Testtag nach ca. 5-6 Stunden Dauertest erfolgreich beendet
Und ich kann einige Überraschungen versprechen...
1. Der Peavey 6505+ 112 Combo wird dabei sein. Was daran eine Überraschung sein soll? Er kann auch wirklich erstaunlich gut clean klingen und ja - sogar crunchen! Man sollte nur den Gain-Regler recht niedrig einstellen und den Volumen-Regler des Kanals ordentlich aufreißen. Somit kann der Amp auch die ganze Bandbreite anbieten. DAS hätte ich beim besten Willen nicht erwartet. Auch die beiden Gitarristen, die mit mir getestet haben, waren wirklich überrascht!
2. Der Marshall JVM fliegt raus! Aber so was von...! Viele Knöpfe, viele bunte Lichtlein und klackernde Relais... alles ganz toll - nur nicht der Sound.
Immer nur halbgarer Kram... fast gut ist ja auch ganz schön - mir hat's nicht gefallen (und die beiden Mittester sind sowieso keine Marshall-Fans). Ich hab den Amp auch noch in einem anderen Laden mit einer anderen Gitarre und an einer anderen Box getestet - das Ergebnis blieb gleich.
3. Der Marshall 2266 (Vintage Modern) hat bei viel Gain im High-Dynamic-Modus ein sehr unangenehmes "fuzzy Krisseln" - jaja, das ist auch irgendwie typisch Marshall, ich mag's trotzdem nicht so.
Und das soll 'ne Überraschung sein? Naja - nicht wirklich. Wenn man erst einmal begriffen hat, wie man mit den Gain-Reglern umgehen muss, dann liefert der Marshall
aber so was von geniale Sounds - und zwar fast schon schei*egal was man da einstellt - es klingt einfach immer nur gut, allerdings immer vorausgesetzt, man nutzt nicht zu viel (High-)Gain. Besonders klasse fand ich den Low Dynamic Range-Modus. Der kann sowas von super klingen - von clean mit oder ohne schmatzende Endstufe, plexi-artig... ähh... er kann so richtig Plexi... äh...??? Tja, irgendwas ist passiert, denn dann wollte der Amp plötzlich gar nicht mehr. Endstufenröhren leuchteten fein vor sich hin, aber das war's auch. Ups...
High-Gain mag er allerdings gar nicht... was soll's, wenn wir das brauchen kommt halt ein Metal Zone davor und gut is...
4. Der Engl Gigmaster ist ein seltsames Tierchen - ein Midboost der nicht die Mitten boostet, sondern Frequenzbereiche verstärkt, die man höchstens rausdrehen möchte, ein Gain, der trotz EMG-Pickups mal gerade bei starkem Crunch landet... bäh
5. Der Fender Super Sonic kann clean (und wie - aua!) - der Overdrive-Kanal ist wie so'n kleiner Köter - viel bellen, aber beißen kann er nicht. Vielleicht mal, wenn er groß ist
6. Vox AC15/AC30 - anschalten, spielen, KLASSE! (drei Musiker mit jeweils völlig anderem Hintergrund - aber völlig einer Meinung!) Und wenn man ihn aufreißt, dann kann er sogar richtig fauchen - aber immer mit dem typischen Vox-Sound. Einfach genial!
7. Fender Deluxe Reverb: Amp hertragen, aufbauen, Power on, Gitarre anstöpseln, anschalten, Standby on - zwei Akkorde klimpern - SOFORT wieder ausschalten und weg damit.
Warum? Weil jeder, der mehr als zwei Akkorde auf diesem Ding spielen muss, keine Ahnung hat wie absolut genial dieser Kasten klingt!!! Seit ich diese zwei Akkorde gehört habe, weiß ich, warum clean = Fender bedeutet.
EDIT: Einen habe ich noch:
8. Der Fender Super Champ XD/X2: Nun konnte ich ihn als Combo testen - direkt nach dem Super Sonic. Au wei - nichts für ungut, aber von der Fende-Typischen Spritzigkeit und Lebendigkeit bleibt - naja - eigentlich nichts... Das was dem Amp gut gelingt ist das Frequenzbild des Vorbilds abzubilden, d.h. das Klangspektrum. Dabei bleibt das Klangbild allerdings leider dynamisch farb- und leblos. Wenn man den Amp für sich alleine spielt, dann wäre das alles vielleicht akzeptabel. Im direkten Vergleich mit einem echten Vollröhren-Fenderamp bleibt davon leider nichts übrig. Der Super Champ macht alles "richtig" - aber lässt mich emotional kalt. Der Deluxe Reverb ist ein Amp, der mich und jeden, der damit spielen wird, durch seinen Sound begeistert und damit auch den Instrumentalisten motivieren wird. Klar, der Deluxe Reverb kostet mal eben etwas mehr als das dreifache - aber der Zugewinn an Sound wiegt das locker auf. Also im Zweifel lieber sparen... (EDIT Ende)
Und das Ergebnis...?
- Peavey 6505+ 112 Combo - kann von clean bis Hardcore alles - Letzteres mag er natürlich besonders gerne
- Fender Deluxe Reverb (1x12 Combo) - so müssten cleane Sounds im Himmel klingen...
- Marshall 2266c Vintage Modern (2x12 Combo) - Vintage Marshall in Bestform! Für die ganz harten Sachen kommt noch ein Overdrive hinzu (nicht unbedingt der MT-2, geht ja auch netter)
- Vox AC15/AC30 - ob handgeklöppelt (Hardwired-Version - klingt noch deutlich besser) oder in China zusammengeklebt - das entscheidet das Budget - aber dabei ist er!
So - wenn man damit nicht alle Stilistiken vernünftig abdecken kann, dann weiß ich auch nicht weiter.
Ich bin und habe fertig...