Hallo Alf,
was macht man jetzt?
Ich weiß nicht wie die Verwandschaftsbeziehung ist, aber ich würde dem Besitzer / Schenkenden erstmal sagen, WAS er/sie da abgegeben hat und wie der UNGEFÄHRE Wert grob abgeschätzt ist. Was man wo wirklich für den Bass bekommt, ist eine zweite Frage. Es ist aber (soweit möglich) wirklich ein 40 Jahre altes Sammlerstück, das in Musikerkreisen durchaus begehrt und nachgefragt ist!
Du kannst deinem Verwandten ja auch diesen Thread zeigen und mir ggf. Fragen per PN schicken. Meine beiden Auszeichnungen hier im Forum "HFU" (Helpful Friendly User) und "HCA" (High Competence Award) sind zwar kein eindeutiges Gütesiegel, sie zeigen aber, dass ich vermutlich kein Spinner bin.
Erstmal ist es wirklich wichtig, dass jede Schraube erhalten bleibt. Einem Experten fällt sogar sowas auf.
Wozu restaurieren? So wie ich das sehe, braucht der Bass nicht restauriert zu werden. Den Hals muss man evtl. korrekt einstellen (und bei dieser Gelegenheit den Hals-Code ablesen. Aber ansonsten ist da nichts zu restaurieren. Jede Restaurationsaktion würde auch den Preis senken. Je originaler, desto besser.
Wenn der Bass funktioniert, kann man ihn auch spielen. Wenn dabei eine Macke in den Body kommt ist das bei diesem Alter nicht mal schlimm. Der Bass hat ja bereits leichte Macken (die seinen Wert nicht schmälern!). Neue Saiten dürften auch drauf auf den Bass. Falls da aber noch so ein "komischer Gummi" unter dem großen Chrome Cover klebt, würde ich dieses Gummi (heißt in der Fachsprache "Foam") aber nicht abmachen. Kann aber sein, dass da keiner drunter ist oder schon vor Jahren/Jahrzehnten abgemacht wurde.
Das Cover kannst Du auch ab lassen. Viele Bassisten stört es. Das Cover und die Schrauben MÜSSEN aber gut verpackt und beschriftet werden, damit sie immer beim Bass bleiben! Jedes Teil das später fehlt, drückt den Wert!
Dreck kann man mit einem Mikrofasertuch abputzen, aber den Bass richtig schnicke blitzblank zu machen oder gar den Bass überall wierder schön weiß machen würde mMn RICHTIG Geld vernichten! Die vielen vergilbten Lackstellen MÜSSEN so bleiben! KEINE Lackschäden reparien!
Es gibt noch hunderte andere solcher Bässe. Es ist also kein absolutes Einzelstück! Aber es gibt auch hunderte / tausende Leute, die so einen Bass haben wollen und für einen solchen Bass in diesem Zustand viel Geld zahlen.
Frage ist, was der/die Verwandte sagt. Behalten, da "Erbstück aus der Famile", spielen und Spaß damit haben (was durchaus berechtigt ist!!!) oder zu Geld machen und Dir dafür einen tollen nagelneuen Bass zwischen 500 und 1000 Euro kaufen.
Ich weiß nicht wie deine Familiensituation aussieht. Falls Du bei deinen Eltern wohnst müsste man sogar darüber nachdenken, so einen Bass bei der Hausratversicherung extra als "teures Stück" anzumelden. Wenn der Bass nämlich bei einem Einbruch gestohlen wird kann es sein, dass er vorher aufgeführt sein musste (wie Gemälde, teure Teppiche, teurer Schmuck etc.). Da kenne ich mich aber nicht so aus! Aber besser kurz nachfragen als nachher dumm in die Röhre gucken.
Für eine Glasvitrine ist er zu schade. Er sollte schon gespielt werden! Problem sind - wie gesagt - nur Auftritte, denn dann muss man wirklich auf einen so teuren Bass besonders aufpassen. Unbeobachtet Backstage im Koffer liegen lassen geht nicht ...
Gruß
Andreas
EDIT: Hier mal ein paar Vergleiche ...
In den USA kosten alte Fender Bässe weniger als in Deutschland!
Dieser Bass aus den USA kostet 1900 Euro. Allerdings wurde der Body neu lackiert, was den Preis ordentlich drückt!
http://cgi.ebay.de/Fender-1971-Vint...e-/170576755754?pt=Guitar&hash=item27b72abc2a
Extrem teuer, da Schweiz und auch erstklassig erhalten:
http://cgi.ebay.de/Fender-Jazz-Bass-1972-/310274635439?pt=Gitarren&hash=item483dcf36af
Gut erhalten, etwas überteurert da aus GB:
http://cgi.ebay.de/FENDER-JAZZ-BASS...al_Instruments_Guitars_CV&hash=item2a0c14f981