderwertiges Holz. Schade dass ich ihr viel zu gute PU's spendiert hab aber ich war wirklich ne zeitlang damit zufrieden. Genauso wie meine erste e-Git überhaupt eine geliehene Mamigna aus tschechisch-slowakischer Produktion der 70er und mit schön Glitterbody. Heute bin ich selbstverständlich erfahrener und weiß auf wichtige Dinge zu achten. Bei Instrumenten von der Stange aus Fernost bin ich dennoch geblieben;) Momentan hab ich 3 Gitarren die Gurke, eine mittelmäßige und mein Standartbrett
 
Was einen vielleicht stutzig machen könnte ist, dass das was ich so habe nicht wirklich Verkaufsschalger waren. Es steht / stand im Großen und Ganzen halt kein großer Name drauf.
...das spricht vermutlich eher für einen unvoreingenommenen Kaufentscheid. Ich habe etliche wirklich feine Stücke, die 1. am Markt gefloppt sind 2. gebraucht keiner haben wollte 3. dem Durchschnittskäufer nicht einmal bekannt sein dürften, die aber trotzdem gut spielbare und klingende Teile sind und auch Leuten gefallen, denen ich mal aufzwinge, sie trotz Vorbehalten (Marke, Optik sind die Haupthindernisse in der Regel) in die Hand zu nehmen :D
 
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Irgendwann hast du es dann nach Hause geschafft, an das Auspacken erinnerst du dich vielleicht schon gar nicht mehr weil du nurnoch hektisch diesen Karton aufreißen und wegwerfen wolltest.

Klingt ja wie vor dem ersten GV ;-)

Und wenn sie dann schnarrt.....na dann schnarrt sie halt, aber sie ist dein, bei dir zu Hause und du liebst sie.

Nö, sehe ich irgendwie anders. Wenn ich im Laden 100% bezahle, hätte ich auch gerne 100% korrekte Ware, zumindest der Preisklasse angemessen. Technisch einwandfrei sollte es schon sein. Dass ich bei einer 100€ Gitarre keine Lindy Fralin PUs erwarten kann ist klar. Aber sie sollten fehlerfrei funktionieren.

Ich muss sagen, dass ich an einem Punkt bin, an dem ich mir Mängel nicht mehr gefallen lasse, sonst denken Anbieter, sie können alles machen.

Ob es DSL Ausfall ist oder eine Macke in einem bestellten Möbelstück. In vielen Bereichen lässt die Qualität nach und der Service sowieso. Man muss den Anbietern nur klar machen, dass sie eine Retoure insgesamt zw. 30-50€ kostet. Das ist der Betrag den ich dann immer fordere, wenn es einen Mangel gibt, mit dem ich leben kann. Das klappt biswelen ganz gut. Ist der Mangel größer gehts natürlich zurück. Ich sehe aber nicht ein, warum man sich mit einem blöden 5€ Gutschein oder einer Ausrede zufrieden geben soll. Wer Mist baut oder verkauft, muss dafür gerade stehen. Vielen Anbietern müsste mal klar werden, was sie ohne Kunden wären.
 
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hätte ich auch gerne 100% korrekte Ware, zumindest der Preisklasse angemessen
ich mache das von den zugesicherten Eigenschaften abhängig, nicht vom Preis. Eine 99 Euro E-Gitarre, deren Bundendenabrichtung bei sachgerechtem Gebrauch Verletzungsgefahren bedeutet, ist ein Beanstandungsgrund. Eine Klarlackierung mit schwarzen Flocken drin auch. Leim auf einem Griffbrett ebenso. Die Liste ist lang ... und wenn jemand einen Preis festsetzt und die Produktbeschreibung unberechtigterweise so gestaltet, dass ich ein funktionierendes Instrument erwarten darf, dann wird das sein Problem, wenn es nicht zutrifft.
 
ich mache das von den zugesicherten Eigenschaften abhängig, nicht vom Preis.

Das ist vollkommen richtig. Den Preis hatte ich auch bezgl. der verwendeten Komponenten genannt. Ich darf bei günstiger Ware keine Tremolomaterialien wie zB Stahlblock etc erwarten. Bei d Verarbeitung sollte alles korrekt sein, absolute Liebe zum Detail erwarte ich nicht bei 100€, da darf eine Schraube auch mal schief sein oder nicht ganz reingedreht etc. Ab einer gewissen Preisklasse ist eine schiefe Schraube zwar auch nicht kriegsentscheidend, aber imho ein nicht hinzunehmender Mangel. Dann darf sich der Hersteller auch nicht über schlechte Kritiken wundern. Wenn ich Customshop bestelle, dann darf ich erwarten, dass der Hersteller sich stundenlang mit meinem bestellten Instrument beschäftigt und nicht den kleinsten Fehler durchgehen lässt. Ich glaube ich würde eine CS sogar wegen schiefer Schrauben zurückgehen lassen, denn der Mangel lässt sich nicht beheben. Ich kriege zwar die Schraube nachträglich auch gerade reingedreht, aber das Holz ist verhunzt und ich habe ein schiefes, ausgeleiertes Bohrloch. Das wäre zwar oberpingelig, aber alleine aus Prinzip, damit der Hersteller sieht, dass es so nicht geht. Bei einer 100€ Gitarre wäre das natürlich albern.
 
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alleine aus Prinzip, damit der Hersteller sieht, dass es so nicht geht.
... von mir sieht der Hersteller nur, dass ich als industrielle Massenware konzipierte Instrumente, die in Handarbeit nachgeäfft werden, nicht will :D Erst recht dann nicht, wenn sie am Markt auszugleichen versuchen, was die Vorbilder nicht schaffen.
 
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