Tach zusammen!
Nach dem ich dieses Board seit Wochen lese und letztendlich die Kommentare hier u.a. den Ausschlag für den Kauf des Pultes gegeben haben, möchte ich jetzt auch mal meinen Erfahrungsbericht loswerden.
Hintergrund ist der das ich Bandmixer bei einer Band mit vielen akustischen Instrumenten (Pipes, Flöte, Mandoline, Akkordeon, ...) aber auch Schlagzeug, E-Gitarren, Bass und mehrstimmigen gesummsel bin. Einige der 7 Musiker auf der Bühne sind etwas unberechenbar (brauch ich nicht extra erwähnen, oder?). Die meisten Gigs sind für mich Kofferjobs. Ich habe keine Angst davor mit anderen Pulten zu arbeiten. Meine Idee am x32 (bzw. an einem Digipult) war die, das ich das ganze Routing nicht vor Ort machen muss und durch den letzten Auftritt schon mal einen Teil vom Soundcheck durch habe bevor wir angefangen haben. Und ja, ich benutze immer meine eigenen Mikrofone. Ausnahmen sind nur Stadtfeste und Festivals wo wir eine von vielen Bands sind. Da überlasse ich aber auch gerne meinem Babysitter den Soundcheck (der sollte sein Equipment schließlich kennen wenn er über Tage dran schraubt - nur damit es schneller geht) und passe nur noch Kleinigkeiten meinen Vorstellungen an. Das alles soll aber hier kein Diskussionsthema sein - ich mache das halt so, ob es Sinn macht oder nicht bleibt jedem selbst überlassen.
Letzten Freitag war ich bei einem Stadtfest. Den Tech vor Ort kenne ich seit Jahren und so konnten wir im Vorfeld abklären das wir an diesem Tag mit meinem Pult arbeiten. An der Location war ein kleines iLive. Deshalb musste ich auch noch mein analoges Multicore mitbringen und ausrollern (grrr, das S16 muss her). Wie gesagt "Stadtfest" und wir haben Oktober! Luftfeuchtigkeit dürfte so bei 150% gelegen haben (es hat den ganzen Tag immer wieder geregnet) und gefühlte Temperatur Nachts um 1 Uhr waren deutlich unter 10°C. Ich perönlich finde das für sensibele Elektronik schon als eine Extrembelastung. Das Pult hat den ganzen Tag + Abend einwandfrei gespielt und hatte nicht mal den Ansatz eines Ausfalls. Und weil ich es auf die Spitze treiben wollte, habe ich das Konzert meiner Band auch noch mit einem Klapp-Computer mitgeschnitten (habe ich allerdings noch nicht reingehört).
Bis dato hatte ich nur Gelegenheit das Pult bei kleineren Events einzusetzen und zu Hause am Schreibtisch mit meinem Adat als Zuspieler zu testen. Dazu habe ich übrigens so gut wie keine Dokumentation gebraucht. Okay, halben Abend mit Durchfall aufm Topf verbracht, die andere Hälfte ging es dann schon gut. Vielleicht ein bisschen selbstüberschätzend, aber am zweiten Abend habe ich mir zugetraut damit ein Show zu machen.
Für das bisschen was ich mir aus dem Manual rausgelesen habe, haben meine Englisch-Kenntnisse dicke ausgereicht. Wenn ich ein Handbuch lesen muss um irgendeine Aktion durchzuführen ist das ganze System für mich nicht brauchbar! ...ich bin nicht mehr der jüngste und im Eifer des Gefechtes während einer Show habe ich es garantiert vergessen! Und wer hat dann Zeit im Handbuch zu lesen? Meiner Ansicht muss das alles intuitiv funktionieren und das ist Behringer supertoll gelungen!
Bevor ich das X32 unter meinen Fingern hatte, war ich übrigens alles andere als "fit" auf den Digi-Tischen. Habe ein 01V ansonsten habe ich halt mit gearbeitet ... mehr nicht, war immer froh wenn ein Tech vor Ort war der sich wenigstens ein bisschen damit auskannte. Was nicht immer gegeben war!
Vom Monitor-Check mit iPad sind die Musiker begeistert. Ich hoffe das es sehr bald eine Version gibt mit der man wenigstens das EQing machen kann (ja ich weiß, mit der PC-Version geht das! Aber ich bin gaaanz schwach und kann grade so das iPad halten ;-)).
Die beiden Techs vor Ort die das Pult noch nie vorher außer auf Bildern gesehen haben, sind nach sehr kurzer Einweisung von mir sofort damit klar gekommen! Der eine von den beiden hat mir nach kurzem rumspielen sogar Features gezeigt auf die ich noch gar nicht gekommen bin, die aber das Arbeiten ungemein erleichtern (Danke Tim & Frank).
Meiner Meinung muss das Pult auch kein MP3 können. Dann würde ich es schon für sinnvoller halten, dass das WAV-Format unabhängig von der Pult-Samplerate abspielen kann. Aber auch das ist kein K.O.-Kriterium. Wie schon so oft erwähnt, wer es braucht kann auf einen MP3-Player zurück greifen.
Ich hoffe das ich damit keine Endlos-Diskussion lostrete - ich wollte euch nur meine erste Erfahrung damit mitteilen. Bei mir steht auf keinem Rider "no Behringer" weil ich es mir sowieso nicht aussuchen kann und selber genug davon habe. Beim X32 war ich etwas skeptisch ... alles wie weggewischt! Super Gerät!
Das Schtiiief
Ich hätte da einiges an analogen Kram zu verkaufen, hehe