Axe Fx, Kemper und Co. - die neue und völlige Zukunft?

Es gibt doch auch im Ampbereich immer mal wieder interessante Neuerungen, die in Ansätzen durchaus mit einer Multi-Lösung konkurrieren können. Als Beispiel sei hier der H&K Grandmeister genannt. Klar, hier werden keine 25 verschiedenen Verstärkermodelle nachgebildet, sondern es gibt halt das H&K Sounddesign in einer Röhrenumgebung. Aber die Lösungen hinsichtlich der Speicherbarkeit sämtlicher Einstellungen - also auch Poti-Werte und nicht nur Schaltzustände - ist doch etwas, was man von digitalen Modellern kennt. Hier jedoch mit einem ganzen Schwung Röhren gepaart und durch die Knöpfe am Amp noch äußerst simpel zu bedienen. Dazu ein kleines aber ausreichendes Effektpaket, mit dem man die wichtigsten Sachen gleich an Board hat. Dann wiegt der Amp auch nur rund 7 kg, muss sich also auch i.S. Transportierbarkeit nicht hinter einem Modeller verstecken. Ein vernünftiger DI-Out erlaubt das Spielen direkt in die PA in sehr guter Qualität, da braucht man dann nur noch eine kleine Box für den persönlichen Bühnensound. Und mit dem originalen Midiboard ist eine hervorragende Live-Lösung vorhanden.

Nur mal so als Zwischengedanke, auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass hier ein großer Grundgedanke der Modeller, nämlich das Abbild verschiedener meist bekannter und beliebter Verstärkervorbilder, nicht gegeben ist.
 
Hi Skerwo,

was auch passen sollte, ist der Grundsound des Verstärkers. Mir hat er leider nicht so zugesagt so gut ich auch das Konzept an sich finde. Da hilft dann wohl nur weitersuchen...

viele Grüße Matze

Es gibt doch auch im Ampbereich immer mal wieder interessante Neuerungen, die in Ansätzen durchaus mit einer Multi-Lösung konkurrieren können. Als Beispiel sei hier der H&K Grandmeister genannt. Klar, hier werden keine 25 verschiedenen Verstärkermodelle nachgebildet, sondern es gibt halt das H&K Sounddesign in einer Röhrenumgebung. Aber die Lösungen hinsichtlich der Speicherbarkeit sämtlicher Einstellungen - also auch Poti-Werte und nicht nur Schaltzustände - ist doch etwas, was man von digitalen Modellern kennt. Hier jedoch mit einem ganzen Schwung Röhren gepaart und durch die Knöpfe am Amp noch äußerst simpel zu bedienen. Dazu ein kleines aber ausreichendes Effektpaket, mit dem man die wichtigsten Sachen gleich an Board hat. Dann wiegt der Amp auch nur rund 7 kg, muss sich also auch i.S. Transportierbarkeit nicht hinter einem Modeller verstecken. Ein vernünftiger DI-Out erlaubt das Spielen direkt in die PA in sehr guter Qualität, da braucht man dann nur noch eine kleine Box für den persönlichen Bühnensound. Und mit dem originalen Midiboard ist eine hervorragende Live-Lösung vorhanden.

Nur mal so als Zwischengedanke, auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass hier ein großer Grundgedanke der Modeller, nämlich das Abbild verschiedener meist bekannter und beliebter Verstärkervorbilder, nicht gegeben ist.
 
Klar, deswegen sprach ich ja auch vom H&K Sounddesign. Ich komme damit sehr gut klar. Mir ging es auch eher um die Umsetzung von technischen Neuerungen im Rahmen von Röhrenverstärkern. Also ganz tot bzw. nur vintageorientiert ist die "Röhrenszene" noch nicht ;)
 
Also ganz tot bzw. nur vintageorientiert ist die "Röhrenszene" noch nicht ;)
...Aber sie riecht schon ein klein wenig streng ...(um es mit frank Zappa zu sagen) :p

Was du oben aufzählst ist eigentlich alles nur Peripherie die anderswo schon gibt. Ob ich dann einen Röhrengebilde oder einen Transistor damit ansteuere ist im Prinzip völlig Latte.
 
Deswegen muss man sie aber auch erst mal "zusammenmischen" und für den echten Vintage-Röhren-Freak geht sowas eigentlich gar nicht. Mir ist das im übrigen auch egal, wie der Sound erzeugt wird, Hauptsache, er gefällt mir. Von daher habe ich neben dem Grandmeister auch einen Modeller (Blackstar ID) und ein kleines Multi von Digitech zuhause, wohingegen ich meinen jahrelang heiß geliebten JTM 45 mittlerweile abgestoßen habe.

Schön, dass es für uns Gitarristen diese vielfältige Auswahl gibt. Schade, dass sie immer wieder zu völlig unnötigen Glaubenskriegen führt. Leben und leben lassen heißt hier die Devise (außer wenn es um die Gitarre geht - siehe Signatur :rock:).
 
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Der gute Röhrensound ist nun mal so wie er ist, ich sehe da nicht unbedingt Bedarf nach irgendwelchen erzwungenen Innovationen, nur der Innovation wegen. Mit dem Sound hat das alles (z.B. Thema Einstellungen abspeichern und per Digitalpotis alles ansteuern) nicht viel zu tun.
 
Ich finde dieses Thema extrem spannend. Mir fällt dazu ein Zitat ein, was auch auf Gitarrenamps zutreffen könnte:

Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann,
wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat,
sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint-Exupéry

Lösen wir uns mal von dem Bereich der E-Gitarre und schauen wir uns mal in der Musikgeschichte um.
Ich war vor langer Zeit im Passauer Dom und konnte einem Konzert beiwohnen.
Vielleicht sollte ma wissen, dass dort in diesem Dom eine sehr spezielle Orgel steht.
Das sollte eigentlich zur Allgemeinbildung zählen.
Imho wird man es niemals schaffen so ein Instrument digital in seiner Komplexheit und seinen Toleranzen zu kopieren.
Oder ein wenig kleiner, warum sind spezielle Geigen im Klank so einmalig....?
Die Liste könnte unendlich weitergeführt werden.
Eine Simulation bleibt eine Simulation.

Alle Produkte im Modeller Bereich sind immer durch den Versuch hevorgegangen die analoge Technik zu kopieren. Man ist beseelt davon, so gut zu sein wie das Original. Vorhandene Sachen zu kopieren und uns dies als Innovation zu verkaufen halte ich für sehr verfehlt und anmaßend. Bei Skat würde man sagen: mit ist Shit!

Selber gehöre ich vielleicht zu einer anachronistischen Fraktion. Ich will nicht stundenlang miditieren und editierren über Apps Einstellungen suchen oder vor dem Computer sitzen. Ich will meine Gitarre stimmen, den Verstärker anstellen und einfach spielen, damit mein Amp angeblasen wird vielleicht noch ein Verzerrer und ein bischen Effekt zumischen um mich ein wenig voller zu hören. Ich liebe es die Dynamik meines Amps, bei voll aufgedrehten Reglern in meiner Magengegend zu spüren. Dies kann mir kein Modeller so bieten. Auch bei den Effekten ist das Analoge immer noch das maß aller Dinge, obwohl hier einige Sachen schon sehr sehr gut geworden sind. Die Schrulligkeiten (Toleranzen) der analogen Technik in digitale Simulationen einfließen zu lassen, ist noch nicht gelungen. Ob wir dies überhaupt erleben werden ist fraglich. Wollen wir das eigentlich? Diese analogen Schrulligkeiten jedoch machen bei uns E-Gitarristen das Salz in der Suppe doch aus.

Auch gebe ich zu, wenn ich in eine Kapelle spielen müsste, die sich von Wochenende zu Wochenende auf Schützenfesten, Geburtstagen und Betriebsfeieren ihrer "Leidenschaft" (ähm das ist doppeldeutig gemeint) hingibt und wo es quasi egal ist wie es sich anhört, da hätte ich auch eine digitale Kompaktlösung am Start, zumal, jetzt kommt der Hauptgrund, dies außerhalb jeder emotionaler Leidenschaft geschehen würde.
 
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Stand nicht vor Monaten bei einem Gerät in den Gazetten "...besser als das Original..?" ;)

Ich kenne beide Seiten und liebe mein Analog Setup, spiele aber auch gelegentlich den Kemper. So, wie es die Location her gibt ;-)

VG Roman
 
ja, das ist ein recht beliebtes Zitat...
ich kenne es aus einem Vergleich des Minimoog mit der Creamware Emulation Minimax
da stand seinerzeit: 'hoppla, so knackige Hüllkurven hat das Original doch gar nicht...' :D

cheers, Tom
 
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Stand nicht vor Monaten bei einem Gerät in den Gazetten "...besser als das Original..?" ;)


Im rein technischen Sinne wird das ja wahrscheinlich stimmen... vom Standpunkt eines Entwicklers aus gesehen, geht es technisch kaum schlechter als mit Röhren. Die verzerren sehr stark, sind vergleichsweise schmalbandig usw.

Hat aber zum Glück mit akustischer Wahrnehmung und "gefallen" absolut null zu tun ;)
 
Alle Produkte im Modeller Bereich sind immer durch den Versuch hevorgegangen die analoge Technik zu kopieren. Man ist beseelt davon, so gut zu sein wie das Original. Vorhandene Sachen zu kopieren und uns dies als Innovation zu verkaufen halte ich für sehr verfehlt und anmaßend. Bei Skat würde man sagen: mit ist Shit!

Nach anfänglicher Euphorie (schon lange vorbei) behauptet heutzutage kein Hersteller mehr, irgendein modellierter Amp sei so gut wie das Original. Sie schreiben stattdessen, dass dieses oder jenes Modell an diesen oder jenen Originalverstärker angelehnt sei. Manchmal ist es auch nur ein bestimmter Kanal eines Mehrkanalverstärkers, manchmal geht es auch nur um die Grundrichtung, manchmal kann man mit zusätzlichen Optionen Klänge erzielen, die ähnlich denen einer modifizierten Version des Original-Amps klingen. Dann wiederum gibt es Hersteller, die ganz eigene Amps/Bodentreter modellieren, die es nie gegeben hat. Davon mal ganz abgesehen, ist das Modellieren bereits ein kreativer Akt an sich (bin selbst seit 30 Jahren Software-Entwickler und weiß, wovon ich rede) und selbstverständlich ist es eine innovative Idee, analoge Technik digital nachzubilden.

Wollen wir das eigentlich? Diese analogen Schrulligkeiten jedoch machen bei uns E-Gitarristen das Salz in der Suppe doch aus.

Übrigens: Alleine schon die "analogen Schrulligkeiten", wie du sie nennst, lassen es gar nicht zu, einen beliebigen Amp originalgetreu bis ins Letzte nachzubilden, den die schlagen bei Vintage-Amps oder -Pedalen mitunter so heftig zu Buche, dass kaum ein Gerät im Detail wie das andere klingt. Und außerdem: Wer sind die "wir" eigentlich, von denen du da schreibst? E-Gitarristen etwa? Nun, ich bin auch einer davon und spiele fast nur über Modeller. Und zwar ...

Auch gebe ich zu, wenn ich in eine Kapelle spielen müsste, die sich von Wochenende zu Wochenende auf Schützenfesten, Geburtstagen und Betriebsfeieren ihrer "Leidenschaft" (ähm das ist doppeldeutig gemeint) hingibt und wo es quasi egal ist wie es sich anhört, da hätte ich auch eine digitale Kompaktlösung am Start, zumal, jetzt kommt der Hauptgrund, dies außerhalb jeder emotionaler Leidenschaft geschehen würde.

... nicht etwa, weil ich das ach so traurige Leben eines Musikers fristen muss, der sich gequält und bar jeglicher Leidenschaft von einem verhassten Gig zum anderen schlagen muss, sondern weil ich meinen Pod HD ganz einfach mit der gleichen Lust und den gleichen Emotionen spielen kann wie du vermutlich deinen Röhren-Amp. Ich glaube fast , du hast ein kleines Problem mit der Vorstellung, dass es tatsächlich Leute gibt, die Modeller nicht spielen, weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Und ja, die gibt's tatsächlich! Es gibt Leute, die nicht griesgrämig da sitzen und einen Modeller im AB-Vergleich mit ihren alten Vintage-Amps testen und monieren, was alles an Kleinigkeiten nicht so ganz stimmt, sondern die sich daran freuen, in den kleinen Kisten ein ganzes Arsenal an interessant klingenden Amp- und Effekt-Modellen zu haben, die jederzeit nach Lust und Laune verbiegbar, kombinierbar und per Knopfdruck abrufbar sind. Der eine freut sich einen Ast, wenn ihm richtig die Hosenbeine flattern und der Magen durchmassiert wird, der andere genießt den "HiFi-"Klang eines Modellers über Aktiv-Boxen oder Kopfhörer. Und wer davon hat nun recht? Jeder für sich und keiner für alle.
 
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sehr schön geschrieben Brazolino
 
Ich zitiere mich mal kurz selbst:


...Schön, dass es für uns Gitarristen diese vielfältige Auswahl gibt. Schade, dass sie immer wieder zu völlig unnötigen Glaubenskriegen führt. Leben und leben lassen heißt hier die Devise (außer wenn es um die Gitarre geht - siehe Signatur :rock:).

Ich sehe es genauso wie Du, Brazolino :great:
 
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"Ich glaube fast , du hast ein kleines Problem mit der Vorstellung, dass es tatsächlich Leute gibt, die Modeller nicht spielen, weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Und ja, die gibt's tatsächlich!"

Es gibt auch Leute, welche die Squier Hello Kitty für die beste Gitarre der Welt halten und Tube Screamer für das beste Effekt... welche Aussagekraft soll das dann deiner Meinung nach haben? ;)
 
Ich habe mir meinen POD XT und später ein Axe gekauft, weil ich aus dem Alter raus bin, in dem ich mein sch…weres Rack noch bereitwillig durch die Gegend gewuchtet habe. Und so berühmt, dass es andere für mich getragen hätten, bin ich leider nie geworden. Aber stimmt, mir gefallen hauptsächlich die Amp-Modelle (Boogie und Soldano), die ich auch im Rack hängen habe, und bin mit den simulierten Röhren happy :)

Es gibt auch Leute, welche die Squier Hello Kitty für die beste Gitarre der Welt halten und Tube Screamer für das beste Effekt... welche Aussagekraft soll das dann deiner Meinung nach haben? ;)


Die freiwillige Entscheidung für Modeler ist also automatisch getrieben von Inkompetenz und Mangel an "richtigem" Gerät? Wie schon auf der ersten Seite erwähnt, das hier (mittlerweilen mit Mesa 50/50 und TC G-Force umgebaut) steht bei mir als Staubfänger, nachdem ich viele Jahre damit auf Bühnen stand…

bm_rack_klein.jpg


… und derzeit spiele ich mit der Glückseligkeit der Doofen sowohl POT XT als auch AxeFX :)

Bernd
 
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Heut Abend poste ich mal meine Kombi von Hello Kitty Strat mit AxeFx... (wieso muss ich gerade auf Arbeit sein)
 
Heut Abend poste ich mal meine Kombi von Hello Kitty Strat mit AxeFx... (wieso muss ich gerade auf Arbeit sein)
ich hoffe deine Hello Kitty Strat hat eh aktive EMG Pickups drin. wenn wir schon dabei sind mit den ganzen Vorurteilen aufzuräumen ;)
 
Ich finde dieses Thema extrem spannend. ... Eine Simulation bleibt eine Simulation. ... außerhalb jeder emotionaler Leidenschaft geschehen würde.

Ich versteh' dich nicht, warum du das Thema spannend findest, wenn du Modellern (auch in Zukunft) die Fähigkeit absprichst, dass sie dir das Spielgefühl eines Röhrenamps vermitteln, und erzählst, dass sie für dich deswegen (außer in Notfällen) nicht in Frage kommen.

Wenn du mit deinen Röhrenamps glücklich bist... schön für dich. Röhrenamps sind eine super Sache.

Ich Stelle mal ein paar Thesen auf:
- M. M. n. wird es möglich sein Röhrenamps so zu simulieren, dass sie keiner von richtigen Röhrenamps unterscheiden kann. Das ist ein Frage der Zeit und des Aufwands.
- Wurde eigentlich schon gesagt: Mann kann auch mit Modellern Spaß haben und richtig Musik machen.
- Dass die meisten Modeller analoge Technik kopieren liegt am Markt bzw. man könnte auch sagen an den konservativen Gitarristen (ohne das wertend zu meinen) oder auch an deren finanziellen Mitteln und den zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten. Es hat halt nicht jeder das Geld sich die gewünschten Amps (und wenn es nur zum Ausprobieren ist) zu kaufen oder den Proberaum um die auch mal aufzudrehen.
 
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