Akkordeonisten-Vorstellungsthread

Hallo Frau K.! :hat:
Herzlich willkommen hier an Bord. Schön, dass du dein Akkordeon aus dem "Winterschlaf" geweckt hast. Hier findest du reichlich Unterstüztung und viele gute Tipps und Anregungen.
Donnerstags ab ca. 21:00 Uhr ist das Akkordeon-Cafe auch meistens gut gefüllt!
- und ich bin mir sicher, staubige Noten gehören bestimmt dann der Vergangenheit an! :)
Liebe Grüße
Akkordeline
 
Dann mal danke für die prompte und freundliche Begrüßung!

Ich musste schon feststellen, hier treiben sich die Liebhaber rum, das ist sehr schön, allerdings fühle ich mich doch etwas von Hohner Spielern eingekesselt :eek:
Zum Chat schaue ich morgen gerne mal vorbei, dann nach der Arbeit :rolleyes:

die Frau K :)
 
Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.
allerdings fühle ich mich doch etwas von Hohner Spielern eingekesselt
Ganz so ist es ja nicht, es treiben sich hier etliche Weltmeister, Bugari, Pigini, Scandalli, Beltuna, Brandoni, Beltuna ... sogar Roland rum.
Vielleicht haben da die Spieler nur weniger Probleme mit den Instrumenten, und tauchen daher seltener auf ;).

Gruß
Reinhard
 
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... und ich spiele (hoffentlich bald wieder) Serenellini!!!!!

LG
MEY

PS:
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Hallo liebe Akkordengemeinschaft ,

ich komme aus einem recht musikbetontem Elternhaus , von uns sechs Kindern haben alle Klavier gelernt , dann jeweils drei Oboe und drei Klarinette.
Ein Akkordeon gab es eigentlich nicht , manchmal an den Wochenenden vielleicht Schunkelmusik mit Gesang aus der Nachbarschaft, was aber keine Initialzündung war.
Durch diverse Musikschulorchester und Tanzmusikkapellen versandete die Musik bei fast allen, ein Bruder ist jetzt Studienrat für Musik und Organist,
eine Schwester hat eine Oboistenkarriere zugunsten eines Architekturstudiums aufgegeben.

Ich habe noch bis Anfang 20 Klarinette, Saxophon und Klavier gespielt, dann fehlten mir die Mitmusiker und dann auch die Zeit.
Nach meinem Kunst+Fotografiestudium bin ich irgendwann in Berlin gelandet, wo ich jetzt als freier Fotograf arbeite.
Irgendwann kam der Wunsch wieder musikalisch tätig zu werden und das möglichst unabhängig von anderen.
Nach 20 Jahren Pause war das Klavier etwas fad , ich fand den Anschluß an das alte Niveau nicht mehr.
Das Akkordeon schien mir in seinen orchestralen Möglichkeiten eine gute Alternative.
Man konnte sich selbst begleiten und hatte eine Klangfülle , wie ich sie vom Klavier kannte.
Außerdem reizte es mich , etwas neues anzufangen!

Mitte der 90Jahre gab es hier in Berlin einen Boom ,
wo in den Kneipen und Konzertsäälen viel Klezmer- und Zigeunermusik zu hören war.
Ein großartiges Open Air Konzert des Orchesters um den begnadeten Komponisten
Goran Bregovic brachte dann die Erleuchtung !
Mein erstes Instrument muß aus den 40ern gewesen sein ; völlig unbedarft habe ich mir für 100 DM ein hübsches 120 bässiges
Akkordeon mit schönen Intarsien auf dem Flohmarkt erstanden, von einem älteren Osteuropäer , der kein Deutsch sprach
und dessen einiziges Flohmarktangebot dieses Instrument war.
Sehr euphorisch begann ich zuhause darauf zu spielen. Abgesehen davon , daß die Hälte der Töne nicht ansprach,
wurde meine Begeisterung etwas gedämpft , daß zwei ansehliche Karkalaken aus dem Akkordeon purzelten und in meiner Wohnung das Weite suchten !
Das zweite war ein schrilles Hohner Akkordeon , eine Hohner Lucia ,was mich fast wieder von dem Instrument entfernt hat ( mit Hohner werde ich mich wohl nicht mehr anfreunden können).
Ein paar Tage darauf bekam ich aber per Zufall ein fantastisches Instrument : Ich besuchte einen befreundeten Gitarristen, in dessen Bandproberaum ein wuchtiges
Akkordeon , seit 15 Jahren als Deko an der Wand hing. Sein Vater war Fernfahrer und hatte mal irgendwann das Akkordeon an der deutsch-deutschen Grenze
für irgendeine Gefälligkeit bekommen.

Das Akkordeon war eine Weltmeister S5 , fünfchörig mit Cassotto und einem Lebendgewicht von fast 14 kg.
Hiermit habe ich im Selbstuntericht die ersten 2 Jahre gespielt , viel Klassik , Jazz und Filmmusik , die ich mir teilweise
von Klaviernoten umgeschrieben habe.
Zeitweise hatte ich auch Unterricht bei einem Absolventen der Hans Eisler Hochschule , wo damals noch Akkordeonisten ausgebildet wurden.
Dort habe ich auch diverse Studentenvorspiele gehört, konnte aber mit der ernsthaften Klassik nichts anfangen.
Sie scheint mir bis heute ein Versuch, die doch folkloristischen Wurzeln des Akkordeon zu verleugnen ( trotzdem werden Akkordeonisten in Konzerthäusern von den eitlen Violinisten immer noch verachtet )
...anderes Thema .

Ich fand hier in Berlin, in der damals noch vielfältigen Landschaft mit guten Musikaliengeschäften , ein fast ungespieltes Scandalli Polifonico IV Akkordeon,
das , mit dem weichen Ton und den Saxklappen.
Darauf habe ich einige Jahre begeistert gespielt ... dann kamen 2 Kinder und das Akkordeon hat mehr als nötig pausiert.
Die Kleinkinder fingen immer an zu weinen, wenn "moll" gespielt wurde...und mit einer großen Kiste auf dem Schoß ist man in der Kleinfamilie
nicht wirklich hilfreich.
Erst seit einem Jahr spiele ich wieder richtig viel und beschäftige mich sehr viel mit dem Instrument.
Ich habe verschiedene Italiener ausprobiert und auch einige alte Schätzchen wieder zum Leben erweckt,
letztlich habe ich mein Trauminstrument , bei einem berfeundeten Akkordionisten (heißt hier Meisterklasse454 ) gefunden:
Ein 50Jahre Cassotto Instrument , anscheinend eine Sonderanfertigung aus dem Hause Paolo Soprani für einen amerikanischen Kunden.
Meisterklasse454 hat das Akkordeon in Italien sehr kostspielig generalüberholen lassen , ihm war aber dann der Ton etwas zu schmalzig ,
da er selbst mehr Klassik bevorzugt ( spielt jetzt Cantora , Pigini und Morino 5555 )
Ich muß doch feststellen, daß man nur auf einem Instrument, daß 100% zu einem passt , auch den musikalischen Ausdruck findet,
den man sich wünscht und kann jedem anderen Spieler nur raten , so viele Instrumente, wie möglich auszuprobieren.
Jetzt spiele ich so täglich ,wenn möglich eine Stunde !
Zwar recht ambitioniert , doch werde ich wohl leider über ein amateurhaftes Niveau nicht mehr hinauskommen.
Mein Repertoir besteht aus klassischen Stücken , Bach + polyphonen Kompostionen , dann Jazz und italienische Filmusik ( eher 50er Jahre ).
Da ich eigentlich ein Notenmensch bin , bleibt immer die Suche nach guten Arrangements.
Wann immer weltweit Accordion Noten bei ebay angeboten werden , biete ich mit...teilweise kann man nur den Hut ziehen,
wie technisch anspruchsvoll das Material oft ist.
Immer noch viel Notenmaterial ist vom Klavier entliehen ,
viel wird umgeschrieben, wobei die linke hat möglichst viel Einzeltöne spielt. Manche Sachen lassen sich so abspielen , wie z.B. alte Henry Mancini
Filmmusik aus den 50ern , oder Tom Waits songbooks.
Inzwischen entdecke ich auch viel Originalkompositionen , z.B. von Rudolf Würthner oder französischen Komponisten,
die eher aus der Unterhaltungsmusik kommen.

Soweit, so gut

Gruss,
polifonico
 
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:great: Danke für Deine ausführliche Vorstellung ... hast ja eine bewegte, interessante Akkordeongeschichte :)

Aus Bayern ein herzliches
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nach Berlin.

Vielleicht trifft man sich mal ... würde mich freuen.

LG
MEY

PS: ... tippe mit einer Hand, deswegen fallen meine Beiträge etwas kurz aus.
 
Hallo Polifonico,

herzlichen dank für deine ausführliche Vorstellung!

Du hast ja wirklich eine interessante musikalische Vita durchlaufen. Und es war mir ein Genuss, deine "Vorstellung" zu lesen.

Vielleicht ergibt sich ja mal die Chance, sich irgendwann, irgendwo zu treffen - ich denke es würde mich freuen, mich mal einen Abend mit dir zu unterhalten.

Gruß, maxito
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht nur von Violinisten wird das Akkordeon verachtet - das hat aber Gründe, die wir bestenfalls mit einem Schulterzucken abtun. Bei Dir und bestimmt auch Deinen Publikum erhält es aber den Platz der ihm gebührt. Habe Deinen Beitrag mit Interesse gelesen. MfG akkotue
 
Hallo polifonico,

auch von mir ein ganz und gar inoffizielles und privates herzliches Willkommen und Dankeschön für Deine Vorstellung im Forum, in dem Du ja schon einige Zeit unterwegs bist.

Zu Deiner Bemerkung über die Herablassung von Violinisten kann ich nur sagen: die Geige ist auch aus der Volksmusik heraus entwickelt worden und wird, soweit ich das sehen kann, weltweit auch mehrheitlich für Volksmusik eingesetzt und nicht für klassische Musik. Unsere deutsche Wahrnehmung ist in diesem Punkt sicher etwas eingeschränkt wegen der herrlichen klassischen Literatur für Geige.

Zu Deinem Umschreiben von Klaviernoten hätte ich eine Frage: schreibst Du die Klaviernoten für MIII-Spiel um oder schaffst Du Deine Stücke mit dem Standardbass? Ich bin nämlich im Moment dabei, geeignete Orgelnoten (3-manualig) auf Standardbass zurechtzustutzen. MIII kann ich (noch!?) nicht spielen, ich habe auch kein MIII-Instrument.

Viele Grüße

morino47
 
Danke

zunächst für den freundlichen Empfang !

Mit dem Hinweis auf die 1.Geige war das nicht ganz so wörtlich gemeint.
Mir ist nur aufgefallen, daß selbst Profimusiker unterschwellig
immer noch an einem Komplex leiden.

Das Akkordeon ist ein sagenhaftes Instrument,
doch die Möglichkeiten sind nicht grenzenlos .
Und gerade an der technisch machbaren Grenze,
fällt dann vielleicht erst auf, was das Instrument nicht kann.
Bach war ja nie das Problem , da alle Stimmen gleichwertig sind.
Doch in dem Versuch , z.B. ein Streichquartett in einem Instrument zu
vereinen , muß ein Akkordeon zwangsläufig scheitern,
da die polyphonische Umsetzungen und die feinen Nuancen der einzelnen Stimmen,
mit dem einen Balg nicht zu erreichen sind.

Wenn man dagegen z.B. die aktuelle CD von Galliano hört ,
wo er , bei Vivaldi , wie selbstverständlich Platz zwischen seinen Streichern nimmt,
stellt man das natürlich nicht mehr in Frage.
( auch wenn er es etwas zu sehr genießt , kommerziell gut anzukommen )

Für mich ist die Vielfaltigkeit des Akkordeons noch lange nicht ausgereizt.
Es ist einfach ein super Gefühl, diese schwere Kiste auf den Knien zu haben und
sie atmen zu lassen.

Dank+Gruss,
polifonico
 
Hallo lieber Polifonico :)!!
Wie schön ist es Dir hier zu haben! Tolle Beiträge dazu!
Herzlich willkommen am Board, auch wenn etwa nachträglich (when ich darf).

Das Akkordeon ist ein sagenhaftes Instrument,
doch die Möglichkeiten sind nicht grenzenlos .
Und gerade an der technisch machbaren Grenze,
fällt dann vielleicht erst auf, was das Instrument nicht kann.
Bach war ja nie das Problem , da alle Stimmen gleichwertig sind.
Doch in dem Versuch , z.B. ein Streichquartett in einem Instrument zu
vereinen , muß ein Akkordeon zwangsläufig scheitern,
da die polyphonische Umsetzungen und die feinen Nuancen der einzelnen Stimmen,
mit dem einen Balg nicht zu erreichen sind.


Ja, hast Du absolut Recht! Es kann dabei übrigens noch "schlimmer" kommen: z.B. wenn den Basis-Klang Stark und Direkt ist, und wenn dazu alle Chöre gut "optimiert" sind ... ich meine - so gut bis alle Töne und Chöre die absolut gleiche Ansprache-Zeit bekommen haben; dann wird es sehr akademisch klingen. Ich sehe das als ein grosse, entscheidende Gefahr für das immer noch erhoffte etablierung das Akkordeon als ein leitenden Musik-Instrument.

Man versucht alle Chöre unbedingt auf Max. Effizient zu bringen, und vergiesst dabei dass gerade das nicht sein darf, zumal nicht ohne "Korrekturmassnahmen".... Denn, welche Bläserquartett spielt so genau wie unser "super getunte" Akkordeons?? Flüte, Oboe, Klarinette, Fagotte - die haben doch unterschiedliche Reaktion-Zeit.. Und auch unser Akkordeon dürfe es nicht "alles auf ein Mal" bringen!

Also, mit eine "Haargenaue" Ansprache allein, geht man noch entferntner von die erhoffte Polyphonie und schadet das Akkordeon sogar fürchterlich.

Interessanterweise war es für Bach mehrmals bedeutunglos, welche Instrument in der Tat sein Musik spielte. Und gerade sein Musik machen unser Konzert-Akkordeons gigantisch gut (auch wenn nicht jeder Akkordeon ist dafür geeignet). Und wie Du auch hier zurecht schreibst, nicht Bach ist unser Problem.

Ebenfalls Gruss und Dank,

Mkl.454
 
Ein sehr interessanter Aspekt, der immer wieder bewusst wird, wenn man nach Perfektion strebt.
Je perfekter das Ergebnis, desto klarer wird die Wichtigkeit von Imperfektion bzw. die nicht bis ins Letzte zu durchschauenden Ereignisse.

Aber mir geht gerade das Klavier durch den Kopf, das für Polyphonie ziemlich ideal ist. Alle Lagen haben den gleichen homogenen Sound, es gibt keine Anspracheunterschiede, alles ist in Tune ... all die Dinge, die Du aufgezählt hast lieber Meisterklasse454, kommen doch im Klavier ganz gut zusammen? Trotzdem ist es für mich DAS Polyphonieinstrument.

Und wenn man das Akkordeon idealisieren könnte (was z.B. für Schönberg eben nur den "kleinen" Schritt der Differenzierung von Lautstärken der Stimmen bedeutet hätte), dann wäre es dem Klavier vielleicht überlegen, weil es keine abklingenden Töne hat.
Ein Sustainpedal wäre z.B. auch geil.

Polifonico, ich habe bisher keine Arroganz von Geigern erlebt. Eigentlich im Gegenteil, sie sind immer sehr interessiert und erzählen gleich vorneweg anerkennend ihre persönlichen Akkordeonerlebnisse.

in diesem Sinne: Weitermachen!!!
 
Guten Morgen ,

vielleicht lassen wir die Geigen mal weg...
vielleicht meine ich auch nur den vorrauseilenden Reflex,
daß die Geigen was Abfälliges sagen KÖNNTEN.

Bei vielen der brillianten Akkordeonisten,
gern aus den osteuropäischen Kaderschmieden ,
scheint es der Zenith der Akkordeondarbietung zu sein , das Allegro aus Vivaldis Jahreszeiten
in weniger als 150 Sekunden zu schaffen.
Wären da auch mal Dopingkontrollen angebracht ?

Mein damaliger Akkordeonlehrer hat ein Stück geschrieben ,
daß als Prüfungsliteratur für Musikschulabsolventen herhalten durfte.
Eigentlich nicht spielbar , eigentlich nicht hörbar : Stockhausen auf Speed ....

Das Akkordeon muß sich doch nicht beweisen .
Es ist längst da angekommen, wo es hingehört !
Auch Dank Dir , Klangbutter !


Und jetzt zu , der Geigenkoffer.......
 
Und jetzt zu , der Geigenkoffer.......

Genau!

Sonst findet man ja in den vielen Kommentaren die eigentlichen persönlichen Vorstellungen gar nicht mehr!

...bzw. wenn das Thema noch weiter interessiert, gebt einfach kurz Bescheid, dann lagern wir das in ein eigenes Thema aus - dann könnnen wir das weiter und in aller Ruhe debattieren. Ihr im Vorstellugnsfaden gehörts nicht wirklich so ganz hin.

Gruß, maxito
 
... Aber mir geht gerade das Klavier durch den Kopf, das für Polyphonie ziemlich ideal ist. Alle Lagen haben den gleichen homogenen Sound, es gibt keine Anspracheunterschiede, alles ist in Tune ... all die Dinge, die Du aufgezählt hast lieber Meisterklasse454, kommen doch im Klavier ganz gut zusammen? Trotzdem ist es für mich DAS Polyphonieinstrument.

Und wenn man das Akkordeon idealisieren könnte (was z.B. für Schönberg eben nur den "kleinen" Schritt der Differenzierung von Lautstärken der Stimmen bedeutet hätte), dann wäre es dem Klavier vielleicht überlegen, weil es keine abklingenden Töne hat.
Ein Sustainpedal wäre z.B. auch geil.


Hallo klangbutter,

Also, auf die Schnelle, bevor Maxito uns (zurecht!!) auslagern wird: Am Klavier ist jeder Hammer unterschiedlich kontrollierbar. Es gibt sogar Lehrers die Ihre Schüller trainieren, beim Akkordspielen erst die Hohe Töne zu produzieren.

Was die Polyphonie betrifft: Ich persönlich denke, das es beim Klavier sowieso mehr Illusion als Wahrheit gibt.

Gruß,

Mkl.454
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Akkordeonfreunde,

nachdem ich hier schon seit über einem Jahr mitlese, aber noch nie was geschrieben habe (alle Fragen, die ich hätte stellen können, wurden hier in diesem Forum eigentlich schon beantwortet), möchte ich mich hier wenigstens mal kurz vorstellen.
Ich bin Jahrgang 1965 und spiele seit ungefähr einem Jahr Akkordeon (Taste), seit einem halben Jahr auch Bajan.
Angefangen habe ich mit einer ebay-Ruine (Verdi von Hohner&Spott: deswegen auch der "Kampf"name "Giuseppe"), aber eigentlich konnte man auf dem Ding gar nicht spielen. Als nächstes habe ich mir ein kleines Premium-Akkordeon mit 60 Bässen zugelegt, welches für den Anfang auch reichte (Haas-Schule, "Akkordeon goes East", Meriam Kljuco "Eastern European Folk Tunes" u. a.). Dann ein großes Premium-Akkordeon, welches wohl leider wieder ein Fehlkauf war, und schließlich ein Weltmeister Serino de Luxe, bei dem ich dann auch bis jetzt geblieben bin. Alles in allem habe ich also gut 1000 Euro für Akkordeons ausgegeben - ich weiß: dafür hätte ich mir auch gleich was Vernünftiges kaufen können ... Na ja, vor einem halben Jahr habe ich trotzdem noch mal 100 Euro für einen Bajan "Start" mit Konverter ausgegeben und eigentlich nicht allzu viel erwartet: ich dachte, wenigstens zum Probieren (Knopf und Melodiebass) wird's schon reichen. Nun: das Gerät hat einige Mängel, aber der Klang ist super! Der augenfälligste Mangel war übrigens ein herausgebrochener Stimmstock; aber mit ein bisschen Holzleim war das schnell behoben.

Zur Zeit übe ich jeden Tag (außer Sonntag, wegen der Nachbarn!) eine Stunde auf dem Bajan (mit Hilfe der bekannten russischen Schulen: Akimow, Basurmanow, Semenow; außerdem Klavier- und Orgelliteratur für den Melodiebass) und eine Stunde auf dem Weltmeister (so ziemlich alles, was in den Berliner Bibliotheken so zu finden ist).
Ob und wann ich mir ein teureres Instrument zulege und was für eins das dann sein soll, weiß ich noch nicht.
So weit erstmal für heute.

Stephan
 
Hallo,
nachdem ich hin und wieder mitgelesen habe, melde ich mich an. Auf der interaktiven Karte habe ich gesehen, dass das echte Norddeutschland kaum repräsentiert ist. Ich komme aus dem Großraum Hamburg (evtl. in die Karte eintragen) und habe Wurzeln an der dänischen Grenze.
Ich bin in dem Alter (Ü30), in dem das Erlernen eines ganz neuen Instrumentes nicht mehr so leicht fällt, dass man wirklich richtig gut werden könnte, aber es geht voran. Seit eineinhalb Jahren nehme ich Stunden und komme so nach und nach mit dieser Literatur klar: http://www.schlaile.de/Preissler_J__Chez_Rene.440102.html
Nebenbei frickele ich an den Shantysätzen aus http://www.amazon.de/Das-Schifferklavier-Ahoi-Seemannslieder-Akkordeon/dp/B0001VQDBS. Auch da wird es langsam. Einstiegsheft war M. Eisenmanns Schulwerk Band 1A.
Ich spiele ein Cantonelli eco 374 musette und bin mit Spielbarkeit und Klang ganz zufrieden, habe allerdings auch keine großen Vergleichsmöglichkeiten, abgesehen von dem Chinabilligschrottparrotmistdingsmithängendem"b", das mich aber immerhin auf den richtigen Weg gebracht hat. Bessere Instrumente gibt es immer, andererseits habe ich oft gehört, wie großartige Musikanten auch auf miesen Instrumenten Tolles zustandegebracht haben. Meine musikalische Sozialisation war vorher saitenbezogen, da bin ich versierter und kann Tipps geben, während ich von diesem Forum vielleicht als Greenhorn lernend zehren kann.

In diesem Sinne: Viele Grüße!
Balgstopp.
 
Herzlich willkommen Balgstopp. Mit dem Erlernen eines Instrumentes im Ü30-Alter wirst Du so viel Probleme nicht haben. Hier sind etliche im Forum, die noch deutlich älter waren. Jedenfalls kannst Du hier eine Menge netter Menschen finden und viele offene Ohren, wenn Du mal Probleme mit dem Akkordeon klären mußt.
Was ist denn unter saitenbezogen zu verstehen? Da gibt es ja durchaus eine größere Pallette, von den Geigen über die die Gitarren und Lauten bis hin zu den Harfen und Klavieren, um nur einige zu nenen.

Gruß
Reini2
 
Liebe Akkordeonisten,

nun will ich mich endlich auch einmal vorstellen. Ich lese schon sehr lange und regelmäßige mit. Es gehört bei mir zu den täglichen Entspannungsphasen, nachzusehen, ob es etwas Neues rund ums Akkordeon gibt.
Ich bin Ü50 und spiele seit 4 oder 5 Jahren Akkordeon mit wöchentlicher Unterstützung durch einen Akkordeonlehrer. Davor habe ich mich etwa ein Jahr autodidaktisch mit der ersten Haas-Schule an das Instrument herangetastet. Als Kind "musste" ich zwei Jahre lang Klavierunttericht nehmen, worüber ich als Erwachsene dann sehr froh war. Irgendwann habe ich mit viel Freude wieder mit dem Klavierspiel begonnen. Außerdem habe ich viele Jahre in einem Chor gesungen.
Jetzt gehört meine Leidenschaft dem Akkordeon. Seit einigen Jahren bin ich Besitzerin einer Pigini P37 mit Cassotto und bin begeistert von meinem Instrument. Weil ich außerdem durchaus "technikaffin" bin, habe ich inzwischen auch ein Roland FR 7X. Wir beide fremdeln aber noch etwas, weil mir die Zeit fehlt, mich wirklich intensiv mit dem Teil auseinanderzusetzen. Ich nutze es momentan hauptsächlich, weil ich oft tagsüber nicht zum Üben komme und die Möglichkeit, mit Kopfhörern zu spielen, einfach toll ist.
Seit etwa einem Jahr spiele ich in einer Gruppe mit anderen Instrumenten zusammen (versch. Flöten, Gitarren, Percussion), was riesigen Spaß macht. Das hatte ich mir zunächst gar nicht zugetraut, weil ich häufig noch sehr unsicher bin, aber irgendwie funktioniert´s und mein Spiel wird insgesamt freier dadurch.

Soweit erstmal.
 

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