Der Unterschied zwischen einem graphischen und einem parametrischen Equalizer ist folgender:
Bei einem graphischen Equalizer ist die Einsatzfrequenz als auch die "Kurve" vorgegeben.
Mit Kurve meine ich, wie breit der Bereich im Frequenzbild ist, der verändert wird, also, wenn du
z.B. den 400hz Regler um 10db hochfährst gehen bei einer recht breiten Kurve vielleicht noch 5db
bei 200hz hoch und auch noch ein paar bei 100hz, bei einer schmalen Kurve hast du schon bei 200
hz kaum noch eine Änderung und bei 100hz gar keine mehr, sorry, ich kenn da nur die englischen
Begriffe.
Bei einem parametrischen Equalizer kannst du die Ansatzfrequenz selbst wählen, bist also nicht auf
die vorgegebenen Werte festgelegt, desweiteren kannst du bei einem vollparametrischen EQ noch
einstellen wie "breit" die "Kurve" ist, also sehr schmalbandig oder doch eher über einen größeren
Frequenzbereich arbeitend.
Zu deiner Frage, ob man das ganze mit Kompressor und EQ nachempfinden kann...teilweise.
Du bräuchtest dazu aber einen halbwegs anständigen vollparametrischen EQ mit m.M. nach
mindestens 3 Bändern oder einen mindestens 7 bandigen graphischen Equalizer und einen sehr
ordentlichen Kompressor.
Wenn du dir jetzt mal die Preise von solchen Geräten anschaust wirst du wahrscheinlich sehr schnell
feststellen, dass der Vorschlag zu arbeiten und eine zweite Gitarre zu nehmen, gar nicht so blöd ist
Eine exakte Nachbildung des Sounds wirst du auch mit EQ und Kompressor auf keinen Fall schaffen.
Versuch doch lieber noch entweder gezielter an Sound und Spieltechnik zu arbeiten, dass hilft meistens
schon viel und die 2 Punkte kann man eigentlich sowieso immer verbessern.
Du könntest für Leadsachen auch einen exterenen Boost nutzen, also was Tubescreamer ähnliches z.B.
Gain auf 0, Tone nach Wunsch (irgendwo um 5/10) und Level auf etwas über 5/10, dadurch ändert sich
das Klangbild ein wenig, dein Signal komprimiert etwas mehr und der Bassbereich wird etwas aufgeräumter.
Das wäre jetzt Equipmentmässig der Vorschlag, der mir bei deinen Wünschen noch am sinnvollsten
erscheint, vor allem weil es entsprechende Geräte schon sehr günstig gibt und man sie auch für andere
Dinge verwenden kann. Der Digitech Bad Monkey bewegt sich preislich neu ja im Bereich von unter 50€,
bei nem halbwegs ordentlichen Kompressor und nem 3 Band parametrischen EQ biste schnell bei eher
500€.
Ich hoffe das hat ein wenig geholfen und mich will niemand für meine Meinung steinigen, ich hab ja nicht
Jehova gesagt...