Akkordeon lernen mit 50 plus

habt ihr euch schon mal überlegt, ob ihr vielleicht von "Orchester" in Richtung "Ensemble" wechseln wollt? Akkordeonensemble find ich z.B. reizvoll .. und das klappt auch mit 4 bis 6 Spielern super!
Wir sind genau genommen schon ein Ensemble. Erste und vierte Stimme und Bass sind bereits nur einfach besetzt. Der Vorteil vom Orchester ist ja, dass auch schwächere Mitglieder in ihrer jeweiligen Stimme mitspielen können. Um als Ensemble gut zu funktionieren braucht man Leute, die ihre Stimme anführen können. Da ist es bei mir zum Beispiel komplett vorbei. Ich kann mit anderen, aber nicht alleine.
 
Ich kann mit anderen, aber nicht alleine.
Ich denke, das ist eine Sache des Selbstvertrauens. Uns (und auch mir) hat es richtig gut getan, dass wir beim Proben (seit Beginn der Pandemie) weit auseinandersitzen und nicht aufeinander kuscheln. Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert mit dem Ensemble. Fangt mit leichteren Stücken und langsam an, der Rest kommt dann bestimmt.
 
Ich plädiere auch fürs Ensemble, wenn es fürs Orchester zahlenmäßig nicht reicht. D.h. ihr solltet noch (mindestens) 5 Spieler sein. Ja, es ist herausforderend, plötzlich alleine die Verantwortung für eine Stimme zu haben (*). Aber ihr könnt ja mit Stücken anfangen, die ihr im Orchester bereits gespielt habt und bei denen sich alle Übriggebliebenen wohlfühlen. Und man wächst mit seinen Herausforderungen.

Alternative wäre, ihr seht euch in der Nachbarschaft um, ob es da nicht ein Akkordeonorchester gibt, dem ihr Übriggebliebenen euch gemeinsam anschließen könnt. Damit hättet ihr die bisherige Gemeinschaft weiter, aber nach wie vor die Sicherheit des Orchesters. Und wenn die Entfernung etwas weiter wird als bisher, könnt ihr euch ja zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen.

Auf jeden Fall wünsche ich euch viel Spaß und frohes Musizieren auch in der Zukunft.

(*) da gibt es natürlich die Frage der Finanzierung des Orchester-/Ensembleleiters. Seid ihr ein Verein? Dann ist es die Frage der Finanzierung der Leitung bei so wenigen Leuten. Oder gehört ihr zu einer Musikschule? Dann ist das deutlich einfacher. Aber vielleicht weiß euer momentaner Dirigent da einen Ausweg. Und gerade fällt mir ein, vielleicht ist euer bisheriger Dirigent bereit, das Ensemble als Mitspieler zu leiten? Normalerweise haben Ensembles ja keinen Dirigenten, sondern werden entweder von allen Spielern gemeinsam geleitet (das Optimale) oder von einem Spieler, oftmals vom Platz des "Konzertmeisters" aus.
 
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Um als Ensemble gut zu funktionieren braucht man Leute, die ihre Stimme anführen können. Da ist es bei mir zum Beispiel komplett vorbei. Ich kann mit anderen, aber nicht alleine

na, ich würd mal sagen, das siehst du im Moment so, weil du das so gewohnt bist... aber meine Erfahrung mit Ensemble ist, dass das auch Vorteile bietet - man gewinnt da auch gleichzeitig Freiheiten, wenn man alleine in der Stimme ist. Beim Orchester muss alles auf den Punkt passen und zwar so, dass es mit den Spielern der gleichen Stimme auch genauso zusammenpasst - wenn man der einzige in der Stimme ist, dann hat man aber auch die Freiheit, wenn Passagen kommen, die man einfach so nicht packt, dass man da ne "Abkürzung" einbaut... und zapp-zerapp funktoniert auf einmal die Stimme, die man bis dato für unspielbar gehalten hatte!:whistle:
 
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(*) da gibt es natürlich die Frage der Finanzierung des Orchester-/Ensembleleiters. Seid ihr ein Verein? Dann ist es die Frage der Finanzierung der Leitung bei so wenigen Leuten. Oder gehört ihr zu einer Musikschule? Dann ist das deutlich einfacher. Aber vielleicht weiß euer momentaner Dirigent da einen Ausweg. Und gerade fällt mir ein, vielleicht ist euer bisheriger Dirigent bereit, das Ensemble als Mitspieler zu leiten? Normalerweise haben Ensembles ja keinen Dirigenten, sondern werden entweder von allen Spielern gemeinsam geleitet (das Optimale) oder von einem Spieler, oftmals vom Platz des "Konzertmeisters" aus.
Wir sind ein Verein. Die Dirigentin bezahlen wir über Sonderbeiträge und Veranstaltungen (die letzte hat 2019 stattgefunden) Wenn wir weitermachen also mit Dirigentin aber eben auch zusätzlicher finanzieller Belastung.
 
Wenn wir weitermachen also mit Dirigentin
dann fragt sie doch, ob sie sich nicht auch als Spielerin mit einbringen möchte. Das hätte 2 Vorteile: das Ensemble hätte eine (wahrscheinlich versierte) Spielerin mehr und sie käme sich nicht so seltsam vor, wie wenn sie dirigierender Weise vor ca. 5 Spielerinnen herumturnte ...
 
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Danke Christine! Ich habe mir für den Wiedereinstieg nach langer Pause Folclore Italiano bestellt.
 
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Italien stand auch zur Auswahl. Dann habe ich mich für Gospel entschieden https://www.verlag-purzelbaum.de/akkordeon-noten/akkordeon-solo-bandausgaben/gospel-music.html

Außerdem hatte ich diesen Sommer sehr viel Spaß mit Lester :D Ganz viele von den englischen Folk-Stücken aus dem Tune Book hat ein Typ namens Lester Bailey auf dem Melodeon in einem Tempo eingespielt, bei dem man richtig gut mitspielen kann. Zum Beispiel As the tide was flowing: Musik.jpg Also sozusagen Pub session at home. Falls jemand die Noten sucht, es gibt auch verschiedene Sammlungen von traditionellen Englischen Stücken im Internet. Zum Beispiel hier: https://tunearch.org/wiki/Just_as_the_Tide_was_Flowing
 
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Bei diesem Stück kein Melodeon, sondern eine Hohner Erica (entschuldige die Erbsenzählerei!).
 
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Das weiß ich - er hat auch Videos, bei denen er das Erica-Innenleben zeigt. Aber bei den Engländern ist alles Melodeon oder Squeezebox. Seit diesem Sommer weiß ich sogar, dass es eine englische Concertina gibt - die sich wohl von der deutschen Concertina unterscheidet :D Welche Concertina hier gespielt wird, weiß ich nicht, die drei sind Schotten. Aber die Musik ist toll.

 
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Welche Concertina hier gespielt wird, weiß ich nicht, die drei sind Schotten.

Ich würde mal behaupten, das ist eine Anglo-Concertina (gespielt von einem Schotten mit iranischem Papa).
Auch als Percussion-Instrument (Streichen über den Balg, Klopfen aufs Gehäuse, Schnaufen per Luftknopf).

Kannst Du aber auch mit Deinem Weltmeister-Akkordeon spielen (oder was immer Du auch hast). Hier kommt es mehr auf die Spielweise und musikalische Auffassung (und die Freude am Zusammenspiel!) an als auf das konkrete Instrument. :)

Interessant auch, dass die Gitarre in Standard-Stimmung (EADGHE) und nicht im in der "Branche" sehr verbreiteten Celtic Tuning DADGAD gestimmt ist.
Sehr schön, wie sich Fiddle und Concertina mischen und ergänzen!

Viele Grüße
Torsten
 
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Erstaunlich aber auch, was mit si äo klitzekleinen Quetschen möglich ist
 
Jon Boden erklärt in diesem kurzen Filmchen etwas über die Concertina:

 
Weil ich letztens mal wieder den Akkordeonrucksack im Büro stehen hatte (wie immer, wenn ich quasi direkt nach Feierabend Unterricht habe), wurde ich von einer Kollegin gefragt, warum ich denn immer noch Unterricht nehmen würde, ob man denn nicht irgendwann mal ausgelernt hat. Das ist eigentlich eine ziemlich gute Frage. Mir geht es tatsächlich so, dass ich denke, niemals ausgelernt zu haben. Gibt es das überhaupt? Dass man wirklich nichts mehr dazulernen kann und quasi "fertig" auf seinem Instrument ist?
 
Hallo @Schtine01 ,

das ist natürlich ein riesiges Thema und das nicht nur beim Akkordeonspielen. Aber jeder und jede, der/ die auch nur ein bisschen nachdenkt, muss zu dem Schluss kommen, dass man niemals ausgelernt hat, egal wie alt und wie klug man geworden ist.

Zum Akkordeon: selbst wenn man lange Jahre geübt hat und die gängigen Spieltechniken zu beherrschen glaubt - aber wer kann das schon von sich sagen - , selbst dann ist ein Lehrer noch sinnvoll; vielleicht nicht jede Woche Unterricht, aber sicher immer mal wieder auf Abruf. Ein Lehrer ist auf einem solchen Level dann eben nicht mehr der Musik-Erzieher sondern eher ein sehr fachkundiger Zuhörer und Gesprächspartner, der einem den Spiegel vorhalten kann und hier und da Alternativen aufzeigen oder Tipps geben kann. Von Hinweisen zu passender Literatur einmal ganz abgesehen. Das setzt natürlich voraus, dass man einen Lehrer mit entsprechendem Niveau auch hat. Ein gescheiterter Pianist z.B., der sich als Tastenakkordeonist ausgibt, ist hierfür sicher nicht die geeignete Person.

Also @Schtine01, geh nur zu Deinem Lehrer hin. Wenn Du selbst den Eindruck hast, mit ihm nicht auf der Stelle zu treten, dann ist das bestimmt nicht vergebens.

Viele Grüße

morino47
 
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Gibt es das überhaupt? Dass man wirklich nichts mehr dazulernen kann und quasi "fertig" auf seinem Instrument ist?
Für mich jedenfalls nicht. Ich bin seit 7 Jahren bei meinem Lehrer, freue mich immer auf den Unterricht und vermisse ihn in den Ferien. Ohne seine Rückmeldung und Anregungen neige ich zur Bequemlichkeit und Mutlosigkeit ; so aber lockt er mich aus meiner Komfortzone und motiviert mich. Und fertig? Ich? Auf dem Akkordeon? In diesem Leben nicht mehr. Ich finde das großartig und bin gespannt, was ich noch so alles zwischen Finger und Tasten nehmen werde. Und wenn im Unterricht doch mal Lustlosigkeit um sich greift, schnappen wir uns unsere alten Lieblingsstücke und hauen gemeinsam in die Tasten. Das möchte ich nicht missen.:m_akk:
 
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Gibt es das überhaupt? Dass man wirklich nichts mehr dazulernen kann und quasi "fertig" auf seinem Instrument ist?
sicher nicht! Egal wie viel man kann... es gibt immer etwas was man noch verbessern der dazulernen kann!

Wenn man irgendwann mal ein gewisses Niveau erreicht hat, dass man, wie @morino47 schön gesagt hat die grundlegenden Techniken alle kann, dann gibt es unendlich viel was man lernen kann, wie man mit den Noten umgeht, wie man verschiedene Stile spielt - wie man ein Stück auf verschiedene Weisen interpretieren kann... Auf "höherem Level" ists dann allerdings meist so, dass der Lehrer nicht mehr die Funktion des "Beibrigers" hat, der einem zeigt, wie s geht, sondern eher eine Art Mentor wird, der einem mitunter den Spiegel vorhält und einem manchmal angewöhnte Marotten wieder abgewöhnt. Es ist dann auch eher so, dass man mit seinem Lehrer dann eher den Stil bespricht und Details angeht und ausprobiert, was sich daraus für Möglichkeiten ergeben.

Mitunter kann es auch manchmal sinnvoll sein seinen Lehrer zu wechseln. Als ich z.B.. wieder angefangen habe mit Akkordeon zu spielen, da war ich anfangs auf allen Gebieten gleichermaßen schlecht - da konnte mein "Meister" in die Vollen gehen - egal was ich spielte - es gab undendlich viele Baustellen und Verbesserungspotential auf grundlegender Ebene. Nach ein paar Jahren kam dann das Interesse für Klassik und Melodiebass und da hatt ich in meinem "Meister" den perfekten Lehrer, denn Melodiebass mit Klassik , Barok und neuer Musik war sein absoluter Schwerpunkt.

Irgendwann wollte ich dann doch auch n bissl Jazz kennenlernen. Das war bei meinem "Meister" nun aber der blinde Fleck. Und so suchte ich mir dann einen zweiten Lehrer dazu für Jazz, der sich auf dem Sektor auskannte.

Die Unterrichtseinheiten liefen immer so im zwei / drei Wochenrhythmus.

Kann also durchaus sein, dass sich mit der Verschiebung der Interessen auch ein Wechsel des Lehrers ergibt. Das muss nun nicht grundlegend sein, man kann es auch , wie in meinem Fall parallel machen... man kann auch durch aus mal eine länger Zeit ohne Unterricht spielen und später dann wieder Unterricht nehmen, um sich dann den Feinschliff zu holen, oder um neue Techniken zu lernen und neue Stile sich anzueignen.

Es gibt eine breite Brandbreite und es gibt keine eindeutige Antwort ob man irgendwann mal keinen Lehrer braucht - aber selbst hochrangige Musiker suchen immer wieder den Austausch mit anderen um sich über verschiedene Aspekte der Musik auszutauschen und zu diskutieren.

Es kann diverse Gründe geben, warum man keinen Lehrer hat oder (gerade) keinen Unterricht nimmt, aber wer von sich behauptet, er bräuchte keinen Unterricht mehr, der ist auf dem Holzweg und verbaut sich von vornherein viele Chancen sich zu verbessern!... denn :

Nobody is pörfect! :redface:
 
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Am Anfang dachte ich: Laß Dir mal die Grundlagen beibringen, so schwer wird es nicht sein. Immerhin gibt es in der älteren Generation gefühlt bei jeder Feier irgendjemand der ein bißchen spielen kann. Wie schlecht viele spielen fiel mir nicht auf.

Heute kann ich mir nicht vorstellen, jemals ohne Unterricht zu sein. Die Arbeit an einem Stück (vor allem, wenn ich dachte: klappt prima), wieviel schöner es noch wird durch Kleinigkeiten ( für die ich oft viel üben muss ), die Teilhabe an der Musikalität meines Lehrer... mich hat es voll gepackt. Ein Tag ohne Akkordeonspiel fühlt sich für mich halb an.

In den Ferien merke ich oft, wie sich mein Üben verschlechtert. Weniger fokussiert. Mal dieses Lied, dann Jenes, ach klappt nicht so gut: lieber ein Anderes... sehr unbefriedigend.

Als Kind hatte ich Klavierunterricht bei einem, wie ich heute weiß, schlechten Lehrer. Meine "Hausaufgabe" wurde immer abgehakt, egal wie schlecht ich gespielt habe . Zack, neues Stück. Irgendwann habe ich gar nicht mehr geübt, es machte ja keinen Unterschied. Die Freude an Musik wurde mir nicht vermittelt.

Es lohnt sich auf die Suche nach einem/einer guten Lehrer*in zu gehen!
 
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Auch ich nehme in einem 14-tägigen Rhythmus (mal auch längere Pausen) Unterricht und habe eine ganze Menge gelernt. Insbesondere mein MIII Spiel mit der entsprechenden Literatur wäre ohne Lehrer nicht besonders gut gelungen. Das Einüben ist mein Part, das Besprechen und ins Detail gehen und zeigen was man auch anders und wie man das anders machen kann ist dann Part meines Mentors. Ich freue mich immer wieder auf unsere Zusammenarbeit.
 
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