Autodidaktisch lernen - ein "großer Fehler" ?

  • Ersteller Schluri
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Offensichtlich.

Denn ich habe wirklich mit keinen Wort behauptet, Gitarrenlehrer seien Spassverderber! Ich wüßte auch wirklich nicht, welche meiner Äußerungen so falsch verstanden werden könnte.

Ich habe lediglich beschrieben, wie das bei mir war und ist.
 
Danke erstmal für die Kekse :)

Noch was Anderes:
Ich hatte seit ich mit dem Gitarre spielen begann immer Leute die mitgemacht haben. Also eine Band, da waren wir alle mit 17 zuerst gleich grottig am Instrument, die Mitglieder entwickelten sich aber weiter. Der Sänger und 2. Gitarrist fing an vermehrt Keyboards zu mögen, der Drummer hatte Timing, der Bassist spielte halt Bass, was er heute macht weiss ich nicht. Ich blieb halt auf der Gitarre. Und man spornte sich gegenseitig an. Wir machten eigene Songs. Es brachte sich jeder damit ein, was er halt konnte. Will sagen:
Es bringt auch sehr viel, wenn man schon zu Beginn Leute kennt, die dasselbe wollen und dasselbe können so in etwa. Den Austausch mit anderen Leuten empfinde ich als sehr wichtig und der Kreativität, als auch dem eigenen Ehrgeiz förderlich. Ausserdem tun sich ständig neue Ziele auf. Ich bin gefordert, wenn mir einer sagt, dessen Song ich spielen soll, was er erwartet. Auch im umgekehrten fall wenn es heisst "mach mal selbst, passt dann schon" muss man sich Gedanken machen. Diese Prozesse, welche imo die eigene Kreativität fordern und fördern, empfinde ich als sehr lehrreich.
Die Frage taucht nämlich auf, was kann ich? --> was fällt mir dazu ein? --> und was muss ich nun dafür lernen?
Ich lese hier, dass viele scheinbar für sich selber üben, mit Lehrer oder ohne, wie auch immer.
Denen mache ich keinen Vorwurf, hat nicht jeder das Glück schon zu Beginn Gleichgesinnte zu finden. Aber ohne Wertung an die Menschen die alleine spielen:
Sucht euch Musiker, mit denen ihr zusammenspielen könnt. Musik ist nicht nur Ton, Eleganz, Schönheit, Freude und Träumen. Sie ist vor allem auch eine Tätigkeit, die auf Kommunikation basiert. Das ist und bleibt für mich das Wichtigste. Wir machen Musik für Menschen, für uns und andere.
 
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Yep, war bei mir ähnlich. Eine Anfängerband mit "hungrigen" Beginnern. Das wirkte für alle wie ein Katalysator, weil so viel von dem, was Musik ausmacht, einfach da war. Gruppendynamik, Improvisation (auch um Defizite auszugleichen), Motivation von und für die anderen Bandmitglieder...
Nach drei Monaten hatten wir den ersten Gig mit vier Tracks auf einem Newcomer Festival, weitere folgten. Wenn Du dann Feed Back von zehn, fünfzehn, dreißig Leuten bekommst... Wow...
Und es kam auch oft Feed Back von älteren Musikern: Das war interessant, das könntest Du besser machen und das machst Du falsch. Und nie war da irgendein überheblicher Unterton zu hören.
Aber es sagt nichts darüber aus, ob jemand einen Lehrer braucht, oder nicht.
Ich bin Autodidakt - nicht nur musikalisch - weil ich die Fähigkeit habe, schnell Sachen selbst zu erlernen. Das ist kein Vorteil, das ist eine Herangehensweise. Es ermöglicht ein sehr zielgerichtetes, nur den eigenen Ansprüchen genügendes Lernen. Ja! hört sich nicht wirklich positiv an, und Du must wirklich darauf achten, dass Du kein "Lernen mit Scheuklappen"; betreibst. Und!!!! Wenn jemand ganz alleine für sich das Musik machen erlernt, der sollte zumindest einmal einen Lehrer aufsuchen um das kollektive Gefühl des Musikmachens kennen zu lernen - ein Virus, mit dem man sich unheilbar infizieren kann.
 
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Die meisten sind talentiert und geschissen auf die restlichen Stümper?

Du hast das scheinbar überlesen, für Dich gilt:

Ein Lehrer ist ohne Zweifel hilfreich! :great:

Ich kann gut verstehen, dass es frustig ist, dass Du Dir selbst Fehler beigebracht hast. Aber bitte reagier nicht so patzig, wenn andere sich das Gitarrespielen ohne Fehler selbst beibringen.
 
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Und es kam auch oft Feed Back von älteren Musikern: Das war interessant, das könntest Du besser machen und das machst Du falsch. Und nie war da irgendein überheblicher Unterton zu hören.
Wenn man oft von erfahrenen Leuten gesagt bekommt, was falsch, was richtig und was ausbauwürdig ist, dann braucht man wohl keinen Lehrer oder hat man dann vielleicht sogar welche... ;)

Ich kann gut verstehen, dass es frustig ist, dass Du Dir selbst Fehler beigebracht hast. Aber bitte reagier nicht so patzig, wenn andere sich das Gitarrespielen ohne Fehler selbst beibringen.

So wird's sein und irgendwas ist hier im Wasser, dass so jeder den ich kenne seine gewissen Schwierigkeiten mit der Gitarre hat. :great:

Ich geh zumindest jetzt wieder weiter üben, bevor mein Gitarrenlehrer mir nächste Woche wieder auf die Finger haut. ;)
 
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Ich habe das Gefühl, dass dieser einfachen Frage schon viel zu viele Worte geschenkt worden sind. Ist mittlerweile nicht schon wirklich alles gesagt?
 
Autodikatisches Lernen ist nicht falsch, es ist einfach eine Methode. Ich bringe mir alles selbst bei, tausche mich aber immer wieder mal mit anderen aus. Ich kann anders nicht lernen, ich brauche eine starke Unabhängigkeit und meinen eigenen Rhytmus. Dabei ist es egal ob ich mir ein Instrument, das Programmieren oder die Physik beibringe: ich muss es alleine machen, nur so kann ich richtig lernen.
 
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Hallo!
Wie es schon im Text steht ist das autodidaktische Gitarrenlernen kein "Ehrenabzeichen", aber auch kein Nachteil! Solange du das Gefühl hast dich zu entwickeln und mit dir zufrieden bist kannst du ruhig autodidaktisch Gitarre lernen. Die einzige Gefahr liegt darin, dass du irgendwas ( Haltung der Hände, etc.) falsch lernst und dann ist es sehr schwer den Fehler wieder auszubessern.
 
Hallo!
Wie es schon im Text steht ist das autodidaktische Gitarrenlernen kein "Ehrenabzeichen", aber auch kein Nachteil! Solange du das Gefühl hast dich zu entwickeln und mit dir zufrieden bist kannst du ruhig autodidaktisch Gitarre lernen. Die einzige Gefahr liegt darin, dass du irgendwas ( Haltung der Hände, etc.) falsch lernst und dann ist es sehr schwer den Fehler wieder auszubessern.

Womit wir dann ja wieder eine neue Runde einläuten.
Ich könnte jetzt wieder anfangen, mit "Nein, man kann..... ." Mache ich aber nicht!

Ich mache 'mal ein paar Runden Pause und steige bei Gelegenheit wieder ein, wenn es heisst: "Aber ein Lehrer sieht sofort......" Oder eben das genaue Gegenteil........ .
 
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Ich habe das Gefühl, dass dieser einfachen Frage schon viel zu viele Worte geschenkt worden sind. Ist mittlerweile nicht schon wirklich alles gesagt?
Ich mache 'mal ein paar Runden Pause und steige bei Gelegenheit wieder ein

Ich glaube das trifft es ganz gut ;)
Bei diesem Thema sind alle zu sehr auf Ihrem Standpunkt und haben das Gefühl jemand will Sie vom Gegenteil überzeugen. Viele Wege führen nach Rom und den "besten" wird wohl kaum geben. :)

Grüße
 
Also ich glaube auf irgendeine Art hat jeder mit seinen Punkten recht, denn es gibt kein Geheimrezept.
Ich bin ebenfalls Autodidakt. Mit 15/16 Jahren hab ich angefangen auf der alten Gitarre meiner Mutter zu klimpern und irgendwie habe ich dann herausgefunden wie man Töne aus dem Instrument bekommt und hab entdeckt welche Töne wie zusammenpassen. Bei einem Freund habe ich mir dann abgeschaut, wie er "Powerchords" greift und hab das imitiert und zu anderen Akkorden ausgebaut. Daraus hab ich eigene Songs entwickelt. Dann habe ich entdeckt, dass es "Tabs" gibt und ein Programm mit denen man sich Dateien von "Tabs" seiner Lieblingssongs runterladen kann. Also hab ich fleißig die Lieder gelernt die mir gut gefallen haben und mit Freunden eine Band gegründet und so weiter gemacht... mit jedem Song bin ich ein Stück weit gewachsen und verschiedene Spieltechniken haben sich mir einfach durch das Nachspielen meiner Lieblingssongs verbessert. Theoretisches Wissen kann ich heute so gut wie nicht vorweisen, aber das war auch nie wichtig für mich, denn ich wollte nie ein großer Improvisierer in verschiedenen Stilen sein (dennoch habe ich mein Wissen über Musik mindestens um das 100-fache von dem erweitert, welches ich in der Schule als permanenter 5er Kandidat auf dem Gebiet hatte :D) . Ich weiß heute auch, dass ich niemals auf dem heutigen Stand meines Spiels wäre wenn ich mit Unterricht angefangen hätte, denn das erlernen der Theorie und vorgegebener Trainingsschemen etc. hätte meine Motivation gekillt. Andere widerum brauchen eine andere Person als Mentor um diese Motivation zu erhalten. Ich bereue auf jeden Fall nach knapp 7 Jahren als Gitarrist nicht "ungeschult" zu sein. Ich habe es auch so geschafft über Umwege die Musik zu erschaffen die "in mir ist" und damit sogar andere Menschen inspiriert und die Bühne mit Bands geteilt die ich selbst immer bewundert habe. Hör also einfach auf dich selbst und sei ehrlich zu dir. Nur aus "Imagegründen" sich selbst etwas beizubringen obwohl es sich falsch anfühlt und man es ga rnicht wirkich will ist definitiv nicht der richtige Weg.
 
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Hör also einfach auf dich selbst und sei ehrlich zu dir. Nur aus "Imagegründen" sich selbst etwas beizubringen obwohl es sich falsch anfühlt und man es gar nicht wirkich will ist definitiv nicht der richtige Weg.
Mehr braucht man zu dem Thema eigentlich gar nicht sagen!

Hätte ich Unterricht genommen, dann würde ich heute wohl gar nicht mehr spielen. Aber auch alleine hatte ich schon Momente, in denen ich aufgeben wollte, aber die Motivation mich weiter zu steigern, hat immer wieder gesiegt.
 
Nur aus "Imagegründen" sich selbst etwas beizubringen obwohl es sich falsch anfühlt und man es ga rnicht wirkich will ist definitiv nicht der richtige Weg.

:gruebel::gruebel::gruebel:
Was bedeutet in diesem Zusammenhang bitteschön "aus Imagegründen"? Seit wann ist die Frage, - verkürzt - "Lehrer oder nicht?" eine Frage des Images?

Tut mir leid, mag sein, dass ich ein schlichter Geist bin, aber manche Gedankengänge verstehe ich tatsächlich nicht.....
 
Hätte ich Unterricht genommen, dann würde ich heute wohl gar nicht mehr spielen.
Siehst du, bei mir ist es genau umgekehrt.
Ohne Unterricht bei einem guten Lehrer der mir immer wieder den Weg zeigt, hätte ich den Kram wahrscheinlich schon längst wieder aufgegeben.

:gruebel::gruebel::gruebel:
Was bedeutet in diesem Zusammenhang bitteschön "aus Imagegründen"?
Glaube er meint wieder einmal das "wegen die Mädels" :rolleyes:

Ist mittlerweile nicht schon wirklich alles gesagt?
Nicht ganz, die äußerst wichtige und sinnvolle Meldung, dass nun schon alles gesagt sei, hatte unbedingt noch gefehlt.
Danke!
 
Ich meinte mit "Imagegründen" damit, dass man bewusst die Reaktion hervor rufen will "uh der hat das alles ohne Lehrer geschafft" und Respekt gezollt bekommt. Auf die Frage ob es mit Lehrer schneller/besser geht oder nicht, habe ich auch meinen Teil geschrieben. Ein wenig Interpretationsvermögen ist natürlich schon beim Lesen vorausgesetzt.
 
Kommunikation dient der Verständigung und sollte somit verständlich sein. Mit ein wenig Interpretationsvermögen wird jeder das, was Du nicht deutlich formulierst, irgendwie anders interpretieren. ;)
 
Ich meinte mit "Imagegründen" damit, dass man bewusst die Reaktion hervor rufen will "uh der hat das alles ohne Lehrer geschafft" und Respekt gezollt bekommt. Auf die Frage ob es mit Lehrer schneller/besser geht oder nicht, habe ich auch meinen Teil geschrieben. Ein wenig Interpretationsvermögen ist natürlich schon beim Lesen vorausgesetzt.

Nanu, warum denn so arrogant?

Leider wirst Du eben mit solchen interpretationsunfähigen Leuten wie mir leben müssen!

Allerdings musst Du mir bitte noch erklären, was die Reaktion "uh der hat das alles ohne Lehrer geschafft" mit "Image" zu tun hat.
Also ja wohl folglich eine in etwa so geartete Reaktion wie "toll, und das hat ihm alles ein Lehrer beigebracht" nicht?

Insbesondere es doch aber wohl eher darum geht, für sein Spiel bewundert zu werden und weniger um die Methodik, die dazu geführt hat...... .

Und das ist weniger eine Frage von Philosophie oder "Image", sondern von Pragmatismus!
 
@Ben zen Berg und emptypockets:

Also ich denke, dass man schon aus meinem Beitrag lesen kann, dass der "richtige Weg" das Instrument zu lernen nicht existiert und von Person zu Person unterschiedlich ist. Ich dachte es wäre nett und beispielhaft genug das anhand meines Werdegangs zu erklären.

Meine Erklärung was ich mit "Imagegründen" meine ist ganz und gar nicht arrogant aufzufassen. Sorry wenn das so rübergekommen ist.

und @emptypockets:

"Insbesondere es doch aber wohl eher darum geht, für sein Spiel bewundert zu werden und weniger um die Methodik, die dazu geführt hat......" ...damit triffst du die Sache auf den Punkt und ganz im Sinn meiner Aussage bzgl. der "Wahl der Lernmethode" alleine aus "Imagegründen" (Imagegründe hier = dafür besonderes Ansehen bekommen, Respekt gezollt bekommen weil man es ja "alleine" geschafft hat und nicht wie die Mehrzahl durch Unterricht).
 
Mich würde mal interessieren, ob wirklich die Mehrzahl der Leute Unterricht haben? Ich dachte immer die meisten Leute bringen sich das selber bei?

Video- bzw. Onlinekurse zählen für mich unter Selbststudium (kann man ja im Gegensatz zum Lehrer ausschalten:)). Ebenso natürlich Bücher, Tabs, CD´s, natürlich das Üben/Lernen im stillen Kämmerchen und irgendwie auch das Sammeln von Erfahrungen in der Band. Man lernt zwar enorm viel aber professioneller Unterricht ist ja sicherlich nicht gemeint, wenn die Band oder Freunde einem behilflich sind, glaube ich?

Unterricht im Sinne des Threads wäre m.M.n. ein Privatlehrer oder eine Musikschule, was also direkter mit Didaktik/Methodik usw zu tun hat....
 
Mich würde mal interessieren, ob wirklich die Mehrzahl der Leute Unterricht haben? Ich dachte immer die meisten Leute bringen sich das selber bei?
Was heißt in dem Falle "Selber beibringen"? Auch ein physisch vorhandener Lehrer ist ja kein Nürnberger Trichter, der kann auch nur Dinge und Vorgangsweisen zeigen und erklären - im Prinzip nicht viel anders als ein gutes Lehrvideo-, üben und damit zurechtkommen muß ohnehin jeder selbst. Oder hat wer einen Lehrer der die nötigen Übungen gleich mitmacht?

Die ganze Debatte ist doch komplett hinüber, was soll denn für ein Unterschied sein wer mir was erklärt/zeigt? Ob das ein bezahlter Lehrkörper ist oder gut gesinnte Freunde oder ein Videokasper oder ein dickes Buch mit Beispieltracks und Bildern ist doch prinzipiell egal.
Die einzig abweichende Methode wären vom Himmel gefallene Genies die, wenn sie einmal ihr Kaspar Hauser dasein aufgegeben haben, in 5 min. abrocken wie Jimmy Page (oder Sonstwer), alles andere sind doch nur Varianten der gleichen Vorgangsweise des Lernens.
 
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