Akkordeon abnehmen

  • Ersteller Otzelot
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Wir nehmen am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater die Mke2 und tapen sie an den Bassriemen bzw. in die Mitte des Diskantverdecks. Die Sender werden dann unten am Bassriemen bzw. am rechten Ridmen getapt.

Das dauert für meinen Geschmack eine Ewigkeit und das Equipment wird versaut.

Wenn ich Techniker wäre, würde ich dem Schauspieler die Dinger auf die Handrücken kleben - zumindest rechts. Ebenso den rechten Sender. So hast Du auch den massiven Technik-kladeradatsch physikalisch (optisch) verteilt und die Ausgeglichenheit der Abnahme erhöht. Erfahrungsgemäß sitzt der Toning eh die ganze Zeit an den Reglern oder kann in den Szenen Mutes programmieren um den Actor nicht aufm Kloo zu übertragen...
 
Hi zamas,
... gibt es die Möglichkeit, eine einzelne kleine Mikrofonkapsel im Inneren des Akkordeons etwa in der Mitte des Balgs zu befestigen. In das Gehäuse muss dann eine Buchse gesetzt werden, die mit dem Mikro verbunden ist.
Danke für den Vorschlag, aber ich bin sicher, das kommt nicht in Frage. Zum einen wegen des doch nicht unbeträchtlichen Aufwandes des Einbaus (ich hab keine Ahnung, wem das Instrument gehört, vielleicht Privateigentum des Darstellers wie die Gitarre + MicroCube dem anderen Schauspieler privat gehört), zum anderen, weil das Handling mit Sender am Körper und Einstecken der Klinke den Darsteller, der in erster Linie Schauspieler ist, doch in seinen Aktionen ziemlich behindern würde.

Es geht um die Inszenierung von "Wir alle für immer zusammen", die in erster Linie ein Schauspiel mit vielen Aktionen und Umzügen ist...


Wir nehmen am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater die Mke2 und tapen sie an den Bassriemen bzw. in die Mitte des Diskantverdecks. Die Sender werden dann unten am Bassriemen bzw. am rechten Ridmen getapt.
Das ist interessant, besonders die Anbringung der Sender. Da kann ich mir, wenn es dazu kommt, sicher etwas abgucken :).
Das dauert für meinen Geschmack eine Ewigkeit und das Equipment wird versaut.
Naja, die Zeit sollte bei uns dafür da sein, und das Equipment bleibt sauber, wenn man "richtiges" Gaffa und nicht das preiswerte verwendet, für diesen Zweck bekomme ich sicher ausnahmsweise eine Rolle davon ;).
Außerdem, aber das tangiert eher ein anderes Thema, habe ich sehr gute Erfahrungen bei der Entfernung von Klebebandresten, besonders älteren, die sehr hartnäckig sein können, mit dem Fleckentfernungsmittel Nuth gemacht, leider kann ich keine Bezugsquelle verlinken, ich bekomme das immer von underer Schneiderei, die das Zeug kistenweise direkt vom Werksverkauf hier nebenan holen :great:.
Wenn ich Techniker wäre, würde ich dem Schauspieler die Dinger auf die Handrücken kleben [...]
Warum das nicht so praktisch ist: siehe oben.

Da ich Techniker bin, schwebt mir in Problemfällen immer die Lösung durch antackern vor - da stoße ich jedoch regelmäßig auf taube Ohren.
Wenn ich nicht Techniker, sondern Intendant wäre, würde ich nur Darsteller einstellen, die bereit sind, sich daß Mikroport operativ implantieren zu lassen...
Erfahrungsgemäß sitzt der Toning eh die ganze Zeit an den Reglern ...
So ist es hier, ja. Natürlich kann trotzdem mal was schief gehen, aber das kann es ja immer ;).
 
Eine kurze Rückmeldung von mir, denn ich sitze gerade in der 1. Hauptprobe und morgen ist die GP.
Aber jetzt steht fest, daß eine Mikrofonierung doch nicht nötig ist, also trotzdem danke für Eure freundreichen und hilflichen Vorschläge :).

Man kann ja nicht wissen, vielleicht werde ich Eure Tipps doch noch irgendwann mal bei einer anderen Inszenierung benötigen, also umsonst war das alles ganz bestimmt nicht ;)

Herzlichst,
Peter
 
Geil ... in der HP steht endlich fest, dass nicht mikrophoniert wird ... immer das Gleiche.
Aber es ist ja auch schön wenn es ohne Technik funktioniert.
Wirst Du nun nicht mehr gebraucht, oder warum hast Du während der HP zeit in dieses Forum zu schreiben?:rofl:

Viel Glück für die Premiere!
 
Als HCA hast Du die Berechtigung, hier rein zu schauen ;)

Ja, das Stück ist echt easy, ich schieb die CD mit den Jingles rein, den Regler auf den Wert und gut ist, die Takes werden vom Inspizienten ferngestartet, ich paß nur auf, daß nichts schief geht :)
 
Hallo zusammen,

vor Karneval habe ich mir zwei JST 516W angeschafft, sowie die zugehörige Speisebox geleistet. Befestigung wie bereits von Wil hervorragend dokumentiert, lediglich habe ich das Kabel auf der Bassseite oben und unten unter den Bassriemen festgeklemmt und auf der Rückseite nach unten verlegt.
Ich rate entschieden davon ab die mitgelieferten Klebepads zu verwenden. Die Kleben so hervorragend, das geht gar nicht gut wieder ab. Beim nächsten Mal versuche ich mal irgendwelche Power-Strips.
Vom Klang her kann ich mich nicht beklagen, allerdings habe ich auch keinerlei Vergleichsmöglichkeit. Für meinen Geschmack reichte es aus, es klang tatsächlich nach Akkordeon, nicht zu schrill, halt "richtig". Im Probenraum haben wir die Höhen etwas bedämpft, damit das Klappern der Bassmechanik nicht durchkam, ansonsten mit linearen Einstellungen am Pult. An der Speisebox den Pegel für Diskant ganz aufgerissen, Bass ca. halb, da in voller Bandbesetzung ohnehin nicht so wichtig. Keine Probleme bei der leisen Probe (E-Drums, 2 Gitarristen mit Brüllwürfel, Bass über DI-Box direkt ins Pult, dreimal Gesang) durchzusetzen - da hätte allerdings auch das Akkordeon nackig fast genügt.
Beim Live-Auftritt an Karnevalssonntag wurde es dann etwas haarig. Wir spielten vor richtig vollem Haus, ca. 350 bis 400 Leute. Dementsprechend mussten die 2 Monitorboxen auf der Bühne schon ordentlich aufgerissen werden. Wenn 350 Leute "Viva Colonia" mitgröhlen ist das schon ziemlich laut. Der Soundmann konnte daher leider meiner Bitte, das Akkordeon auf dem Monitor rechts neben mir lauter zu drehen nicht nachkommen - Feedbackprobleme. Er hat mich also auf dem Monitor so laut gemacht wie es ging ohne Pfeifen.
Ich muss dazusagen: in der Band bin ich eigentlich Bassist, ich habe nur für unser Schunkelmedley und Viva Colonia einem der Gitarristen den Bass in die Hand gedrückt und die Quetsche in die Hand genommen. Daher war es nicht so schlimm, aber bei den beiden Songs war ich schon zumindest teilweise im Blindflug. Das war vor allem deshalb unangenehm, weil man beim Singen (ja, singen tu ich auch noch) ins Mikro guckt und dann die Finger ohne optische Kontrolle nach Gehör...ihr wisst schon.
Alles in allem werde ich die JSTs in meiner anderen Band (Irish Folk, da spiele ich mehr Akkordeon, ist aber auch komplett akustisch) bedenkenlos zur Verstärkung einsetzen, da es bei den dort angepeilten Kneipengigs bekannterweise nie so brachial laut wird.
Aber für Rockband auf großer Bühne und ohne In-Ear Monitoring kann ich die Mikros nicht wirklich empfehlen - es sei denn man hat ein ganz stilles Publikum, das keinesfalls die Lieder mitsingt.
Zusammenfassung:
Klanglich fand ich die Kombination (wie oben erwähnt ) durchaus ansprechend, allerdings habe ich halt keinerlei vergleichsmöglichkeit. Preislich ist die Sache angemessen, für 2 Mikros plus Speisebox habe ich 213 Euronen geblecht. Die mitgelieferten Klebepads kleben bombig fest, gehen zwar wieder ab, aber nicht in einem Stück. Auf lauten Bühnen gibt es Feedback-Probleme.

Gruß
Max
 
Hallo Max,

Danke für den ausführlichen Erfahrungsbericht (Bewertung folgt auf dem Fuße :great:). Aufgrund der Richtcharakteristik Superniere (Mikro nimmt auch nach "hinten" auf) musst Du recht vorsichtig auf der Bühne agieren, um nicht in den Einflussbereich der Bühnenmonitore zu geraten. Mit ein wenig Übung funktioniert das prima. Oder Du musst die Monitore entsprechend entzerren (31-Kanal-EQ im Monitorweg) bzw. der Mann am Mischpult muss "auf Zack" sein ;).

Zu Deinem Problem mit den Klebepads: Willst Du die Halterungen nicht fest am Akkordeon lassen, sondern bei jedem Auftritt neu ankleben :eek::confused::gruebel:? Dann wäre die Variante mit den Clips (JTS CX-508W) definitiv die bessere Wahl gewesen...
 
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Danke für den ausführlichen Erfahrungsbericht
Gerne. :)
Aufgrund der Richtcharakteristik Superniere (Mikro nimmt auch nach "hinten" auf) musst Du recht vorsichtig auf der Bühne agieren, um nicht in den Einflussbereich der Bühnenmonitore zu geraten. Mit ein wenig Übung funktioniert das prima. Oder Du musst die Monitore entsprechend entzerren (31-Kanal-EQ im Monitorweg) bzw. der Mann am Mischpult muss "auf Zack" sein ;).
Zur Verfügung stand nur ein Standard-Pult mit einer parametrischen Mitte und ohne Effekt-Rack, die beiden Bühnenmonitore waren über die beiden Aux-Wege und einen Powermischer angesteuert. Der Mann am Pult hat m.E. noch das Beste rausgeholt, was möglich war.
Zu Deinem Problem mit den Klebepads: Willst Du die Halterungen nicht fest am Akkordeon lassen, sondern bei jedem Auftritt neu ankleben :eek::confused::gruebel:? Dann wäre die Variante mit den Clips (JTS CX-508W) definitiv die bessere Wahl gewesen...
Das ist schon okay, ich hatte ein besseres Gefühl mit den festen Halterungen, hätte nicht recht gewusst, wo die Klemmen hin sollen. Positiv ist zu bemerken, dass bei jedem Mikro 2 Klebepäds dabei waren, also habe ich noch einen auf Reserve. Beim nächsten mal weiß ich es besser.

Gruß
Max
 
Hallo,
nachdem ich mich jetzt schon eine Weile als Dilettant in Sachen Akkordeon-Mikrophonierung versuche, möchte ich mal eine Idee beitragen, die ich in dieser Form jedenfalls hier noch nicht gesehen habe:

Gewöhnliches Clip-Mikro an Plastikschiene, mit Klett am Akkordeon befestigt. Vielleicht erklären es die Fotos besser ...
IMG_2788.jpgIMG_2789.jpg
Das hält ganz gut und nachdem ich es mit Gummiklebepads oben und unten auf der Plastikschiene sowie Filz an der angeklippten Stelle gedämpft habe, sind auch die Tastengeräusche kaum noch zu vernehmen.
Klanglich bin ich da kein Feinspitz - in unserer Band müssen wir erst mal ins Richtigspielen investieren bevor es an das Equipment geht ;-) Naja und ästhetisch kann man es sicher auch noch verbessern ...
Aber das Wichtigste: Keine baulichen Veränderungen am Akkordeon notwendig, auch keine Klebespuren etc.

Beste Grüße,
Christian
 
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Hallo Gaga.Signor,

dieses abenteuerliche Konstrukt ist aber alles andere als bühnen-/livetauglich (von der Optik mal ganz abgesehen ;)). Ich habe auch ein System aus Clipmikros als Reserve im Bestand (AKG C409 - Link öffnet Datenblatt im GIF-Format, ca. 500 kb), das sich ohne solche aufwändigen Basteleien am Akkordeon befestigen lässt:

  • Das Bassmikro wird unten am Bassriemen angeklammert und so auf ein Schallloch ausgerichtet, dass es beim Spielen nicht stört.
  • Das Diskantmikro wird am rechten Halteriemen angeklemmt, kurz über der Riemenbefestigung am Instrument. Vorteil: Die Mikrofonkapsel lässt sich so wesentlich flexibler ausrichten als bei Deiner Methode, wo der Schwanenhals fast schon zu kurz ist, um den Kopf gut zu platzieren.

Fotos können auf Wunsch nachgeliefert werden...
 
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@ Wil_Riker: Ok, es ist noch nicht perfekt ...
Natürlich habe ich das Clip-Mikro auch zuerst überall angeklipst, wo es ging. Problem waren allerdings immer die Störgeräusche durch den Gehäusekontakt der Mikroklammer; liegt vielleicht auch daran, dass es ein Billigmikro ist. Meine Konstruktion hat jedenfalls diese Nebengeräusche minimiert, weil das Mikro jetzt weiter weg ist. Ein Fortschritt, aber nun, eben noch keine ernsthafte Lösung.

Ach, es müsste einfach schweben, immer direkt vor dem Instrument ;-)

In einem der Beiträge hier erwähnst du das JTS CX 508W, also auch so ein Clip-Mikrophon. Mich verwirrt das etwas, denn die Hersteller preisen eigentlich immer nur die anklebbaren Mikros als spezielle Akkordeonmikros an. Unterscheiden die sich denn nun klanglich auch, oder nur befestigungsmäßig? Ich glaube, das gilt auch für die entsprechenden AKG-Mikros.
Und wenn ich nun weiter denke ... wie unterscheidet sich dann mein Thomann-Billig-Clipmikro (https://www.thomann.de/at/the_tbone_cc75.htm) von den besseren Anklipsmikros? Nur klanglich oder auch was die Nebengeräusche betrifft (Tastenklappern etc.)?

Und dann bitte ich noch um die Fotos von deiner Ankliplösung - vielleicht hilft mir das ja weiter ...

Danke!
Christian
 
Hallo Christian.

Mich verwirrt das etwas, denn die Hersteller preisen eigentlich immer nur die anklebbaren Mikros als spezielle Akkordeonmikros an. Unterscheiden die sich denn nun klanglich auch, oder nur befestigungsmäßig? Ich glaube, das gilt auch für die entsprechenden AKG-Mikros.

Nun ja, durch die Klammern sind die Clipmikros prädestiniert zum Einsatz als Bläsermikros. Zumindest bei der CX-Serie von JTS stecken in den verschiedenen Modellen definitiv die selben Kapseln - siehe: https://www.musiker-board.de/mikrof...e-kleinbauende-clip-kondensatormikrofone.html
Bei AKG ist es meines Wissens genauso (416 und 419 bzw. 516 und 519 unterscheiden sich nur in der Befestigungsart) - ohne Gewähr.

Und wenn ich nun weiter denke ... wie unterscheidet sich dann mein Thomann-Billig-Clipmikro (https://www.thomann.de/at/the_tbone_cc75.htm) von den besseren Anklipsmikros? Nur klanglich oder auch was die Nebengeräusche betrifft (Tastenklappern etc.)?

"Nur" ist gut. Ohne das T...-Mikro selbst zu kennen, fallen doch anhand der technischen Daten einige KO-Kriterien auf, z. B. der sehr eingeschränkte Frequenzgang. Speziell die "obere Grenze" von nur 10 kHz macht das Teil als Akkordeonmikro eigentlich unbrauchbar - keine Brillanz im Klang. Was die Verarbeitung (und die Haltbarkeit) sowie Körperschalldämpfung, Einhaltung der Richtcharakteristik etc. betrifft, kann man nur mutmaßen. Ich habe schon einige der AKG Micromics in meiner Werkstatt gehabt und so manch "misshandeltes" Exemplar wieder zum Leben erweckt: Der höhere Preis kommt nicht von ungefähr. Allein eine Ersatzkapsel für z. B. die C409er, die unten im Bild zu sehen sind, kostet fast das doppelte wie ein komplettes T...-Mikro - meiner Meinung nach durchaus zu Recht!

Und dann bitte ich noch um die Fotos von deiner Ankliplösung - vielleicht hilft mir das ja weiter ...

Voilà:

attachment.php


Alternativ kann man das Diskantmikro auch am geöffneten und festgeknöpften oberen Balgverschluss anklammern. Wie gesagt, sowohl bei eigenen Einsätzen als auch wenn ich die Clipmikros mal anderweitig in Verwendung habe (z. B. bei Gastspielern oder beim Beschallen anderer Musikgruppen) hat sich das so über die Jahre bewährt.
 

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    Concerto I mit 2x C409.JPG
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Besten Dank, ich sehe schon, es lohnt sich hier ein wenig mehr zu investieren ...
Und auf die Befestigung am Trageriemen bin ich tatsächlich noch nicht gekommen - das dämpft den "Körperschall" ja zusätzlich.
lg,
Christian
 
Darf ich nochmal einen verwegenen Gedanken zum Mikrofonieren von Akkordeons hier anbringen, den ich in den weiten des Internets gelesen habe:

Einbau eines Mikrofons (z.B. zerlegtes Gesangsmikro) in den Balg, aufgehängt an Gummiseilen, mit Ausgang über Flachkabel an der Balgbefestigung vorbei.

Klingt so ungewohnt wie interessant. Hat schon jemand davon gehört oder gar Erfahrung?
Ich kann mich an den Gedanken mit den Schwanenhalsmikros einfach nicht recht gewöhnen, mit meinem einen Billigteil hab ich schon genug Kabelsalat auf den ich dann gelegentlich draufsteige und das Ding runterreiße. Ich habe den Verdacht, dass ich einfach zu undiszipliniert bin für jedes komplexere System ;)

lg,
Christian
 
Hallo Christian,

Einbau eines Mikrofons (z.B. zerlegtes Gesangsmikro) in den Balg, aufgehängt an Gummiseilen, mit Ausgang über Flachkabel an der Balgbefestigung vorbei.

die gängigen Einbau-Lösungen funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip, zumindest die Kabelführung.. Allerdings ist die Gummiband-Balg-Konstruktion meiner Meinung nach schon von vornherein zum Scheitern verurteilt. Zum einen wirst Du damit keine ausgewogene Abnahme von Bass und Diskant hinbekommen, zum anderen sind die Luftgeräusche im Balg ein nicht zu unterschätzender Störfaktor - die Kapsel müsste relativ dick eingepackt werden (Schaumstoff). Des weiteren sind Probleme bei der Befestigung der Kapsel schon vorprogrammiert: Hin- und Herschwingen beim Spielen, Anstoßen beim Transport etc.
Ich würde daran keinen weiteren Gedanken verschwenden.

Ich kann mich an den Gedanken mit den Schwanenhalsmikros einfach nicht recht gewöhnen, mit meinem einen Billigteil hab ich schon genug Kabelsalat auf den ich dann gelegentlich draufsteige und das Ding runterreiße. Ich habe den Verdacht, dass ich einfach zu undiszipliniert bin für jedes komplexere System ;)

Ich tippe eher, dass Du mit einer vernünftigen Lösung (speziell mit einer brauchbaren Halterung) weniger Probleme hättest ;). Das A und O bei Verwendung von Schwanenhalsmikros ist die Kabelführung/-befestigung. Ein paar Anregungen kannst Du Dir dort holen: https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum-sonst/208681-akg-416-c-kabel-verlegen.html
Ein Patentrezept gibt's allerdings nicht - da ist Ausprobieren angesagt (und die entsprechende Bewegungsdisziplin/-routine). Hubert von Goisern führt beispielsweise das Kabel über die Tragriemen nach hinten (fixiert mit Gaffa). Fein raus ist man natürlich mit einem entsprechenden Funksender - ich möchte das Teil nicht mehr missen, auch wenn ich im Sitzen spiele.

Wenn Du partout an Deiner Selbstbau-Lösung festhalten möchtest, könntest Du zumindest das Herunterreißen des Kabels verhindern, indem Du z. B. eine Kabel-Zugentlastung verwendest. Die Halteplatte der AKG C 416 Schwanenhalsmikros ist für wenig Geld einzeln erhältlich:


Das Kabel wird dabei um die "Zinken" der Halterung herumgeführt.
 
Wils Einwände zum in den Balg gehangenen Mikro kann ich nur bestätigen, denn ich habe es ausprobiert.

Dazu hatte ich mir im Vorfeld sogar eine Buchse ins Akkordeon gebaut, ohne fest installierte Buchse bekommst Du den Balg nicht dicht.
Mit der Gummi-Aufhängung kommt man vielleicht nach einigen Experimenten irgendwie noch zurecht, aber dazu kam es bei mir nicht mehr.

Ich war sofort vom Klang erschrocken. Wind war weniger das Problem. Es klang absolut nah, sägend und unausgeglichen, so wie wenn Du in der Werkstatt einen Stimmstock auf der offenen Bank hast und Dein Ohr 5 cm an die Zunge hältst. Das fetzt Dir das Trommelfell weg. Ich hatte gehofft, dass in einem geschlossenen Raum (Balg) die unterschiedlichen Abstände der Zungen zur Mikrophonkapsel weniger ins Gewicht fallen als außerhalb an den Klappen. Aber sie sind trotzdem nicht unerheblich! Wenn Du das Mikro also in die Mitte hängst, hast Du die Stimmen am lautesten, die in der Mitte verbaut sind.

Das Schlimmste ist aber der Nachklang, was im anderen Thread (Vom Schnurren und Schnarren) beschrieben wurde. Es ist ja von außen schon zu hören und wird von vielen Sensibelchen als störend empfunden, obwohl es von den geschlossenen Klappen eigentlich schon sehr bedämpft wird. Im Innenraum hörst Du das aber 10 mal so laut - wie im Bienenstock.

Das ist zwar für experimentelle Musik (Stichwort präpariertes Akkordeon) sehr interessant, aber eine natürliche Abnahme bekommst Du damit nicht hin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verwende schon seit längerer Zeit ein im Balg fest installiertes Mikrofon. Es ist verschraubt und nicht frei aufgehängt. Der Ausgang erfolgt über eine Buchse an der Instrumentenunterseite am Diskantteil. Die Lautstärke der Töne ist je nach Entfernung zum Mikro in der Tat unterschiedlich, was in erster Linie für den Bass bei weit geöffnetem Balg gilt. Aber für den Spielbetrieb in einer Geräuschkulisse, wie man sie auf Veranstaltungen oft hat, oder wie sie im Zusammenspiel mit anderen Musikern entsteht, halte ich das für unerheblich, denn diese Details fallen den Zuhörern nach meiner Überzeugung nicht auf. Das Nachklangverhalten, das Uwe beschreibt, stelle ich nicht fest. Ansonsten lässt sich über einen Mischer noch eine Menge zurechtregeln. Für Konzertsituationen mit sehr aufmerksamem Publikum oder Aufnahmen ist dieses System aber gewiss weniger geeignet - dafür würde ich inzwischen lieber nur noch freistehende Mikrofone verwenden.

Von dem Clipmikrosystem mit Schwanenhälsen, wie ich es in früheren Posts beschrieben habe, habe ich mich inzwischen faktisch wieder verabschiedet, weil die Halterungen nicht zuverlässig fest sitzen und ich des Kabelkrams überdrüssig bin (4 Geräte: zwei Mikros, ein Speiseadapter, ein Sender, etliche Kabel und fette Stecker ...). Außerdem kann man das derart bestückte Instrument kaum noch abstellen - und es sieht einfach nicht mehr so gut aus ...
 
Besten Dank für die Antworten, ich sehe schon die üblichen Fürs und Widers ... naja, ich werde noch eine Weile brüten und dann muss es einfach eine der Lösungen werden.

@zamas: Was ist das für ein Mikrophon in deinem Balg? War das ein Selbsteinbau?

Gruß,
Christian
 
Hallo Christian,

ich habe eines meiner AKG-Mikros "geopfert" (guckst Du hier: http://www.kirstein.de/Live-Studio/.../AKG-C-516-ML-Akkordeon-Miniaturmikrofon.html). Mein Akkobauer und ich haben es aus dem Schwanenhals gepopelt und er hat es dann eingesetzt. Ich weiß gar nicht so genau, wo er es befestigt hat, denn ich war bisher zu faul und auch nicht neugierig genug, mal reinzuschauen. Werde ich mal bei Gelegenheit nachholen. Diese Art des Mikrofonierung habe ich sonst noch bei keinem anderen Akkordeonisten gesehen - außer in meiner Gegend, denn mein Händler hat hier schon eine ganze Reihe von Instrumenten derart bestückt. Ein anderes meiner Instrumente habe ich auf diese Weise mit einem Billigmikrofon bestückt, das ich noch gegen ein weiteres AKG austauschen werde, weil letzteres doch besser ist. Wie gesagt: NIchts für Aufnahmen, aber für den normalen "Muckenbetrieb" bin ich damit sehr zufrieden. Natürlich gibt es bessere Systeme, die in den anderen Posts auch benannt wurden, aber sie sind eben auch deutlich teurer. Da die allermeisten Zuschauer/Zuhörer den Unterschied ohnehin nicht heraushören, habe ich meine eigenen Ansprüche an die Klangqualität etwas zurückgenommen. Und nun passt es.
 

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