Ein paar Gedanken zum Thema:
1. Im Grunde ist das ja ein Marketing Experiment, wo Konsumentenverhalten zeigen soll, welche Art Musik (mehr) „Zuspruch“ bringt.
In diesem Beispiel ist da IMO aber weder die Menge an Songs, noch die Menge an Konsumenten, noch die Plattform geeignet, hier eine Korrelation ableiten zu können.
Ich schaue natürlich auch etwas auf die Likes und Zugriffszahlen meiner Soundcloud Posts, doch die sind zum Teil sehr unterschiedlich, weil auch Soundcloud seinen „Algorithmus“ hat.
Da kann mit etwas Glück ein Stück auch mal vergleichsweise „viral“ gehen, weil ein Stück es in die Trends oä schafft. Das schafft Klicks, aber ob das auch gefällt, weiß man nicht.
Wenn man zudem noch einzelne Soundcloud Beiträge z.B. hier im MB fleißig verlinkt und promotet, schafft das auch Klicks und verschafft auch rein statistisch Likes.
Die Kriterien warum Musik gefällt, sind vielfältig und „eingängig“ ist nur eins von vielen (Groove /Tightness, Virtuosität, Texte, Arrangement,…) Um die Relevanz nur eines Kriterium (unter vielen) zu Quantifizieren, muss die Auswahl der Stücke und die Testgruppe IMO viel größer sein, um signifikante Ergebnisse zu erreichen.
2. Muss/sollte Musik möglichst vielen gefallen?
Wenn man das Ganze rein monetär sieht, ist das dass ultimative Ziel!
Jedoch mit diesem Ziel in den Schaffensprozess zu gehen, halte ich für nicht unbedingt zielführend. Musik hat viel mit Emotion zu tun. Sich da von außen leiten zu lassen, macht es IMO schwer (eigene) Emotionen authentisch zu transportieren. (…es ist auch schwierig sich verlieben zu „wollen“…)
Dann gilt auch in der Musik das Zitat von Henry Ford: Wenn ich angeboten hätte, was meine Kunden wollten, hätte ich Pferdewagen gebaut…
3. Ich habe lange in Bands gespielt, wo die Setlist nach dem diskutiert und ausgerichtet war „wo das Publikum abgeht“. Ich bin das echt so leid und so froh jetzt mit Leuten zusammenzuspielen, denen das Wichtigste ist, selber Spaß am Spielen der Musik zu haben. Hey, wir verbringen 95% unserer Zeit alleine für uns im Proberaum! Da spiele ich doch nichts, was ich doof finde, nur weil das live um so besser funktioniert, desto besoffener das Publikum ist. Nö!
Wenn man sich mal frei davon macht, primär nur „gefallen“ zu wollen, passieren auch merkwürdige Dinge: Dieser Spaß an der Musik führt zu einer viel besseren Performance und das kommt auch gut beim Publikum an.
Ich brauche, möchte und werde mit Musik kein Geld verdienen.
Wenn anderen gefällt, was wir da machen, freut es mich.
Wenn da auch Leute im falschen Konzert sind, ist das zwar schade, aber auch immer „normal“.