Baubegleitung: Entstehung einer Linus Gitarre

Zum beruflichen: Man könnte sagen, das Pendeln beschreibt Begleiterscheinungen meiner Tätigkeit ganz gut.
Die kürzeste Distanz zum (täglichen) Ortswechsel waren 4 km, die größte Distanz (zum wöchentlichen) waren bisher rund 680 km. Aktuell trennen Wohn- und Arbeitsort knapp 400 km.
Dazu kommen aber auch noch Reisetickets, die einen für viele Monde in andere Regionen auf diesem Erdball bringen.

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Zum Soundfile: Ein Jazzer bin ich nicht. Mein bandmusikalischer Hintergrund ist Death Metal (die Band liegt aber schon viele Jahre auf Eis), der überwiegende Teil der Dinge, die ich per Aufnahme konserviert habe, ist ambient-meditativ [das liegt auch daran, dass ich mich über zwei Jahre lang (erfolgreich) zum Yogalehrer ausbilden ließ]. Ab und an kommen mir aber auch Songideen, die nach Zerre verlangen.
Auf die Schnelle was mit einer Spur clean. Die rechte Spur ist der Cleankanal des BluGuitar Amp 1 über BluBox in das Interface, Bassspur und rechte Spur ist Made by HELIX.

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17° C und frühlingshafte Bedingungen.

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Ich habe diese Woche das Klangbeispiel, das ich oben eingebettet hatte, nochmal neu aufgenommen. DIesmal statt BluGuitar Amp 1 Iridium Edition mit der Mercury Edition im Vintage Kanal auf der Begleitspur, die Leadspur ist wie auch der Bass mit freundlicher Unterstützung des HELIX entstanden. Es erfolgte kein Mastering, lediglich Rhythmusspur und Leadspur wurden nach mehr nach links bzw. nach rechts verlagert.

 
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Ein Review
Ich denke, ich habe nun genug Zeit mit der Gitarre verbracht.
Bei einem Einzelstück, einem Kundenauftrag zudem, ist der Nutzen für Dritte fraglich. Vielleicht, ob sich das Risiko lohnt, nicht von der Stange zu kaufen.

Kernfrage
Habe ich die Investion bereut?
Nein, zu keinem Zeitpunkt.

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Shit! Stellen falscher Bilder, sollte ja nicht Angry Hornet beschrieben werden (Ich liebe die intakte Flora und Fauna auf unseren TrÜbPl.).

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Jaaaa, das isse. Red Scorpion oder Black Rose.

Gründe:
- Die Umsetzung der Ideen ist entlang der Vorstellungen gewesen
- Die Lackfarbe ist in natura noch schöner als auf den Bildern, das Wechselspiel mit dem Chrom umd Neusilber hat natürlich den dicke Hose an Charme eines alten US Straßenkreuzers, aber ist trotzdem passend zur Gesamterscheinung. Trussrodcover und Pickguard sind dazu in ihrer Form und Gestaltung individuell an die Gitarre angepasst
- Schaller Locking Tuner mit Toplock: Hochpräzise, ich finde sie eine Spur besser als die Phase III
- reverse Headstock: im Freundeskreis erhielt ich dazu auch Gegenrede. Keine Herausforderung, außerdem war es ausdrücklich gewünscht
- EVH Reminiszenz: manche sagen, es störe die Optik. Kann ich verstehen. Farblich stellt es keinen Widerspruch dar, weil die EVH Farben auch auf der Gitarre sind. Und aus einer spontanen Bauchentscheidung wollte ich ein solches Keepsake an ihn auf meiner Gitarre
- Bigsby B7 (Linus-Mod): verstimmungsfrei, Down- und Upbendings freudig umsetzend. Die TOM ist bei Bedarf eine schöne Handabstützung.
- Gewicht: knapp unter 3 kg
- Halsprofil: eines der "Angstteile" einer Custommadegitarre, wenn man nur mit Zahlen die eigenen Vorstellungen artikuliert. Die reinen Zahlen orientierten sich an der anderen Linus, trotzdem fühlt sich der Hals der Red Scorpion voller an als der, der Honey Amber (meine andere Linus). Dies könnte auch mit dem Radius von 20" zusammenhängen. Das Wide Thin Profil auf meiner PRS SE Mark Holcomb mit 20" Radius wirkt für mich angenehmer als die üblichen WT mit 12" Radius
- Haptik: besonders, wenn man die Gitarre aus dem Koffer nimmt, fühlt sich das Holz des Korpus eher an wie Pergament oder wie eine Akustikgitarrendecke, mann möchte nicht fest zupacken
- Nitrolack: So jungfräulich wie zum Unboxing ist er nicht mehr, die Feuchtigkeit bei den Schneebildern führte, wie bereits zuvor beschrieben, zu deutlichen Knackgeräuschen sowie Lackrissen, quer zu den Riegeln, dazu kleine Kratzer durch Kontakt mit Reißverschlüssen, Nieten, Knöpfen usw. Aber das war mir bekannt. Ich lagere sie nicht im Koffer, sondern sie hängt im Ständer und steht im Wohnzimmer an der Fensterfront
- Koffer: etwas von der Stange zu kaufen, schied aus, weil ein avisierter Kofferhersteller es nicht für nötig hielt/hält, Anfragen zu beantworten. Thomann lieferte hingegen einen Vorschlag, der auch dadurch verworfen wurde, weil die Gitarre per Post zum Kunden gelangen musste. Der Umbau des Keyboardcases berücksichtigt neben dem Transportschutzaspekt die Materialverträglichkeit zwischen Nitro und Bettstoff. Dass er so schwer ist, ist die Strafe für die leichte Gitarre. Aber man kann ihn immerhin gut verstauen
- Klang: akustisch ist sie laut und resonant, was an der Konstruktion und Hardware liegt. Die Saiten schwingen frei bei niedriger Saitenlage. Der Ausklang ist lang und gleichmäßig. Elektrifiziert habe ich oben beteits Beispiele eingebettet. Die Pickups sind Mini-Humbucker abhängig von der Verstärkung brauchen sie manchmal noch etwas Schub. Das ist mir besonders im Zusammenwirken mit dem Amp 1 Iridium Edition aufgefallen, in den OD Kanälen Vintage und Classic war der Booster für mehr Singen nötig, im Modernkanal war das nicht nötig. Clean und im Bereich Crunch hört man sehr deutlich den Einfluss des Low Cut Potis, dreht man es zu dünnt man den Klang aus, öffnet man es bis zum Ende nimmt man ein mehr an Fülle wahr. Den Effekt habe ich im jüngsten Klangbeispiel auch angewendet. Trotz ihrer richtigen Hollowbodykonstruktion, konnte ich bisher keine Tendenz zu Rückkopplungen erkennen. Und sie funktioniert von zart bis hart.
Einer Sache muss ich aber nachgehen, das ist die Splitting Funktion. ICH bin der Auffassung, dass nur der StegPU auf die Mikroschalter reagiert, und zwar auf beide. ICH nehme beim Hals keine Klangänderung wahr, wenn ich den Schalter dafür umlege. Peter sagte, darauf angesprochen, das läge in der Natur des Mini-Humbuckers mit seinen 5 kOhm. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, ich z. B. unten im Stetten am kalten Markt zu tun habe, werde ich mal einen Abstecher zu Peter machen und zur Not muss er den Lötkolben schwingen.

Von der Splittingfrage absehend hat mir Peter perfekt MEIN Instrument gebaut. Dazu gesellte sich wieder die aktive Kommunikation während aller Phasen. Amber Honey, obwohl auch 100 % nach meinen Wünschen gebaut konnte meiner PRS 513 MT nie den Rang ablaufen, die Red Scorpion hat sofort die Reverend von Platz 2 verdrängt, insofern ist der Funke bei mir gleich als love at first touch übergesprungen.

Fazit
Wer seine eigenen Vorstellung an das eigene Instrument beschreiben kann, einen vertrauenswürdigen und kundigen Gitarrenbauer kennt und bereit ist, diese Arbeit zu bezahlen, sollte dem Handwerk eine Chance geben.
 
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....

Fazit
Wer seine eigenen Vorstellung an das eigene Instrument beschreiben kann, einen vertrauenswürdigen und kundigen Gitarrenbauer kennt und bereit ist, diese Arbeit zu bezahlen, sollte dem Handwerk eine Chance geben.
Das möchte ich bei dem schönen Review herausheben, denn es ist auch genau meine Erfahrung beim Bau von zwei Custom Gitarren. Zwei herausragende Instrumente nach genau meinen Wünschen.
 
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Die technische Funktion der Split-Schaltung kann man leicht mit einem Messgerät prüfen. Dass davon in der Ohrmuschel fast nichts ankommt, kenne ich aber auch von anderen Gitarren.
 
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Hammer! Mehr fällt mir dazu echt nicht ein. Das Design ist nicht in allen Punkten mein Geschmack, trotzdem finde ich sie als Gesamtwerk wunderschön. Ganz viel Spaß damit! :great:
 
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Kann bei mir das Splitten auch kaum wahrnehmen. Sind wohl Nuancen je nach PU Wahl. Also nicht zu viel davon erwarten und sich an dem Rest erfreuen. Viel Spass!
 
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Ich habe eben die Relationen zu Honey Amber, der PRS SE Mark Holcomb und der PRS 513 MT, da hört man bei allen den Unterschied. Allerdings, vielleicht liegt es daran, sind die Hals PU alle mind. im Widerstandsbereich des Steg PU der Red Scorpion.
Dennoch würde ich erwarten, dass der Ton im Klang zumindest dünner wird.

Ich werde am Wochenende das Durchschalten aufnehmen.
 
Passend zum Thema "Aufnahmen mit minimalen Equipment"...

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Hier seht Ihr das "Rig": Amp 1 ME mit BluBox. Die Einstellungen hielt ich konstant. Kanal: Vintage, mit Boost, ein wenig Hall.
Die BluBox steuerte als Cab eine Marshall 4x12 mit G12h75 Speakern bei, die virtuelle Mikrophonierung war außermittig mit Randtendenz.

Legende:
H: Halspickup
S: Stegpickup
HS: beide zusammen
T: Tonepoti
LC: Low Cut Poti
SC: Singlecoil
HB: Humbucker
-: zu
+: auf

Erläuterung:
Grob sind es fünf Abschnitte.
1. Hals
2. Hals + Steg
3. Steg
4. Hals mit Wechsel SC - HB, SC - HB
5. Steg mit Wechsel SC - HB, SC - HB

Feinerläuterung:
1.

H T- LC-
H T- LC+
H T+ LC-
H T+ LC+

2.
HS T- LC-
HS T- LC+
HS T+ LC-
HS T+ LC+

3.
S T- LC-
S T- LC+
S T+ LC-
S T+ LC+

4.
H T+ LC- SC-HB-SC-HB
H T+ LC+ SC-HB-SC-HB

5.
S T+ LC- SC-HB-SC-HB
S T+ LC+ SC-HB-SC-HB

Das Volumepoti war immer voll aufgedreht.




Ergebnis und Siegerehrung
ICH WIDERRUFE meine Behauptung, dass sich der Sound am Hals nicht ändert für SC. Es sind aber (am besten) beide Schalter auf SC umzulegen (und nicht nur der für die Halsposition gedachte).
 
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