Alles in allem Stimme ich dir in den einzelnen Punkten zu aber du widersprichst dir ein wenig selbst. Das möchte ich dir erläutern:
Prinzipiel ist Blues für dich diese gefühlvolle durch sehr traurige zynische aber auch total freudige themen geprägt amerikanische oder auch nicht amerikanische Musik, welche in verschiedensten Variationen auftreten kann.
Andererseits ist dies und jenes für dich "kein" Blues?
Also eine Kategorisierung alá "typisch Deutsch! andererseits eine absolute offenheit bei der selben Sache.
(VORSICHT EIGENE MEINUNG, das soll kein Angriff sein nur eine Beobachtung und meine Meinung dazu)
Mal ganz abgesehen davon, dass es Menschen gibt, die Blues zwar als Musikrichtung aktzeptieren aber es eher als Lebensweise/Lebensgefühl sehen. Zudem kommt dein sehr wissenschaftlicher Ansatz zum Blues, welchen ich ja eher bei einem Jazzliebhaber erwartet hätte.
So richtig will mich der Gedanke in den Kopf, dass du zwar (und da geht es mir leider genauso) wissenschaftlich und methodisch Blues Musik wirklich sehr gut analysiert hast, dennoch das Feeling noch nicht ganz recht durchkommt.
Du siehst ich bin selbst noch viel zu "deutsch" und versuche alles zu erklären. Aber es hilft nichts. In meinen Augen hat der Versuch 13 Punkte zur Erklärung des Blues zu finden oder eben derer entwaffnung nicht´s mit dem Verständnis von dieser Blues Geschichte zu tun.
Wenn man überhaupt von Verständnis sprechen kann.
Was mir da gerade einfällt, es gibt so viele Menschen die z.b. John Mayer das Blues-Gen aberkennen. Stattdessen wird er eingereiht in Popmusik und um mal deine These aufzugreifen ist Blues ja irgendwie auch Popmusik. Darf ich dann behaupten nur weil John Mayer live Blues und auch in den Charts Blues spielt das er ein "Blueser" ist?(ich hasse dieses Wort
)
Für mich komme ich zur gleichen Erkentniss, es ist scheiß egal. Entweder die Leute spielen den Blues oder nicht.
Ob Pfarrer oder eben nicht Pfarrer.
Du siehst in diesem Zusammenhang stimme ich dir voll zu.
Gruß
Brandenburger