Alleinunterhalter – passenden Namen finden?

  • Ersteller Menzolo
  • Erstellt am
Das Problem ist nicht das Urteil über vorhandene oder nicht vorhandene Fähigkeit des Alleinunterhalters, sondern um das Werfen aller Tasteninstrumente in einen Topf. Und gerade weil Alleinunterhalter aus Publikumsgründen nicht vor Polka zurückschrecken, ists als Bandkeyboarder echt zum Kotzen, wenn die eigenen Fähigkeiten zu 90 Prozent danach beurteilt werden, welchen technischen Schnick-Schnack man anbringt, gewandet im virtuellen Glitzeranzug. Die meisten Gitarristen (ersetze hier auch durch Drummer, Sänger, egal) haben nämlich keine Ahnung vom Unterschied: Alles was Tasten hat ist ein Keyboard. Und die meisten machen eh nur so Oma-Musik. "Kannst du auch Schlagzeug machen, wenn unser Drummer mal nicht zum Proben kommt? Keyboards können doch sowas.". Fall ist jetzt fiktiv, aber realitätsnah. Dass du filigrane Soli mit einem geilen Sound spielst, interessiert keine Sau.

So sympathisch mir Harry als Mensch ist, muss ich an der Stelle sagen, dass es genau solches Auftreten ist, das die Keyboarder als Instrumentalisten zu ihrem schweren Stand bringt. Da hilfts dann auch nix, dass der Harry super Bass spielt. Das wird nämlich zum Image nicht mitgliefert, da ist man dann wieder nur "Tastenschlagerfuzzi - passt sowieso nicht in eine richtige Rockband." :screwy:

PS: Ich spiele nur mit Klischees, mit denen ich schon konfontiert worden bin. ;)
 
Hi Jay, auf deinen Beitrag hab ich förmlich gewartet. ;)
Für die eine Band suchen wir seit einem Jahr nach einem gescheiten Keyboarder und du glaubst nicht was da alles schon in den Proberaum gekommen ist und sich als solchen vorgestellt hat. Die Hälfte davon waren die typischen Alleinunterhalter, die in einem Anflug von Wahn tatsächlich gemeint haben jetzt spielen wir mal richtig in einer Band.
Schuster bleib bei deinen Leisten!
Solche würde ich in dieses typische Klischee einordnen. Dass es bedauerlicherweise auch von Aussenstehenden so gesehen wird, dass "richtige" Pianisten/Keyboarder in diese Schublade gepackt werden tut mir wirklich leid.
 
...keine Ahnung vom Unterschied: Alles was Tasten hat ist ein Keyboard...
Als Billy Preston gestorben ist, war in der Zeitung zu lesen: "...stand bei den Beatles und den Stones am Keyboard"! :rolleyes:
 
Leben ... und leben lassen. Hat sich je jemand darum geschert, daß unser Unterforum 'Keys' heißt :confused:
 
Die Hälfte davon waren die typischen Alleinunterhalter, die in einem Anflug von Wahn tatsächlich gemeint haben jetzt spielen wir mal richtig in einer Band.
Dazu kommt noch die oft wenig bandnahe Ausbildung an Musikschulen. Da ists dann kein Wunder, wenn man niemanden findet. Aber das ist eine andere Baustelle.

Leben ... und leben lassen. Hat sich je jemand darum geschert, daß unser Unterforum 'Keys' heißt :confused:
Großbritannien ist auch ein Land. Deswegen sind Schotten aber noch lang keine Engländer. :twisted:
 
Dazu kommt noch die oft wenig bandnahe Ausbildung an Musikschulen.
eine "Keyboarderin" war sogar eine recht bekannte Inhaberin einer Musikschule und bildet selbst "künftige Keyboarder" aus.
Eine Katastrophe !! :eek:
Wenn die Eltern nur wüssten, wo sie da ihr Geld vergraben - unglaublich.
 
Das Wort "KEYBOARDER" ist ja selbst schon ein Begriff, der überall anders definiert wird.
Während die o.g. "Lehrerin" unter Keyboarder wahrscheinlich jemanden versteht, der ein (Eintertainer)-Keyboard spielt, sehe ich das z.B. ganz anders.

Ich definiere "Keyboards" als ALLES was schwarze und weiße Tasten hat, also incl.
Piano, Orgel, Synthie, Home-Keyboards, Masterkeyboards usw. (im weitesten Sinne sogar Akkordeon)
Und sehe mich nun als Keyboarder wenn ich diese weitestgehenst beherrsche.

Ich würd mich z.B. nie als Pianist bezeichnen, weil mir dazu einfach die fundierte klassische Klavierausbildung fehlt, spiele aber im Rahmen meines Keyboarder-Jobs trotzdem auch Piano.

Ihr seht schon die Definition des ganzen ist nicht sehr leicht......:screwy:

bluebox
 
Ich definiere "Keyboards" als ALLES was schwarze und weiße Tasten hat, also incl.
Piano, Orgel, Synthie, Home-Keyboards, Masterkeyboards usw. (im weitesten Sinne sogar Akkordeon)

...

Ihr seht schon die Definition des ganzen ist nicht sehr leicht......:screwy:
Die einzelnen von Dir aufgeführen Instrumente zu definieren ist ebenso schwer:

Piano - das ist was mit Hämmern drin, die auf Seiten klopfen; (damit fallen aber schonmal E-Pianos, Digi-pianos etc.)
Orgel - Kirchenorgel, Theaterorgel, Hammondorgel, Heimorgel,...
Synthies - wie grenzt man die eindeutig von anderen Tasteninstrumenten ab?
"Keyboards" - zig verschiedene Bezeichnungen. Das soll mal jemand auseinanderdröseln und eindeutig jeden Typ definieren.

Und bei der Weitereintwicklung der Technik lassen sich die Hersteller immer "eigenartigere" Geräte einfallen, wie z.B. das VIMA (=Video Interactive Music Audio) von Roland.
 
Ich definiere "Keyboards" als ALLES was schwarze und weiße Tasten hat, also incl. Piano, Orgel, Synthie, Home-Keyboards, Masterkeyboards usw. (im weitesten Sinne sogar Akkordeon)

Na immerhin. Als ich einer Bekannten erzählte, ich würde mir evntl. einen Synthesizer kaufen und ihr ein Bild zeigte, meinte sie: "Wie, eine Heimorgel?" :D
 
ich finde bluebox's Definition richtig. :great:

Man muss sich klarmachen wie lange es den Begriff Keyboarder gibt, so meine ich zu Beginn der 70er Jahre diesen Begriff gehört zu haben. Damals gab es keine Synthisizer (zumindest nicht so, wie wir das heute verstehen, als Alleskönner) und gleich gar nicht irgendwelche alleinmusizierende Keyboards. Die Tastenmänner mussten viele einzelne Instrumente auf die Bühne schleppen, wie Orgel, E-Piano, Strings, Clavinet etc.
Für den Bediener all dieser Instrumente brauchte man einen Sammelbegriff -> den Keyboarder

Heute ist der Begriff Keyboard(er) durch die fortgeschrittene Technik anders und leider negativ belegt.

Gruss Helmut
 
Für den Bediener all dieser Instrumente brauchte man einen Sammelbegriff -> den Keyboarder

Richtig, und das hat sich bis heute nicht geändert.
Ich sage zwar manchmal auf die Frage, welche Rolle ich in der band übernehme: Klavier, aber meist sage ich auch keyboard und meine damit Stagepiano plus Synth, aber es ist einfach sinnlos und utopisch, einem nicht-Musiker etwas anderes zu erzählen. Ich finde den Sammelbegriff "Keyboarder" völlig ok, und wenn ich sage, dass ich in einer band spiele, ist es eigentlich jedem klar, dass ich da nicht per midi ganz allein für die Musik sorge.

Böhmorgler schrieb:
Als Billy Preston gestorben ist, war in der Zeitung zu lesen: "...stand bei den Beatles und den Stones am Keyboard"! :rolleyes:
Echt, völlig falsch, da hätte natürlich stehen müssen "...saß bei den Beatles und den Stones am Keyboard":D;)
 
...meist sage ich auch keyboard...
Einen deutschen Begriff gibt's dafür wohl auch kaum. Und englisch hört sich ja auch viel cooler an...

...und wenn ich sage, dass ich in einer band spiele, ist es eigentlich jedem klar, dass ich da nicht per midi ganz allein für die Musik sorge.
Wobei Du natürlich einfach MIDIs ablaufen lassen könntest und so tun könntes als würdes Du spielen....


Einem Band-Musiker unterstellt man allerdings, daß er selber spielt, während einem Alleinunterhalter unterstellt wird, daß er nicht selber spielt.
 
Böhmorgler;1943813 schrieb:
Wobei Du natürlich einfach MIDIs ablaufen lassen könntest und so tun könntes als würdes Du spielen....

Ist in der Band etwas schwieriger, da dann alle Msuiker sich nach der Geschwindigkeit des Midifiles richten müssen. Aber das gibt es auch, nur seltener.

Böhmorgler;1943813 schrieb:
Einem Band-Musiker unterstellt man allerdings, daß er selber spielt, während einem Alleinunterhalter unterstellt wird, daß er nicht selber spielt.

Es liegt in der Sache der Natur, dass ein Alleinunterhalter sich elektronischer Hilfsmittel bedient. Von daher ist es schwierig zu entscheiden, wieviel der Kollege tatsächlich leistet. Aber man sollte keinesfalls alle über einen Kamm scheren.

Gruss Helmut
 
...Abgesehen davon, dass es nie Alleinunterhalter geben wird, die ihne Midifiles arbeiten werden.
Mal ne Frage: zählen zu den hier so niedergemachten Leuten eigentlich auch die Versi-Orgel-Spieler wie Klaus Wunderlich oder Franz lambert? Also ich meine findet ihr die auch so schlimm?
 
Such mal den Franz-Lambert-Thread ... ;)
 
Mal ne Frage: zählen zu den hier so niedergemachten Leuten eigentlich auch die Versi-Orgel-Spieler wie Klaus Wunderlich oder Franz lambert? Also ich meine findet ihr die auch so schlimm?

Aus dem Lambert-Thread habe ich doch am Anfang dieses Threads schon zitiert.
iron_net schrieb:
Na wenn der Mann mal nicht peinlich ist mit seiner weißen Alleinunterhalter-Orgel...
 
Bei Franz Lambert oder Klaus Wunderlich dürften ja zumindest die nicht meckern, die angeblich schlechte von guten Alleinunterhaltern unterscheiden können...
 
Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu:
Was mich an Alleinunterhaltern am meisten stört ist, dass sie versuchen alleine eine ganze Band zu ersetzen. Ich persönlich finde es schon unnötig wenn man versucht mit einem Synthi wie eine Gitarre zu spielen, mit Bläsersounds Bläser ersetzt, etc., denn im zweifelsfall klingt ein echtes Instrument - also das, das man mit seinem Keyboard nach zu stellen versucht - immer besser, als das, was aus einem Keyboard kommt. Das man meinetwegen bei Streichern auf Streichersounds zurückgreift ist wohl noch ein Kompromiss, mit dem man leben kann, - man kann ja nicht extra ein Orchester auflaufen lassen :D- aber dass man soweit geht, eine ganze Band, also Schlagzeug, Bass, Gitarre usw. durch Begleitautomatik und midifiles zu ersetzen finde ich musikalisch nicht mehr vertrehtbar, sondern das lässt sich ausschließlich kommerziell begründen. Und ich denke das ist genau der Punkt, Alleinunterhalter sind kompromisslos kommerziell.
Ok, es gibt natürlich auch viele Coverbands, die sehr kommerziell orientiert sind, aber bei denen ist wenigstens noch musikalisches Zusammenspiel und ein gewisser, wenn wohl auch eher geringer Anspruch an die Authenzität der Musik vorhanden.
Soweit meine Meinung :)
 

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