Werdet ihr zum Renteneintritt eure Gitarre am Haken hängen oder voll loslegen? Was sind eure Vorstellungen dazu und von welche Erfahrungen können die berichten die bereits Rentner sind? Teilt hier schnell eure Geschichte bevor ihr in einem R.I.P.-Thread landet...
Für die älteren unter uns ist das nicht richtig witzig...
Mein Vater hat sich damals vieles für die Rente "aufgehoben". So nach dem Motto, dann habe ich Zeit und kann tun was ich möchte.
Grundsätzlich ist das sicherlich nicht falsch, aber er ist blöderweise pünktlich zum Rentenbeginn tot umgefallen.
Unbedingt! Mein Vater hat mit Eintritt in die Rente eigentlich nur noch unmotiviert nichts getan, keine Interessen. Dann Herzinfarkt und Schlaganfall, einsetzende Demenz... Wozu ein Leben lang gerackert ohne Träume gelebt zu haben?
Das war für mich, der familiär geprägt bis dahin auch eher auf Nummer sicher lebte, ein deutliches Zeichen: Lebe und genieße im Hier und Jetzt, einfach machen!
So etwas passiert leider oft. Öfter als man es sich mit jungen Jahren vorstellt. Deshalb: Das Leben nicht auf nach der Rente verschieben!!
Allerdings kann es immer passieren, dass ein Hobby sich totgelaufen hat. Dann bedarf es nur noch eines kleinen Anstosses: Band löst sich auf, Corona, Rente...
Bei mir war es der berufliche Alltag, Arbeit, Dienstreisen, Kinder, ... die dazu geführt haben, dass ich mit ca. 30 keine Lust mehr hatte, Gitarre zu spielen.
Mit 50 kam die Freude am Musizieren zurück - allerdings wollte ich nicht wieder mit Gitarre von vorne anfangen. Meine Frau
hat mir dann ein Saxophon geschenkt - dem nach ein paar Jahren eine Bass-Ukulele gefolgt ist. Und jetzt, kurz vor Eintritt in die Rente ein
Kontrabass.
Ich freue mich auf die Rente, werde wohl sicher noch lange musizieren - aber irgendwann wird es vielleicht nicht mehr gehen, dann muss man das halt auch akzeptieren.
Und noch etwas von meinen gesammelten Lebensweisheiten:
- Ich habe nie ein Musikinstrument verkauft. Wenn man sieht, was ich für meine erste Gitarre (ca. 300DM - vor bald 50 Jahren) kriegen würde
Besser liegt die bei mir rum und wartet auf den Tag wo ich - oder ein Enkelchen - Lust auf Gitarre bekommet.
- Und Geld macht nicht glücklich. Ich werde mit 63 in Rente gehen - mit fetten Abschlägen. Egal. Die gewonnene Lebenszeit ist das allemal wert. Notfalls mache ich Straßenmusik. Mein Vater ist damals - glückliche Zeiten - mit 58 mit einem Goldenen Handschlag in Rente geschickt worden. 30 Jahre Lebenszeit gewonnen, in denen er fit war und für sich selbst arbeiten konnte, statt für andere. Und ich kenne
zu viele, die durchackern bis 67 um ein Jahr später in die Kiste zu steigen.
Grüße,
Kokopelli