Aging a Les Paul (Gitarre patinieren)

Ah, das also.
Schön gemacht. :great:

Ich werde demnächst ja die Einfärbungen auf der Decke, incl. den Rottönen unter dem PG, unter den PU-Rahmen und unter der Toggelscheibe und noch einen Schatten vom Hanging Tag mit der Airbrush machen und dann mit klarem Nitro versiegeln. Ich mach dann Fotos.

Morgen werde ich mal meine Tulips mit Nitroverdünnung färben, welcher Holzbeize in Pulverform beigegeben wurde.
Damit kann man die auch anschrumpeln.
Kann aber keine Fotos vom Werdegang machen, die Kamera hat die Frau mit im Urlaub.
 
Ich habe hier schon einiges durchgelesen, aber eben noch nicht alles, daher schonmal sorry falls die Frage beantwortet wurde …

Ich habe eine Luxor Les Paul Custom von 1976. Das ist meine erste Gitarre und ich hänge natürlich sehr an ihr :).

Ich würde aber gerne den roten Burst sowie das Binding ein wenig vergilben lassen. Ist das bei Poly überhaupt machbar? Und wie mache ich das am besten? Ausser sie ständig in die Sonne zu legen :). Irgendwelche Turbo-UV-Strahler besitze ich auch nicht.

Das Problem ist nämlich, dass sich das fast weiße Binding irgendwie falsch anfühlt. Die Gitarre ist immerhin 37 Jahre alt. Sieht aber (bis auf den Halsbruch und kleine Kratzer) fast wie neu aus. Ich denke, es würde ihr ein wenig mehr Charakter geben wenn es bisschen älter aussehen würde.

Hier mal ein Bild (das habe ich aber bestimmt schon irgendwo gezeigt):

3.jpg


P.S. Potiknöpfe und PUs werden von mir noch getauscht.

P.P.S. Die Decke sieht auf dem Bild zwar unspektakulär aus, ist aber in Wirklichkeit sehr lebendig. Je nach Blickwinkel wechselt die Maserung und man sieht Streifen in beide Richtungen.
 
An der Sonne sollte es schon gehen. Jetzt dann am Wochenende ist ein guter Zeitpunkt. Auf die andere Seite, bist du dir sicher? Eine so schöne Les Paul. Es ist eine Vintage Gitarre, ein schöner Zeitzeuge, den ich gerne mal ganz sehen würde.
 
Der Poly wird kaum vergilben.
Das Gelb in der Mitte wird durch Aufbrechen der Holzzellmembranen und durch Bildung von Abbauprodukten brauner werden (ähnlich einem Apfel, hier geschieht es durch Oxydation).
Bei dem Rot von '76 sind mit Sicherheit auch schon anorganische Pigmente verwendet worden, aber die waren noch nicht sehr gut. UV-Schutz war noch nicht so gut wie heute. Da besteht die Chance des Ausbleichens vom Rot.

So viel Leistung wie von der Sonne kriegst Du kaum mit Kunstlicht hin. Leider liefert die Sonne auch Infrarot und damit Wärme.
Bis 60°C kann die Gitte gut ab. Solltest Du im Hochsommer lieber mit Infrarotthermometer kontrollieren.

Habe meine EPi von Anfang 2012 letztes Jahr bei jeder Gelegenheit in die Sonne gestellt. Das reichte gerade mal, bei abgenommenem Pickguard einen Unterschied zu erkennen.
War aber auch nicht sooo viel Sonne da.
Bei meiner Gibson Tradi vom September an, ging das wesentlich besser.
 
ich will sie nicht zu stark verändern. Es ist nur so, dass das extrem weiße Binding um den Korpus ein wenig seltsam aussieht. Komischerweise ist das Binding um die Kopfplatte dunkler, dann kommt das am Griffbrett und am hellsten ist das am Body :nix:

Hier mal ein altes Bild von meinen LPs beim chillen auf der Couch:
LesPaul-Couching.jpg
 
Du könntest versuchen, den Lack auf dem Binding mit Schuhcreme zu färben. Bei PU-Lack habe ich das aber noch nie probiert.
 
Aging von Poti Knobs:

Auf dem Bild sieht man einen heutigen Knob. Gerade Decke und scharfe Kannten.
IMG_2934.jpg

Die alten hatten eine leicht gewölbte Decke. Die Kanten wurden mit der Zeit durch abrieb mit den Fingern rund.
Dahinter montiert zu sehen:
IMG_2936.jpg

Und noch ein paar Schrammen vom Zeigerblech. Mittlerweile hat das Gold etwas Kupferoxyd angesetzt.;)
IMG_2938.jpg


Eine alte Potiachse diente mir zur Aufnahme in die Drehbank. Eine Bohrmaschiene vorsichtig im Schraubstock eingespannt, tuts auch.
Mit einer kleinen 200er Feile zuerst die Wölbung gefeilt, dann die Ecken verrundet. Mit 600er Schmirgel geglättet und zum Schluß mit der Polierwatte "Nevr Dull" aus dem KFZ-Bereich auf Hochlanz poliert. Bei 800 1/min geht das in Sekunden. Bei langsamer Umdrehung mit einer Nadel noch die Kratzer innen gemacht, grüne Oxydschicht (wasserlösliche türkise Acrylfarbe) mit dem Finger von innen getupft, fertig.

Die leicht gewölbte Decke macht einen ganz leichten Lupeneffekt, man sieht die Innenformen etwas größer.
 
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Aber Burki, das sind ja die falschen Potis, um mit dem Aging anzufangen. Wenn, dann solltest Du schon historisch korrekte mit embossed (also eingepraegten) Nummern fuer so ein Projekt nehmen.

Diese hier zum Beispiel haben sogar eine "authentischere" Form ...

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Aber Burki, das sind ja die falschen Potis, um mit dem Aging anzufangen. Wenn, dann solltest Du schon historisch korrekte mit embossed (also eingepraegten) Nummern fuer so ein Projekt nehmen.

Diese hier zum Beispiel haben sogar eine "authentischere" Form ...

Anhang anzeigen 274091

Gut aufgepaßt Chev.:great:

Die waren nicht für mich sondern für einen Kunden. Der wollte sich keine Neuen kaufen.
Ich habs ihm gesagt, mir wars einerlei. Sind schon abgeholt, er war zufrieden.

Ich habe die Reflector Knobs drauf. Die richtigen ebossed habe ich auch hier liegen. Ich kann mich nur nicht entscheiden.........:(
Ist ja nur 1/4 Stunde Arbeit. Vielleicht mach ich die morgen schon mal fertig.
 
Bin gerade dabei, meinen alten 57er PAF nach einem Bruch des Anschlußkabels an der Blechbohrung wieder aufzubauen. Habe auch schöne Bilder (alle Teile auseinander ) gemacht. Werde ich morgen mal einstellen.
Weiß nicht, ob das hier der richtige Thread ist. Aber kann sicherlicht nicht verkehrt hier sein?
 
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Gute Idee Burki, so sehen wir deine PAF`s und wie unsere aussehen sollten.:)
 
also wegen den Potiknöpfen … das finde ich ein wenig übertrieben und unrealistisch. Die Dinger bekommen doch höchstens Risse, aber sie werden sich nie "rundschleifen".

(nur so als Anmerkung, ob es gefällt oder nicht, stelle ich überhaupt nicht in Frage ;) :))
 
Hier mal ein schoenes Vergleichsbild ...

 
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ja, aber die sind nicht rund, also die Decke.
Oder was möchtest Du mir mit dem Bild sagen? :)

Oder täuscht das Bild2 von Burkisan so sehr? Da sieht der Knopf oben total rund aus :nix:
 
ja, aber die sind nicht rund, also die Decke.
Oder was möchtest Du mir mit dem Bild sagen? :)

Oder täuscht das Bild2 von Burkisan so sehr? Da sieht der Knopf oben total rund aus :nix:
Finde ich auch komisch.

Ich habe übrigens mit den Kappen von Crazyparts auch Knobs von denen verbaut (die normalen, nicht die teuren). Die Schrift ist weniger weiß als bei Gibson.

1365673021_IMG_3901a.jpg
 
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Die originalen Knoeppe, die ich bisher an Gibson Gitarren aus den Spaet-50ern gesehen habe, waren alle etwas abgerundet ... aber eher abgegriffen als wirklich -gerundet. Wenn man die direkt nebeneinander legt, faellt das sofort auf. Viel mehr faellt allerdings die allgemeine Form auf. Die Originale gehen erst deutlich weiter gegen deren Ende auseinander, der "Hut" ist also mehr ein Zylinder als bei den Historic Teilen. Der wichtigste Unterschied ist allerdings, dass die Mittelachse (?) nur bis zur Haelfte der Kappe geht. Die modernen Historics gehen deutlich hoeher. Die Vintage Clone Teile sind extrem nah dran, kosten aber auch abartig viel Geld! Ich habe auf meiner Naomi die ge-aged-ten Knoepfe von Crazyparts drauf ... finde, dass die sich auch gut machen, fuer einen Bruchteil des Preises fuer VC oder THD Teile. Die sind auch von unten gruenlich angemalt, sieht man aber nicht :rolleyes:

 
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Man muß sich nur mal vor Augen halten, wie oft der lack rund um die Knobs weg ist. Von den Fingern. Nicht viel besser geht es den Knobs. Und die sehen meist nicht egal aus, sondern sind je nach Gebrauch verschlissen. Meist sind die Volumen Knobs mehr abgegriffen.
Ich habe schon öfter welche aus den 60er Jahren gesehen, die waren unrung abgenutzt.
Und genau wie die Toggle Knobs verfärben die sich u.U. auch. Mal sehen, wie ich das simulieren kann.
Ich muß mal in der Kiste mit meiner auseinandergerissenen 57er nachsehen, ob da nicht sogar noch die alten originalen Knobs drauf waren.
 
Ich hatte mir für die 58er mal welche von "Montreux" aus der deren "Time Machine Collection" besorgt.
Die sind etwas dunkler als die neu aussehenden Gibson Historic Knobs und sie heben sich noch etwas besser vom Untergrund (Burst) ab.
Außerdem waren es die einzigen, die auch äußerlich auf der Skalierung geaged sind und sich noch in einem annehmbaren Rahmen bewegen. Ich finde optisch passen die auf "alten" und "abgerockten" Gitarren ziemlich gut :D;)
Ich weiß nich ob es die auch "neu"-Optik gibt, aber wer aged Knobs braucht, dem kann ich die nur ans Herz legen...
IMG_4922.jpg


IMG_0181_zpsf261380c.jpg
 
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Ok, PAF - Die Wiederbelebung


Hier habe ich das alte Anschlußkabel um 8cm gekürzt (ist immer noch lang genug für die Halsposition) und an die alte Lötstelle verlötet.
Dabei habe ich immer Bedenken, daß das Zinn bei der benötigten Tem. mal durch bis auf die Seele geht. Also nach jedem Lötvorgang messen.
IMG_2940.jpg

Danach kommt das lange Magnet drauf (natürlich mit der verrosteten Seite nach oben, soll man ja ruhig sehen), mit der Weicheisenkontaktschiene.
IMG_2941.jpg

Der Abstandshalter aus Holz. War ziemlich voller Wachs. Die Kanten sehen aus, als hätte man das mit der Fuchsschwanz gesägt.:D
IMG_2942.jpg

Dann die erste Spule mit den beiden Messingschrauben festgezogen. So halten das Magnet und die Holzunterlage erst mal.
IMG_2943.jpg

Dann die Spule der Polschrauben. Mit den beiden Messingschrauben von unten lose angeheftet. Erst wenn die Polschrauben durch das Grundblech sind, werden die richtig angezogen!
IMG_2945.jpgBis hierher kann man noch ziemlich sorglos mit den Teilen umgehen. Aber ab jetzt gilt: Nicht an den beiden Anschlußlitzen ziehen, die von unten aus den Spulen kommen. Auf dem Bild sind das die beiden unteren Enden.
Die kommen von innen durch die kleinen quadratischen Löcher mit dem Kreis nach außen.
Alles kann man wieder reparieren, auch eine abgerissene Litze von der Außenseite. Innen kommt man aber nie mehr an die Spule ran. Reiß da was ab, ist vorbei mit der Humbuckerei!

Das Ende, welches auf der Polstiftseite unten raus kommt (hier links), wird mit der Anschlußseele verbunden, das entsprechende Ender der Polschraubenseite (hier rechts) wird mit dem Masselötpunkt unten links am Blech verbunden. Die beiden seitlich aus den Spulen kommenden Enden werden verlötet. So ist das Gibsontypisch und beide Spulen sind revers verbunden.
Zum Schluß kommt noch eine Lage Isolierband (habe leider nur Gewebeband anstatt dem Prägepapierband) darum, die gegenüberliegende Seite bleibt aber offen.
IMG_2946.jpgIMG_2947.jpg

Nachgemessen: alles ok.
Woher weiß man, wierum das Magnet bei Gibson muß? Einfach ein Meßgerät an das Anschlußkabel klemmen und einen Schraubendreher auf die Spulen legen. Hebt man nun den Schraubendreher ruckartig ab, muß ein kurzes positives Signal kommen. Ist das Signal negativ, Magnet drehen.
IMG_2948.jpg

Die Polschrauben mal von Hand rein:
IMG_2949.jpg

Dann komplett eingeschraubt. Jetzt kann man auch die beiden Messingschrauben von unten anziehen, die Spule ist ja jetzt ausgerichtet.
Zum Schluß dann noch mal von unten. Das PAF - Schildchen ist leider schon vor längerer Zeit durch das Hantieren abgegangen.
Es gab allerdings auch PAFs ohne Schildchen.

Die Kappe ist leider völlig verdötscht (war auf meiner 57er Paula, haben Kinder mit gespielt) und es muß mal eine neue her.

Soweit dann erst mal und danke fürs Zuhören.;)
 
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Die Knobs von Montreax sind korrekt, liegen aber auch bei ca. 115$.

Die normalen Knobs von Crazy sind Müll. Sorry, aber die sind ihre 5€ nicht wert. Zuerst stimmt die äußere Form nicht, die innere Aufnahme ist zu hoch, dann sind die nicht zentrieret, d.h. sie eiern auf der Welle, das Schlimmste aber ist, daß die inneren aufnahmen unten bis zur Höhe des Außenrandes gehen. Damit stehen sie 3mm höher als sein muß über der Decke. Die Mutter der Potis sollte unter der Glocke verschwinden und nicht unten drunter stehen. Und dann ist innen die Goldschicht nicht deckend lackiert, die Farbe der Gitarre und die Muttern der Potis kann man von oben erkennen. Das geht garnicht.

Weil ich keinen Bock habe, über hundert Euro für die Knöppe auszugeben, habe ich mir heute einen Satz geschnappt und die äußere Form auf der Drehbank korrigiert. Mit Feile, Schmirgel und Polierwatte geht das recht zufriedenstellend. Getönt habe ich sie in heißem schwarzen Tee.

IMG_2954.jpg
 
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