Baubegleitung: Entstehung einer Linus Gitarre

Jawohl! Ist in meinem Sinn.

Eine noch nicht gelöste Fragestellung beinhaltet die Verpackung.

Weil mir die Taschen optisch gut gefielen, stellte ich vor ein paar Wochen eine Anfrage an Harvest in Düsseldorf mit den Maßen der Gitarre. Eine Reaktion blieb aus bisher.

Bei Thomann ging es sehr flott mit einer Antwort.


Das wäre nach der ersten Durchsicht eine Idee gewesen, nur fehlte das Innenmaß.

Folgende Maße und Auflagen sind zu beachten:

- Gesamtlänge 96,5 cm
- Korpuslänge 42 cm
- Korpusbreite 32,5 cm
- Höhe ca. 10,5 cm (durch Bigsby)

Als Innenhöhe wären 11 cm das maximal benötigte Maß.
Auflage: Beim Lack handelt sich um Nitro, das Kofferinlay darf also nicht damit reagieren.

Vom Servicemitarbeiter erhielt ich zum Rockbag folgende Maße:

- Länge (innen) 1.050 mm
- Breite (innen) 380 mm
- Tiefe (innen) 50 mm
max. Korpuslänge 550 mm

Innen ist der Rockbag somit zu flach für die Red Scorpion.

Empfohlen wurde mir dieses Gator-Bag:


Ich könnte damit leben. Mal lesen, was Peter zum Vorschlag sagt.
 
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Ich kenne nur das Rockbag was früher mit Warwick-Bässen geliefert wurde und das fand ich immer schlimm. Das nervigste waren die Metall-Karabiner mit denen die Gurte befestigt waren. Man macht sich keine Vorstellung davon wieviel Lärm ein Gigbag machen kann während man zur Probe `marschiert´. Definitiv Lärm den man nicht haben will.

Ich habe seit Jahren fünf verschiedene Gigbags von Ritter in Gebrauch und bin damit ganz zufrieden. Das sind allerdings welche aus Nylon und die haben keinen Hauch von Luxus.

Wollte Dich nur drauf hinweisen dass metallene Beschläge die vielleicht wertiger wirken als solche aus Kunststoffen im Gebrauch sehr nervig sein können.
 
Vielen Dank für diesen Hinweis. Ich wäre erstmal glücklich, wenn die Gator-Tasche passt, dann hätte man was marktverfügbares.
 
Was macht der Lack? ;)
 
Heute wurde die letzte Schicht entfernt, am Mittwoch wird von neuem lackiert.
 
Wenn die Gator-Bag passt, kann ich sie nur empfehlen.

Bei meiner Idolmaker war ein "kleiner Bruder" der Leather-Rockbag dabei. Im Vergleich zur Gator-Bag finde die indiskutabel, der Schutz der Gitarre ist da extrem schlecht. Wahrscheinlich wäre die Leather-Version da auch besser, aber ist ja aus Größengründen für Dich eh kein Thema.
 
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Ich werde den Gator-Bag kaufen und nach 'Österlitsch' schicken.

- Das war heute Morgen.

Konnte ich Honey Amber seinerzeit persönlich bei Peter abholen, führt Covid-19 dazu, dass Red Scorpion per Spediteur zu mir kommen wird. Daher hatte Peter mit dem Gator-Bag einiges Unbehagen.
Er wird nun ein Flightcase so umbauen, dass die Red Scorpion ein wohlbeformtes Lager erhalten wird.
Damit kann ich leben.
 
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Ein Flightcase finde ich in dem Fall sowieso besser.

Thema Transportschaden – fällt um, fällt runter oder irgendwas fällt drauf – zumindest wenn es eine Gebrauchsgitarre ist, die mit anderem Equipment ständig / häufig transportiert wird. Deshalb für mich nur noch Hardcase.
 
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Die Gitarre wird nicht unbenannt in "Verbrannte Haut". Peter hat sie blank geschliffen, um den Lack nochmal neu und rissfrei aufzubauen. Das rote, noch sichtbare Zeug sind Pigmente, die sich in die Faser gezogen haben. Diese bringt man nicht mehr raus. Das spielt aber keine Rolle, weil diese Stellen wieder tiefrot werden. Mittlerweile hat Peter sie aber schon wieder gebeizt und grundiert. Wenn er morgen eine vernünftige Schicht erreicht hat, kommt das Burst wieder rauf und dann sieht alles wieder aus wie vorher. Das Loge auf der Kopfplatte wird er etwas verkleinern, weil es ihm in der Größe in Relation zur Kopfplattenfläche nicht gefallen hat. Das Design bleibt unverändert.

Peter hat den Baufortschritt oder -stillstand, wie man sieht, für was anderes genutzt, nämlich der Montage aller Parts. Ferner hat er sie an den Verstärker gehängt. Seiner Kommentierung stellte er voran, dass Geschmäcker verschieden seien. Meine generelle Forderung sei ein rotziger Ton. Er sagt, rotzig sei nun tatsächlich untertrieben. Völlig überrascht habe ihn, was eine kleine Änderung an zusätzlicher Brillianz bringe. Dies sei der Verdienst des Low Cut/Bass Cut Reglers. Ob er besser ist wie ein Tonregler, will er abschließend nicht feststellen, aber zumindest sei es interessant.
Die Tonabnehmer wird vermutlich doch noch mit durchgehenden Kabeln versehen müssen, weil ihm die Steckerkabel etwas zu starr sind. Das sei noch nicht entschieden.

Der Koffer wird wohl ein Panzer werden, er schätz das Bruttogewicht mit Gitarre und angepassten Innenleben auf 13-14 kg. Hauptsache sicher und edel.
 
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Ich leide ja immer sehr unter Pickeln im Gesicht, aber der Peter mit seinen riesigen Pixxeln tut mir auch richtig leid...

Aber so blaß gefällt mir die Gitarre auch sehr gut. Da ist bloß jetzt das Griffbrett zu gelblich. Also einfach das Griffbrett gegen Ebenholz tauschen, klar lackieren und fertig.

Bin gespannt wie es in Wirklichkeit weitergeht und wünsche gutes Gelingen und Peter gute Besserung die Pixxel betreffend.
 
Er hat das Recht am eigenen Bild :) Also gehen Pixel vor ;-) Ich würde sie gern dann im Rot sehen, weil damit alles andere besser konstrastiert.
 
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Der oben gezeigte Zustand erinnert mich sehr stark an eine gefadete EBMM EVH. Gab es beispielsweise in Rot und Pink. Da die Pigmente nicht lichtresistent waren, sahen die Gitarren nach 2 Jahrzehnten dann ähnlich aus.
 

Anhänge

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    ebmm evh.jpg
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Das Faden auf so einen Farbton ist mir bei PRS bekannt. Das ist bei blauen oder blauanteiligen PRS die Regel. Es liegt an den organischen Pigmenten der Farbe Blau, die nicht UV resistent gemacht werden können. Das gilt nur für Transparentlacke. Decklacke bleiben farbstabil.
Es hilft dann nur das disziplinierte Lagern in Koffern.
 
Die Gitarre ist jetzt schon der Hammer! :great:

Und mit den Blauanteilen bei PRS hast Du leider recht. Ich habe hier eine fantastische CU24 von 1987/88, die ich am liebsten jeden Tag in vollem Sonnenlicht ansehen würde, aber das geht eben gerade wegen der UV-empfindlichen Pigmente ja nicht:

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(Extra Miniaturbild gewählt, um nicht von Deinem Traumteil abzulenken....^^)
 
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Aktuell sieht es wieder so aus.

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Wegen der blauen Skorpionwirbelkörper-F-Holes hat sich Peter nun noch zu einem blauen Binding entschlossen. Er ist immer so konsequent. Das mag ich.

Weitere Planung: Definitiv kommen morgen noch zwei Lackiergänge auf den Korpus zu. Bei Bedarf kommt Montag noch ein letzter Gang.
Beim sog. Schwabbellack sprechen Empfehlungen von 4-6 Gängen, Peter ist der Auffassung, dass er 3-4 Gänge benötigen wird, bis alles picobello ist.

(Auf der Gitarre wird nichts blaues sein.)
 
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Ein paar Updates zum Sonntag.

Als Gurt fiel die Entscheidung auf:


Ein Gurt mit schwarz und roten Bestandteilen; auch die Chromringe bei der Schnürung erschienen mir passend.

Der Case ist am Bodensee eingetroffen. Peter hat ihn ausgepackt und hinsichtlich Eignung geprüft. Sein Resümee: PERFEKT! Auch das Gewicht scheint absolut erträglich zu sein, er vermutet, dass er leichter ist, als angegeben. Das Innenleben wird auf die Red Scorpion hin durch ihn modifiziert.
Die Red Scorpion ist fertig lackiert und schaut vernünftig aus. Er lässt jetzt ersteinmal alles aushärten und dann kommt das spannende Komplettieren. Denn mit Nitrolack kann das herausfordernd werden. Denn der Lack kann beim Schrauben, obwohl alles vorgebohrt wurde und etwas breiter ausgenommen worden ist, springen. Die Schraube im Holz selbst erzeugt Spannungen. Der Lack ist hart und das Holz darunter wird durch die Schraube verdrängt und so gibt es eine leichte Spannungen, die meist zu kleinen Sprüngen führen können.
Peter hat versucht vorzusorgen und trotzdem wird man abwarten müssen. Das sei eben Nitrolack.

Schönen 3. Advent noch!
 
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Und Bilder. Hier vom Zwischenschliff:

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Und von einem Klarlackgang:

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Weitere scherzhafte Äußerungen zum blauen Skorpion braucht es nicht mehr.

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Das verkleinerte Logo

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Zum Vergleich die alte Größe:

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Ich muss nach einer Konversation mit Peter ein weiter oben beschriebenes actio-reactio-Verhältnis korrigieren. Ich hatte ihn so verstanden, dass der Einsatz des Low-Cut-Reglers für die positive Wirkung auf die Brillanz verantwortlich sei.
Damit lag ich falsch.
Die Brillanz ist eine Folge der anderen Montage der Brigde. Bei "Green Mamba" wie auch "The Benz" wurden die Stege auf eine Ebenholzplatte gesetzt und dann frei montiert, der Steg der Red Scorpion ist direkt mit der Decke verschraubt. Sie steht exakt über den beiden Säulen der Trestleverbalkung, die sich an dieser Position befinden. Chet Atkins hätte seine helle Freude gehabt, denn damit erreicht man ein Verhalten wie bei einem Soundblock, jedoch behält das akustische Anteilverhalten einer Hollowbody.

Eine weitere Korrektur bezieht sich auf die Befestigung der Pickups. Peter übernimmt die Art und Weise der Montage von Gretsch.
Die beiden Halteschrauben werden direkt in die Trestleverbalkung geschraubt. Auf Federn für die Höhenkorrektur wurde nicht verzichtet.
Somit sind die Tonabnehmer direkt mit dem Holz verbunden.
 
Koffer(um)bau:

Das Ausgangsmaterial
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Vorbereitung der Form auf der x- und y-Achse
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Die ausgefräste Form
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Und nun die Form mit z-Achse
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Und nun kommt der Polster-Peter auf die Bühne
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Ich finde es immer wieder bemerkenswert, welches Handwerk er alles abdecken kann
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Den Aufwand hatte er schon als extrem antizipiert gehabt, aber doch ein bisschen unterschätzt, wie er schrieb. Es habe aber einen Riesenspaß an dem kreativen Part.
Ein paar Details mit den tiefen Fächern und der Aussparung zum Entnehmen erkennt man schon.
Weitere Details werden bei Fertigstellung mitgeteilt.

Er musste vom Plan abweichen, mit 5 mm starken Schaumstoff zu arbeiten. Verfügbar war nur 10 mm Stärke. Das Material aus dem Deckel fliegt noch raus wegen Grauseligkeit.

Auf alle Fälle wird die Red Scorpion sehr eng im Koffer sitzen.
 
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