Bugera V55 Gitarren-Combo

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Bugera V55 Gitarren-Combo​


Hallo,
hier mein Review zum neuen Bugera V55 Combo.

Verarbeitung außen​

Bei Auspacken waren alle Regler nett auf 8-Uhr-Position gedreht. ;)

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Das sauber bedruckte Frontpanel wirkt aufgeräumt, man findet sich sofort zurecht. Die Klinkenbuchsen sind aus Plastik. Zugegeben ist das auch beim Fender Blues Deluxe so, hier aber am V55 wirken sie billig und vor allem: die Normal-Buchse ist noch halberwegs ok, in die Bright-Buchse bekommt man aber einen Klinkenstecker nur mit Mühe bzw. Gewalt eingesteckt und irgendwie so, als ob die Buchse den Stecker gleich wieder "ausspucken" will - das wirkt nicht vertrauenerweckend.
Die Reglerknöpfe wirken billiger als vergleichsweise erhältliche Originale an einem höherpreisigen Verstärker. Sie sind nur auf die Achsen der Potentiometer aufgesteckt und lassen sich leicht abziehen (gut wiederum für Service-Zwecke).
Die optische Verarbeitung generell ist makellos. Das Tolex (Kunstleder?) ist sauber geschnitten, ebenso das Kedering. Hinsichtlich der Verklebung hoben sich bei mir nur verwundert die Augenbrauen, als sich beim Herausziehen einer der Chassisschrauben oben das Tolex samt Rosette anhob...
Das Gehäuse besteht aus 18 mm starkem MDF. Ob die Gehäuseteile in den Ecken miteinander verzahnt sind, kann ich nicht sehen, ich vermute lediglich eine einfache Verleimung der Seitenkanten. Die unteren Ecken sind innen zur Verstärkung mit jeweils einem Holzklotz verleimt. Innen ist alles sauber und ordentlich geschwärzt.
Der Lautsprecher ist ebenso wie der hübsche Tragegriff und die Verstärkerfüße mit Schrauben befestigt, die in Einschlaghülsen sitzen. Übrigens auch die Rückwand des Amps (!).
Das Gehäuseinnere ist oben mit Abschirmfolie beklebt (gut!).
Der Bezugsstoff des Lautsprechers ist unten ganz leicht wellig.


Verarbeitung innen​

Das Chassis ist sauber beschriftet und besteht aus 1,3 mm starkem Stahlblech. Es ist innen an der Oberseite zusätzlich mit vier Schrauben am Gehäuse befestigt. Die Transformatoren wirken vergleichsweise riesig, wie für die Ewigkeit gebaut. Das läßt grob auf viel cleanen Headroom schließen und läßt Hoffnung aufkeimen, dass sie sich nicht so siedend heiß erwärmen, wie vergleichsweise andere Fabrikate. Die Kabel zu den Transformatoren sind korrekt durch Gummidurchführungen geführt.

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Auf der Chassisunterseite findet sich ein BIAS-Meß- und Einstellpunkt, der mit transparentem Plastik abgedeckt ist. Die "Premium selected" und Bugera-gelabelten 6L6 GC - Endröhren sowie die drei 12AX7 werden durch einen Käfig gesichert. Sie haben jede einen Plastikschutzring zum Chassis hin. Ansonsten gibt es keine weiteren Halterungen.
Es ist sehr umständlich - ja, ich denke, unmöglich, ohne Ausbau des Chassis die Röhren zu wechseln. Die Röhren sitzen sehr weit frontseitig regelrecht "versteckt" im Verstärker zum einen und zum anderen eben auch sehr tief im Chassis - die Fassungen sind auf der Platine direkt verlötet. Sicherlich mag dies einer optimalen Signalführung geschuldet sein - Service- und Benutzerfreundlich ist das nicht.
Die Kabelverbindungen zeigen sich mit Steckverbindungen, die zusätzlich mit einem Klebepunkt gesichert sind. Nicht gut - die Platine ist "kopfüber" bestückt. Will sagen, durch die tief sitzenden Röhren wird ihre abgestrahlte Wärme auf die Bauelementeseite der Platine geleitet und nicht auf eine unbestückte Rückseite. Das könnte eine Langlebensdauer ungünstiger beeinflussen. Ebenso ungünstig sind auch die Sicherungen platziert - im Servicefalle muss nämlich, um die Sicherungen zu erreichen, die gesamte Platine komplett ausgebaut werden. OK, zumindest eine Sicherung ist bequem von der Chassisrückseite aus zu erreichen (hoffentlich die Hauptsicherung...).

Ansonsten sind die Verkabelungen zugentlastet ausgeführt, das macht einen guten Eindruck. Gelbgrün ist vorschriftsmäßig gesichert mit Scheibe und Federring an einer eigenen Schraube und mit einem Tropfen Farbe.

Wertig wirken die Potis m.E. nicht. Die Achsen haben 6 mm Durchmesser und sind aus Plastik. Will man also den Amp mit anderen Knöpfen tunen, so geht das zumindest mit üblichen, für 6,45 mm Durchmesser ausgelegten Knöpfen nicht.


Nach dem Einschalten...​

...leuchtet erst einmal die sehr helle blaue LED hinter dem "Jewel" auf. OK, alle Regler auf 4- bzw. 10-Uhr-Position gedreht und ich lausche: keine Nebengeräusche, kein Rauschen, sehr gut. Drückt man die Boost-Taste, so kommt leichtes Rauschen.
Ab 1-Uhr-Stellung des Clean Reglers tritt leichtes Rauschen auf (Master auf 12 Uhr), welches sich dann bei weiterem Aufdrehen verstärkt, ohne jedoch allzu sehr stören. Klar, drehe ich den Master-Regler weiter auf, so kommt mehr Rauschen.
Zur Einstellung der Lautstärke dienen im Clean-Channel nur der Clean- und der Master-Regler.

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Schaltet man in den Lead-Channel, so geschieht das über ein Relais im Verstärkerinnern. Man hört die Schaltkontakte leise klacken, ansonsten ist im Amp Ruhe - nichts zu hören - sehr gut. Der Rauschpegel ist nun erhöht - das ist prinzipbedingt so und geht völlig in Ordnung.
Die Lautstärke des Lead-Channels wird bedient mit der Kombination aus Gain-, Volume- und Master-Regler.
Der Sinn der Bright-Klinkenbuchse konnte sich mir nicht erschließen. Die Gitarre (Stratocaster oder Les Paul) in der Normal-Buchse klingt fetter. Steckt man sie mit etwas Ach und Krach (siehe oben) in die Bright-Buchse, so wird das Signal lediglich etwas leiser und ausgedünnt und es fehlen (noch mehr) Mitten. Eine erwartete Anhebung des Höhenbereiches ist nicht feststellbar.


Reglerwirkungen und Qualität​

Eine gute, hörbare Beeinflussung der jeweiligen Frequenzbereiche ist vorhanden. Der Reverb ist von ausgezeichneter Qualität, das hätte ich niemals vermutet. Erst ab 1-Uhr-Stellung des Reverb-Reglers tritt leichtes Rauschen auf. Surf oder endloser Badewannen-Hall á la Fender-Feder ist nicht drin, dennoch kann man durchaus von einem geschmackvollen, nicht allzu vordergründigen, störend steril-digitalen Reverb sprechen. Sehr gut!
NB: Hat seinen Vorteil, wenn man den Amp transportiert - man muss nicht mehr darauf achten, dass die Federhall-Spirale womöglich ständig im Amp herumscheppert oder gar noch kaputt geht….
Nicht erfreulich: Kippt man den Verstärker im Betrieb leicht an oder klopft auf die Frontseite, so tritt ein störendes tieffrequentes, mehr oder weniger kurzes "Knurren" aus dem Lautsprecher auf. Selbsterregung oder Mikrofonie? Die Ursache konnte ich noch nicht ermitteln. Dieses "Knurren" kommt leider auch ab und an von allein...


Sound Clean-Channel​

Jau, wie ist er??? Allein schon bedingt durch die Gehäusegröße - "uff - watt n' Möbel!" - ist er großvolumig, voll und voluminös, dabei jedoch analytisch klar und kalt. So könnte man den Cleansound mit wenigen Worten beschreiben. Ein zum Vergleich herangezogener Princeton Reverb und ein 5E8A aka 57' Twin klingen wärmer und cremiger. Dem Bugera fehlt diese "Dreidimensionalität", die der 5E8A zeigt, der V55 wirkt zunächst noch sehr bedeckt.

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Die hinzu geschalteter Boost-Taste fügt clean als auch im Lead-Channel eine gehörige Schippe mehr "Fettigkeit", sprich Mitten, im Sound hinzu: für mich ein Grund, die Taste im Betrieb gedrückt zu lassen.

Geht eine Stratocaster ans Werk, so bleibt es bis um Anschlag des Clean-Reglers tatsächlich clean - Headroom und je nach Stellung des Master-Reglers dann mit Lautstärke + Druck ohne Ende! Eine an die Normal-Buchse angeschlossene Les Paul zeigt ebenfalls einen lange clean bleibenden Ton mit sehr viel Headroom. Ab 1-Uhr-Stellung des Clean-Reglers fängt die Les Paul an zu crunchen.

Es fehlt dem Amp dennoch irgendwie ein Tick Mitten bzw. diese Fettig- oder Cremigkeit oder das "Süßliche", "Sahnige" eines richtigen Vintagetones. Dieser durchaus moderne Sound aus dem V55 zeigt Stärken und Schwächen des jeweils angeschlossenen Instrumentes gnadenlos auf und verfärbt den Grundsound des Instrumentes nicht. Letztendlich muss die angeschlossene Gitarre von guter Qualität sein, ansonsten bringt der V55 ziemlich deutlich die Schwächen des Instruments zu Gehör.

Es kann durchaus sein, dass sich sowohl der sehr hart wirkende Lautsprecher zunächst erst einmal einspielen muss als auch durch eine Veränderung der BIAS-Einstellung der Endröhren eine Verbesserung des Sounds erzielbar ist!


Sound gezerrt / Lead-Channel​

Das beginnt mit einer Stratocaster zunächst mit recht kratziger Zerre, die sich dann je nach Stellung des Gain- und Volume-Reglers zu Bluesigem bis hin zu recht rockig Zerrendem steigert. Hier fehlt dem V55 das Analytische, hier lassen sich mit einer Strat z.B. sehr schön bluesig angezerrte Sounds gestalten.
Legt die Les Paul los, so ist ein typischer, rockiger Zerrsound zu hören. Ohne jedes Wenn und Aber.

Es fehlen jedoch deutlich die klangbestimmenden Formanten (?) mit einer Strat, die z.B. ein Celestion in einem Marshall erzeugt. Hier agiert der V55 absolut nicht als Klangverfremder oder Effektgerät. Ebenso fehlt dem Zerrton ein Abkippen in die Obertöne.

Es klingt insgesamt, hm, relativ harsch und kratzig. Eigen, aber dennoch nicht unangenehm. Das kann möglicherweise am Lautsprecher liegen, der sich ggf. noch einspielt (schrieb ich schon), das kann ich aber nicht beurteilen. Dieser Lautsprecher - offenbar eine Jensen-Kopie mit überdimensioniertem Keramikmagneten - hat eine sehr harte Membran. Ich halte ihn übrigens angesichts meiner Höreindrücke nicht für sehr wirkungsgradstark. Brüllen kann er dennoch. Er wirkt jedoch behäbig; ich vermute auch, dass dieser Amp nicht 55 Watt an Sinusleistung bringt, sondern eher um die 40 Watt. Das muss eine genauere Messung klären, die ich denn auch (mit Gehörschutz) in meiner Werkstatt machen möchte.

Allerdings muss man sagen, dass man mit der Kombination Gain - Volume - Master und insbesondere der Hinzunahme des hier sehr wirkungsvollen Presence-Reglers sehr viele Klangmöglichkeiten, sprich Zerrvariationen aus dem Amp zaubern kann! Es ist keinesfalls damit getan, dem Amp nur ruck zuck einen einzigen Zerrsound zuzuweisen, der Verstärker kann derer viele! Schon allein die Hinzunahme der Boost-Taste dickt den Sound nochmals an oder umgekehrt - höhlt ihn mittig aus, lässt den Zerrsound somit "metalliger" erscheinen. Erstaunlich, wie viele Klangvariationen in Crunch- und Zerrsounds dadurch möglich sind. Antesten empfohlen, dabei viel Zeit mitbringen und nicht vorschnell weghören!

So richtig "losrasen", wie z.B. die beiden Original-AlNiCo-Jensen des 57'-Twin kann der einzelne Lautsprecher des Bugera nicht. Gibt man Kanne, so kann der V55 natürlich gewaltig losbrüllen, ohne, dass es im Amp rappelt, schwingt oder klirrt. Dem Zerrton wird dann üblicherweise das Harsche und Kratzige genommen.

Schön: das Zerren ist (dann natürlich mit Abstrichen) eben auch bei Zimmerlautstärke möglich; anders als z.B. bei einem Kustom Defender, dessen Zerrvermögen eigentlich nur bei sehr hoher Lautstärke ausspielbar ist. Der V55 kann das alles; dank seines Mastervolume-Reglers ist das "Möbel" auch im heimischen Wohnzimmer schon sehr gut z.B. als Übungsamp zu verwenden - wer denn das Ambiente dieses hübschen Eye-Catchers mag. Nochmals: Zerre = Zerre, lautstärkebedingt dann mit Abstrichen, aus der Vorstufe.

Endstufenzerre ist bei niedrigem Pegel nicht drin, dazu hat die Endstufe viel zuviel Headroom.


Umschalten auf Triode-Modus​

Hoppla - der Sound nimmt clean und gezerrt in der Lautstärke etwas ab - da herrscht plötzlich weniger dieser Analytik und Kälte - er wird tatsächlich weicher und cremiger - gut! Keine zusätzlichen Nebengeräusche! Das klingt jetzt mit entsprechendem Nachstellen an den Reglern wirklich sehr angenehm! :)


Fußschalter​

Er hat ein ca. 4,90 m langes Kabel. Blechgehäuse, stabil; lediglich die Taster wirken einen Tick wackelig. Das Umschalten der Kanäle geschieht völlig geräuschlos, "Reverb" wird mit einer hellen, blauen, "Channel" mit einer roten LED angezeigt.


Send / Return​

Das habe ich mit meinem Boss ME-70 getestet. Die Buchsen funktionieren, jedoch scheint die Pegelanpassung nicht optimal gelungen: das Multi wird komischerweise mehr verstärkt (etwas mehr Rauschen), als wenn ich es an den Eingang des V55 schalte... :confused:
Modulationseffekte lassen den V55 regelrecht aufblühen; schon durch die schiere Größe des Gehäuses klingt das voll und glockig klar. Und vollkommen rausch- und nebengeräuschfrei.
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Zerrer vorgeschaltet (ME-70)​

Woahnsinn, sehr gute Zerrsounds sind zu hören; die sich sehr gut mit Clean, Master und Presence in ihrer Intensität und im Sound dosieren lassen. Boost legt wieder eine schöne Schippe Mitten hinzu. Dennoch muss man aufpassen, nicht zuviel Harshness hinzudosieren: der Presence-Regler greift hier massiv und korrogierend ins Klanggeschehen ein; fast mehr als die Regler des Tonestacks.
Der V55 weiß sehr gut mit dem ME-70 umzugehen und erweckt Gefallen.


Mein Fazit​

Angesichts des Preises präsentiert sich ein durchaus vielseitiges Produkt, welches optisch tadellos verarbeitet ist. Der Eindruck wird getrübt durch die billig wirkenden Klinkenbuchsen; schade, dass man hier so gespart hat. In wieweit der V55 aufbaubedingt hinsichtlich Zuverlässigkeit Punkte sammeln kann, ist offen.

Der Sound des V55 ist von einer Art Grund-Harshness geprägt - cremiges Vintage ist nicht so ohne weiteres drin (Es sei denn, man schaltet gleich von Pentode- auf Triode-Modus). Der Lead-Channel klingt dabei insgesamt etwas angenehmer und weniger analytisch kalt als der Clean-Channel. Diese Kälte und Harshness kann - muss aber nicht - am noch einzuspielenden Lautsprecher liegen, kann an der BIAS-Einstellung liegen oder an den Röhren selbst. Schneller Röhrenwechsel zum Ändern oder Ausprobieren des Grundsounds ist ohne mühsames Gefummel nicht drin, hierzu muss das Chassis komplett ausgebaut werden - schlecht!
Zum Testen sollte man sich viel Zeit nehmen. Aufgrund der möglichen Regler-Kombinationen sind insbesondere bei den Zerrsounds sehr vielfältige Sounds einstellbar!
Es gibt offenbar ziemlich heftige Schwankungen in der Verarbeitungsqualität, wie ich selbst feststellen musste (bei einem probeweise gelieferten Bugera V55 funktionierten der Tonestack und die Boost-Taste auf Anhieb nicht)…
NB: Die Bedienungsanleitung ist angesichts ihrer gemischten Spracheinteilung pro Seite eine Katastrophe. Weitere Fotos vom Verstärker, insbesondere Front- und Rückansicht sind im www zu finden (z.B. Musik-Schmidt).

Gruß Michael
 
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Super, wenn dir der Fender besser gefällt, jedem das seine. Ich versuch hier nicht, jemanden vom Bugera zu überzeugen, das ist nicht möglich, es muss zum Glück jeder/jede selber herausfinden, was für ihn oder sie gut klingt.

Wenn jemand durch die Erfahrungen hier einen Bugera probiert ist das doch toll und wenns dann nicht passt ebenso. Schön, wenn du deine Begeisterung für den Fender mit klingenden Argumenten untermalen könntest!? Oder du machst gleich einen neuen Thread auf zum Fender? Bin gespannt.:great:

Schös Tägli, gell!
 
Moin Aloitoc,

Aber jetzt mal unter Freunden Jungens: Ist da das Geld für einen fender HRD nicht besser angelegt?

sehr gute Frage! Diese Überlegung habe ich nämlich gedanklich auch schon durchgespielt: Was bringt's eingentlich unterm Strich?

Ich spielte lange einen Fender Blues Deluxe (ja, ich weiss - ist kein HRD). Hin und her, Wechsel zu anderen Röhrenamps, schlussendlich Bugera.

Es ist im Prinzip (!) ein ähnlicher Amp: ECC83-Vorröhren, 2x 6L6-Endstufe, Ok, mehr Leistung, andere Zerre, dennoch ein 1x12,5"-Combo.

Aber er klingt anders, hat mehr Headroom, zerrt anders. Der BD als auch der HRD haben Eminence-Speaker drin, die grundsätzlich schon anders klingen als die Bugera-Speaker.

Dann die Baugrösse. Der Fender mit (m)einer Strat dran, klang ohne jedes Wenn und Aber - klasse nach Fender. (Wundert wahrscheinlich jetzt niemanden, vermute ich mal :D ). Meine olle AmStd aber am Bugera dran, liefert einen - schrieb ich auch schon mal - "Growl", den der Fender wohl auch gehäusegrößenbedingt nicht hat. Hier setzt der Bugera clean einfach einen drauf, versteht Du?

Letztendlich muss man sich selbst die Frage stellen, ob es hinsichtlich des "Geld anlegens" ein Fender HRD sein soll, oder ob man einen Bugera V55 sich anschafft und tuned. Andere Optik (das Auge ißt mit), andere - mehr (!) Möglichkeiten des Bugeras: Penthode-Triode, Boost-Taste zur Leistungsreduzierung.

Gerade die Boost-Taste z.B. habe ich erst jetzt so richtig schätzen gelernt *schäm*. Sie reduziert - ob gewollt oder ungewollt - die Sinus-Ausgangsleistung (schrieb ich im Thread vorn irgendwo, als ich mich zu Messungen am Amp hinreissen liess. Möglicherweise hatte der Hersteller damit ganz anderes im Sinn, habe ich mal läuten hören, nämlich soll die Taste eigentlich nur einen Mittenboost machen oder eben nicht ;) ) und somit gewaltig den Clean-Headroom. Dadurch liefert der Amp per Tastendruck ein ganz anderes, subtileres Anzerr-Verhalten was ihn für zu Hause wiederum prädestiniert bei geringerem Volume. Hat ein HRD nicht, denke ich mal.

Mich haben letztendlich das Old-Style-Konzept - er sieht einem sündhaft teuren Matchless ähnlich - gewollte Marketing-Strategie? - und seine technischen Möglichkeiten gegenüber den meines damaligen Blues Deluxe überzeugt, der hier weniger drauf hatte, weil er im Sound eben schon fendertypischer vorgegeben war. Der Bugera ist für mich für seinen Preis (!) ein hervorragender old-style-fashioned neutraler Clean-Monitor mit diversen Möglichkeiten (ohne dass er schon im Sound eine Grundrichtung vorgibt, wie ein Fender), der aber dennoch eben "Fender mit Growl" kann. Und daher habe ich im Life-Kontext z.B. auch zweie von ihnen zu laufen.

Gruß Michael
 
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@lennoxcf

sorry, wollte Dir nicht zu Nahe treten. War eine ernst gemeinte Frage und nicht ironisch oder abwertend gemeint.

Stratspieler hat es mir beantwortet, kann ich auch so nachvollziehen.

Ich fand halt in dem Vid klang er "ähnlich" zum HRD.
Mir persönlich iats aber zum Beispiel auch ein Amp lieber der die Knöppe vorne hat, als eine TV Box wie der HRD.

Es hat ja einen Grund warum ich hier mitlese und schreibe

also Friede:cool:
 
wenn ich nur wüsste wo ich den herbekomme :D
 
wenn ich nur wüsste wo ich den herbekomme :D

hehe, im Zweifelsfalle bei mir. Nein, mal im Ernst: verkaufen tue ich meine beiden nicht. Kommsch' aber zum antesten vorbei, Nachbar, und kannst Dir ein gehörmässiges Bild machen. Und wenn es laut sein soll, dann gehen wir mit einem der beiden V55 in den Proberaum, dann kannst Du auch mal Kanne geben.

Oder gleich so: nächsten Mittwoch abend sind wir wieder im Proberaum. Unser Drummer und Sänger sind ned da, wir wollen eh' nur rumtesten... Ich bringe den V55 mit. Mehr per PM.

Gruß Michael
 
Du hast Post ;-)
 
@lennoxcf

sorry, wollte Dir nicht zu Nahe treten. War eine ernst gemeinte Frage und nicht ironisch oder abwertend gemeint.

QUOTE]

Ok, kein Problem aber ich muss zugeben, dass das im ersten Moment so angekommen ist, aber nur im ersten Moment. Ich war wohl auch etwas euphorisch über den Bugera. Ich bin einfach begeistert, dass so ein wirklich billiger Amp so toll klingt! So was hat es vor 20 Jahren einfach noch nicht gegeben und was man da für (sau-) teures Geld so bekam war eben oft eine Schande. Daher kommt wohl, dass so viele mit ihren Bodentretern ihren Sound machen.
Ich erinnere mich an eine Szene in einem grossen Laden in München in den achziger Jahren des letzten Jahrhunderts.........als ein Verkäufer mit unübersehbarer Begeisterung einem Kunden einen Tube Screamer an einem Marshall Turm vorführte.....Ein Fuchs, den ich vor 2 Jahren für viel Geld aus den USA gekauft habe, war die reine Enttäuschung, wohl verstanden für mich, andere finden bestimmt Gefallen an dem Gerät, das hatte einfach keine Eier, wännd weisch wani mein....!

Ich sehe es ähnlich differenziert wie stratspieler. Ich hatte ja auch lange einen Fender Blues Deluxe. Gestern habe ich den Bugera mal in der Band verglichen mit dem Egnater. Ich kann nicht sagen, dass einer "gewinnt", es haben beide ihren eigenen Sound und beide gefallen mir so, wie sie sind. Pentode / Triode und Mid boost verändern den Sound am Bugera drastischer und somit brauchbarer als gewisse Schälterchen am Egnater. Der Bugera ist etwas harscher, kantiger, direkter als der Egnater, ich denke einen old school Rocker oder Blueser könnte das eher begeistern als der Egnater, der irgendwie die feinere Klinge hat. In beiden Bands spielen wir eher gemässigten Rock, mehr so Richtung Fusion, Blues und Pop Sounds und da gefällt mir der Egnater einen Tick besser.
Der Lead am Bugera erinnert mich an Steve Lukather von Toto.
Meine Pedals hingegen kommen am Egnater etwas besser (Jetter Red Shift und GS3 und Lovepedal COT), finde ich.

Gestern in der Probe habe ich mit dem Bugera kein Pedal benutzt, :gruebel: da hat mir die Amp Zerre genügt und ohne Zusatz gefallen. Die unendliche Geschichte............!

Schöne Grüsse
 
Grüezi mitnannd!

oh jeh...
Stimmt, in den achtzigern gab es richtig schlechte Amps.
Was habe ich da für Schrott gekauft für viel Geld.

Ich bin halt immer skeptisch mit den China Geräten. Einseits was die Qualität angeht und andererseit, ob das nicht einfach Blender sind auf die Einsteiger in das Thema anspringen.

Tja, wir drei hier verbliebenen gehören nun nicht mehr zu den "Das ist mein erster Amp und ich find ihn super". :)

Ich weiss wieviel Mühe ein Review macht und finde es wirklich toll dass Du Dir auch noch die Mühe gemacht hast mit dem Video.

Ich lese nur oft: Ich habe mir einen China Amp gekauft, er ist gut
ein paar Tage später: Habe Röhren getauscht.

ein paar Tage später: habe Speaker getauscht.
ein paar Tage später: Mod xy eingebaut
ein paar Tage später: Das Ding steht zum Verkauf, weil doch nicht....

Spätestens nach dem Speakertausch ist das Ding so teuer wie ein HRD ;) Der China billig Bonus ist dann hin. (Ob einem der HRD gefällt sei dahin gestellt. Ich habe zehn ausprobiert bis ich einen fand der taugte und habe diesen auch, genau wieder verkauft, ist also auch nicht besser)

Aber auch mit den teureren Amps muss ich Dir recht geben, Fuchs und Rivera fand ich nicht so der Knaller, obwohl auch teuer. Und irgendjemand muss mir noch erklären was an einem Dumble ODS 40000$ kostet :gruebel:

Ich bin jetzt mal gespannt den Bugera bei Stratspieler zu hören
 
Hallo,

ich bin halt immer skeptisch mit den China Geräten. Einseits was die Qualität angeht und andererseit, ob das nicht einfach Blender sind...Tja, wir drei hier verbliebenen gehören nun nicht mehr zu den "Das ist mein erster Amp und ich find ihn super".


Ich würde sagen, Ja, er ist ein Blender. Für mich zumindest (wg. Matchless-Design). :D

Skepsis: ja. Aber eben in dem Sinne: Muss ein guter Amp teuer sein? Oder andersherum: Eigentlich hat - provokant formuliert - lennoxcf genau diesen Punkt gewollt oder ungewollt beschrieben: sein Egnater liegt mal hier einen Tick vorn, mal liegt der Bugera einen Tick vorn. Beide liegen in ihrer Richtung ihren Tick vorne - der Bugera kostet aber nur einen Bruchteil eines Egnaters.

Über Langszeitstabilität liegt keine Aussage von mir und lennoxcf vor, denn beide Amps sind zu neu. OK, meine beiden Bugeras haben am Samstag auf'm Gig in Tamm wieder gut brüllen können und sie tun nach wie vor. ;)

Was macht ein Amp billig oder so teuer, wenn man reinschaut und man findet vergleichsweise eine Platinenbestückung, handfeste Bauelemente oftmals gleicher Hersteller, beim V55 Riesentransformatoren für den stabilen Headroom, Keramikfassungen (in Testzeitschriften oft extra als positiv erwähnt bei Boutique-Amps, trotzdem - darauf gebe ich nix), Verkabelung über Steckkontakte - kurzum - Features, die sowohl in billigen, als auch in teurer Amps drin sind. OK, bei einem der Bugeras löst sich das Tolex - muss ich kleben, kann man kleben, Thema dann problemlos erledigt.

Tester mancher "Fachzeitschriften" kriegen sich fast nicht mehr ein in ihr Höschen, wenn bei einem Boutique-Amp ein Umschalter für Triode-Penthode drin ist. Beim Bugera ist er Standard. Ein Tester würde dennoch schon von vornheren über den Amp die Nase rümpfen, nur weil der Amp aus China kommt, Bugera/Behringer eh' Mist ist, usw. usf. Vorurteile halt.

Sind es dann wirklich nur noch die Lohnkosten?

Wir driften ab ins Politische, weg von den Fakten.

Ich lese nur oft: Ich habe mir einen China Amp gekauft, er ist gut
ein paar Tage später: Habe Röhren getauscht.
ein paar Tage später: habe Speaker getauscht.
ein paar Tage später: Mod xy eingebaut
ein paar Tage später: Das Ding steht zum Verkauf, weil doch nicht....


Ja, aber das liest man auch bei teuren Amps. Vielleicht spielt es mit eine Rolle, dass man sich mit seinem Amp (Equipment) auseinandersetzen muss. Dass man somit auch bereit sein muss, u.U. mal reinzuschrauben in den Amp. Beim Amateurfunk war es (ist es noch?) so, dass man heftig unterschieden hat, zwischen den sogenannten abfällig benamsten "Steckdosenamateuren", die ihre Geräte nur kauften, benutzten und ansonsten von nix eine Anhnung hatten und den Fachleuten, die zusätzlich dazu ihr Equipment auch noch in- und auswendig kannten.

Beim V55 (möglicherweise beim V22) scheint es noch so, dass - wiederum gewollt oder ungewollt, marketingbedingt oder was weiss denn ich - die Amps ein und derselben Serie nicht gerade qualitätsstabil scheinen. Ist für den einen ein völlig akzeptables K.O-Kriterium von vornherein, mir erscheint es hingegen angesichts des Preises eher als eine Versuchung. Man verliert ja nix, Rückgabe, Garantie, usw. Aber unter'm Strich liefert der Amp erst einmal wirklich alles, was man eigentlich braucht - muss nur noch der Sound stimmen als Grundbedingung.

Jeder so, wie er es braucht.

Gruß Michael
 
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also zurück zu den Fakten:

Hat der Bugera denn nun einen eigenen Bugera Klang?
oder immitiert er nur irgendeinen der großen Namen?
 
Hi Aloitoc,

das musst Du selbst heraushören. :D

Grundsätzlich vielleicht, clean und gezerrt:

Er klingt nicht nach Marshall
Er klingt nicht wie ein Recti. ;)
Er klingt nicht wie ein typischer BF- oder SF-Fender.
Er klingt nicht wie ein Laney mit EL84-Endstufe.

Er liegt irgendwo zwischen Fender Blues Deluxe, cleanem BF-Fender ohne Bright, cleanem Laney VC30; modern. Rest ist Interpretationssache, denke ich.

Gruß Michael
 
Moin Leute,
nachdem ich nun allerlei Postings gelesen und verstanden habe (hoffe ich) hab ich mir, entgegen aller Beratung der Lübecker Musikhändler einen Bugera V 55 C
bestellt. Dank der Tube und Euch hab ich den ? Mut gefasst es doch zu Wagen !
Schätze mal, das das Teil Donnerstag ankommt. Werde mich dann mal äußern !
Gruß
Norbert

Ein paar Links:
http://www.promedianews.de/Audio/Bu...ertigung-bei-Eurotec-Electronics-in-Zhongshan
http://www.promedianews.de/Fotostre...rtigung-bei-Eurotec-Electronics-in-Zhongshan3
http://www.eurotec.cn/AboutUs.html
 
Zuletzt bearbeitet:
....

Ich lese nur oft: Ich habe mir einen China Amp gekauft, er ist gut
ein paar Tage später: Habe Röhren getauscht.
ein paar Tage später: habe Speaker getauscht.
ein paar Tage später: Mod xy eingebaut
ein paar Tage später: Das Ding steht zum Verkauf, weil doch nicht....

Also erstens mal finde ich es ziemlich dumm, einen Amp an seinem Herkunftsland festzumachen anstatt an seinem Klang.

Zweitens findet man auch bei Amps renommierter Marken oft genug Fragen á la "welchen Speaker brauch ich um den Amp in Richtung X zu bekommen" oder auch "mit welchen Röhren kriege ich mehr Klang Y". Und vielleicht auch, weil Billigamps öfter von Leuten gekauft werden, die wenig Ahnung haben als Käufer teurerer Teile.

Drittens lassen auch renommierte Hersteller wie Randall, Bogner (!), usw. usw. in China bauen. Die, die das nicht tun, beziehen oft genug wichtige Teile (Röhren, Trafos usw.) aus China oder sonstwo in Billglohn-Fernostländern.

Viertens kommt die Modifizierneigung bei Billigamps zuweilen daher, dass ein Amp vorschnell gekauft wird, weil er halt billig ist.
Oder auch daher, dass man bei einem Billigamp nach dem Kauf einfach noch die Kohle z.B. für einen Speaker hat, der dem eigenem Gusto besser entspricht als der Werksspeaker, wohingegen nach dem Kauf eines teureren Amps bei manchem das Konto erst mal leer ist und eben erst mal keine Knete für einen besseren lautsprecher oder bessere Röhren da ist.

Fünftes denke ich, dass man bei jedem Vollröhren-Amp, der kein Boutiqueamps mit handverlesenen Röhren ist, immer gleich die Kohle für einen Satz Ersatzröhren einplanen sollte. Egal ob Bugera für 300 Euro oder Fender für 900 Euronen. Und dass bei Billigamps eher keine supderduper Röhren drin sind, kann sich eh jeder ausmalen, der das kleine Einmaleins beherrscht. Dass Röhren Verschleißteile sind, realisieren zudem besagte Anfänger oft nicht.

Sechstens schützt der Kauf eines teureren Amps nicht vor Problemen; siehe die hier im Thread genannten Probs bei früheren DSL-Reihen usw.. Das Risiko, dass Probleme auftreten, mag bei Billigamps höher sein; mehr Geld auszugeben, ist aber keine Garantie für Problemfreiheit, es ist nur eine Garantie für ein leereres Konto. Bei Billigamps hingegen ist der finanzielle Verlust, wenn der Amp sich als Totalausfall entpuppt (z.B. weil der nicht zu den persönlichen Anforderungen passt), deutlich geringer.

Siebtens finde (nicht nur ich), dass Bugera z.T. sehr gutklingende Amps hat, mit z.T. sehr interessanten Features. Ich finde aber auch, dass Bugera mehr Wert auf Qualitätssicherung legen sollte. Ich wäre auch gerne bereit, dafür dann 100 Euro mehr oder so zu zahlen.

Achtens und Letztens sollte meiner Meinung nach jeder den Amp kaufen, der ihm klanglich und von den Features am besten zusagt. Das kann ein V55 sein, oder ein HRD, ein chinamade Bogner Alchemist oder sonstwas.

So, des wars von mir dazu. :)
 
Siebtens finde (nicht nur ich), dass Bugera z.T. sehr gutklingende Amps hat, mit z.T. sehr interessanten Features. Ich finde aber auch, dass Bugera mehr Wert auf Qualitätssicherung legen sollte. Ich wäre auch gerne bereit, dafür dann 100 Euro mehr oder so zu zahlen.

Das predige ich auch schon länger, vielleicht machen sie es ja mit den doch teureren Trirec und Magician Modellen :gruebel:
 
Also erstens mal finde ich es ziemlich dumm, einen Amp an seinem Herkunftsland festzumachen anstatt an seinem Klang.

Zweitens findet man auch bei Amps renommierter Marken oft genug Fragen á la "welchen Speaker brauch ich um den Amp in Richtung X zu bekommen" oder auch "mit welchen Röhren kriege ich mehr Klang Y". Und vielleicht auch, weil Billigamps öfter von Leuten gekauft werden, die wenig Ahnung haben als Käufer teurerer Teile.

Drittens lassen auch renommierte Hersteller wie Randall, Bogner (!), usw. usw. in China bauen. Die, die das nicht tun, beziehen oft genug wichtige Teile (Röhren, Trafos usw.) aus China oder sonstwo in Billglohn-Fernostländern.

Viertens kommt die Modifizierneigung bei Billigamps zuweilen daher, dass ein Amp vorschnell gekauft wird, weil er halt billig ist.
Oder auch daher, dass man bei einem Billigamp nach dem Kauf einfach noch die Kohle z.B. für einen Speaker hat, der dem eigenem Gusto besser entspricht als der Werksspeaker, wohingegen nach dem Kauf eines teureren Amps bei manchem das Konto erst mal leer ist und eben erst mal keine Knete für einen besseren lautsprecher oder bessere Röhren da ist.

Fünftes denke ich, dass man bei jedem Vollröhren-Amp, der kein Boutiqueamps mit handverlesenen Röhren ist, immer gleich die Kohle für einen Satz Ersatzröhren einplanen sollte. Egal ob Bugera für 300 Euro oder Fender für 900 Euronen. Und dass bei Billigamps eher keine supderduper Röhren drin sind, kann sich eh jeder ausmalen, der das kleine Einmaleins beherrscht. Dass Röhren Verschleißteile sind, realisieren zudem besagte Anfänger oft nicht.

Sechstens schützt der Kauf eines teureren Amps nicht vor Problemen; siehe die hier im Thread genannten Probs bei früheren DSL-Reihen usw.. Das Risiko, dass Probleme auftreten, mag bei Billigamps höher sein; mehr Geld auszugeben, ist aber keine Garantie für Problemfreiheit, es ist nur eine Garantie für ein leereres Konto. Bei Billigamps hingegen ist der finanzielle Verlust, wenn der Amp sich als Totalausfall entpuppt (z.B. weil der nicht zu den persönlichen Anforderungen passt), deutlich geringer.

Siebtens finde (nicht nur ich), dass Bugera z.T. sehr gutklingende Amps hat, mit z.T. sehr interessanten Features. Ich finde aber auch, dass Bugera mehr Wert auf Qualitätssicherung legen sollte. Ich wäre auch gerne bereit, dafür dann 100 Euro mehr oder so zu zahlen.

Achtens und Letztens sollte meiner Meinung nach jeder den Amp kaufen, der ihm klanglich und von den Features am besten zusagt. Das kann ein V55 sein, oder ein HRD, ein chinamade Bogner Alchemist oder sonstwas.

So, des wars von mir dazu. :)

danke für Deine Eingangsworte :cool:

aber bis auf den Oberlehrertonfall gebe ich Dir inhaltlich sogar recht
 
Hallo Leute, juhu, er ist da , MEIN Bugera V 55 Combo ! Halleluja !!!
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Warum so Euphorisch ? Alle, aber wirklich alle, von den Lübecker Händlern - Soundhaus bis Musikhaus Andresen und Bekannte - rieten mir von einem Kauf mit wirklich drastischen Worten ab. Da ich aber ein Sturkopf, Querulant bin und mir die Fähigkeit selbst zu Denken bewahrt habe, wagte ich es dennoch mir den Amp zu Kaufen.
Mein subjektiver Eindruck:
Nun was soll ich sagen ? Die Verpackung ist Ordentlich. Der Bugera sieht Wertig aus. Nichts wackelt oder klappert. Alles geht , Buchsen, Knöppe usw. Saugend und Schmatzend. Neben dem Bugera sehen die Amps meiner Tochter optisch Vypyr 75, Fender Twin etc. billig aus, oh Mann.
Äh, der Vypyr ist meiner.

Sound/Klang: Das was ich wollte, was mir schon immer im Ohr schwebte. Richtig geiler Sound. 50iger, 60iger Rock a Billiy- Surfsound etc. Folk, County, Picking, Indy Rock etc.....

Wer Charakterlich so ne Type ist wie: mein Chopard, mein Lacoste, ohne Wrangler bin ich kein Mensch, Oh mein Nachbar hat ein neues Auto, Golf ? Brauch ich auch etc... Kauf Dir nen "Marken Amp" .
Für alle Anderen....., laßt Euch nicht von denen, die alles (besser) Wissen beeinflussen. Hört und Guckt Euch die Sachen selbst an. Am besten mit verbundenen Augen
gruebel.gif


Gruß
Norbert
 
Michael hat mir den Amp netterweise mal vorgeführt.
Ist wirklich ein nettes Teil und man hat auch gemerkt dass es ihm viel Spaß macht.

Ich kann bestätigen dass er einen irgendwie eigenen Sound hat.
Allerdings muss man ihn mögen wie er ist. Die Klangregelung greift nicht so tief ein dass man den Sound wirklich verbiegen kann.

Mir würde auch eine getrennte Klangregelung für die Zwei Kanäle fehlen.

Der digitale Reverb ist überraschend gut, auch der verbaute Speaker.

Ich bitte darum mich nicht falsch zu verstehen. Ich möchte hier keine Lanze für den HRD oder einen anderem Amp brechen und auch China Böller bashing betreiben.
Bei einem review finde Nachfragen aber für andere und auch für mich hilfreich um bei Interesse eine richitige Kaufentscheidung zu treffen. Dazu sollte ein unabhängiges Review ja dienen, oder?

Fazit meinerseits: Der Bugera ist ein schöner Blueser. Er sieht gut aus und kann das was er kann gut. Für den Preis geht das absolut ok. Ober er zuverlässig ist wird sich zeigen, aber Fender hat da auch große Schwierigkeiten mit der Qualität und jeder AMp kann kaputtgehen.
Der 6L6 Charakter schimmer aber nicht so eindeutig durch bei dem Amp, falls man das erwartet. Auch bringt er recht viel Volumen mit.

Ich würde etwas anderes wählen, aber Geschmäcker sind verschieden und ich denke dass der V55 sicher seine Fans finden wird.
 

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