angemessene Theorie für Popularmusik

  • Ersteller gitwork
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Die angemessene Popularmusiktheorie !!!

Cäsar, geh' du alter Esel fischen!
Fiebrige Buben essen Aspirin, deshalb Geschrei.
Frische Butter essen Astronauten, deshalb gesund
Frische Brötchen essen Asse des Gesangsvereis.


Das ist ein alter Merkvers für Kinder über die zwölf Dur-Tonleitern C G D A E H Fis/Ges Des As Es B F und C.
 
Die angemessene Popularmusiktheorie !!!

Cäsar, geh' du alter Esel fischen!
Fiebrige Buben essen Aspirin, deshalb Geschrei.
Frische Butter essen Astronauten, deshalb gesund
Frische Brötchen essen Asse des Gesangsvereis.

Jawoll !!! genau das hab ich bereits in Vorbereitung !!!! :great:
muss nur noch die Stufen und Funktionen rauslöschen - fertig

herzliche Grüße brother
gw
 
übrigens... ich muss vielleicht noch darauf hinweisen, dass das keine zwölf verschiedenen Dur-Tonleitern sind; es gibt nur eine Dur-Tonleiter vom Intervallmass herghesehen, rein klanglich sind alle anderen gleich, nur verschoben, respektive sie unterscheiden sich nur in der absoluten Tonhöhe, einfache Leute nennen das auch Transposition
 
Ich habe nie kapiert wie Menschen es schaffen sollen in einem musikalischen Verlauf bei jeder Harmonie eine komplette Skala zu memorisieren, und dabei trotzdem Musik zu machen...

Die Skala sollte im Idealfall ja auch nur eine Farbe in einer Palette sein, auf die man bei Bedarf zugreift und von der man sich bedient - sie sollte nicht das Bild selbst sein. Leider gibt es viel Jazz, wo dieses Verhältnis durcheinander kommt. Skalen sind genau wie Noten: da, wo sie überwunden und selbstverständliches Handwerkszeug werden, erst da wird's interessant.

Die Kirchentonleitern an sich finde ich allerdings nach wie vor interessant und hilfreich, wenn es darum geht einen bestimmten Sound über einen gewissen Zeitraum hin zu kreieren.

Ja schon, aber die etablierte Bennenung ist unnötig kompliziert.

Dass in der Popularmusik [Zitat: attraktive Kunstwerke im Regelfall eine hohe Komplexität haben.] glaube ich hingegen nicht. Zumindest nicht zwingend, dafür gibt es viel zu viele hervorragende Werke die harmonisch aus den "Einsteiger 4-Takt-Loops" bestehen.

Aber wenn diese Werke sich auch wirklich nur auf die "Einsteiger 4-Takt-Loops" beschränken würden, würden sie keine Hits werden. In "I will survive" sind Gloria Gaynors Stimme ebenso wie der offensive, pulsierende Text die entscheidenden Pluspunkte - nicht die Harmonik, die man durchaus mit "Einsteiger 4-Takt-Loop" beschreiben könnte. Die attraktive Komplexität ist in anderen Parametern als der Harmonik zu finden, und eine musikalische Analyse, die dem Song gerecht werden will, muß das berücksichtigen und benennen.

Ich finde Harmonik in der Popularmusik generell häufig überbewertet. Viele, viele Musiker versuchen, die Harmonielehre zu durchschauen und zu erlernen - das sollen sie auch, denn das bringt uns alle, mich auch, weiter.

Aber jeder stößt an einen Punkt, wo entweder alle harmonischen Varianten schon mal dagewesen sind, oder man sich mit einer vermeintlich neuen harmonischen Wendung zu weit vom angestrebten Stil entfernt. Geniale neue Musik entsteht nicht primär durch neue Harmonik, sondern dadurch, daß neue gesellschaftliche Impulse auf Musiker wirken. Das war in den 60ern bei den Beatles so (deren Harmonik mich immer wieder an Dixieland erinnert: When I'm 64, Yellow Submarine, Can't buy me love), in der Discowelle der 70er und im Rap sowieso. Auch die aktuellen R&B-Nummer à la Rihanna haben ihre Stärken in Sound und im Text, nicht in der Harmonik.

Harmonik ist wichtig, aber sie ist nur ein Teilbereich musikalischer Analyse - man darf nicht erwarten, mit einer harmonischen Analyse alleine alles Wichtige über einen Popsong herausgefunden zu haben. Auch wenn man selbst neue Songs schreibt, sollte man die Harmonik nicht überbewerten - so extrem wichtig ist sie manchmal für den Hörer gar nicht, je nach konkretem Stil.

Harald
 
Die angemessene Popularmusiktheorie !!!

Cäsar, geh' du alter Esel fischen!
Fiebrige Buben essen Aspirin, deshalb Geschrei.
Frische Butter essen Astronauten, deshalb gesund
Frische Brötchen essen Asse des Gesangsvereis.

Ich habe irgendwann mal festgestellt dass es reicht, die 7 Stammtöne in Quintreihenfolge zu kennen: F C G D A E B. Die #-chen erhält man, indem man von links nach rechts ein # vor die Töne setzt, und nach B# geht's einfach beim F## (= Fx) weiter, wenn man dann noch nicht genug hat. Bei den b-chen geht man dementsprechend von rechts nach links.

Bei den Dur-Tonleitern startet man einfach beim C (keine Vorzeichen) und geht für #-chen nach rechts, und für b-chen nach links. Mit Moll genauso, nur dass man beim A anfängt. Für Dorisch fängt man beim D an, für Lydisch beim F, und so weiter...


Edit: Ach ja, wann genau ging der Esel noch mal fischen? :rolleyes:
 
Eine harmonische Analyse sagt eigentlich überhaupt nichts aus über ein Stück Musik was von Belang ist. Ich mag Musikwissenschaftler, und bin auch dafür das wir solchen Leuten einen Zahltag zahlen für ihre Arbeit. Aber der praktizierende Musiker sollte auf solche Sparglamenten eigentlich verzichten, oder soll ich Eric Clapton mal seinen song "White Room" anhand der Funtionsanalyse erkären, er würde sich dann evtl. für Privatuntericht bei gitwork interessieren, und doch noch zum Musikrevoluzzer à la Stockhausen mutieren, das zumindest im harmonikalen Bereich, um das harmonische dann noch zu übersteigen müsste er evtl. auch andere Libretti schreiben als dieses:

In the white room with black curtains near the station.
Blackroof country, no gold pavements, tired starlings.
Silver horses ran down moonbeams in your dark eyes.
Dawnlight smiles on you leaving, my contentment.

Ill wait in this place where the sun never shines;
Wait in this place where the shadows run from themselves.

You said no strings could secure you at the station.
Platform ticket, restless diesels, goodbye windows.
I walked into such a sad time at the station.
As I walked out, felt my own need just beginning.

Ill wait in the queue when the trains come back;
Lie with you where the shadows run from themselves.

At the party she was kindness in the hard crowd.
Consolation for the old wound now forgotten.
Yellow tigers crouched in jungles in her dark eyes.
Shes just dressing, goodbye windows, tired starlings.

Ill sleep in this place with the lonely crowd;
Lie in the dark where the shadows run from themselves



Ich denke seine Freundin hat da einfach vergessen ihm die Vorhänge auf zu machen in seiner Musizierstube nach dem gemeinsamen Frühstück


.
 
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ey Leute - ich kann nur sagen: you saved my day!

anmerken könnte ich noch, dass Hagenwil wohl die Heringe beim fischen irgendwo liegen gelassen hat, was ich ihm aber nicht ankreiden willl

Whiteroom ist ein absoluter musikalischer Archaetyp von mir. Meine Eltern hatten Beatles:Stg.Pepper und Cream im Schrank und White Room war der erste Song zu dem ich Luftgitarre gespielt habe - bin echt gerührt - der 5 Vierteltakt scheint mir aber den Song mehr zu charakerisieren als seine Harmonik....

ich sauf mir einen
saluti
gw
 
Zuletzt bearbeitet:
ich sauf mir einen

saluti

gw

... und hau noch eins aufs Timpano.

Karajan, gleich zu Beginn der Probe am Morgen, bricht konsterniert nach sieben Takten ab und sagt: “Meine Damen und Herren, was ist los, das tönt ja wie wenn man mit einem schlappen Schwanz auf eine Kesselpauke haut“. Der erste Geiger steht auf und sagt: “Herr Karajan, so geht das nicht, wir verlangen eine Entschuldigung von Ihnen“. Herbert ein wenig muff brummelt irgend etwas und hebt den Stock wieder. Am nächsten Tag brich Karajan wieder ab nach sieben Takten und sagt: “Nun meine Damen und Herren, es geht doch, es tönt wunderbar, und übrigens, gestern als ihr alle schon gegangen seit hab ich das noch ausprobiert mit der Pauke, und es hat wirklich so getönt wie gestern“.
 
Danke für deinen Beitrag, Harald (war gestern schon zu besoffen um noch auf ihn einzugehen :rolleyes: )

Harmonik ist wichtig, aber sie ist nur ein Teilbereich musikalischer Analyse - man darf nicht erwarten, mit einer harmonischen Analyse alleine alles Wichtige über einen Popsong herausgefunden zu haben.

Völlig richtig. Wenn die Harmonik das interessanteste Element der Popmusik wäre, würde ich mich weigern mich mit ihr überhaupt zu beschäftigen und wäre wahrscheinlich auch kein Gitarrist geworden.

Das Zauberwort heisst für mich groove. Den harmonischen Bereich habe ich dagegen bisher eher vernachlässigt, deshalb reite so hartnäckig auf dem Thema rum. - die rhythmischen Aspekte der Rock und Popmusik werde ich bei Gelegenheit mal im Schlagzeug und Bass Board disskutieren, nicht hier.

Zunächst ziehe ich mich aber in meine i-tunes Bibliothek zurück und werde ein wenig forschen bevor ich weitere Ergüsse von mir gebe.

schöne grüsse
gw
 
HëllRÆZØR;3704860 schrieb:
Ich habe irgendwann mal festgestellt dass es reicht, die 7 Stammtöne in Quintreihenfolge zu kennen: F C G D A E B. Die #-chen erhält man, indem man von links nach rechts ein # vor die Töne setzt, und nach B# geht's einfach beim F## (= Fx) weiter, wenn man dann noch nicht genug hat. Bei den b-chen geht man dementsprechend von rechts nach links.

Vielen Dank, sehr schöner Tipp!
ich habe die Geschichte meinen Schülern bisher so erklärt:

http://www.musikurlaub.com/online-gitarrenschule/musiktheorie/quintenzirkel/quintenzirkel-12-quinten.html

gruß
gw
 
gitwork,

Bist du jetzt in Italien? Das Haus gefällt mir.

Ist es schön still da? Kann man da ein paar Tage ausspannen? Hat es ein Restaurant in der Nähe?
 
:D klares Ja

würde mich sehr freuen.

vom 30.4. - 18.5. bin ich mit meiner Band auf Deutschlandtour
http://www.vallesantacorde.net

Ansonsten bin ich da und kann dir sicher ein schönes Zimmer organisieren
Während der Kurse (also meistens) kocht Renate (sehr lecker) vollpensionsmässig.
 
Zuletzt bearbeitet:
... scheinbar drücke ich mich immer noch nicht klar genug aus....
Ja, denn ich glaube mitlerweilen wir reden aneinander vorbei.

Zunächst mal zu Knocking on Heavens Door:
Wärs dann noch dieser Song? - wohl nicht
Ich hab mal nachgehört, so siehts aus:
Bob Dylan: fade out
Clapton Version1 - fade out
Clapton Version2 - G
Guns & Roses - G
Randy Crawford - fade out
Greatful Dead - fade out (in der liveversion!)
Harlem Voices - fade out
Tonleitermaterial für alle Soli - e-moll Pentatonik
Was folgt daraus:
Offensichtlich ist es für alle diese gemeinen Tonkünstler wichtig, dass der Hörer bei diesem Song keine Kadenz empfindet!
Ich glaube hier etwas dazu sagen zu müssen. Vielleicht ist es wichtig zu erwähnen dass die Wörter "kadenzierend" und "Kadenz" verschiedentlich gebraucht werden.
Die auf den einzelnen Stufen in einem Modus (auch Ionisch und Aeolisch, also unser Dur und Moll) vorkommenden Akkorde können klassifiziert werden in stabil, weniger stabil und instabil. Bei Dur und Moll Tonart nennen wir diese Gruppierungen Tonika- Subdominant- ubd Dominantbereich. Dazu gehören natürlich auch die diatonischen Stedllvertreter. Wenn ich also Stufenbewegung II- I in Ionisch (Dur) spiele, ist das ebenso eine plagale Kadenz wie Stufenbewegung IV I.
Bei den Modi Dorisch, Phrygisch, Lydisch und Mixolydisch teilt man die Stufen eigentlich auch in 3 Gruppen, wobei nur noch zwischen kadenzierenden und nicht kadenzierenden Akkorden unterschieden wird. Die 3. Gruppe wären hier Akkorde, die durch Tritonusgehalt, bzw. bestimmte Stufenbewegungen und Harmonische Rhythmen in`s Ionisch (Aeolische) schwenken wollen und somit unerwünscht sind.
Die Akkordfolge von "Knocking on Heavens Door" ist eine typische Dorische Kadenz, da G und D in Bezug auf A Dorisch kadenzierenden Charakter haben. Natürlich kann melodisches Geschehen dabei das ganze nach G Dur ziehen.

Unter dem Wort Kadenz ist also nicht nur die klassische V I Kadenz als formale Zäsur zu sehen. In E Phrygisch z.B. kadenziert Fma7 (oder auch D-) nach E-. Das sind ebenso Kadenzen.

Das ist ein typisches Kennzeichen für die Umgangsweise mit Akkordfolgen in der Pop und Rockmusik - vor allem wenn solche Akkordloops im Einsatz sind, Akkordloops und nicht Kadenzen. Denn diesen Loops ist das Konzept einer Akkordfortschreitung im klassischen Sinne komplett fremd - jeder Akkord ist harmonisch gleichwertig es gibt keine Spannung und keine Auflösung es gibt nur Klangfarben.
Das sehe ich aber ganz anders. Alle von Dir zitierten Beispielen haben kadenzierende Wirkung in dem von mir zuvor erklärten Sinne, da sie ohne Mühe einer Tonart zugeordnet werden können und da die Akkorde relativ auf diese Tonart bezogen verschiedene Funktionen (Spannungsgrade) haben die unser Gehör klar zuordnet. Sobald es Spannungsgefälle gibt, kadenzierst Du, vereinfacht ausgedrückt.


das scheint mir aber doch, sonst würdest du nicht so an deinen Kadenzen und Stufen kleben! Als ob es Debussy oder Steve Reich nie gegeben hätte...
Jetzt bleib mal cool. Zum einen klebe ich nicht an Stufen- und Funktionstheorie, schließlich hast Du ja die für Deine Sache recht ungünstigen Beispiele gewählt, die ohne weiteres mit Stufen- und Funktionstheorie erklärt werden können, zum anderen höre ich da einen unterschwelligen Ton heraus, als wenn ich von Impressionismus keine Ahnung hätte ...
Ich mag so etwas nicht!


Nur weil "Knocking on Heavens Door" einfache Akkorde benutzt, heisst das nicht, dass der Komponist ein Simpel war.
Soll ich das behauptet haben? Wahrscheinlich nicht, mein Credo ist nämlich unter anderen "In der Einfachheit liegt die Stärke".

Das ist eine Akkordfolge, die geeignet war mit ihr einen Hit zu komponieren, der Generationen bewegt hat! ist Dir schon so etwas gelungen?
Du wirst polemisch. Das gehört nicht hierher!

Das ist den Komponisten, den Spielern und den Hörern dieser Songs vollkommen schnuppe! Denn sie wollen ja gar keine Kadenz komponieren, spielen oder hören.
-

Um im Bilde zu bleiben: Die Situation ist eher so, dass die Schüler türkische Grammatik lernen, die türkische Sprache aber nicht hören und nicht sprechen.
Wenn das so ist, dann taugt der Türkisch-Lehrer nichts.

(ich empfehle dir mal einen Besuch z.B. im Metalboard dieses Forums)
Woher willst Du wissen in welchen Foren ich unterwegs bin. :confused:

...und habe diesen thread vorallem deshalb eröffnet um eine Sprache zu entwickeln die Ihre Musik harmonisch angemessen beschreibt und die kein Fachchinesisch ist.
Na dann mal los! Ich bin immer für Neues zu haben (wenn`s vernünftig ist).


Ich will dass die Musiklehre endlich auf die Musik eingeht die ein Großteil der Menschen bewegt. Z.B. das sie anerkennt, dass Kadenzmuster nicht die alleinseeligmachenden harmonischen Strukturen sind und das schon in der ersten Unterrichtsstunde .
Jetzt lass doch endlich mal die Katze aus dem Sack und erzähl uns etwas über Deine Erklärung zu den von Dir oben genannten Songs. Du hast doch sicherlich schon darüber nachgedacht. Also, mach mal einen KONKRETEN Anfang und rede nicht ewig nur vom großen Dilemma.

Wenn ein Musiklehrer anfängt in der Schule (musische Gymnasien mal ausgenommen) was von Mozart und Haydn zu erzählen, macht er sich nur zum Gespött der Klasse - die machen sich lustig über ihn, sonst nichts. Erfolgreich kann er nur sein, wenn er die Musik seiner Schüler kennt und ernstnimmt. Dann kann er versuchen nach und nach ihren Horizont zu erweitern.
Ich war selbst auf einem sogenannten Musischen Gymnasium. Das konntest Du in der Pfefe rauchen. Verknöchert, unzeitgemäß und inkompetent waren dort die Lehrer.
Ich denke es liegt zu 90% am Lehrer und weniger am Unterrichtsmaterial. Wenn Du einem absoluten Beginner E- und A- Akkorde das erste Mal auf der Klampfe zeigst, wird es ihm im ersten Moment egal sein, ob Du damit einen alten Beatles-Song oder ein Kurt Cobain Stück spielst.

zu Charlie Parker... Du und Hagenwil - ihr habt selber gesagt, dass ihr beim Komponieren nicht an Harmonielehre denkt... Dachte den Charlie Parker in seinen Improvisationen daran?
Dann sage ich es eben noch einmal. Wenn Du beim Komponieren erst anfängst über Harmonielehre nachzudenken, ist das ein wenig spät. Die muss zu diesem Zeitpunkt komplett verinnerlicht sein und darf den schöpferischen Prozess in keinster Weise stören.

Ich wollte mit diesem Vergleich nur ausdrücken, dass geniale Musiker so gut hören, dass sie Harmonielehre nicht nötig haben um ihre Meisterwerke zu komponieren.
Das würde ich so nicht formulieren.



CIAO
CUDO
 
Mensch CUDO...

ich glaube wir sollten an dieser Stelle mal kurz innehalten und durchschnaufen.
Einerseits habe ich gerade keine Zeit dir inhaltlich zu antworten. Vorallem aber möchte ich betonen, dass der inhaltliche Disput mit dir, mir sehr viel gegeben hat und gibt. (auch und gerade weil ich anderer Meinung bin als Du.) Wenn es in der Hitze des Augenblicks Aussagen meinerseits gegeben hat, die dir unter die Gürtellinie gegangen sind, möchte ich mich ausdrücklich dafür entschuldigen!

Ich fände es sehr schade, wenn dieser hochinteressante und lustige threat in persönliche Streitereien die niemanden interessieren abgleitet.

in aller Freundschaft
gw
 
Nochmal zum Nachdenken bevor ich hier eine Pause einlege:

Hagenwil ... die ganze Teminologie und Analyse der klassischen Harmonielehre sowohl die des Jazz sind nutzlos für einfache populäre Musik. Solche Musik wird weder so gefühlt noch hat sie ihr Entstehen in irgend welchen theoretischen Ansätzen.

Günter Sch.: ... In jeder Tonart kann jeder Akkord auftreten, ... Die Rückführung auf Funktionen ist eher lästig.

hagenwil: nur schon für Nirvana's E / D / D C D / E kommen mir ein halbes dutzend Funktionserklärungen in den Sinn ....

CUDO: es gibt keinen Unterschied zwischen einer klassischen und einer Jazz-Analyse. Die Gewichtungen von Auflösungen und Spannungen sind gleich.

hagenwil:... nur das Feeling ist leicht anders.

gitwork: Wenn man aber bestimmte harmonische Ideen, die evtl. sogar stilbildend sein können, fassen will - für das eigene Songwriting, für den Unterricht in dem es darum gehen soll nicht nur stumpf Akkordfolgen für einem bestimmten Song zu erklären, sondern Gemeinsamkeiten und Prinzipien klar zu machen, kommt man doch um ein gewisses Mass an Theorie nicht herum, oder?

hagenwil: Das ist ja ein richtiges Dilemma in welchem du dich befindest. Aber wenn ich darüber nachdenke sehe ich keine Lösung dafür, ausser das es wahrscheinlich mindestens ein Jahrzehnt dauern würde bis der Hobbyist das alles kennt was ein Berufsschüler in drei Jahren rein büffelt.
Wahscheinlich solltest du davon absehen deinen Schülern sowas zu erklären.


sooo einfach scheint es doch nicht zu sein einen vernünftigen Theorieunterricht für Hobbymusiker zu konzipieren die obendrein "Notenlegasteniker" sind... oder?

Ich hab nie behauptet ein Patentrezept zu kennen - aber ich werde weiter nach einem Weg suchen, verlasst euch drauf.

schönen Frühlingsanfang
gw
 
Zuletzt bearbeitet:
sooo einfach scheint es doch nicht zu sein einen vernünftigen Theorieunterricht für Hobbymusiker zu konzipieren die obendrein "Notenlegasteniker" sind... oder?

Ich könnte das schon. Die Frage ist vielmehr wie weit man mit dem Stoff kommt während einem Kurs wie du sie vernanstaltest.

Mit "Wahrscheinlich solltest du davon absehen deinen Schülern sowas zu erklären" meinte ich natürlich nicht das du auf Theorieunterricht verzichten solltest, sondern das du nur Stoff vermittelm solltest bei welchem du sicher bist; mit anderen Worten, ich hab glaub schon drei Analysen gelesen hier und keine sagte was es wirklich ist.

Ich weiss das Harmonielehre und die musikalische Analyse eines Stückes die meisten Leute verwirrt - einer der Hauptgründe dafür wird wohl die schiere Endlosigkeit der Möglichkeiten zu sein welche man sich einbilden kann was es alles sein könnte, es aber nicht ist.

.
 
ich hab glaub schon drei Analysen gelesen hier und keine sagte was es wirklich ist.

Aha, dann sag Du mir bitte doch mal wie du "Knocking on Heavens Door" und "Oh me" analysieren würdest. Dass sind nämlich die einzigen Analysen die ich gemacht habe.

Mein Eingangskauderwelsch hab ich doch nur als Kuriosität hier eingestellt, um zu zeigen dass mich die klassischen Funktionen und die Berklee Stufentheorie bei der Analyse von Popmusik in die Irre führen.
Meinen Schülern würde ich sowas niemals auftischen!

Ich habe diesen thread doch nicht eröffnet weil ich zeigen will wies geht sondern als einfacher user der Hilfe sucht.

Bedenke dabei dass eine solche Analyse OHNE NOTEN von statten gehen muß, denn Hobbygitarristen aus dem Popularbereich können sie nicht lesen - das ist ein Fakt.
 
Zuletzt bearbeitet:
und was war mit "Hey Joe" und dem Stück von Sheryl Crow das du zwei mal analysiert hast, oder warst das nicht du?

Bei Jimi's tune hab ich sogar noch eine mögliche Jazz Analyse rangehängt, was wäre wenn man es anders spielen würde, aber nein, es wurde munter weiter falsch analysiert...
 
Mit den "Kauderwelsch" habe ich meinen beiden versuche gemeint dem Stück von Sheryl Crow durch Funktions-oder Stufenanalyse näherzukommen.

Bei "Hey Joe" habe ich das hier gesagt:

C G /D A/ E/ E /

Ein Blick auf den Quintenzirkel scheint zunächst zu bestätigen, dass es sich bei der Akkordfolge um ein einfach zu analysierendes Schema benachbarter Akkorde handelt, die im Uhrzeigersinn verlaufen.

Den harmonischen Verlauf wird jeder Hörer auf den Zielakkord E-Dur ausrichten und somit E-Dur als Tonika empfinden.

Erwähnenswert ist zu Hey Joe noch der charakteristische Basslauf:

C↓E F Fis G H C Cis D↓ Fis G Gis A Cis D Dis E

Hier unterstreicht Hendrix den Durcharakter der Akkorde, indem er nach dem Grundton jeweils explizit die Durterz in den Bass setzt und erreicht mit der folgenden aufsteigenden Chromatik in dieser plagalen Akkordfolge eine zwingende Leittonwirkung! - ne echte Basshookline die keiner mehr vergisst, genial finde ich.

Mein Fazit ist Folgendes:

Mir scheint eine bluestypische Vermischung von Dur und Moll vorzuliegen, denn Die Tonart ist dennoch am besten mit e-moll beschreibbar da die verwendeten Akkorde in der überwiegenden Mehrzahl aus e-moll stammen.

Ein typisches Gitarrensolo sollte am besten mit der e-moll Pentatonik funktionieren.
Wie Hendrix sie bei Hey Joe einsetzt, kann man hier sehr anschaulich betrachten:
http://www.blinkx.com/video/hey-joe-...3pz9H5eqj9V3pg

Die Gleichzeitige Präsenz von Em und E Dur auf der "Tonika" klingt bluesmässig und spannend. Hendrix betont diesen Effekt, indem er den E7#9, den er aus dem Jazz entlehnt hat eindeutig nicht als alterierte Dominante einsetzt, sondern schlicht als "Bluestonika" mit großer und kleiner Terz. Die Anwendung des E7#9 in diesem Sinne hat die Rockmusik harmonisch weitergebracht. Deswegen bezeichnet man ihn auch als Jimmy Hendrix - Akkord. vgl. die Anwendung desselben Akkordes in "Purple Haze"

A Dur ist die typische Dursubdominante, die in Stücken der Pop und Rockmusik im moll sehr häufig anzutreffen ist. - eine dorische Färbung ist in diesem Falle absolut erwünscht - man braucht sich beim solieren aber nicht darum zu kümmern.

Sogenannte avoid notes sehe ich nicht

Das kann ich meinen Schülern erzählen und sie haben was davon!

Akkordscales, die Annahme einer Modulation etc. wie ich sie von den Experten dieses Boards gehört habe hätten sie in Teufels Küche geführt!
Eine Terminologie die Stufen und Funktionen benutzt hätte ihnen nichts genutzt, sondern meine Schüler hätten eine solche Analyse mit recht als
irreführenden Verdunklungsversuch der musikalischen Wirklichkeit gewertet und wären unterdes eine rauchen gegangen.

Hagenwil:1) Das Riff hat drei Tonarten: G Dur, A Dur und E dur.
Hagenwil: Skalen:
| C major G major | G major A major | Mixolydian | Mixolydian | ... oder
| C major G major | D Major A major | Mixolydian | Mixolydian | ... oder
| C major G major | D Major Mixolyd. | Mixolydian | Mixolydian |
CUDO:In der heutigen Popularmusik überwiegen meistens authentische Fortschreitungen.
Zitat CUDO: Um es nun funktionsanalytisch plagal darzustellen, sollte es wahrscheinlich so aussehen:
C __G __ D __ A __ E_______
tG . tP. . .SS . . S . . T (E Dur)
Zitat CUDO:Man denkt praktisch bei den ersten 3 Akkorden skalenmäßig in E Aeolisch und bei den letzten beiden in E Ionisch.

Maba merkte immerhin an:
In Stufen ergibt sich: bVI bIII bVII IV I - was auch nicht sehr übersichtlich ist. Aber auch das entspricht nicht genau dem, wie ich die Akkordfolge höre. ...Das A als Subdominante der ursprünglichen Tonart E-Dur läßt D im Nachhinein als Doppelsubdominante erscheinen. Wenn ich aufschreiben müßte, wie ich höre, sähe das so ähnlich aus:

C __G __ D __ A __ E_______
S . . T . . D . . . . . . . . in G-Dur
sP . . . . .SS . . S . . T .in E-Dur

Wer redet hier von der musikalischen Wirklichkeit in der Rockmusik??

Und dann sowas:

Hagenwil:
Bei Jimi's tune hab ich sogar noch eine mögliche Jazz Analyse rangehängt, was wäre wenn man es anders spielen würde, aber nein, es wurde munter weiter falsch analysiert...
....nun mal butter bei die Fische Hagenwil - rede endlich mal zum Thema

Ich würde es nochmal so formulieren: Wie kann man die typischen harmonischen Prinzipien in der Pop- und Rockmusik verständlich in Worte fassen?

Unter besonderer Berücksichtigung der Tatsache, dass selbst Profimusiker dieses Genres häufig keine Notenkenntnisse haben!

Warum eigentlich nicht... weil sie zu viel kiffen und saufen?

Mitnichten! - weil diese Musik Gitarrenmusik ist und keine Klaviermusik!
Die Notenschrift ist schön und gut für Pianisten, für diese wurde sie gemacht.
Melodieinstrumentalisten kommen auch gut mit ihr zurecht.

Gitarristen bedienen sich der Tabulatur, der Akkordsymbole und ein geschickter einsatz des Quintenzirkels kann für sie sehr hilfreich sein. Und das ist nichts neues: selbst Persönlichkeiten vom Schlage eines John Dowland fanden die Tabulatur für ihre hochkomplexen Meisterwerke angemessen.

Ein Lehrer, der versucht Hobbymusiker dieses Genres in die harmonischen Geheimnisse ihrer Musik einzuführen, redet schon chinesisch wenn er eine C-Dur Tonleiter an die Tafel malt!!
 
Zuletzt bearbeitet:

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