Der ultimative E-Gitarren-Rentner-Thread

Ich sehe das für mich ganz realistisch… ich habe miterlebt, wie Mitmusiker von mir ins Rentenalter gekommen sind… die haben genauso viel oder wenig Zeit oder wahrscheinlich eher Lust, wie vorher aufs Musikmachen.
Wenn ich kann (es nicht völliges finanzelles Harakiri ist), werde ich mich mich so früh es geht, aus dem Job verabschieden, glaube aber wie gesagt nicht, dass ich soooo viel mehr Musik machen werde. Heute nutzte ich dafür auch nicht wirklich jede freie Minute, sondern verplempere auch so viel Zeit. Warum sollte sich das groß ändern? Wenn ich mehr Musik machen wollte, würde ich es auch schon heute machen!!
 
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Für mich war die Gitarre schon in der Abi-Zeit gut zur Entspannung. Nach der Schule schon mal eine halbe Stunde Klampfen.
Die letzten Jahre habe ich hauptsächlich in Gottesdiensten mit meiner 12 String begleitet, überwiegend Strumming.
Jetzt bin ich seit letztem August Rentner und habe mir einen Wunsch erfüllen können: Eine Fender Strat und steige intensiver in E-Gitarre ein.
Und im nächsten Monat beginne ich ein Fernstudium am HOFA College.
(Außerdem übernehme ich anteilig Hausarbeit von meiner Frau, so dass sie auch etwas von der Rentnerzeit hat)
 
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Klingt nach einem guten Plan! :)
 
Ich weiß ja nicht was ihr so beruflich macht oder gemacht habt und kann nur für meine persönliche Realität sprechen. High strain job in Vollzeit über drei Schichten, steigende Lebenshaltungskosten, kaum steigende Gehälter, statistisch gesehen 12 Jahre kürzere Lebenserwartung (bedingt durch Schichtdienst). Ganz ehrlich: Heute habe ich sehr wenig Zeit fürs Hobby und bei Renteneintritt werde ich wahrscheinlich nicht mehr in der Lage sein großartig Gitarre zu spielen.

Was denkt man sich da so als Außenstehender? Klar… anderen Job suchen. Bis das nächste Mal ein Angehöriger auf irgend einer Intensivstation behandelt werden muss und nicht genug hochqualifiziertes Personal da ist erscheint dieser Ratschlag sicher sinnvoll.

Allmählich habe ich allerdings Zweifel, ob ich in ein paar Jahren noch Muße (und Energie) habe Menschen zu versorgen, die Teil dieser größtenteils ignorant-egoistischen Gesellschaft sind und es offenbar nicht anders gewollt haben.
 
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Was denkt man sich da so als Außenstehender? Klar… anderen Job suchen.
Ich habe mir das auch als Innenstehender gedacht. Kenne Schichtdienst, Nachtdienste, 70-Stunden Wochen (im Mittel) aus der Neurologie auf Intensivstation im Krankenhaus und habe mich irgendwann dagegen entschieden. Es ist nicht meine Verantwortung ein System aufrecht zu erhalten, das darauf beruht, die wenigen verbliebenen Gäule in den Tod zu reiten, statt die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass genug Personal vorhanden ist. Gesamtgesellschaftlich bestimmt problematisch ("Wenn das jeder machen würde!"). Naja was dann? Dann müsste man etwas ändern. Solange sich die Gäule reiten lassen, gehts halt gut.

Aber BTT:
Was das Rentenalter angeht: Ich freue mich darauf, auch wenn es aktuell wohl noch 30 Jahre bis dahin sind. Allerdings habe ich meinen Stellenanteil reduziert und werde ab November auf 30 Wochenstunden runter gehen. Mir ist bewußt, dass das ein Luxus ist, den sich andere vielleicht nicht leisten können. Aber tatsächlich werde ich Abstriche (z.B. in Sachen Equipment-Fluktuation) machen müssen und es wird vielleicht nicht immer angenehm finanziell. Aber Lebenszeit mit Tochter, Ehefrau, Gitarre, Kletterei lässt sich eben nicht ersetzen.
 
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Seit einiger Zeit bin ich schon Frührentner und gehe dieses Jahr in die Altersrente. Für mich war Gitarrespielen schon immer ein Anker in meinem Leben, solange Finger und Kopf fit sind, wird das auch so bleiben. Zur sozialen Situation, sprich Altersarmut würde ich sagen,
daß Gitarristen, die das betrifft, schon vor dem Renteneintritt dafür gesorgt haben, daß sie wenigstens eine Minimalausrüstung besitzen und sofern sie nicht obdachlos sind, schon einige Zeit mit Gitarrespielen verbringen können (nur weil das hier ja auch thematisiert worden ist).
Ob man sich da dann unbedingt mit Neuanschaffungen beschäftigen muß, halte ich für absolut zweitrangig, da ja das Spielen an sich im Vordergrund stehen sollte, am bestem auch mit anderen, was keine Frage der Finanzen und der sozialen Situation ist.
Zum Musikmachen gibt es mMn. keine "Altersgrenze", da sollte man sich die Freude nicht nehmen lassen.
 
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Ich muss so doof fragen: warum nicht?
Das ist hier ein bisschen off topic aber beschäftige dich mal mit dem Arbeitsalltag in der Intensivkrankenpflege. 10h non-stop körperliche und psychische Auslastung, hochgradige Verantwortung für die Behandlung von Menschen, die ohne dein Eingreifen schlichtweg sterben, maximale Sorgfaltspflicht, kontinuierlichem Zeit- und Handlungsdruck, keine Planbarkeit von irgendwelchen Abläufen respektive Rückzugsmomente für persönliche Belange (Essen, Trinken, Toilette), ständige Konfrontation mit psychischen Ausnahmesituationen, chronischer Schlafmangel. Die Liste kann unendlich in die Länge gezogen werden. Punktuell sind solche Belastungen sicher zu verkraften, das ist aber leider Tag für Tag unsere Arbeitsrealität. Kein Mensch bleibt dabei langfristig gesund!
 
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sorry, meine Frage war unklar gestellt, ich hab nochmal editiert:
warum wirst du nicht mehr in der Lage sein, großartig Gitarre zu spielen?
 
Mit Blick auf das Rentenalter denke ich, ja, solange die Finger mitmachen und Rheuma oder Gicht nicht in die Quere kommen, ist das dann immer noch mein Ding. Gerade ist John McLaughlin 80Jahre geworden und spielt besser denn je. Also, why not.
 
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Für mich sind drei Erfahrungen wichtig:
  1. Meine Bedürfnisse verändern sich.
  2. Meine Situation verändert sich.
  3. Die Zukunft ist ungewiß.
Punkt 1 bedeutet, dass ich gemerkt habe, dass es (mir) nichts bringt, meine Bedürfnisse, die ich jetzt habe, in die Zukunft zu verlängern - also so zu tun oder davon auszugehen, dass sie in fünf oder zehn oder zwanzig Jahren noch so sind wie heute. Das war bei mir beruflich so - ich habe öfter die Bereiche gewechselt - und privat (Familie, Sport ...) auch. Deswegen versuche ich soweit es geht, das was mich erfüllt, jetzt zu machen. Ob es mich später noch erfüllt, weiß ich nicht. Da bin ich beispielsweise völlig anders als mein Bruder, der stets viele Zukunftsprojekte schmiedet (und sich dabei wohl zu fühlen scheint).
Punkt 2 bedeutet, dass meine Bedürfnisse auch sehr stark mit meiner Situation zu tun haben. Sowas wie ein Wohnprojekt, das wir zusammen aufbauen, gestalten und umsetzen, wird für mich eine andere Situation schaffen. Das ist ja auch Teil des Plans. Ein Musikraum mit Schlagzeug eröffnet mir neue Möglichkeiten, Mitmusiker*innen in direkter Umgebung auch. Zum Teil kann ich solche Situationen schaffen, zum Teil werden sie mir vorgegeben oder ändern sich - ohne mein Zutun und meinen Willen, was zu
Punkt 3 führt, bei dem besonders Gesundheit eine Rolle spielt. Ich kann zwar etwas bzw. eine ganze Menge dazu beitragen, gesund zu bleiben, aber gegen eine Krankheit, einen Schlaganfall, einen Unfall ist keine/r gefeit und Rücken und Kreislauf sind ja Volksleiden per se. Unter meinen gleichaltrigen Bekannten hat es da schon einige erwischt. Kann mir auch passieren. Zur Zeit sind es noch überschaubare Sachen, am stärksten eine Sehnenverkürzung der rechten Hand, wodurch mein Ringfinger sich zum Handballen krümmt. Noch geht Gitarre- und Bassspielen und drums auch - kann sich aber auch anders entwickeln. Auch eine Routine-Operation kann anders ausgehen als man es sich wünscht.

Kurz und gut:
Ich kann für mich sagen, was ich denke, was ich in fünf Jahren mache - ich kann es aber nicht wissen. Und ich baue nicht darauf, dass es so bleibt, wie es ist - auch bezogen auf meine Bedürfnisse.
Ich habe mir mit dem Wohnprojekt eine gute Situation geschaffen, intensiver und öftere Musik zu machen.
Mehr brauche ich heute nicht zu wissen - außer, dass bei mir Musik machen tatsächlich eine der wenigen Konstanten in meinem Leben ist und dass es mich immer noch und immer wieder erfüllt. Sollte es aber so sein, dass mich Musik nicht mehr erfüllt, dann werde ich danach suchen, was mich erfüllt.

Reicht.

x-Riff
 
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Bei mir ist es auch so, das ich nach Eintritt des Ruhestands wieder anfing. Hatte mit 12 Jahren den erst Kurs besucht und mit 40 aufgehört. außer einer Gitarre alles verkauft. Selbst diese eine hatte ich nicht mehr gespielt. Beruf, Fortbildung, Haus und Hof hatten mich abgehalten. Als ich vor Jahren, nach einigen Tagen Arbeit im großen Garten, Probleme mit den Händen bekam, riet mir mein Arzt wieder regelmäßig Gitarre zu spielen. Siehe da: nach vier Wochen waren die Beschwerden weg! Jetzt habe ich schon wieder fünf Gitarren, zwei Amps und jede Menge Spaß. Leider keine Band, da 1. Corona und 2. Die eigene Erwartung noch nicht erreicht wird.
 
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Ich sags mal so:

Bei dieser Be*******nen Rentenpolitik in diesem Land werde Ich wohl Instrumente verkaufen müssen,
um den Kühlschrank vollzubekommen.
...falls Ich dann noch Leben sollte.

Wieviele Pfandflaschen ergeben eine neue Gitarre? Wer kann mir mal beim Rechnen helfen?
 
Ich habe eigentlich mehr Ideen als Zeit ...
Das mit der Zeit kriege ich schon hin, aber ehrlich gesagt tu ich mich mit den Ideen jedenfalls in den letzten Jahren schwerer als früher. Wenn ich Aufnahmen von vor 45 Jahren anhöre (ich hab schon damals - mit Band - nur eigene Stücke gespielt), dann denke ich mir immer, wie brillant war das denn. Heute hab ich musikalisch viel mehr Wissen, das mir aber wohl eher im Weg steht, und hab ich textlich ein viel größeres Repertoire, woraus ich schöpfen kann, was aber zum Verzetteln führt. Damals haben wir "einfach gemacht"; heute gehe ich alles 100 Mal durch und komm doch zu keinem Schluss und verwerfe einfach sehr viel. Aber, ich genieße es einfach, mich zu befassen.

BTW: Ich hab immer noch gelegentlich Anfragen, ob ich nicht in die eine oder andere Band einsteigen will. Da ich aber die Zeit, die ich mir für Musik nehme, nur noch mit der Musik verbringen will, die mir selbst am besten gefällt (eigener ProgRock), lehne ich halt beständig ab.

Als Rentner habe ich zwar vermutlich weniger Stress abzubauen, aber ich freue mich jetzt schon auf mehr Zeit, bestimmte Techniken intensiver anzugehen, Ideen in Ruhe auszubauen, mich mit neuen/anderen Stilen auseinanderzusetzen, für all das ist derzeit einfach zu wenig Zeit da.
Also ich hab erst jetzt vor Kurzem mit Lap Steel angefangen - klar war das etwas überschwänglich und anfangs wirklich "übel". Aber die Fortschritte kommen ja und freuen mich. Das mit dem "Ideen in Ruhe auszubauen" ist, wie oben geschrieben, manchmal auch hinderlich. Material auf Halde hab ich massenhaft (und genau so viel hab ich sicher auch inzwischen verworfen) und daran "arbeiten" mach ich quasi ständig. Ich muss aber wohl eher mal zum Punkt kommen und etwas mal so stehen lassen, wie es halt jetzt ist (vielleicht auch mal rausschicken und mir Input von anderen holen, weil man ja einfach betriebsblind wird).

Ich probier meine Ideen viel aus in verschiedenen Stiles, Tempi, Taktarten, Stimmungen (sowohl emotional als auch tonal), Sounds, Instrumentierungen ect. und schau, was am besten funktioniert - aber natürlich bin immer ich die Entscheidungsinstanz (mir scheint, dass da das Problem liegt :rofl:)

Im Schnitt komme ich wohl so auf eine gute halbe Stunde täglich (in der Realität eher 2 Stunden am Stück alle drei Tage) und das ist für mich aktuell ganz o.k. Länger am Stück geht nur gelegentlich nachts, weil da dann auch der Hund mehr ruht. BTW: neben dem 3 x 30 Minuten Radfahren mit ihr komm ich auch noch auf so ca. 1 Stunde Spielen - ist ein Collie und braucht Beschäftigung. Ich war bis vor diesem - letzten eigenen - Hund auch zugelassener Züchter dieser Rasse. Wie bei allem finde ich, man muss es einfach tun und sich die Möglichkeiten schaffen, statt sich mit "wenn" und Konjunktiven selbst Entschuldigungen auszudenken. Dabei muss man halt auch auf dem Teppich bleiben, d.h. sich keine Träume vornehmen, deren Realisierung in einem gewissen Umfang unrealistisch ist.

OT, aber wichtig: Ich habe größte Hochachtung vor allen Medizin-, Heil- und Pflegeberuflern :hail::prost: Sie kümmern sich um das Wichtigste, was wir haben, nämlich uns selbst! Die Konditionen in diesen Berufen, inkl. Gehälter gerade für die Pflegetätigkeiten finde ich schlichtweg eine Frechheit. Persönlich würde ich auch mehr bezahlen und auch Erhöhungen der Sozialabgaben dafür befürworten. Da schreien alle, die armen Lehrer mit dem Stress mit den missratenen Schülern (sorry Lehrer, aber ihr seid gar nicht schuld), da müssten einfach mal die Eltern ihren Pflichten nachkommen und erziehen. In den Medizin-, Heil- und Pflegeberufen dagegen ist körperliche und psychische Belastung eben nicht anderweitig zu leisten - danke allen, die sich hier engagieren! BTT
 
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Sozial- und Lohn-Ungerechtigkeit ist fakt und ist ungerecht, aber wir werde das hier nicht ändern (und selbst das hier zu diskutieren ist mindestens OT...), aber es ist natürlich schon so, dass die Lebensuhr läuft und man als Rentner idR über den Fittnes/Leistungszenit hinaus ist. Daher ist es dann eben um so problematischer, "Wünsche" und Projekte in diese Zeit zu verschieben. Klar, faktisch sollte man dann mehr Zeit und sogar Energie/Antrieb haben. Real treten jedoch auch gegenläufige Effekte ein, die eben dem Alter geschuldet sind und verhindern (können), noch "große Sprünge" zu machen.
 
Heute hab ich musikalisch viel mehr Wissen, das mir aber wohl eher im Weg steht, und hab ich textlich ein viel größeres Repertoire, woraus ich schöpfen kann, was aber zum Verzetteln führt. Damals haben wir "einfach gemacht"; heute gehe ich alles 100 Mal durch und komm doch zu keinem Schluss und verwerfe einfach sehr viel.
War letztens erst ein Beitrag im Spiegel. Ältere Menschen denken nicht langsamer oder schlechter, sonder nur genauer...
 
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Die Frage werde ich exakt zu dem Zeitpunkt beantworten können, wenn es soweit ist. Ich kann jetzt mein bisheriges Leben Revue passieren lassen und versuchen, zu extrapolieren, ... halte ich für extrem schwierig. Als Ökonom halte ich es mit Mark Twain "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie in die Zukunft gerichtet sind". Als IT-Mensch ergänze ich mit "never change a running system" und "if it ain´t broke, don´t fix it" (was natürlich in unserer modernen, von Change und Agility und Selbstoptimierung getriebenen Welt, katastrophal altmodisch ist).

Ich habe noch irgendwas zwischen 12 und 15 Jahren vor mir. In meiner Fantasie werde ich als Rentner natürlich wieder mehrere Stunden täglich Musik machen. Allein, gemeinsam, in einer Rentnerband, ... wer weiß.

Aber: "wish in one hand and shit in the other, ..." ich muss Steuern zahlen und ich muss sterben. Alles andere kann ich wenig beeinflussen. Ich fokussiere mich darauf, gesund und mit Freude zu leben - JETZT - und möglichst gesund und mit Freude den Renteneintritt zu erreichen. So, dass ich mir diesen Zustand auch "leisten" kann. Das ist extrem privilegiert und ich weiß das auch - für die meisten Menschen ist allein das schon ein Kampf. Und ich respektiere, wenn jemand sagt, es passt nicht mehr. Manchmal ist die Zeit einfach rum.

Helmut Schmidt, anyone? Begnadeter Politiker UND hervorragender Pianist. Hat auf Grund der Verzweiflung über sein so stark verschlechtertes Gehör mit der Musik aufgehört (und ich meine, Altersarthritis in den Fingern spielte auch eine Rolle). Wish in one hand, ...
 
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Ich bin gerade noch rechtzeitig vor Corona in den Vorruhestand gegangen und verbringe seitdem deutlich mehr Zeit mit der Gitarre. Nicht nur mit Spielen, sondern auch mit Theorie, Harmonielehre, Tipps, Tricks, Online-Kursen... Es gibt noch so viel zu erfahren und zu lernen, wofür ich früher wenig Zeit und vor allem abends nach dem Job keinen Nerv mehr hatte.
Das einzige Problem ist, dass ich mir häufig zuviel vornehme oder mich verzettle, "weil ich ja jetzt Zeit habe". Tatsächlich sind eben gelegentlich auch andere Dinge zu tun, die früher im Berufsleben noch nicht relevant waren, z.B. ein paar zusätzliche Aufgaben im Haushalt, unterstützungsbedürftige Angehörige usw.
 
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Wieviele Pfandflaschen ergeben eine neue Gitarre? Wer kann mir mal beim Rechnen helfen?
Wenn ich mir die Kleinanzeigen (ebay, Foren) durchsehe: Manchmal auch keine. Wir haben in den letzten Jahren sehr viele Instrumente dort für umsonst gefunden: 4 Gitarren (2 davon mit Reparaturen, die ein aber nur paar Tropfen Leim und etwas Zeit kosten), mehrere Blockflöten (Neuwert zusammen ca. 1000€), Noten, Zubehör. - Klaviere, Heimorgeln und Keyboards gibt es ohnehin in Massen, da kostet der Transport aber. Dann gab aus dem privaten Umfeld 1 Mandoline, 1 Akkordzither und 1 Ukulele zum Entsorgen, alles spielfertig, außerdem eine elektrische alte Kirchenorgel. Einen Konzertgitarrentorso (brauchte eine Stegeinlage und neue Saiten) gab es auf dem Flohmarkt für 3 DM. Percussions "bauen" wir teilweise selbst (das sind dann eher ready mades, eine Shampooflasche mit Erbsen oder Hirse etc., taugen aber auch für Auftritte mit der Gemeindeband).

Viele andere gute Instrumente haben wir für wenig Geld (< 150€) gekauft. (Nachtrag: wir sind hier im E-Gitarrenforum > 1 HB-Strat mit Amp [Amp ist Mist, Instrument ok] für 50€ vom Flohmarkt, eine HB-Tele aus dem Forum) Tatsächlich sind die wohl billigsten Instrumente Blockflöte, Ukulele und Konzertgitarre. Die Saiten für die Konzertgitarre sind billiger als das Schuhebesohlen, bei der Uke braucht (!) es, da Nylonsaiten, ohnehin nur alle Jubeljahre mal neue. Für < 10€.

Es gibt wenig Hobbies, die günstiger sind und in denen man auch im Alter noch besser werden kann (nicht mechanisch, aber musikalisch), als die Musik. (Auch wenn man nach oben hin beliebig viel ausgeben kann...)

... und noch'n Nachtrag: Ich kann und möchte keineswegs soziale Schieflagen und ökonomische Probleme leugnen. Aber manchmal muss man dieser Realität den Mittelfinger zeigen. (Und trotzdem gegenan gehen.)
 
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