Er soll also wie ein HiFi-Monoblock funktionieren. Ich denke, dass ich mit dem GA5 eine solide Basis für meinen Umbau habe. Dabei sind die Röhren, Übertrager, eine funktionierende Schaltung (zweistufiger Vorverst. Class A + Endstufe) und ein fertig dimensioniertes Netzteil.
Gegenargumente:
- Zu hohe Spannungsverstärkung
- Fehlende Endstufengegenkopplung => hoher Klirrfaktor
- Zu geringe Primärinduktivität des AÜ => Frequenzgang muss nach unten hin beschnitten werden, sonst sättigt der AÜ
- Platinenaufbau, daher nicht besonders basteltauglich
usw...
Denn für einen HiFi-Amp benötigst du ein stabiles Netzteil, also auch einen laststabilen Netztrafo und neben diversen anderen Kleinbauteilen einen Übertrager, der den geforderten Frequenzbereich realisiert. Fraglich, ob ein GA5 das alles bietet.
Das mit dem Netzteil ist Unsinn, wir sprechen hier von Class A. Inwiefern soll der NT da laststabil sein, wenn die Schaltung bei linearer Aussteuerung sowieso immer im Mittel den selben Strom zieht?
Was den Frequenzgang betrifft, da hast du sicher ebenfalls recht. Vielleicht ist der Begriff "HiFi" hier auch zu hoch gegriffen - es soll eigentlich ein linearer Instrumentenverstärker auf Rörenbasis werden. Welchen Frequenzgang dieser dann tatsächlich bietet - keine Ahnung, ich lass mich mal überraschen.
Halbwegs linear würde ich sagen 80Hz....5kHz, mehr nicht in der aktuellen Schaltung.
Die wunderbare Verzerrung (die ich jetzt dummerweise weg haben möchte) wird doch dadurch verursacht, dass die Röhren übersteuern. Dies bedeutet doch, dass diese eigentlich über ihrem Arbeitspunkt arbeiten und folglich übersättigen (lt. NF-Verstärker-Theorie)? Im Umkehrschluss heißt dies doch nichts anderes, dass der Arbeitspunkt von Röhre X (welche es auch immer sein mag) runter gedreht werden muss - oder?
"über dem Arbeitspunkt arbeiten" ist eine etwas komische Aussage. Formulieren wir es so: "Die Röhre wird weiter ausgesteuert, als es der lineare Teil der Kennlinie zulässt".
Das ist bei HIFI-Schaltungen bei den Vorstufen eher kein Problem, da diese im Kleinsignalbetrieb arbeiten, aber die Endstufe wird besonders bei kleinen Endstufen wie der hier relativ weit ausgefahren und da kann es dann schnell zu solchen Zerr-Effekten kommen.
zum einen mal geht auch der netztrafo in die knie ("sag") und verursacht nichtlinearitäten, kompression und verzerrungen. außerdem liefert auch der ausgangstrafo gewaltige hystereseverzerrungen als folge von peaküberlastungen, weil er gewollt im prinzip unterdimensioniert ist, wie der netztrafo auch - und das zu beheben ist ein bisschen teurer als 1-2.
Hystereseverzerrungen eher nicht, vielmehr eben Sättigungsverzerrungen. Hystereseeffekte sind eher eine Frage des Kernmaterials und wenn man da nicht das billigste Blech verbaut dann sollte das...oh du könntest bei DEM Amp doch Recht haben
Deine Aussagen zum Netzteil sind fachlicher Unsinn.
den arbeitspunkt zu verringern bringt gar nichts: der ist sowohl im idealfall als auch in deiner kiste auf die halbe versorgungsspannung eingestellt, so dass du sowohl auf positive als auch auf negative auslenkungen (bei audiosignalen etwa gleichverteilt) reagieren kannst - jede veränderungen des AP bringen STÄRKERE verzerrungen mit sich!
um verzerrungen auf die art zu bekämpfen, musst du nicht den ap absenken, sondern den eingangspegel.
"Arbeitspunkt verringern" << ?
Das mit dem Arbeitspunkt nach unten schieben bzw dass jeder andere Arbeitspunkt schlechter ist, das würde ich so auch nicht stehen lassen, da ich nicht weiß wo die liegen und abhängig vom benötigten Aussteuerungsbereich kann man da meistens noch optimieren...
Ich habe dies schon vermutet als ich die 2 Vorstufenröhren im Schaltplan gesehen habe - bestimmt reicht eine bei weitem schon aus - wäre zumindest ein Versuch wert (da muss ich mal Messen).
Eine halbe ECC83 macht eine Spannungsverstärkung von sagen wir mal 50. Wenn du einen CD-Player da anschließt, dann hast du am Eingang so 1-2Veff, und die EL84 braucht (aus dem Kopf jetzt) 7Veff zum Aussteuern. Du kannst mal kurz durchrechnen...
Bezüglich des Übertragers, habe ich noch einen 35W Übertrager liegen der sollte es ja auch machen (Frage: bringt das was?).
Nein, wenn du nicht weißt, was das für ein Übertrager ist, mit welchen Impedanzen usw und vor allem denke ich nicht, dass das ein Eintaktübertrager ist. Gegentaktübertrager für Eintakt zu verwenden scheitert am fehlenden Luftspalt - das würde zu hoher Kernmagnetisierung durch den Ruhestrom und somit zu einer niedrigen Primärinduktivität führen.
MfG Stephan