angemessene Theorie für Popularmusik

  • Ersteller gitwork
  • Erstellt am
Hallo gitwork.

Erst einmal will ich die Bezeichnung einer "phrygischen Durtonleiter" zurücknehmen da die Bezeichnung wirklich sehr verwirrend und auch nicht sehr korrekt ist.

Zu meiner Erklärung der Modi sollte ich vielleicht noch sagen, dass ich die Modi eher auf die logische Art zu erklären versucht habe. Natürlich reicht es aber keinem Musiker die Modi logisch herleiten zu können. Da jeder Mode eine eigenen Klang hat und man mit den Modi auch verschiedenste Stimmungen in Songs einbauen kann, sollte jeder Musiker midestens einen groben Überblick über die Klagneigenschaften der Modi haben.
Aber da ich mir ziemlich sicher bin, dass du das schon alles weißt, will ich nur mehr allen Anfängern den Rat geben mit den Modi selbst herumzuprobieren, dabei auf klangliche und tonale Gleichheiten bzw. Unterschiede zu anderen Tonleitern zu achten und die Intervalle genauer unter die Lupe zu nehmen. Meiner Erfahrung nach lernt man dabei die Eigenheiten der Modi besser kennen und auch anzuwenden.

PS: Ich bin wirklich begeistert, wie sehr du dich ins Zeug legst um anderen hier im Forum zu helfen (sogar mit persönlichem Anruf!!!). Ein solcher Einsatz sollte wirklich belohnt werden.
 
Mann hier gefällts mir inzwischen richtig gut, vielen Dank für eure Beiträge!! :)

@Roon

Vielen Dank für Deine Anmerkungen. Diese Ordnung kommt in meinem Unterricht in dem Moment ins Spiel, wenn die einzelnen Modes verstanden sind. Zunächst finde ich es wichtig jeden einzelnen Modus im Vergleich zu den Dur/Moll Tonleitern zu hören von denen man ja ausgehen sollte. Danach ist die von Dir beschriebene Ordnung sehr erhellend und sehr musikalisch ich habe dem nichts hinzuzufügen. Ausser dass ich es sehr spannend fände, wenn wir in diesem thread Musikbeispiele für die einzelnen Modes zusammentragen würden.

@firegarden

puh, da bin ich aber froh, dass dich meine Reaktion nicht geärgert hat. Forumsdiskussionen sind etwas ganz spezielles und ich habe mir da schon öfters die Finger verbrannt, (auch in diesem thread :redface: ) - ich wollte unbedingt klarstellen, dass wir da gestern keine obskure Kungelei am Telefon hatten.

Vielleicht sollte man die Musik an sich auch nicht so starr sehen und in festen für immer bestehenden regeln halten....sondern vielleicht als redundantes System das veränderungen erliegt und einfach hin und wieder angepasst werden muß?!

da bin mit dir absolut einer Meinung - die allermeisten hier sicher auch -

@funkeybrother
Hey Kollege, freut mich sehr wieder von dir zu lesen! dein Ansatz ist sehr spannend, werde mir dazu Gedanken machen. Geniess den Frühling - bei uns regnets die ganze Zeit - Toskana... :gruebel:

@guitarartist
Deine Erklärung war absolut in Ordnung, hauptsache man kommt sehr bald auf die Klangeigenschaften zu sprechen und das tust du ja auch. - und - helfen tue ich gerne, vorallem weil ich selber viel dabei lerne.

herzliche grüsse
gw
 
Hallöle,
könnte vielleicht jemand die Modes anhand von Pattern hier einbinden?

oder @Gitwork
vielleicht auch anhand Deines Zahlensystems?

Wenn es nicht zu viel Mühe macht?

Grüße
 
Sehr gern :)

Ich ordne die Modes in der von Roon vorgeschlagenen Weise vol "hell" nach "dunkel" an und füge je ein Gitarrenpattern hinzu, bei dem ich davon ausgehe, dass man immer vom gleichen Grundton aus (z.B: A 5. Bund E-Saite) mit dem Zeigefinger auf der E-Saite beginnt.


1. lydisch

Auf einer Saite:
0-2-4-6-7-9-11-12

Töne von A aus:
A B C# D# E F# G# A

Intervallbezeichnungen:
1 9 3 #11 5 6 maj7

Charakter:
Dur - aber mit der übermässigen Quarte (#11)
klingt hell und schwebend, "spacy" und modern. Regt zu Klangspielereien an, wird im Jazz und Fusion Bereich sehr oft benutzt. Ich hab aber auch schon gehört, dass die Metallfraktion darauf steht, weil der Tritonus #11 so gefährlich klingt. (da bin ich aber kein Experte, würde mich freuen von euch was dazu zu hören)

Charakteristischer Akkord: Dur maj7 #11

Pattern:
lydischE-1.gif



2. ionisch (Durtonleiter)

Auf einer Saite:
0-2-4-5-7-9-11-12

Töne von A aus:
A B C# D E F# G# A

Intervallbezeichnungen:
1 9 3 11 5 6 maj7

Charakter:
Dur Tonleiter - die kennen wir - trifft man überall an.

Pattern:
ionischE-1.gif


3. mixolydisch

Auf einer Saite:
0-2-4-5-7-9-10-12

Töne von A aus:
A B C# D E F# G A

Intervallbezeichnungen:
1 9 3 11 5 6 7

Charakter:
Dur Tonleiter aber mit der kleinen Septim
Ein Durakkord mit der kleinen Sept ist typisch für Blues. mixolydisch eignet sich also hervorragend, wenn man bluesy klingen will und eine Alternative zu den Pentatoniken sucht. Mixolydisch kann aber auch ganz anders klingen, je nach dem wie man die Tonleiter einsetzt kann sie zum Beispiel auch nach "alter Musik" oder celtic Folk klingen u.v.m

Pattern:
mixolydischE-1.gif




4. dorisch

Auf einer Saite:
0-2-3-5-7-9-10-12

Töne von A aus:
A B C D E F# G A

Intervallbezeichnungen:
1 9 b3 11 5 6 7

Charakter:
Moll - aber mit der grossen Sexte
Auch hier kann das klanglich verschiedenes bedeuten. Der charakteristische Akkord - moll6 klingt sehr jazzig "Bigbandsound". Oft kommt dorisch in der Pop un Rockmusik zum Einsatz, wenn ein jazziger Charakter erzielt werden soll. Dorisch kann aber auch nach "alter Musik" klingen und man findet z.B. viele alte irische und englische Tunes die Dorisch benutzen. Am häufigsten sind kleine "Ausflüge" ins dorische anzutreffen, wenn in Moll die "Dur-Subdominante" zum Einsatz kommt:

Beispiel:
House of the rising sun
Am C D F Am C E


Pattern:
dorischE-1.gif



5. äolisch natürliche moll - Tonleiter

Auf einer Saite:
0-2-3-5-7-8-10-12

Töne von A aus:
A B C D E F G A

Intervallbezeichnungen:
1 9 b3 11 5 b6 7

Charakter:
Molltonleiter
Charakteristisch ist der Mollakkord + kl Sexte, klingt sehr schwer und tragisch, ganz anders als die dorische Variante. Moll kennen wir natürlich in allen möglichen Zusammenhängen, aussen vor bleiben an dieser Stelle noch die typischen Varianten Harmonisch moll und melodisch moll. Eine schöne Sache ist "Alle meine Entchen" mal in moll zu spielen - da versinken die Entchen in der Moldau ;)

Pattern:
%C3%A4olischE-1.gif


6. phrygisch

Auf einer Saite:
0-1-3-5-7-8-10-12

Töne von A aus:
A Bb C D E F G A

Intervallbezeichnungen:
1 b9 b3 11 5 b6 7

Charakter:
Molltonleiter aber mit der kleinen Sekunde (b9)
phrygisch spielen Gitarreneinsteiger oft schon ganz am Anfang, (meist ohne es zu wissen) wenn sie die Töne der C_Dur Tonleiter in der 1. Lage bis zum tiefen E herunterspielen. Da erklingt phrygisch - nicht C-Dur! Klingt gleich etwas spanisch, auch wenn die Flamencotonleiter noch etwas anders funktioniert. Die b9 eignet sich auch hervorragend für gefährliche Riffs a la Metallica.

Pattern:
phrygischE-1.gif




7. lokrisch

Auf einer Saite:
0-1-3-5-6-8-10-12

Töne von A aus:
A Bb C D E F G A

Intervallbezeichnungen:
1 b9 b3 11 b5 b6 7

Charakter:
moll - aber mit der kl Sekunde und der verminderten Quinte
Diese Tonleiter klingt sehr "wackelig" sie will sich nicht recht als moll- oder Durtonleiter zu erkennen geben und klingt eher wie ein alterierter Dominantseptakkord, der nach Auflösung strebt. Lokrisch ist aber auch sehr gefragt in den Schwermetall-Riffschmieden - z.B.: "Enter Sandman" von Metallica. Auch in diesem Fall wird sehr bewusst der Tritonus b5 zum Einsatz gebracht. Ich hab mal gehört, das die Metallfraktion aus dem Tritonus eine Kreuzsymbolik herleitet (ganz ähnlich wie schon Johann Sebastian Bach es auf seine Weise getan hat, aber das sollten lieber die Experten erklären) um natürlich in ihrem Falle nicht unseren Erlöser - sondern den Teufel zu ehren ;-) ist da was dran?


Pattern:
lokrischE-1.gif



Dies mal zum Ersten.
gw
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Zweiten:

Praktische Tipps für Gitarristen

Sicher werdet ihr merken, dass die oben beschriebenen Fingersätze z.T. nicht sonderlich leicht von der Hand gehen. Da gibts einen Haufen Überstreckungen und ungewohnte Kombinationen. Trotzdem finde ich die Ordnung "1.Finger beginnt mit dem Grundton" zunächst für das Verständnis sehr gut geeignet.
Es geht aber natürlich auch praktischer, deswegen hier eine weitere Liste mit der Ordnung: "2.Finger beginnt mit dem Grundton".

jetzt stehen unsere Lieblingspattern ohne Überstreckungen ganz oben:

1. Lydisch
lydischE-2.gif


2. ionisch
ionischE-2.gif


ab hier gehts mit den Überstreckungen nach unten los:

das ist noch ok.

3. mixolydisch
mixolydischE-2.gif


hier wirds schon schwieriger:

4. dorisch
dorischE-2.gif


der ist vermutlich recht ungewohnt:

5. äolisch
äolischE-2.gif


und ab hier wechseln wir lieber auf den 3.Finger (Grundton)
, müssen aber den 4. Finger nach oben überstrecken (auch nicht jedermanns Sache)

6. phrygisch
phrygischE-2.gif


7. lokrisch
lokrischE-2.gif


Ihr könnt natürlich eure persönliche "Best off - Collection" aus beiden Serien zusammenstellen.

viel spass dabei
gw
 
Zum Dritten:

Noch mehr praktische Tipps für Gitarristen

Ihr könnt natürlich auch völlig anders mit den Modes verfahren und zunächst nur einen Fingersatz betrachten. Das hat den grossen Vorteil, dass ihr ihn nicht mehr nur als stumpfen Fingersatz spielt, sondern die verschiedenen Möglichkeiten ins Auge springen einen bestimmten Tonraum (z.B: 3# = Fis Cis Gis) verschieden zu gewichten. (Euer Bassist tut das ohnehin schon, je nach dem welchen Basston er spielt erklingen eure Lines in verschiedenen Farben)

Auf diese Weise schafft ihr euch einen bewussten Zugriff auf ganz bestimmte Klangfarben bezogen auf unterschiedliche Grundtöne, bei gleichbleibenden Vorzeichen.

Ich verwende zunächst einen Lieblingsfingersatz ohne Überstreckungen, der in der 1. Beispielserie als lokrische Tonleiter erklang. (wer einen guten namen für diesen Fingersatz hat, bitte melden!)

Ich betrachte den Fingersatz in der 4. Lage, ihr könnt ihn natürlich hinschieben wo ihr wollt, beachtet dabei aber die Namen der unterschiedlichen Grundtöne, sonst bleibt es ein Blindflug.

D-lydisch
lydisch.gif



A-ionisch
ionisch.gif



E-mixolydisch
mixolydisch.gif



b-dorisch
dorisch.gif



Fis-äolisch
äolisch.gif



Cis-phrygisch
phrygisch.gif



Gis-lokrisch
lokrisch.gif


viel Spass
gw
 
Hallöle,
wow das war´n stück harte Arbeit....1000Dank dafür :great:
ich muß mir das alles noch mal in Ruhe zu Gemüte führen.
Dann wird mir sicherlich noch das Eine oder Andere klar. Und ich muß mich endlich mal mit diesen dusseligen Intervallen auseinander setzen. Sonst wird es mir zu schwer fallen die Zusammenhänge zu erfassen.
Da dachte ich, der Groschen ist gefallen...da hör ich auf einmal noch eine ganze Menge mehr Kleingeld im Kopf klimpern :)

übrigens 07.05.09 war richtig...hab´s gefunden:)

ich mach mich jetzt mal mit meiner Gitarre an die Arbeit, das GROßE Rätsel zu lüften.
bis später....Grüße
 
Hallo,
ich war gerade auf Gutarsolos.tv, einer Seite von Bernd Kiltz.Und habe dort in seinem Forum kontakt aufgenommen, da ich mir zu seinen lessons, die auf der Seite wöchentlich neu erscheinen, fragen zum Thema Modes erläutern lassen wollte, um mal zu sehen, wie er an das Thema heran geht und ich es dann evtl. besser verstehe. Nun gut er hat es versucht zu erklären und im Zusammenhang mit Deiner Erklärung hat es dann auch wieder klick gemacht.

Ich habe also meine Gitarre genommen und über ein play-along von der Seite versucht D-phrygisch zu spielen und da gab es auch wieder so ein Aha -erlebnis.
Das klang ja mal gaaanz anders als pentatonisch...
Also jetzt stehen mir viel mehr Möglichkeiten offen.
Ich möchte mich noch einmal bedanken für die Mühe und die Hilfe!
LG
 
:great: hey das freut mich!

Schreib doch mal, welche Infos dir die A-HA Erlebnisse gegeben haben und wie Bernd Kiltz da rangegangen ist - würde mich sehr interessiern.

viel spass beim Üben
gw
 
Hallo,
ich denke ich kann hier mal kurz die Erklärung von Bernd Posten. Im Forum von Guitarsolos.tv kann ja auch jeder lesen was er dazu geschrieben hat. So das er da bestimmt nix gegen hat. Hier also Auszüge aus unserem Gespräch:


Ich:

Hallöle Bernd,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner äußerst gelungenen Seite. Ich bin schon länger auf dieser Seite und sie hat mir auch schon sehr viel gebracht im Weiterkommen.
Nur mit den Modes hab´ich so meine Probleme. Darum meine bitte, könntest Du die Modes auch in Pattern Ansicht mit einbinden? Ich erhoffe mir davon, die Zusammenhänge ein bischen besser zu verstehen.
Liebe Grüße aus Bremen.

Bernd:
Hi!

Also alle benötigten Patterns bekommst Du unter "Lessons-Solospiel-Durtonleiter"
- ab Grundton (eckig): Ionisch
- ab 2. Ton: Dorisch
- ab 3. Ton: Phrygisch
- ab 4. Ton: Lydisch...
etc.

Es werden für die Modes keine extra-Patterns gebraucht, da sie ja aus der Durtonleiter entstehen und auch komplett in Ihr enthalten sind. Ich werde nach dem letzten Mode (Lokrisch) allerdings nochmal eine Zusammenfassungs-Lesson machen, und verschiedene Sachen erklären. Wenn du es GANZ genau wissen willst, musst Du auf mein Buch über Skalen warten, das ende des Jahres herauskommen wird.

Oder Du schreibst mal genau WAS du nicht verstehst.
Bei Modes erschließt sich sehr viel über die Praxis, kann also gut sein das du z.B. Dorisch spielen kannst ohne zu wissen was du da tust.

LG und bleib uns treu :)


Ich:


Hi,
tja...das dürfte zu streßig werden...ich habe 1001 fragen...
aber ich bin gerade im Musikerboard unterwegs und dort sind
hochqualifizierte leute am werk die gerade versuchen mir zu helfen.
irgendwie verstehe ich jetzt nicht was denn richtig ist: ein pattern auf einen anderen grundton zu verschieben, oder ab einem anderen Grundton innerhalb des gleichen pattern zu starten um einen anderen mode zu erhalten???
Oki....ich warte auf dein buch:)
Danke und liebe Grüße


Bernd:

Das zweite!!!!

Beispiel:
den 2A Fingersatz (der auf der A-Saite 3. Bund 2 Finger losgeht) spielst du OHNE zu schieben vom D aus (4 Finger 5 Bund A Saite) und hast Dorisch.
Genaugenommen hast du dann Dorisch, wenn der 2. Ton der Skala als Grundton fungiert. Dies ist z.B. auch gegeben wenn du ganz normal C-Dur Fingersatz spielst und ein Bassist ein D als Grundton spielt.
Das macht den SOUND (und nur um den geht es) dorisch.
Deshalb gibt es auch nur 1 Fingersatz pro Lage für 7 Modes!

Nochmal ganz genau:
C-Dur Fingersatz/Tonleiter über C Grundton: Ionisch
C-Dur Fingersatz/Tonleiter über D Grundton: Dorisch (D)
C-Dur Fingersatz/Tonleiter über E Grundton: Phrygisch (E)
C-Dur Fingersatz/Tonleiter über F Grundton: Lydisch (F)
C-Dur Fingersatz/Tonleiter über G Grundton: Mixolydisch (G)
C-Dur Fingersatz/Tonleiter über A Grundton: Aolisch (A)
C-Dur Fingersatz/Tonleiter über H Grundton: Lokrisch (H)

oder andersrum:
C-Dur Fingersatz/Tonleiter über C Grundton: Ionisch (C)
Bb-Dur Fingersatz/Tonleiter über C Grundton: Dorisch (C)
Ab-Dur Fingersatz/Tonleiter über C Grundton: Phrygisch (C)
G-Dur Fingersatz/Tonleiter über C Grundton: Lydisch (C)
F-Dur Fingersatz/Tonleiter über C Grundton: Mixolydisch (C)
Eb-Dur Fingersatz/Tonleiter über C Grundton: Aolisch (C)
Db-Dur Fingersatz/Tonleiter über C Grundton: Lokrisch (C)

So, jetzt ausprobieren, spielen, aufnehmen.
Nur verstehen geht hier nicht, du musst hören und damit arbeiten!!!

LG Bernd.

Ich:
ja das wars...jetzt ist der Groschen gefallen...
Das war die Erklärung auf die ich gewartet hab.Das wird mich mit Sicherheit weiter bringen. jetzt wird mir auch einiges klar. Es ist das zusammenspiel mit z.B dem Bassisten. Der würde ja praktisch durch das bestimmen seines Grundtones mein solo ganz anders klingen lassen. Ist das so richtig? Nur des Verständnises halber.
Vielen dank!
....ich hab´s mal ausprobiert über Dein Play along in D phrygisch, das funzt richtig gut und klingt ja mal gaaanz anders als "nur" pentatonisch. Mir tun sich jetzt ungeahnte möglichkeiten auf. Nochmal 1000 Dank.
LG.


Bernd:
Hi !

Ganz genau, der Bassist hat die "Macht" dein Solo Dorisch oder Lydisch klingen zu lassen, wenn er will. Natürlich klingt es besser wenn du weißt was du spielst - siehe Arpeggiotöne bei den Mode-Lessons.

Schön wenn ich Dir helfen konnte -
ich denke ich werde die Lesson of the week dann genau so aufziehen :)

Gruß Bernd.



Also Gitwork.......
was mir jetzt das " Aha-Erlebnis beschert hat kann ich gar nicht so genau sagen, ich schreib einfach mal, wie und was in mir vorging:
nach der Erklärung von Bernd viel es mir wie schuppen vor den Augen (sagt man so ?)
und zwar hatte ich ja schon eine Menge Infos von Dir und auch etwas hilfreiches von Guitarartist ( hieß er glaube ich ) erhalten...er erklärte das E die dritte Stufe der C-Dur Tonleiter ist...was mir jetzt natürlich klar ist und ich vorher nicht wußte was gemeint war. ( ich dachte immer die dritte stufe ist ein intervall namens Terz. aber das ist natürlich etwas ganz anderes...
Dann kamen die Informationen von Bernd dazu und das Zusammenspiel beider Informationsquellen, ließ mich dann erahnen wie alles zusammen gehört.
Dann schrieb Bernd ( siehe oben ) ich soll jetzt machen und spielen...Hab´ich dann auch getan und plötzlich klang das improvisierte gaaaanz gaaanz anders und dann hab ich es noch mit anderen play alongs in anderen Tonarten versucht und es war irgendwie für mich, als würde meine Gitarre Töne von sich geben, von denen ich nicht wußte das sie da sind. Das war irgenwie Booooaaahhhh!!!!

Sehr hilfreich waren auch die Lesson-Videos auf Seiner Seite die mir auch die praktische Handhabung gut und deutlich aufzeigten.
jedenfalls hab´ich jetzt Übungsmaterial für den Rest meines Lebens:)
 
Zuletzt bearbeitet:
@firegarden

ich war gerade auf der www.guitarsolos.de Seite , sehr empfehlenswert finde ich! gerade die Vermittlung über die Videos finde ich sehr effektiv und zeitgemäss - schöne Sache.

Seine Erklärungen zu den Modes sind natürlich auch ok. wenn du mal schaust, entsprechen sie haargenau meiner letzten Darstellung des Patterns mit seinen unterschiedlichen Scales. Ausser, dass er die Reihenfolge der Scales genauso einführt wie schon von Guitarartist beschrieben. Meine entspricht der von Roon beschriebenen, der auch für mein Empfinden musikalischeren Darstellung. Es geht aber wie gesagt nur um die Reihenfolge, ansonsten ist das das gleiche.
irgendwie verstehe ich jetzt nicht was denn richtig ist: ein pattern auf einen anderen grundton zu verschieben, oder ab einem anderen Grundton innerhalb des gleichen pattern zu starten um einen anderen mode zu erhalten???

Diese Frage hatten wir schon mehrmals beantwortet, irgendwie habe ich den Eindruck, du willst ein wenig das Pferd von hinten aufzäumen... will sagen:
Du beschäftigst dich mit Algebra, ohne das kleine 1x1 gelernt zu haben.

Konkret: ohne genaue Kenntnis der Intervalle (theoretisch und gehörsmässig) macht die Beschäftigung mit den Modes keinen Sinn!

ich dachte immer die dritte stufe ist ein intervall namens Terz. aber das ist natürlich etwas ganz anderes...

Eine Terz ist ein Tonabstand (Intervall)
Eine kleine Terz (auf einer Saite 0-3) beinhaltet 3 Halbtonschritte

Eine grosse Terz (auf einer Saite 0-4) beinhaltet 4 Halbtonschritte

Beide Intervalle findet man als dritten Ton einer Tonleiter:
grosse Terz - Durtonleiter
kleine Terz - Molltonleiter

den dritten Ton einer Tonleiter kann man auch als 3. Stufe ansehen und von ihr aus Akkorde und Scales bilden....

ich rate dir folgendes: ruhig Blut! nicht so hektisch lesen! Suchfunktion anschmeissen und Grundlagenforschung betreiben!!

lies auch das hier nochmal:

http://www.musikurlaub.com/online-gitarrenschule/musiktheorie/musik_verstehen.html

Beschäftige dich mit den Intervallen, das ist absolute Voraussetzung für alles weitere. Dann lies die letzten Seiten dieses Threads nochmals und spiele die Beispiele. Geh mal in das Gehörbildungsboard und lies den super gemachten Gehörbildungsworkshop - und hör dir beim spielen genau zu.

grüsse
gw
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallöle,
mir war schon bewußt, daß ich dort Fragen gestellt habe, deren Antworten ich von Dir schon bekommen habe, aber ich wollte einfach nur mal sehen, wie der Bernd dort ansetzt.

Kannst Du mir vielleicht sagen, wo genau ich dieses "Gehörbildungsding" finde?

Ansonsten bedanke ich mich noch einmal ganz herzlich bei Dir.
Und hoffe das es Dir gut geht...LG Torsten.
 
Hi,

Gehörbildung:
https://www.musiker-board.de/vb/geh-rbildung/152842-grundlagen-geh-r.html

https://www.musiker-board.de/vb/geh-rbildung/325181-sammelthread-f-r-intervall-eselsbr-cken.html

https://www.musiker-board.de/vb/geh-rbildung/255341-geh-rbildung-liedmethode.html


Das sind sehr gute Anregungen, beschäftige dich ganz in Ruhe erstmal damit und verbinde die Beispiele mit der Zahlenreihe und spiele

auf einer Saite:

0 - 0 = Prim
0 - 1 = kl Sekunde
0 - 2 = gr Sekunde
0 - 3 = kl Terz
0 - 4 = gr Terz
0 - 5 = reine Quarte
0 - 6 = Tritonus
0 - 7 = reine Quinte
0 - 8 = kl Sexte
0 - 9 = gr Sexte
0 - 10 = kl Septim
0 - 11 = gr Septim
0 - 12 = Oktave

aber noch wichtigster ist, das Du die Intervalle singst! Such dir aus den Lied-Eselsbrücken die Lieder aus die du am besten kennst und verbinde sie mit den Intervallen.

viel Spass dabei ;)

grüsse
gw
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank...
Gruß Torsten:great:
 
So, ich hab dann mal meine Quinträume sortiert. Was soll das ganze?
Der Denkansatz war, daß man eine Reihe von Fünf tönen besser überschauen kann als eine vollständige Siebentönigen Skala - beim Anwenden von herkömmlicher Pentatonik ist es ja ähnlich. Und wozu soll man auch immer eine Siebentönige Skala projezieren - die meisten melodischen Motive bestehen eh aus weniger Tönen.

Kinder fangen ja auch in der Regel mit Quinträumen an, wenn sie ein Tasteninstrument lernen - ich habe die Erfahrung gemacht, daß auch Anfänger schnell in der Lage sind ein bekanntes Lied wie zum Beispiel Hänschen Klein in alle Tonarten zu transponieren - die Dur/Moll-Quinträume hat man schnell drin.
Ist ja auch ganz einfach: man nehme einen Dreiklang und fülle den Raum zwischen den Terzen mit Verbindungstönen auf - die 2. und 4. Stufe. Man bekommt so folgende Möglichkeiten:

Dur (der herkömmliche Hänschen klein/Jingle Bells usw, Raum)

Dur-b2
Dur-#2
Dur#4

Dur-b2/#4
Dur-#2/#4


Moll

Moll-b2
Moll-b4
Moll-#4

Moll-b2/b4
Moll-b2/#4


Vermindert
Vermindert-b2
Vermindert-b4
Vermindert-b2/b4

Jetzt würde noch der übermäßige Dreiklang mit den Möglichkeiten b2,#2,#4,##4 - lasse ich aus Platzgründen erstmal weg.

Anfangen sollte man zunächst mit den beiden herkömmlichen Dur und Moll-Quinträumen.
Dann Lydisch und Phrygisch, welche sich jeweils spiegelbildlich von Dur bzw. Moll nur durch einen Ton unterscheiden. Lydisch ist Dur-#4 und Phrygisch ist Moll-b2.

Nach dem gleichen Prinzip wie dem Bilden der Stufenakkorde kann ich auf den Stufen einer Tonleiter nun die Quinträume aufbauen. Für die Dur-Tonleiter ergibt sich dann folgendes:


I. Dur
II. Moll
III. Moll-b2
IV. Dur#4
V. Dur
VI. Moll
VII. Vermindert-b2

Analog zum verminderten Dreiklang ergibt sich auf der siebten Stufe auch ein verminderter Quintraum, der sich vom phrygischen auch nur durch einen Ton unterscheidet.
Die Quinträume sind letztendlich ja auch nichts anderes als immer die ersten fünf Töne der jeweiligen Modi - logischerweise. Allerdings gibt es Sieben verschiedene Modi, aber nur Fünf verschiedene Quinträume welche ja auch jeweils nur aus Fünf statt Sieben Tönen bestehen - man muß sich erstmal also viel weniger merken.

Andererseits hat man schon eine Menge Material, um mit verschiedenen Klängen der Modi zu experimentieren.

Beispiele:
Spiel C-Dur-Motive über Dm7
Spiel Vermindert-b2-Motive über G7
Spiel A-Moll-Motive über F-Maj7
Spiel F-Dur-#4-Motive über Gsus4
usw.

Man kann dabei immer das gleiche Motiv in die verschiedenen Quinträume übertragen - meinetwegen auch Hänschen klein.;)

Ok, nur ein weiterer Denkanstoß in diese Richtung. Bin dankbar für Kritik und Anregungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, Danke für diesen Ansatz, Funkeybrother.
Ich kann leider jetzt gar nicht mehr darauf eingehen, denn morgen früh starte ich mit meiner Band Vallesantacorde unsere 4. Deutschlandtournee. 13 Konzerte in 15 Tagen - in 11 Städten in ganz Deutschland. Ich würde mich natürlich freuen, wenn ich ein paar Leser dieses threads bei einem unserer Konzerte kennenlernen könnte. Hier sind die Termine:
http://www.vallesantacorde.net/de/tour.html

(ich hoffe diese Eigenwerbung nimmt mir hier niemand krumm...) :rolleyes:

zwischendurch werde ich immer mal hier reinschauen, bin gespannt wie es mit diesem thread weitergeht.

herzliche grüsse
gw
 
Tatsächlich besteht unser westliches Tonsystem seit dem 18. Jahrhundert aus 12 völlig gleichberechtigten Tönen. Halbtöne gibt es nicht. Dass diese simple Tatsache so wenig Beachtung findet, hat möglicherweise folgende Ursachen:
Ich muss dir einfach mal voll zustimmen.


Ich selber bin hauptsächlich Gitarrist bzw. Bassist, bin also mit diesem chromatischen Instrument groß geworden. Dazu bin ich ein mathematisch denkender Mensch.

Mit den normalen Tonsystem konnte ich mich niemals anfreunden und ich empfinde die gewöhnliche Notenschreibweise als etwas das dem nicht angemessen ist.
Dementsprechend hab ich schon immer so gedacht, also Töne in Tonleitern und Akkorde einfach indexiert, so wie du es beschrieben hast. Ein paar Zahlenverhältnisse sind imo viel aussagekräftiger als wenn man mit Septimen und Terzen um sich wirft, zieht man von Tönen größer 4 einfach fünf (je nach Stimmung) ab hat man gleich das Griffbild. Eigentlich simpel wie sonst nur was. Selbst wenn ich eine Klaviertastatur spiele denke ich sie mir als nebeneinanderliegende, chromatische Tasten die irgendein Pfosten so komisch angeordnet hat.

Ich weiß nicht ob das so extrem zielführend ist, in Sachen Musiktheorie hatte ich nie Unterricht. Allerdings hab ich viele Zusammenhänge die mir sehr kompliziert erschienen immer sofort verstanden wenn ich sie mir so "übersetzt" habe.


Ich muss aber sagen dass ich mich nie wirklich eingehend mit Musiktheorie und Werkanalyse beschäftigt habe, ich hab mir immer nur das rausgepickt was mir zum zum Komponieren nützlich erschien.
 
Um nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen:

Ich denke nicht, dass es eine "angemessene" Theorie für Popmusik geben kann. Popmusik in der Bedeutung wie sie hier verwendet wird, ist ja kein Stil, sondern einfach das, was viele Leute hören oder gehört haben. Dementsprechend haben die Komponisten oft einen ziemlich verschiedenen Background (man vergleiche z.B. Amy McDonald, studierte Songwriter, Kurt Cobain und Goran Bregovic).

Ein Großteil der Popmusik ist zwar im Blues verwurzelt, aber nimmt seitdem Einflüsse aus der ganzen Welt auf. Dadurch ergibt sich eine Vielfalt, die man als Ganzes nicht mit einer einfachen Theorie erklären kann.
 

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