Kann meinem Vorredner nur eingeschränkt zustimmen, er hat zwar Recht, dass es mechanisch klingt, allerdings hat das nichts mit dem Vibrato und auch gar nichts mit den Bendings zu tun.
Meine Meinung: für einen Anfänger (was du denke ich mal bist, wenn du hier in den Thread postest?) ist das ziemlich gut, du hast nen Gefühl für die Bluesform, kannst improvisieren. Die Bendings funktionieren auf den für dich gewöhnten Positionen, das heißt auf der G-Saite in der 1. Position der Blues/Moll-Pentatonik sauber, du bringst teilweise ein kleines Vibrato rein, dass aber noch ein bisschen unkontrolliert wirkt, da kannst du gezielt gegenarbeiten indem du es versuchst, in verschiedenen Tempi mit unterschiedlicher Intensität zu üben und dabei (ganz wichtig!) gleichmäßig zu bleiben. Das heißt: gleichmäßige Intensität (d.h. Stärke des Bends) und gleichmäßige Geschwindigkeit.
Das Hauptproblem, warum deine Improvisation ein bisschen statisch klingt und nicht so richtig Spannung aufbaut, liegt ganz klar auf der Hand: du spielst fast ausschließlich 8tel und 4tel. Der Groove ist ein kerzengerader 8tel-Rockgroove, und du gehst mit deinen Läufen fast ausschließlich genau mit dem Drive mit, was nach ner Zeit ein bisschen einschläfernd wirkt. Gerade bei so einem Slow-Blues macht es Sinn, auch mal schnellere Motive und Läufe einzubauen; das heißt nicht, voll abzuschreddern - die Abwechslung machts. Falls du mit der Geschwindigkeit bei 16teln Probleme bekommst, versuch mal Hammer-Ons und Pull-Offs zu trainieren, die erleichtern der rechten Hand die Pickingarbeit und erleichtern dir etliche Licks und machen das gesamte Spiel viel komfortabler und intuitiver.
Wenn du das raus hast, und rhythmisch ein wenig Abwechslung erzeugen kannst, solltest du dir etwas anschauen, was sich "Phrasing" nennt - die wenigsten großen Blueser spielen in ihren Solis lediglich die Skala hoch und runter ohne eine Pause reinzubringen. Wenn du dir dein Solo wie eine Gesangslinie vorstellst, ist es einfacher, sich den Begriff "Phrasing" klarzumachen. Ein Sänger muss atmen, und gute Gesangslinien sind unterteilt in verschiedene Phrasen, zwischendenen Atempausen sind - einer der Meister darin ist zB BB King, der oft nur kurze Melodiefetzen einwirft, mit einem Call-Response-Prinzip, in dem er gegensätzlich oder aufeinander-bezug-nehmend Motive spielt. Ein richtig platzierter, gehaltener Ton kann oft mehr Wirkung haben, als einmal die gesamte Skala runterzuspielen.
Wege, Phrasierung zu lernen, sind entweder, sich Lessons auf Youtube anzusehen (zB von StevieSnacks:
http://www.youtube.com/watch?v=_iaCwoQJlMM ) oder einfach anderen Improvisationen zuzuhören.
Meine Empfehlungen dafür:
http://www.youtube.com/watch?v=4Ny5ajCn0xw (BB King)
http://www.youtube.com/watch?v=qla13aWrNP4 (john mayer)
http://www.youtube.com/watch?v=F4OXrmxDp44&feature=related (buddy guy, eric clapton, jim vaughn, bb king...)
An anderen wichtigen Faktoren wie Dynamik, Spannungsaufbau etc. kannst du auch noch arbeiten, aber versuch dich erstmal über ide Grundlagen ranzutasten. Ansonsten: weiter so
Hoffe ich konnte helfen!
Gruß,
Justin