Klar kann die Echolette auch clean, aber halt nur bis zu einer gewissen Lautstaerke.
Im Bandtauglichen Bereich kommt dann eine gewisse Rauheit und Kompression hinzu, keine echte Zerre - im Grunde genau das, was am GK der "Boost" Knopf macht. Von daher sind sich die beiden Amps gar nicht mal so unaehnlich. Und es spricht fuer die Qualitaet der von Bob Gallien entwickelten Schaltung. Nicht umsonst hat sich Bob lange Zeit gegen die Verwendung von Roehren gewehrt mit der Begruendung, dass seine Amps das nicht brauchen. Er hat Recht, aber viele Kunden haben es ihm nicht geglaubt, also hat er dann doch dem Druck des Marktes nachgegeben und den Fusion gebaut.
"Schlechte Erfahrungen" mit GK Amps gibt es zweierlei: die einen finden einfach den Sound nicht so toll (dafuer kann GK freilich nichts), die anderen berichten von Zuverlaessigkeitsproblemen. Das betrifft aber idR die neueren Serien. Bei den alten Blechkisten von Mitte/Ende der 80er ist das aber nicht so, die gelten als unzerstoerbar.
Noch ein Tip bzgl. Echolette:
der BS 40, wie auch einige andere fruehe Echolette-Modelle, verwendet in der Vorstufe Roehren vom Typ ECC808. Diese werden nicht mehr hergestellt und folglich bekommt man sie nur gebraucht mit zweifelhafter Restlebensdauer oder als NOS von Telefunken oder Valvo, was entsprechend teuer ist. Mit mindestens 60 Euro pro Stueck muss man rechnen. Bloederweise ist die ECC808 aufgrund anderer Pinbelegung nicht mit der ECC83 kompatibel. Man muesste den Amp fuer ECC83 also umloeten, was seinen Wert natuerlich schmaelert. Andererseits sind die ECC808 die besseren Roehren, weil deutlich rausch- und mikrofonieaermer.
Kurz: man muss beim Kauf einer alten Echolette einberechnen, dass eine Aufarbeitung evtl. etwas teurer wird.
Und aufarbeiten muss man so alte Amps im in den meisten Faellen. Ich habs jedenfalls noch nie anders erlebt.