Gibt es das überhaupt? Dass man wirklich nichts mehr dazulernen kann und quasi "fertig" auf seinem Instrument ist?
sicher nicht! Egal wie viel man kann... es gibt immer etwas was man noch verbessern der dazulernen kann!
Wenn man irgendwann mal ein gewisses Niveau erreicht hat, dass man, wie
@morino47 schön gesagt hat die grundlegenden Techniken alle kann, dann gibt es unendlich viel was man lernen kann, wie man mit den Noten umgeht, wie man verschiedene Stile spielt - wie man ein Stück auf verschiedene Weisen interpretieren kann... Auf "höherem Level" ists dann allerdings meist so, dass der Lehrer nicht mehr die Funktion des "Beibrigers" hat, der einem zeigt, wie s geht, sondern eher eine Art Mentor wird, der einem mitunter den Spiegel vorhält und einem manchmal angewöhnte Marotten wieder abgewöhnt. Es ist dann auch eher so, dass man mit seinem Lehrer dann eher den Stil bespricht und Details angeht und ausprobiert, was sich daraus für Möglichkeiten ergeben.
Mitunter kann es auch manchmal sinnvoll sein seinen Lehrer zu wechseln. Als ich z.B.. wieder angefangen habe mit Akkordeon zu spielen, da war ich anfangs auf allen Gebieten gleichermaßen schlecht - da konnte mein "Meister" in die Vollen gehen - egal was ich spielte - es gab undendlich viele Baustellen und Verbesserungspotential auf grundlegender Ebene. Nach ein paar Jahren kam dann das Interesse für Klassik und Melodiebass und da hatt ich in meinem "Meister" den perfekten Lehrer, denn Melodiebass mit Klassik , Barok und neuer Musik war sein absoluter Schwerpunkt.
Irgendwann wollte ich dann doch auch n bissl Jazz kennenlernen. Das war bei meinem "Meister" nun aber der blinde Fleck. Und so suchte ich mir dann einen zweiten Lehrer dazu für Jazz, der sich auf dem Sektor auskannte.
Die Unterrichtseinheiten liefen immer so im zwei / drei Wochenrhythmus.
Kann also durchaus sein, dass sich mit der Verschiebung der Interessen auch ein Wechsel des Lehrers ergibt. Das muss nun nicht grundlegend sein, man kann es auch , wie in meinem Fall parallel machen... man kann auch durch aus mal eine länger Zeit ohne Unterricht spielen und später dann wieder Unterricht nehmen, um sich dann den Feinschliff zu holen, oder um neue Techniken zu lernen und neue Stile sich anzueignen.
Es gibt eine breite Brandbreite und es gibt keine eindeutige Antwort ob man irgendwann mal keinen Lehrer braucht - aber selbst hochrangige Musiker suchen immer wieder den Austausch mit anderen um sich über verschiedene Aspekte der Musik auszutauschen und zu diskutieren.
Es kann diverse Gründe geben, warum man keinen Lehrer hat oder (gerade) keinen Unterricht nimmt, aber wer von sich behauptet, er bräuchte keinen Unterricht mehr, der ist auf dem Holzweg und verbaut sich von vornherein viele Chancen sich zu verbessern!... denn :
Nobody is pörfect!