Ein Konzept ist ja nichts anderes, als eine erste Niederschrift, ein Programm, ein Plan.
Ein solcher Plan kann eine grobe Unterteilung aufweisen, deren Punkte dann zu gegebener Zeit definiert werden.
Als Beispiel möchte die Erfahrungen mit der eigenen Band anfügen.
Vor vielen Jahren haben sich vier Typen zusammengetan und haben eine Band gegründet.
Unser Plan war es, regelmäßig live zu spielen, neue Songs zu schreiben, irgendwann den Bandnamen mit einem Logo zu versehen, eigenes Merch zu kreieren und verkaufen und irgendwann (und wenn es komplett auf eigene Kosten und ein fettes Minusgeschäft ist) ins Studio gehen. Ein Konzept könnte man sagen.
Nachdem wir genug (eigene) Songs zusammen hatten um einen kleinen Slot (20min) zu bespielen, sind wir rauf auf die Bühne. Ziemlich planlos, ziemlich chaotisch.
Was wir abgeliefert haben, hat aber promt bei einem anderen Veranstalter anklang gefunden und wir wurden angefragt.
Der zugewiesen Slot verdreifachte sich, 60 min. Aus der Erfahrung unseres ersten Gigs haben wir uns dann zusammengesetzt und einen Plan gemacht, ein Konzept erstellt. Die Aufgaben wurden verteilt.
Angefangen haben wir mit dem Thema Auf-/Abbau des Equipments. Effektives verpacken von Instrumenten, Kabel und Co. Werkzeuge und Ersatzteile die man mitführen sollte, Transporthilfen, sinnvolle Bestückung der Fahrzeuge.
Gleichzeitig haben wir am Bandlogo gearbeitet. Konkret hat einer von uns eine Reihe Entwürfe vorgestellt, dann wurde das kritisiert und kommentiert, überarbeitet, bis das allen Beteiligten zusagte. Im nächsten Schritt wurde ein Banner erstellt, Befestigungsmöglichkeiten geschaffen.
Die Gestaltung eines Werbeplakats, haben wir ausgelagert. Sie lief im Grunde wie die Gestaltung des Logos ab.
Das Plakat musste gedruckt und verteilt werden.
Hier hat uns der Veranstalter, sowie Freunde/Familie unterstützt.
Die Proben liefen natürlich weiter. Eine Probe wurde zur "Live-Probe", wir haben also einfach nur unsere Setliste rauf und runter gespielt. Eine zweite Probe wurde genutzt, um an Songideen zu arbeiten. Der kreative Prozess lief unentwegt weiter. Jede Woche waren gut eine handvoll neuer Riffs und Ideen auf dem Tisch.
Es ergaben sich auch Themen, die man vorher überhaupt nicht auf dem Radar hatte. Zum Beispiel die Songreihenfolge. Jeder hatte so seine Favoriten, und jeder Songs die er aus unterschiedlichsten Gründen, an den verschiedensten Stellen spielen wollte. Komplexe Gitarrenstücke spiele ich zum Beispiel, am liebsten im zweiten Drittel der Setliste. Der Drummer hat die komplexen Songs lieber vorne, dann hat er genug Power um sie sauber zu spielen. So ging das hin und her. Mit jedem neuen Song veränderte sich die Gemengelage.
Dann kam die nächste Frage auf: Welche Songs streichen wir? Vorher hatten wir ja gar nicht genug Songs, aber plötzlich waren es zuviele. Manche Songs waren auch schwer zu spielen, schränkten die Bewegung auf der Bühne extrem ein, Stichwort Bühnenpräsenz.
Auch die Kleiderfrage wurde kurz thematisiert...es muss halt rockbar sein
Es gab noch viele andere Dinge die bearbeitet wurden, ich erinnere mich aber nicht mehr im Detail daran, das ist jetzt auch schon zu lange her...und das erzählte waren auch die jeweiligen Unterpunkte unseres Konzeptes von damals.
Im Anschluss an den Gig war das nächste Konzept das ausgearbeitet wurde: Recording in Eigenregie!
Es zeigt sich also, ein Konzept -wie auch immer es definiert wird- macht natürlich Sinn.
Man rutscht auch förmlich in Planungen rein, die man beim erstellen des Konzeptes nicht bedacht, oder erkannt hat.
Die Fragen die man sich vielmehr stellen muss, sind doch, wieviele Details man in welchen Zeitraum plaziert? Und wann und zu welchem Zweck ein Konzept erstellt werden soll?
Was ich jetzt hier kurz in ein paar Sätze skizziert habe, geschah in einem Zeitraum von ca zweieinhalb Monaten. Es waren also Planungen die einem festen Ziel und einem festen Zeitpunkt dienten(Gig an Datum XX.XX.XXXX)
Um über das Thema "Konzept" zu diskutieren, braucht es meiner Meinung nach einige Infos rund um das gewünschte Konzept. Ansonsten ist es einfach viel zu mannigfaltig um allgemein mehr als "Konzepte können sinnvoll und hilfreich sein" zu sagen.