Kein Problem, Arky. Ich erinnere mich sogar noch vage, dass wirklich mal geschrieben zu haben.
Ich spiele, wie ich hier bestimmt schonmal erwähnt habe, eine Ibanez mit Bariton-Mensur (27" bzw. 68,58mm) und kann dir eigentlich nur beipflichten. Wenn es nicht allzutief runter geht, macht sich das im Sound nicht allzusehr bemerkbar. Bei sehr tiefen Tunings würde ich aber schon mindestens eine 27"-Mensur empfehlen, alleine um die Saitendicke einigermaßen im Rahmen zu halten und mit der Intonation bei sehr dicken Saiten noch zurecht zu kommen.
Vom Sound her versuche ich irgendwo nen Mittelweg zwischen tight in den tiefen Lagen und einem brauchbaren Solo-Sound zu finden. Ich bin allerdings wahrlich kein Shredder und so hat der Solo-Sound für mich nur eine eher untergeordnete Bedeutung. Allerdings leg ich mich ungern auf einen Sound fest. Das wechselt bei mir recht stark, weswegen ich auch ein Axe-FX spiele. Mit einem vergleichsweise unflexiblen Röhrenamp würde ich wohl nicht glücklich werden.
Da du Petrucci angesprochen hast und ich selber Dream Theater sehr mag, werd ich da auch nochmal meinen Senf hinzugeben: Petruccis 7-String-Sound war für mich selber nie das Non-plus-ultra. Bei vielen Songs klingt es doch recht schwammig untenrum (z.B. bei Glass Prison). Den besten Sound mit seinen 7-Saitern hat er für mich bei "Dark Eternal Night", welches er, soweit ich weiß, mit nem Mesa Mark 4 plus Tubescreamer eingespielt hat.
Seine neuen Music Mans haben übrigens auch weiter eine normale Mensur, allerdings hat er von MuMan noch eine Signature Bariton 6-String spendiert bekommen (mit 27,5"-Mensur). Ich kenne allerdings nur einen Song (Panic Attack), wo er diese mal benutzt hätte.
Um nochmal kurz beim Sound zu bleiben. Da gefällt mir das neue Trivium-Album sehr gut, dass auch fast ausschließlich mit 7-Saitern eingespielt wurde. Man mag von der Band und ihrer Selbstdarstellung halten, was man will, aber technisch (sowohl von der Produktion als auch vom spielerischen her) ist das, was sie bisher abgeliefert haben, einfach große Klasse. Live haben sie da ja nicht so einen guten Ruf, aber davon durfte ich mich bisher nicht selbst von überzeugen.
Merkwürdig finde ich, dass ich auf 25.5er 6er Saitern lieber 9-46 für Standardtuning spiele, um auf den hohen Saiten besser benden zu können. Auf meiner Loomis (26.5er Mensur) komme ich aber mit 10-56 ungefähr gleich gut klar; hier komme ich mit den 10er Saiten besser klar...wobei sie doch eigentlich strammer sein müssten (auch Standard Tuning) als auf der 25.5er Gitarre, oder liege ich hier falsch?? Kommt mir eindeutig lockerer vor als auf der 25.5er....
Diesen Effekt konnte ich auch schon feststellen, allerdings nicht so extrem wie du beschrieben hast. Ich habe es mir damit erklärt, dass aufgrund der längeren Mensur, mehr Saite zur verfügung steht, die man dehnen kann. Oder etwas anders ausgedrückt: Es werden mehr Moleküle um ein kleineres Stück auseinander gezogen, anstatt weniger um ein größeres Stück. Das könnte erklären, warum trotz gleicher oder höherer Saitenspannung, etwas einfacher ist, die Saiten zu benden. Ich bin allerdings weder Chemiker noch Physiker.