ein Notenständer vor sich, sagt noch lange nichts darüber aus, ob man auch Noten lesen kann
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Richtig, das war eine kleine Spitze gegen die Notenständer-sind-Tabu-Hardliner.
Die meisten gehen davon aus, dass da Noten drauf sind.
Und da man am Notenständer oder am Tablet von hinten nicht erkennen kann, was vorne drauf ist, ist es auch einerlei ob das Noten, Texte, Akkorde oder eine Mischung daraus sind. Der Sinn davon ist ja zumeist der, peinliche Aussetzer oder Hänger zu vermeiden. Es ist nun mal nicht jeder in der Lage, sich alles fehlerfrei zu merken. Ganz besonders dann nicht, wenn man ein großes Repertoire oder komplexe Arrangements hat oder beides zusammen. Oder wenn man nur selten spielt, oder nicht regelmäßig alle Nummern spielt oder wenn man in mehreren Bands vielleicht sogar die gleichen Nummern aber in unterschiedlichen Keys oder Arrangements spielt.
Nicht jeder spielt in einer Punk Band, die zwei Stunden lang mit drei Akkorden und zehn Textzeilen auskommt.
Ich hab noch nie erlebt, dass sich jemand aus dem Publikum darüber beklagt, wenn Notenständer, Tablets oder elektronische Textlaufbänder auf der Bühne zu sehen sind. Die einzigen, die sich darüber mokieren sind andere Musiker. Ob man sich an der Musikerpolizei orientieren will, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Und nicht zu unterschätzen: im Alter sinkt die Gedächtnisleistung. Man sollte sich deswegen nicht den Spaß verderben lassen, nur weil manche Stimmen meinen, Merkhilfen sind uncool.