An alle Blueser hier im Forum: Zeigt was Ihr fühlt!

"...hach mir gehts so gut, ich hab den Blues..." ist natürlich vielleicht auch eine spannende Zeile, aber eben vielleicht auch nicht gerade besonders glaubwürdig. Spannend finde ich es, wenn es gelingt die "Süsse" im Schmerz oder eben auch Hoffnung und Zuversicht vermitteln zu können. ...nicht als Dauertenor, aber eben auch.
Musikalisch ist das wiederum auch interessant (und vor allem auch abwechslungsreich) durch Wechsel von Moll- zu Dur-Pentatonik.

Aber, es wurde ja schon von der besonderen Magie gesprochen....
 
Weil es eh auf Weihnachten zu geht ....

Habe mir den Text von BB King - Merry Christmas Babe - vor einiger Zeit mal rausgehört ....

Hier nur die letzten beiden Strophen - Witz ist da schon drin ;)

Santa came down the chimney
About half past three
He got all of these presents that you'll use
See, I'll help you put on these - was das wohl ist :gruebel:

Merry Merry Merry Christmas baby
Oh! You sure been good to me
I haven't had a drink this evenin' baby
But I'm all lit up like a Christmas tree - Vorfreude ...

.... klingt aber trotzdem nach Blues, selbst mit untypischer Big Band vorm Weißen Haus ....



Gruß
Martin
 
..die einzigen, die da echt den Blues haben, scheinen mir die Töchter von Obama zu sein :rofl:. War aber wohl auch arschkalt...
 
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Das ist sozusagen dann der " Anti White House Blues. ;)
 
Tatsächlich wieder interessant geworden hier.

Tja, muss man den "Blues haben", um ihn richtig spielen zu können oder gar traurig sein?

Nein! Auf keinen Fall.

Man weiss doch von den alten Bluesern, dass sie sehr ausgiebig und gern, fast täglich, einen drauf gemacht haben. Charlie Pattons Ruf als Trunkenbold und Weiberheld z.B. ist ja fast legendär! Man darf auch nicht vergessen, dass die frühen Bluesmusiker in erster Linie tatsächlich zum Tanz (!) und zur Unterhaltung aufgespielt haben, um damit Geld zu verdienen.

Der Aspekt des Geldverdienens deckt sich in meinen Augen irgendwie schon 'mal gar nicht mit der Überzeugung, dass nur aus traurigen, negativen usw. Gefühlen Blues entstehen kann. Oder aber jeder Blues - Künstler müsste in der Lage sein, sich bei seinen Konzerten regelmässig in eine tatsächliche und tiefempfundene Trauer zu versetzen. Das, glaube ich, wäre zu viel verlangt!

Das Verständnis, dass Blues immer etwas mit "blue" zu tun hat, liegt doch wohl eher in seiner Entstehung als Ausdrucksform eines unterdrückten Volkes begründet, hat sich aber im Laufe der Zeit weiter entwickelt und war schon bald in erster Linie "Unterhaltungsmusik".

Son House, für mich einer der allergrößten!, allerdings hat ja eine sehr begrenzte Defintion parat. Er erklärt ja kategegorisch, dass es im Blues immer und ausschließklich darum geht, dass ein Liebespaar sich gegenseitig betrügt! Alles andere sei kein Blues, Punkt!

Und nicht zuletzt auch der Titel dieses Threads deutet ja in eine klare Richtung: ".... zeigt, was Ihr fühlt". Und eben nicht ".... zeigt, wie traurig Ihr seid".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will nicht die Traurigkeit als "grundsätzliches Muss" beim Blues verteidigen. Von den Härten des Lebens zu wissen und dennoch Witz und Humor
musikalisch umzusetzen ist durchaus machbar und gelingt auch vielen. Vielleicht auch gerade durch die verarbeiteten Wechselfälle des Lebens.
Mag auch immer mit der persönlichen Veranlagung und der Philosophie des einzelnen einhergehen. Dennoch hat sich im Sprachgebrauch der Musikgemeinschaft
der Begriff des Blues als Synonyme für gefühltes schweres Fahrwasser etabliert. Wo durchaus der gespielte Blues ein Ausweg aus der persönlichen blockierten
Emotionalität sein kann. Sprich, es einfach rauslassen um wieder lachen zu können.
 
Tut mir leid, aber das kann ich wirklich nicht verstehen. Ich höre wirklich gerne und viel Blues, aber ständige Traurigkeit oder "die Härte des Lebens" ?
Ich meine klar, wenn du dir nur Delta Blues à la Robert Johnson anhörst, dann kann man sicherlich den Eindruck gewinnen. Doch spätestens seit Blueslegenden wie BB King, Eric Clapton und Buddy Guy Mitte des letzten Jahrhunderts die Bühne betreten haben, ist das sicher nicht mehr das Hauptkriterium für Blues.

Auch in der "musikgemeinschaft" hat sich der Begriff Blues nicht als Synonym für gefühlt schweres Fahrwasser etabliert. Oder würdest du Depeche Mode, Schiller und ähnliche Vertreter als Blues bezeichnen?

Blues zeichnet sich musikalisch nun mal im allgemeinen durch ein 12-Takte-Schema(ja es gibt auch 8-Takte-, 16-Takte usw. Blues) aus und nicht durch "die Texte sind ganz doll traurig".
 
@Tundra. Auch in der "musikgemeinschaft" hat sich der Begriff Blues nicht als Synonym für gefühlt schweres Fahrwasser etabliert.

Wieso weiss dann jeder der mit Musik zu tun hat, wenn ihm gesagt wird ich habe oder schiebe den Blues, was gemeint ist?
Ich erhebe nicht meine Interpretation zu einer allgemeingültigen Formel da gerade der Blues wie wohl kaum eine Musikrichtung
so viele Möglichkeiten der subjektiven Wahrnehmung bietet. Vielleicht sollten wir uns mal von dem Begriff " Traurigkeit" verabschieden,
der für mein Geschmack die Vielfältigkeit der Gefühlswelt doch sehr einengt. Für manche Menschen hat auch die Traurigkeit was heiteres.:D
 
Wobei ich es gewagt finde, "ich spiele Blues" und ich "schiebe Blues", als identische Bergifflichkeiten für das Wort "Blues" zu nehmen. So ähnlich verhält es sich mit Rockn' Roll: Eine typische Rock'n Roll Nummer ist z.B. Roll over Beethooven dennoch betiteln sich viele Heavy Metall-Bands als Rock'n Roll Bands.

Man muss da IMO Musilstil und Lebensanschauung trennen.
 
Wo du recht hast, hast du recht. Ab heute wird getrennt.:great:
War dennoch insgesammt eine interessante Diskusion. :great:
 
Wieso weiss dann jeder der mit Musik zu tun hat, wenn ihm gesagt wird ich habe oder schiebe den Blues, was gemeint ist?

Weil fast jeder Musiker zu mindestens ein paar Brocken englisch spricht?
engl. blues = Trübsinn

Wie ich bereits geschrieben habe, deine Definition mag durchaus richtig sein, wenn der Blues sich nicht weiter entwickelt hätte. Zu Beginn war er eben genau das was du meinst, Klagelieder der afroamerikanischen Bevölkerung. Aber er hat sich eben weiter entwickelt und der Genre Name Blues ist eben nur noch das, ein Genre Name. Blues bezeichnet nur noch eine Musikrichtung oder einen Sound, wie du willst, und macht keine inhaltlichen Vorschriften zu den Texten oder der Stimmung.

Ich meine das auch gar nicht böse und ich will dich auch nicht persönlich angreifen oder vorführen. Ich wollte eben nur den Anspruch der Allgemeingültigkeit deiner Aussage etwas entschärfen. Ein "meiner Meinung nach sollte Blues so oder so sein" hätte doch deutlich weniger Umut erzeugt, als der Versuch der Generalisierung.

Und hier noch ganz unbluesiger Blues.
 
Ich stimme Dir in fast allen Punkten 100%ig zu!
Nur zu Deinem Post ganz oben auf dieser Seite muss ich - leider - noch eine Bemerkung loslassen. Vergebt mir, aber ich kann nicht anders!
EC ist ein wirklich großartiger Musiker und Gitarrist (mir allerdings meistens zu steril), aber ihn als Blues - Legende zu bezeichnen, geht zu weit! Er ist ein Allrounder, der zwar seine Wurzeln wohl im Blues sieht - wie wohl die gesamte Riege der alten Heroen (Jimmy Page, EC, Jeff Beck), aber ich habe ihn nie in erster Linie als Blues - Musiker, schon gar nicht als Blues - Legende, gesehen. Aber - natürlich - ist das nur meine Meinung. Sein schönster - wie ich finde - Song "Tears in heaven" könnte zwar rein inhaltlich geradezu als Musterbeispiel für einen schmerzhaften und traurigen Blues gelten..... . Aber es ist eben dann doch keiner!
 
@Tundra. Nun aber wirklich meine letzten Worte zu diesem Thema.

Von Allgemeingültigkeit habe ich nie geredet. Ich beziehe mich lediglich auf den Ursprung dieser Musik und meiner Interpretation dessen.
Das der Blues sich zur Unterhaltungsmusik entwickelt hat, ist mir nicht entgangen und kann durchaus damit leben.
Das Kreuz der Schriftsprache ist, jeder liest das raus was er will. Ich denke im Prinzip sind wir uns alle einig,
die Welt wäre um einiges ärmer, gebe es den Blues nicht ,gleich wie er von dem einzelnen empfunden,gespielt oder
interpretiert wird. Mir ging es in meinen Beiträgen nie um Überzeugungarbeit, sondern lediglich meine eigenen höchst
persönlichen, subjektiven Gedanken dazu offen zu legen. Wobei man es nicht zu einem Streit um des Kaiser's neue
Kleider kommen lassen sollte. ;)
 
Nun, wie bereits erwähnt suche ich keinen streit und wollte hier auch keine Fehde anzetteln und wie auch bereits erwähnt hätte ein "meiner Meinung nach" oder "In meinen Augen" dem post #2146 gut getan.
Ich habe mittlerweile mitbekommen, das du nicht verallgemeinern wolltest, das ist aber in post #2146 nicht ersichtlich, darum ging es ja nur.

So, genug davon und jetzt zeigen alle Blueser bitte wieder was sie fühlen.:)
 
Hallo Blueser,

Nicht jeder hier im original Thread kennt auch den Jam Thread zum gleichen Thema. Gestern haben wir den JAM 12 für dieses Jahr abgeschlossen und den möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten. Es spielen die Boarduser gemäß der Liste unten und es sind alle Spielstärken mit im Boot.

Rückblickend hat sich der Jam wirklich positiv entwickelt und die Anfänger - zu denen ich auch zähle - haben tolle Fortschritte gemacht. Die Motivation sich "rein zu hängen" hat alle nach vorn gebracht, die begleitenden Video´s und das gegebene Feedback ist Gold wert.

Viel Spaß bei 9 unterschiedliche Ansätzen zum Backing ....

JAM 12 - der Weihnachtliche :)





hack_meck (bis 1:15)
RustyRyan (bis 2:12)
MrOvertone (bis 3:08)
LesPaulOrDeath (bis 3:35)
Gammelpeter (bis 4:32)
Curlee (bis 5:30)
Klaustrophobia (bis 6:28)
Bowmen (bis 7:24)
hack_meck (bis Fin) - mit "Wort zum Samstag" ....

Gruß
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi

Ich hab hier, für mich untypisch, mal zu einem Slow Blues Backingtrack improvisiert.
Ich habe mich hier hauptsächlich darauf konzentriert, weniger töne zu spielen also ich das normalerweise mache.
Ich hab enorme Probleme mit bendings, also würde ich euch bitten ein Ohr darauf zu werfen und einzelne Fehler die zu hören sind erst einmal nicht zu kommentieren.

http://soundcloud.com/ankui/slow-blues-bending-bung
 
Hallo. Lang lang ists her das ich die E-Gitarre in der Hand hatte.

Das wird mal die nächste MBYCU Lektion -- True Trem Blues

Ist erstmal eine Arbeitsversion, alles schnell eingespielt ohne viele Takes.

http://soundclick.com/share.cfm?id=11324397
 
Jetzt ist der Blues - Thread schon auf Seite 2 abgerutscht!
Leute, das geht nicht!
Deshalb habe ich den Blues von neulich, den manche als etwas lahmarschig empfunden haben, nochmal neu gespielt. Diesmal mit etwas mehr Schmackes, also wie von mir beschrieben "Bluesrock" - artiger!
Dahinter kommt noch ein Shuffle im B.B.King Style. Beides wieder - leider - mit Backing - tracks, die nicht von mir sind.
Wichtig: beides ohne Probe, ohne Pause aufgenommen. Steinigt mich nicht für schiefe Töne!

http://www.youtube.com/watch?v=o9Y4870oJD4&feature=g-upl&context=G21ae69bAUAAAAAAAAAA
 
Gefällt mir schon erheblich besser. Einziger Kritikpunkt wäre, dass du für meinen Geschmack im zweiten Backing zuwenig Pausen hast.
 

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