Ab wann ist Equipment Suche Selbstbetrug ?

  • Ersteller Gast252951
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Diskrepanz zwischen Equipment und Spiel
.. seitdem mehr Geld mit dem Verkauf von Instrumenten verdient als mit deren professionellem Einsatz eingenommen wird, ist das eben so. Ich glaube, die Schwelle lag irgendwo in den 70ern ...
 
Ich habe jetzt nicht alle Beiträge durchgelesen, möchte aber trotzdem gerne meine zwei Cents beisteuern:

Ich bin der Meinung, alles was man wirklich braucht ist eine gute Gitarre und einen guten Amp, die beide miteinander und einem als Spieler harmonieren.
Die Soundsuche endet bei den meisten Spielern sowieso nie - folglich wird immer neues Equipment angeschaft was einerseits zwar Spass machen kann, einen in der Regel aber langfristig gesehen nicht unbedingt weiterbringt.
Der Großteil des Sounds kommt ja bekanntlich aus den Fingern, und nicht dem Equipment - würde man also folglich die ganze Zeit, die man auf Equipmentsuche verbringt ins Spielen investieren, würde das der Umsetzung der Klänge, die einem so durch den Kopf schwirren, vermutlich wesentlich schneller näher bringen als die 100ste Gitarre, den 60sten Amp oder das 250ste Pedal anzuschaffen ;)
 
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Meine Finger machen keinen Hall.
 
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Der Großteil des Sounds kommt ja bekanntlich aus den Fingern, und nicht dem Equipment
Sag das nicht zu laut. Sonst fühlt sich der ein- oder andere noch befleissigt in chirurgische Eingriffe zu investieren...:D
 
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aber ist Hall nicht ehh nur dafür da, die Spielfehler zu verschleiern
Dann müssten man noch mehr Geräte nennen :) Versuch mal heavy-zeugs clean zu spielen, wenn das gut klingt kannste gut spielen.
 
Dann müssten man noch mehr Geräte nennen :) Versuch mal heavy-zeugs clean zu spielen, wenn das gut klingt kannste gut spielen.
"Eine verzerrte Gitarre ist ein Raubtier das man erstmal zähmen muß." - schrieb vor Jahren hier mal ein User. Verdammt wahrer Spruch, finde ich...
Verzerrer rein und paßt dann schon? Mit genügend Promille, vielleicht.:D
 
Macht man sich nicht oft selbst etwas vor, wenn man die klanglichen Defizite ab einem gewissen Punkt mehr dem Equipment zuweist als sich selbst ?

Ist GAS dann eigentlich mehr ein "Davonlaufen vor dem Hinsetzen und mehr Üben" ?

auch Selbsttäuschung zur Verdrängung der Erfolgslosigkeit. Kaum Besucher beim Auftritt aber immerhin Besitzer eines Rumble Überschall Spezial.
 
auch Selbsttäuschung zur Verdrängung der Erfolgslosigkeit. Kaum Besucher beim Auftritt aber immerhin Besitzer eines Rumble Überschall Spezial.

mmh. Das sehe ich jetzt nicht als Kriterium. Kommerzieller Erfolg hat ja nichts mit den Fähigkeiten am Instrument zu tun. Es gibt Leute, die machen das nur für sich und spielen schweinegut
 
Es gibt Leute, die machen das nur für sich und spielen schweinegut
und umgekehrt :) Soll doch jeder machen wie er will. Wenn das nötige Kleingeld vorhanden ist, um seinem Hobby zu pfröhnen, warum nicht ! Ich glaub ich hätte dann auch ein eigenes "Studio" mit allem was ich gerne hätte, ob ichs brauche wäre mir im Fall von "Geld is genug da und muss weg" auch egal.
 
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Dann müssten man noch mehr Geräte nennen :) Versuch mal heavy-zeugs clean zu spielen, wenn das gut klingt kannste gut spielen.

Nach dem Proberaum , dann zuhause trocken schön weiterüben :):great:

Was die equipmentsucht betrifft , ich glaube ich bin geheilt (wenn ich überhaupt jemals krank war) seit einem halben jahr nix mehr (und das war ein Echoplex Pedal )
ein sehr guter amp 4 E-gitarren (Eine Customstrat und der rest normal) ein Pedalboard mit 5-6 Effekten drauf gute kabel (besser einmal gut als ständig neu kaufen).
Viel wichtiger ist das spielen und besser werden finde ich , es ist aber auch nicht verkehrt öfter mal eine andere Gitarre in die Hand zu nehmen bzw. anderes feeling /sound auf der einen spielt man besser rhytmussachen oder fingerstyle und mit dieser wieder shreddet man ab wie nachbars lumpi ..alles keine neuen weisheiten ,klar aber so sehe ich es .
Soll auch nicht heissen dass ich NIE wieder eine Gitarre kaufen werde , wenn ich ein gewisses level noch erreiche , vielleicht noch was modernes Innovatives (es gibt ja weissgott genug auswahl..) oder doch eine Halbresonantz (Gretsch oder Gibson , Ibanez etc.) aber momentan bin ich zufrieden und in der Musik drin
 
Wenn ich mal dazwischen grätschen dürfte als Anfänger (Auch nach 20 Jahren, aber das ist eine andere Geschichte.) Als ich mir damals eine E-Gitarre gekauft habe, wollte ich eine "einfache" mit nicht zu viel Einstellmöglichkeiten undd Schnickschack, weil ich die Befürchtung hatte, dass ich dann zu sehr an den Einstellmöglichkeiten rumspiele, als zu üben und die Technik zu lernen. Stratocaster, drei Pickups, 5 Wegeaschalter, zwei Tonecontrols...zu viel. Meine Wahl, (Schon bevor ich das Geschäft betreten hatte, ich wusste, was ich wollte. Es gab 1995 so ein Spezial 'Gitarre & Bass') viel dann auf einen puristischen Telecaster (Kopie von Chery, dass man mir damals so eine gute Kopie "angedreht" hatte, wusste ich damals noch nicht.): Zwei Tonabnehmer, Drei-Wegeschalter und gut ist. Da verliert man sich nicht so viel im Experimentieren mit dem Sound.

Ok, das Springsteen auch eine spielt hat natürlich keine Rolle gespielt, ich schwör. :D Deswegen wurde es auch eine im Two-Tone-Sunburst und nicht mit dem Klarlack.

2011-07-04 Chery Telecaster.jpg
 
Das war auch mal Trend: Die ersten Charvels, die die Marke ab 1979 bekannt gemacht haben, hatten zumeist nur 1 Tonabnehmer (Humbucker am Steg) und 1 Volume, das war`s. Nicht mal ein Tonpoti. Damals wollte man die Soundkette ganz kurz halten, möglicht pur und ohne lange Kabel in der Gitarre oder zusätzliche elektronische Bauteile. Fand ich damals gut.
Heute denke ich: Wenn man über das Anfängerstadium hinaus ist, kann man die Soundmöglichkeiten etwa einer HSH-Konfiguration wunderbar gezielt einsetzen.
Klassiker für Rockmusik: Im HSH den S weit in`s Holz schrauben, so dass der auch bei Ampverzerrungen clean /fast clean bleibt. Schon kann man in Rocksongs kurze Cleanpassagen einfügen.
Und ein Tonpoti ist zumindest für den Halshumbucker Pflicht: Starke Verzerrung und Hall in den Amp, Tone ganz zu und dann höchste Lagen, dann singt die Gitarre.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich mag und nutze die Optionen.
 
JA so ist jeder anders. Ich nutze meine Tonepoti nie. Deshalb wollte ich auch an der neuen keins, weniger knöppe=weniger probleme (für mich) :) Hat zwar 2 p90er, aber wird schon funktionieren. Ich regel-wenn-über die pedale am boden den grundsound (oder amp).
 
Also ich baue auch als 2.Hobby Effekte und habe mich auch oft gefragt, ob das nicht Flucht vorm Üben ist. Aber ich kann das ganz gut trennen und je mehr Pedale ich hab, desto mehr spiele ich "clean". Ich denke wer Zeit und Geld hat, kann sich auch mit "Soundfummeleien" beschäftigen, muss aber nicht. Ich hab lange versucht meinen Bedroom-Sound zu optimieren weil ich zu hause immer leise spielen muss. Damit den selben Sound hin zu bekommen wie mit einem Amp in Spaßlautstärke, ist bekanntlich eine Herausforderung. Durch die vielen Effekte hab ich aber auch gelernt, was geschummelt ist und was nicht. Und dass die Spielweise mehr ausmacht als das x. Overdrive-Pedal. Und im Bandgefüge hört man doch oft nur die Grundtendenz heraus und nicht die sooooo wichtigen 0,8% Klangunterschied. Ich liebe es Sounds zu basteln und auszuprobieren, aber wenn ich spiel, dann reichen mir ein guter leicht angecrunchter Röhrenamp und ein OD - fertig. Die 16 restlichen Zerrer liegen im Schrank und warten auf den nächsten Soundcheck. Neues Material kann motivierend sein, eine neue Gitarre sogar die Geschwindigkeit verbessern (wenn die alte schlecht war).
Ich hab z.B. ziemlich vom Trio Band-Creator profitiert, weil ich dadurch öfter "mit Band" spielen kann. Also von mir ein ganz klares "sowohl als auch"
Immer alles aufs falsche Equipment zu schieben ist Selbstbetrug. Aber maches Teil kann schon mehr Spaß bringen, mehr Kreativität oder einfach mal auch eine Belohnung sein für ein erreichtes Ziel.
 
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Hier mal mein Senf dazu ;)
Das richtet sich an die Ursprüngliche Frage da ich das jetzt hier nicht alles gelesen habe.

Ich bin jetzt 33 stehe mitten im Leben und habe auch gewisse Finazen zu meiner Verfügung die ich gern in Hobbies stecke.
Ich habe vor ca. 13 Jahren angefangen Gitarre zu spielen. Damals auf einer nicht all zu schlechten B.C Rich für 180€ und nem Harley Benton amp.
Das ging ne weile so und obwohl ich damals ur grottig gespielt hab ging das relativ schnell los, dass der Sound mir nicht gefiel. Also mehrer Amps
durch probiert und versucht einen Sound zu finden der mir gefiel. Weil üben macht keinen Spaß wenn der Sound nicht passt.

Ging dann ne weile gut bis ich auf das Thema Effekte gestoßen bin. Da habe ich mich gott sei dank für Mutlieffektgeräte entschieden wer weiß
wie viel Kohle ich sonst in einzelne Tretmienen investiert hätte. ;) Habe mir dann ein BOSS GT-6 gekauft und war glücklich. Dann kam irgendwann noch
eine Schecter Omen dazu und das passte dann. Irgendwann hab ich auch das interesse verloren mich groß weiter zu entwickeln. Habe aber über die Jahre
meine Gitarre immer an meinem Schreibtisch stehen gehabt also immer wieder in der Hand gehabt.

Jetzt so ca. 8 Jahre später hatte ich irgendwie n ganz komischen rappel bekommen und war der Meinung der ganze alte scheiß muss weg.
Da der Sound mich so gar nicht überzeugen wollte. Also habe ich mich mal schlau gemacht was es am Markt so alles neues gab. Das war ne aufregende
Zeit ;) Ich bin ja die übelste Gear Whore. Und Technik ist mein guilty pleasure <3
Lief dann darauf Hinaus dass ich mir erst ein T.C. electronic Nova System bestellt hatte. Ging aber sofort zurück. Null überzeugt.
Ein Jahr später bin ich auf das Line 6 Helix gestoßen und dachte mir nur so "Damn den scheiß brauch ich!!" Habs mir dann bestellt und habs ausgiebig getestet.
Vom Gerät selbst war ich absolut überzeugt habs also behalten ABER war so gar nicht klappen wollte war der richtige Amp Sound. Hab wochenlang an dem
Sound gefeilt und alles versucht aber es klang nicht Authentisch. Da stand ich nun und dachte mir ok da muss ne Ergänzung her.

Zu dem Zeitpunkt wusste ich schon was es mit dem Kemper auf sich hat. Bin dann mit nem Freund in Musik Laden und wir haben uns Beide nen Kemper geholt.
Verdammt das ding hat mich von der ersten Sekunde an voll überzeugt das hatte ich so noch nie.

Jetzt hatte ich also als Bedroom Gitarrist nen Line 6 Helix in Kombination mit nem Kemper zuhause stehen.
Da viel mir auf dass ich da immer noch mit meiner 10 Jahre alten 400€ Schecter drauf spiele. Dachte ich mir nur so neee das geht gar nicht.
Also kürzlich eine Sterling Music Man JP100D gekauft. für auch nicht gerade schmales Geld.

Alles in allem habe ich allein dieses Jahr schlappe 4500€ (sehr genau sogar) in ein neues Setup investiert. Bin absolut zufrieden und möchte man auch erwarten.
Immerhin mit das technisch Beste was der Markt so mit her gibt.

Und was soll ich sagen ich bin n Bedroom Gitarrist mehr nicht. Hatte nie in meinem Leben nen Auftritt oder sonst was. Mache das nur für mich selbst mit nem Freund
zusammen. Wir haben nix groß vor zu weisen.
Ich sehe begnadete Gitarristen da draußen die von so nen setup vermutlich feucht träumen. Ich sehe dass n Line 6 Helix oder n Kemper von Profis also wirklich großen
Nummern in Stadien eingesetzt wird und ich hab so was zuhause stehen. Da passt das Verhältnis absolut nicht mehr.

Ich denke aber nicht dass ich mein relativ schlechtes spielen auf schlechtes Gear geschoben habe bisher. Ich habe nur ein Gehör für guten Sound und den wollte ich.
Momentan bin ich natürlich voll motiviert und spiele jeden Abend mit dem Zeug. Wäre traurig wenn nicht. Aber dennoch habe ich ein wenig n schlechtes gewissen.
Wenn ich überlege womit gute also wirklich gute Gitarristen auskommen müssen weil sie sich nichts ordentliches leisten können oder wollen und ich hab so zeug hier.

Man das n Text. Na egal muss ja keiner lesen. Das nur von einem der wirklich den Blick fürs wichtige verloren hat ^^ jetzt muss ich erst mal wieder mehr üben.
Wobei bin in den letzten Monaten erheblich besser geworden. Mein Kram wird also auch genutzt.
 
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schlechtes gewissen
... ist so ziemlich die unsinnigste Empfindung, die Menschen haben können, bedeutet es doch, man macht (weiter), was man eigentlich als schlecht bewertet. Ich finde ja, entweder man lässt es oder macht es. Alles andere ist billige Selbstquälerei :D
Da passt das Verhältnis absolut nicht mehr.
..dochdoch, solche Sachen sind dafür gemacht, von einer möglichst breiten Käuferschicht angenommen und gekauft zu werden, Professionalität in der Anwendung ist diesem Markt komplett egal :D
 
... ist so ziemlich die unsinnigste Empfindung, die Menschen haben können, bedeutet es doch, man macht (weiter), was man eigentlich als schlecht bewertet. Ich finde ja, entweder man lässt es oder macht es. Alles andere ist billige Selbstquälerei :D

..dochdoch, solche Sachen sind dafür gemacht, von einer möglichst breiten Käuferschicht angenommen und gekauft zu werden, Professionalität in der Anwendung ist diesem Markt komplett egal :D

Mit schlechtem Gewissen meine ich weniger Meiner Geldbörse gegenüber als den Armen Schweinen da draußen die auf altem abgeranzen Zeug spielen müssen weil kein Geld da ist für gutes Equipment.
Und klar ist den Herstellern egal was ich damit mache.
Ich sehe nur immer wieder in den Line 6 und Kemper Boards was für Leute so was eigentlich Benutzen und wofür. Damit meine ich teilweise Stadien Gigs und ich sitz damit zuhause ^^
Das meine ich mit nicht ganz Verhältnismäßig ;)
 

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