An alle Blueser hier im Forum: Zeigt was Ihr fühlt!

Zum Thema Theorie schätzt du mich falsch ein.... (habe Musik vor 25 Jahren beim Abi abgewählt, weil ich zwar sau gerne Musik gehört habe, aber null Durchblick hatte was die Theorie dahinter angeht...) :D

Das habe ich auch, aber die Theorie die man im Musikunnterricht lernt ist doch recht lächerlich (außer im LK vielleicht). Ich habe Musik auch schnellstmöglich abgewählt, einfach weil das fach langweilig war. In Opern verwendete Instrumente notieren... über Musicals referieren... :bad: nichts für mich.
Theorie lernt man durch spielen, erfahrung sammeln, anhören wie es Profis aufbauen, und aktives mitdenken. Wenn das nicht klappt, muss man den langen weg nehmen und mühsam Bücher zum Thema durchackern :D
 
So. In den letzten Tagen habe ich mir viel, viel Zeit genommen und ordentlich was aufgenommen. Das aktuelle Endergebnis: Eine überwiegend improvisierte Version von Joe Bonamassa's Blues Deluxe Live At The Rockpalast. Das Original von Bonamassa findet ihr hier: http://www.youtube.com/watch?v=LzSXyUH4vN0

Hier ist meine Version (Ohne Gesang, der kommt sobald ich es kann^^)
- 10MB

10:30 min. ...
Gitarre & Bass von mir eingespielt (ja der Bass ist nicht perfekt, aber ich spiele auch erst seit ~3 Monaten Bass, davor nur Gitarre^^)
Drums von mir programmiert (Das Ende kommt NACH dem Drum-Solo!)

Teilweise auch "schnelles Geschrammel" dabei, aber ich finde den Song ganz gelungen. Hoffe er gefällt euch!
 
@Sascha: Ich schätze dich sehr .... als Musiker.

Ich schätze dich weniger als Forumsmitglied und auch nicht als Lehrer. Das mag nur so sein, weil das hier ein Forum ist mit ausschließlich geschriebenen Text und ein paar Smileys. Wie du im Real Life "rüberkommst" bei deinen Schülern weiß ich nicht.

Ich bin jetzt seit 4 Jahren hier im Forum und hab viele gesehen, die das Gitarrespielen mühsam erlernt haben oder immer noch dabei sind. Klar, es war für "uns" Ende der 70er, Mitte der 80er wesentlich schwerer an Literatur, an Material, an Backingtracks oder sonstwas ranzukommen. Man musste sich eigentlich alles selbst erarbeiten. Und dennoch: hier sind viele an Bord (was ich im Lauf der Zeit beobachten konnte), die sich tatsächlich durch das Forum und auch durch ungewöhnliche Methoden durchaus zu guten Gitarristen entwickelten.

Man muss auch mal weg von den herkömmlichen Lehrmethoden gehen und vor allem bedenken, dass das autoditaktische Lernen ohne Lehrer erheblich mehr Zeit kostet und geringere positive Fortschritte mit sich bringt, als 2 mal die Woche für 45 Min. einem Lehrer gegenüber zu sitzen.

Viele, die hier im Thread aktiv sind, ob es der Ersteller muaB oder Martin sind, machen im Gegensatz zu uns "Altgedienten" wesentlich schneller positive Fortschritte, als du es vielleicht sehen magst.


Auf Fehlern herumreiten jedenfalls bringt garnichts, man muss die positiven Fortschritte hervorheben und belohnen ;)
 
Sascha...

Ich glaube da unterschätzt du uns in Bezug auf Punkt 1 - 3. Es ist uns nicht egal, aber wie du schon richtig erkannt hast, befinden wir uns bei den Einsteigern. Wenn ich mal wieder die Analogie zur Sprache verwenden darf (Skalen = Alphabet, Licks = Wörter und über die Phrasierung, die Reihenfolge der Wörter, deren Betonung, die Lautstärke bzw. Aggressivität kommt der Sinn in aneinander gereihte Wörter) Wir Noobs befinden uns zwischen Alphabet und Wörtern, diese gezielt zu verwenden um mit dem Ausdruck eine Stimmung/Message zu vermitteln ist nicht mehr als ein derzeit unerreichtes Ziel !!! Aber wie Kinder auch, lernen wir durch die Reaktion unserer erfahrenen Umwelt. (Ihr und mein Gitarrenlehrer) die Wörter besser einzusetzen.

Dieser Lernprozess ist im Gange - und dank der nicht nur wöchentlichen Rückmeldung durch eine Person, sondern auch durch die Teilnehmer in diesem Thread (und in jeder Rückmeldung ist was drin was man mitnehmen kann) - empfinde ich den Lernprozess als deutlich schneller als ich ihn - vor jetzt knapp einem Jahr - erwartet hätte. (Danke LostLover für dein Lob...)

Ergo - keine berechtigte Rückmeldung geht verloren (wobei ich mir das Recht rausnehme aus den Denkanstössen was passendes zu wählen - und ohne diese Wahl geht es auch nicht, sonst wird kein eigenständiger Blueser aus mir sondern ein Blues Lemming)

und ...

Ihr da "Draussen", seid nicht so ungeduldig mit uns - wir haben ein normales Leben, aber wir arbeiten hart daran in unserem Hobby besser zu werden....

Martin

@Ultramagnetisch
Danke für den Track, nach den ersten Tönen die nicht zum Bass gepasst haben war klar, dass er nicht in E ist :( - habe mich für A entschieden und hoffe mal nicht komplett daneben zu liegen.... Ein wenig die Finger verbiegen um das Lick auf A zu verschieben und dann klingt das so...


@foxytom: Zur Info, bei mir ist es 1x60 min Lehrer die Woche, wobei ich bewusst eher eine Dialogform mit ihm ausgehandelt habe, die uns beiden viel Spaß macht. Basis ist dabei eine Lickidee, die wir auf 12 Bars erweitern. Es ergibt sich eine Mischung aus seinen und meinen Ideen. Dabei "verhandeln" wir auch immer über Phrasierung, da wir selbst zu zweit schon feststellen, dass wir - mit seiner unendlichen Erfahrung vs. meiner Unvoreingenommenheit mangels unendlicher Erfahrung - unterschiedliche Noten herausstellen würden. Hinzu kommt dann noch das Board und der Quell YouTube. Zuletzt sollte es aus meiner Sicht immer die persönliche Entscheidung des Spielers sein, wie er was spielt, denn nur so werden sich Eigenständigkeit und persönliche Note entwickeln. Daher finde ich es auch nur logisch, wenn sich aus dem Austausch der Forumsmitglieder einige gute Gitarristen entwickelt haben, da der erreichbare Horizont durch die Vielzahl an Input fast unendlich ist und diejenigen die "eigenständig" genug sind sich die Dinge "raus zu picken" und für sich zu verwenden, werden ihren Weg gehen und sind nicht "geklont" sondern sie selbst !!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf Fehlern herumreiten jedenfalls bringt garnichts

Und genau deshalb werde ich in diesem Thread ja auch nichts mehr schreiben.

Du musst mich auch weder als Forumsmitglied noch als Lehrer schätzen, aber ich sehe die Sache nun einmal fundamental anders. Für mich gibt es einige ganz ganz wesentliche Dinge, ohne die es als Musiker meiner Meinung nach nicht geht. Und es handelt sich dabei durchaus, zumindest streckenweise, um lehrbare Dinge. Hinzu kommt, dass ich absolut sicher bin, dass man sehr sehr oft seine Zeit verschwendet, wenn man sich nicht gleich zumindest einem Gutteil dieser Dinge widmet. Es macht einfach keinen Sinn, Fehler einschleifen zu lassen.
Ich erwarte aber keineswegs, dass man mir irgendwas abnimmt.
Nur kann ich eben auch nicht über meinen Schatten springen. Wenn jemand zwar unbestreitbare Fortschritte macht, ich aber nach wie vor sehe, dass gewisse "Kardinalstugenden" irgendwie zu kurz kommen, dann bin ich (das mag man mir gerne negativ anrechnen) nicht wirklich in der Lage, Lob auszusprechen.
Wie gesagt, genau deshalb meine Entscheidung, nach diesem kleinen (hoffentlich ja auch gar nicht mehr lange andauerndem) Diskurs diesen Thread zu verlassen.

Wir Noobs befinden uns zwischen Alphabet und Wörtern, diese gezielt zu verwenden um mit dem Ausdruck eine Stimmung/Message zu vermitteln ist nicht mehr als ein derzeit unerreichtes Ziel !!!

Ich finde deine Schlussfolgerung von wegen "Skalen = Alphabet" usw. nicht wirklich gelungen.
Als Beispiel: Auch wenn ich persönlich nicht wirklich auf etwa die Kings (also B.B. und Albert) stehe, so haben die doch - und das auch nicht zu Unrecht - einen gewissen, durchaus guten Ruf. Und zumindest B.B. müsste man dann ja beinahe schon als Analphabeten betrachten, denn ein großer Skalenkenner ist der gewiss nicht. Und wenn schon, auch Analphabeten können oft sehr schöne Sätze formulieren. Licks sind für mich übrigens auch keine Worte.
Wie ich schon sagte, für mich sind drei geil gespielte Töne tausendmal toller als 568 korrekte aber belanglose Skalen und Licks.

Gruß
Sascha
 
Sascha, ich bin inhaltlich voll auf Deiner Schiene. Natürlich geht's darum, ausdrucksvolles Spiel hinzubekommen - und das heisst oft gerade nicht technisch einwandfrei zu spielen. Sondern eine Menge verschiedener Spieltechniken anzuwenden, um Töne individuell zu gestalten. Du hast ja ein paar aufgezählt.

Ich denke nur, es ist sinnvoll, Prioritäten zu setzen und immer nur ein Problem zur Zeit zu lösen. Und HIER setzt die Prioritäten der Lernende. Pentatonik schnallen, Akkorde sauber intonieren und den Rhythmus zu halten sind Grundtechniken, die hier bei dem einen oder anderen erst mal gefestigt werden mussten und müssen. Die drei Bereiche, die du aufzählst sind natürlich die Essenz des Ganzen. Und wir arbeiten doch die ganze Zeit GENAU daran! Es geht nur nicht so schnelll, wie du's gern hättest, sondern so schnell, wie die Einsteiger hier im Thread KÖNNEN.

Bei Leuten, die die 40 überschreiten und nebenbei auch noch Job und Familie haben, ist weder die Zeit noch die Lernkapazität vorhanden, um GLEICHZEITIG auch noch Vibrato, Bendings, Rakes, etc, sich draufzuschaffen. Und das auch noch im "Fernstudium", das enge Grenzen in der Analyse, Kommunikation und Hilfestellung setzt. Also dauert das ganze etwas länger, als du es eventuell aus dem Real-Life-Unterricht gewohnt bist. Ich hatte selbst nicht viele Schüler, vielleicht 30. Aber davon waren 15 noch wesentlich langsamer als Spyder oder Martin. Und bei 5 war komplett hopfen und Malz verloren.

Das ist hie kein Lehrerjob, für den mal bezahlt wird und auch kein Wettbewerb, in dem man ein Ziel erreichen muss. Hier steht einfach der Spass im Vordergrund, die Gitarre als Hobby zu entdecken oder - z.B. in meinem Fall - Leute bei Bedarf dabei zu unterstützen und zu inspirieren. Und meine persönliche Belohnung ist, zuzusehen, wie jemand voran kommt.

Ob ein Thread wie dieser das richtige Medium ist, um das rüberzubringen, was wir beide als besondere Feinheiten geniessen, daran habe ich ganz große Zweifel.
 
@Foxy und Martin, Amen.
@Sascha, Thschöö, mach´s gut.

LG
 
JBJHJM - wow.... gefällt mir richtig gut. Soundmässig mag ich mich noch nicht festlegen, ob mir die "vollen" Anteile ala´ Bonamassa oder die Anlehnung an Hr. Beck besser gefällt, es ist auf jeden Fall sehr eigenständig. Und das Backing selbst erstellt finde ich immer Klasse, das macht es zu "Deiner" Musik !!! :great:

Im YouTube Video war ich zumindest etwas überrascht, Herrn Bonamassa mit einer Strat zu sehen :) ....

Gruß
Martin
 
Ich finde deine Schlussfolgerung von wegen "Skalen = Alphabet" usw. nicht wirklich gelungen. Licks sind für mich übrigens auch keine Worte.

Wie ich schon sagte, für mich sind drei geil gespielte Töne tausendmal toller als 568 korrekte aber belanglose Skalen und Licks.

Gruß
Sascha

- Mit dem Transfer zur Sprache stehe ich aber nicht alleine auf weiter Flur, inklusive einiger Prominenz, die es so formuliert.
- Dir ist schon klar, dass deine 3 Töne in deiner geilen Art gespielt, nichts anderes als ein Lick sind !!! Vielleicht wird es an der Uni aber auch anders gelehrt, dann kannst du es nicht wissen... ;)
- Mit BB King hast du dir den Falschen als "Analphabeten" ausgesucht. Seine theoretische Basis ist ziemlich ausgebildet, wie mir von einem Freund der mit ihm spielen durfte bestätigt wurde (BB Kings Houseband in Orlando). Hinter vielem was wir als sein "Feel" wahrnehmen, steckt bewusstes Phrasieren und bewusste Auswahl von Tönen.

Martin
 
JBJHJM - wow.... gefällt mir richtig gut. Soundmässig mag ich mich noch nicht festlegen, ob mir die "vollen" Anteile ala´ Bonamassa oder die Anlehnung an Hr. Beck besser gefällt, es ist auf jeden Fall sehr eigenständig. Und das Backing selbst erstellt finde ich immer Klasse, das macht es zu "Deiner" Musik !!! :great:

Im YouTube Video war ich zumindest etwas überrascht, Herrn Bonamassa mit einer Strat zu sehen :) ....

Gruß
Martin

Danke!
Stimmt mein Sound ist anders. Liegt z.T. an einem völlig anderen Amp. Und das geplante Marshall Halfstack muss weiterhin warten - nun wurde fürs Studium erstmal ein Notebook fällig :/
Ja früher hat Joe auch viel Strats und Teles gespielt (in den guten alten Zeiten) - ich mag ihn immer noch (aber eher Live, seine neuen Scheiben finde ich nicht sehr interessant - eher glatt und kommerziell) - wenn du sie noch nicht hast, kann ich dir seine DVD Live @ The Rockpalast wärmstens empfehlen, da sind fast alle meine Favoriten drauf!
 
@JBJHJM

ich finde das großartig. Auch wenn es hier und da ein paar Ausreißer gibt, so kommt das Gesamtstück richtig geil rüber. Klasse Backingtrack, Bass hätte etwas dreckiger sein können vom Sound, und die Aufnahme ansich etwas besser von der Qualität. Gitarrentechnisch aber richtig tolle Parts drin. Großes Kino, Respekt.

Bei Leuten, die die 40 überschreiten und nebenbei auch noch Job und Familie haben, ist weder die Zeit noch die Lernkapazität vorhanden, um GLEICHZEITIG auch noch Vibrato, Bendings, Rakes, etc, sich draufzuschaffen. Und das auch noch im "Fernstudium", das enge Grenzen in der Analyse, Kommunikation und Hilfestellung setzt. Also dauert das ganze etwas länger....

jepp, bei mir dauert es auch schon länger als bei vielen anderen. Aber "so what?" Manchmal nervt es, aber im Großen und Ganzen überwiegt einfach der Spaß.
Ich müßte eigentlich sehr viel mehr Zeit mit Lernen verbringen, spiele aber oft in eben dieser kurzen Zeit nur Dinge die mir Spaß machen. Sicher nicht der fachmännische Weg um ein guter Gitarrist zu werden. Aber Musiker bin ich schon mal :D. "Gut" kann ich die nächsten 20 Jahre noch werden.
 
@ LostLover....

- was meinst du mit "noch ... langsamer" :gruebel: etwa die Steigerung von langsam ? :D

Und deine Zweifel teile ich nicht !!! Mit jedem Input und mit jedem Beispiel von Euch und den anderen Strömungen hier im Thread erweitert sich das Wissen und Verständnis und sollten wir jemals auf Augenhöhe kommen, werden wir der Essenz ein wenig näher kommen und vortrefflich diskutieren welche "Feinheiten" den Kern ausmachen. Und eines lässt sich jetzt schon sagen.... durch das persönliche Empfinden, die Wahrnehmung, die gespielte und konsumierte Musik jedes einzelnen, kann sich da höchstens eine Schnittmenge ergeben. So what !!!

Martin
 
LostLover, auch wenn ich dir in vielen Dingen recht gebe, in einigem stimme ich doch nicht überein. Aber das schreibe ich dir bei Gelegenheit privat.

- Mit dem Transfer zur Sprache stehe ich aber nicht alleine auf weiter Flur, inklusive einiger Prominenz, die es so formuliert.

Der Vergleich zur Sprache wird oft bemüht, das stimmt. Aber dann wird es meist so gehalten, dass Noten, nicht Skalen, als Alphabet gesehen werden. Ein recht großer Unterschied.

- Dir ist schon klar, dass deine 3 Töne in deiner geilen Art gespielt, nichts anderes als ein Lick sind !!!

Für mich ist ein "Lick" eine auswendig gelernte Aneinanderreihung von Tönen. Davon sprach ich nicht. Sondern von drei geil gespielten Tönen - die ich nicht unbedingt auswendig lernen muss.

- Mit BB King hast du dir den Falschen als "Analphabeten" ausgesucht. Seine theoretische Basis ist ziemlich ausgebildet, wie mir von einem Freund der mit ihm spielen durfte bestätigt wurde (BB Kings Houseband in Orlando). Hinter vielem was wir als sein "Feel" wahrnehmen, steckt bewusstes Phrasieren und bewusste Auswahl von Tönen.

Mag sein. Ich bin wie gesagt kein B.B. King Fan, von daher auch mit seiner Historie nicht vertraut.

Gruß
Sascha
 
Tach!

.. eigentlich will ich ja zu Bett.. aber das ist ein äußerst spannendes Thema, das hier gerade diskutiert wird.

@Sascha: Definiere "geil gespielt"... An Hand des Beispiels "drei geil gespielter Noten" zeigt sich, wie unterschiedlich die Wahrnehmung unterschiedlicher Menschen funktioniert. Skalen sind grundsätzlich platte Aneinanderreihungen von physikalisch beschreibbaren Frequenzen mit ihrer Hüllkurve, den Formanten, einer Einschwing- und einer Ausschwingphase. Aber "drei geil gespielte Noten" sind ... Mandelbrôt ist ja gerade gestorben... ein fraktales Geflecht von unterschiedlichsten ineinandergreifenden Ebenen, es werden tiefe Informationen zur Persönlichkeit des Musikers übertragen... Allerding stört ja jede noch so kleine Abweichung z.B. im Time das Gesamtbild, so dass es dann keine drei geil gespielten Noten mehr sind... Und manche nehmen mehr davon wahr, manche weniger.

Aber wer hat nun Recht?

Niemand für einen anderen. Nur jeder für sich. Nun ist es aber durchaus so, dass man sich bis zu einem gewissen Grad für Musik konditionieren kann. Und wer das tut, entdeckt im Laufe des Lernens und im Laufe der Jahre immer neue Aspekte. Manche haben das Glück, schon früh alles zu verstehen, die meisten werden wohl als passive Zuhörer anders empfinden als als aktiver Musiker. Wer aber diese Schere geschlossen hat, hat wohl die entscheidenden Entwicklungsschritte hinter sich gebracht. Schon mal eine Gänsehaut vom eigenen Spiel gehabt? Oder schonmal sich selbst abgehört und das Gefühl gehabt, dass das a) geil ist und b) jemand anderer gespielt zu haben scheint? Das ist das Ziel. (ich behaupte jetzt nicht, dass das bei mir so ist.. aber manchmal passiert das tatsächlich)

Muss zu Bett, deshalb Schluss.. :(

Grüße Thomas
 
Schon mal eine Gänsehaut vom eigenen Spiel gehabt?

bei meinem bisher ersten und einzigen Auftritt. Noch bevor die Meute da war, und nur Freunde und Helfer in der Location anwesend waren (und alle noch fleißig in den Vorbereitungen steckten). Equipment aufgebaut, noch allein auf der Bühne stehend, Gitarre still gestimmt, den neuen Amp aufgerissen, und das Intro zu "The Q of u" von Prince gespielt. Und obwohl niemand in meiner direkten Nähe war, hörte ich lautes Gejohle, Gekreische und "Yeaaaaahhh, wie geil" (hauptsächlich von den weiblichen Anwesenden ;)).

Da hab ich schlagartig 'ne Gänsepelle bekommen :D

btw. jeder sollte so lernen wie er es für richtig hält, und hier und da ein paar Kritiken und Hilfestellungen annehmen, oder zumindest mal drüber nachdenken. Wir sind nicht hier um der nächste Stevie Ray Vaughan, B.B. King, oder Philip Sayce zu werden. Laßt uns einfach die Freude am Mucke machen teilen. Der eine kann es halt besser, der andere halt nicht.

Und ich werde mich die nächsten Tage mal mit den Bluestonleitern beschäftigen. Schon 1000 mal hatte ich das vor, und nie hab ich es durchgezogen. Aber ich möchte auch mal den Blues fühlen, und muss da jetzt unbedingt mal ran.
 
Gelöscht !
 
Zuletzt bearbeitet:
@Udoblues - es sind zwar einige kostenlose Tracks dabei, aber im wesentlichen handelt es sich bei deinen Beiträgen hier im Board um Werbung. Das muss nicht sein, schon garnicht ohne zusätzliches Feedback zu den Dingen die hier im Thread passieren.

Martin
 
Moin Thomas et al.

@Sascha: Definiere "geil gespielt"...

Nee, genau das wollte ich vermeiden. Ich hatte anfangs überlegt, meinem Posting ein paar Soundbeispiele zuzufügen, es dann aber deshalb gelassen, weil die "Geilheit" ja, wie so vieles andere auch, im Auge des Betrachters (bzw. im Ohr des Hörers) entsteht.
Aus dem Grund habe ich dann auch lediglich versucht, die für mich (! - muss man ja immer sagen...) relevantesten "Geilheits-Parameter" aufzulisten.
Und ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass diese Parameter in punkto "Geilheit" von deutlich höherer Wichtigkeit sind als bspw. das Erlernen einer weiteren Skalen-Lage. Ferner habe ich die Erfahrung gemacht, dass relativ viele meiner Mitmusiker (und auch Schüler) dem mehr oder minder zustimmen. Natürlich gibt es Stilistiken, bei denen die Prioritäten ein wenig anders gelagert sein mögen, als Beispiel führe ich mal so Metal-Geshredder an, da kommt man ohne ausreichende Skalenkenntnisse vermutlich wirklich nicht zum Ziel. Aber letztendlich werden mMn auch diese Flitzefingergeschichten nur dann gut klingen, wenn die anderen von mir aufgezählten Parameter stimmig sind. Und für mich kommen diese Parameter eindeutig an erster Stelle - für mich selbst, bei der Beurteilung anderer Spieler, beim Unterrichten.
Weitere Skalen, tolle Licks und Tricks - das kann ich fast jederzeit dazulernen. Aber ich halte es für immens schwer, wenn man sich schon eine ganze Weile abgemüht hat, diese für mich essentiellen Dinge quasi nachträglich einzubauen. Ich gehe sogar noch weiter, und behaupte nicht nur, dass das ziemlich kontraproduktiv ist, sondern sogar an doppelte Zeitverschwendung grenzt. Es ist schließlich ein alter Hut, dass sich einmal eingeschliffene "Fehler" (in Anführungsstrichen, weil ich bei allem, was mit Musik und speziell Improvisation zu tun hat, eher ungerne von "falsch" und "richtig" rede) sehr viel schwieriger ausmerzen lassen, als wenn man sie von vornherein vermeidet.

So, und was dann die "Wertung" der von mir Aufgezählten Kriterien angeht, die "Geilheit" also: Das muss in der Tat jeder für sich selber entscheiden.
Mir geht es nur darum, dafür ein Bewusstsein zu etwickeln.

Ich habe übrigens, nachdem ich mich eine ganze Weile mit der Materie beschäftigt habe, sowohl mein eigenes Üben wie auch meinen Unterricht mehr oder minder radikal umgestellt, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass eben "weniger, aber geil" für mich auch methodisch-didaktisch der bessere Ansatz als "erstmal viel Kram lernen, dann gucken wie's wirklich genau geht" ist. Für mich persönlich wünschte ich, dass ich da deutlich früher drauf gekommen wäre, denn ja, ich musste in der Tat, nach vielen Jahren des (streckenweise sogar schon professionellen) Spielens einige Sachen umstellen.
Nur am Rande als zwei Beispiele aus meiner persönlichen Erfahrung:

- Ich hatte zwar nie wirkliche Probleme mit dem Wechselschlag, aber das Timing war anscheinend sehr durchwachsen. Und plötzlich stand ich dann mit einer sehr groovigen Band im Studio und der Drummer meinte sowas wie "Alter, spiel doch mal nicht immer so vorne" - da gab's erstmal die drei Fragezeichen. Die Problematik anzugehen hat mir wirklich unfassbare Mühe bereitet, schlicht und ergreifend, weil sich schon gewisse Abläufe in meine Motorik eingebrannt hatten.

- Irgendwann habe ich mal Live-Aufnahmen einer Fusionband (ohgottohgott...), in der ich mitspielte, gehört. Mir fiel auf, dass eigentlich alle meine Vibratos zu weit und zu schnell waren. Das hat mich regelrecht angekotzt, auch weil ich eben total auf so Spieler mit ganz bewusstem Vibrato stehe - und auch, weil ich eigentlich dachte, das ginge schon ganz gut bei mir. Fehlanzeige. Naja, auch da war's 'ne höllische Mühe, den Kram so hinzubiegen, dass ich selber damit einigermaßen zufrieden war/bin.

Wäre ich mir all dieser Sachen schon vorher bewusst gewesen, hätte ich unfassbar viel Zeit und Mühe sparen können.

Allerding stört ja jede noch so kleine Abweichung z.B. im Time das Gesamtbild, so dass es dann keine drei geil gespielten Noten mehr sind... Und manche nehmen mehr davon wahr, manche weniger.

Aber wer hat nun Recht?
Wie hoffentlich oben schon klar wurde, geht es mir nicht um "Recht" oder sowas. Es geht für mich um das Bewusstsein ob der erwähnten Dinge. Und um das Bewusstsein, dass (zumindest mMn, aber die teilen schon recht viele Leute...) diese Dinge so essentiell sind, dass man sie von vornherein zumindest irgendwie beachten muss.

So, und nun möchte ich mich bereits vorher ausdrücklich dafür entschuldigen, wenn ich jemandem zu nahe trete, aber: Was ich dann in diesem Thread streckenweise wirklich sehr erstaunlich finde ist, dass sich einige Leute durchaus der von mir erwähnten Kriterien bewusst sind, man sich dann aber doch lieber um andere Sachen zu kümmern scheint. Und aus den oben erläuterten Gründen, nämlich dass man so eigentlich wertvolle Zeit "verschwendet", speziell im Hinblick darauf, dass man sich ja irgendwann vermutlich doch um die angesprochenen Dinge wird kümmern müssen (was einem dann um so schwerer fallen wird), wundere ich mich einfach.

Schon mal eine Gänsehaut vom eigenen Spiel gehabt? Oder schonmal sich selbst abgehört und das Gefühl gehabt, dass das a) geil ist und b) jemand anderer gespielt zu haben scheint? Das ist das Ziel. (ich behaupte jetzt nicht, dass das bei mir so ist.. aber manchmal passiert das tatsächlich)
Genau darum geht es mir. Man muss sich eben "geil" finden.

Nun gut, vielleicht ist das ja bei allen Teilnehmern in diesem Thread der Fall. Aber aus den durchaus nicht selten bereits im Vorfeld vorgebrachten Äußerungen a la "ich weiß, das ist nicht so richtig super", "schimpft bitte nicht zu doll" und dgl. ergibt sich für mich eher der Eindruck, als wenn das nicht der Fall wäre. Das ist doch bedauerlich, oder?

Wie dem auch sei, meine Herangehensweise an die Materie scheint ein ganz andere zu sein als die, welche in diesem Thread "en vogue" sein mag. Und das ist auch nicht schlimm. Gerade wenn es um Musik geht, gilt es fast mehr als in jedem anderen Bereich: "Jedem Tierchen sein Pläsierchen".
Nur habe ich eben das Gefühl, dann eben an dieser Stelle nichts Konstruktives mehr beitragen zu können. Und auch das ist überhaupt nicht schlimm.

Gruß
Sascha
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben