dass das erlernen einen Instruments ein Projekt über 10-15 Jahre und mehr ist
Das kommt natürlich drauf an, "Lagerfeuergitarre" in dem Sinne, dass man die Open Chords beherrscht geht auch wesentlich schneller - man darf aus seiner "Musikerblase" heraus nicht vergessen, dass ziemlich genau das das ist, was sich sehr viele unter "Gitarre spielen können" vorstellen.
Aber prinzipiell Stimme ich dir natürlich uneingeschränkt zu.
Beim spielen selber merkt man ja wenigstens, wenn man es noch nicht verinnerlicht hat, im Theoriesub kann man regelmäßig Threads von Leuten lesen, die einen Wikipediartikel über eine musiktheoretische Überschrift gelesen haben und, nachdem ihnen nach der Rückmeldung des 4. Users dämmert, dass das C# welches sie in einem d-Moll Stück gefunden haben wirklich alles anderes als etwas spezielles ist dann mit Aussagen kommen wie "Ah, dieses harmonische Moll schau ich mir heute Abend an" und tags drauf tatsächlich schreiben, dass sie es jetzt verstanden haben.
Das ist einer dieser blöden Aspekte der Theorie, spielst du kacke hörst du es - und willst du es nicht wahrhaben kann dir jeder (Nichtmusiker-)Mensch trotzdem sagen, dass das was du da machst nunmal - kacke ist.
Bildet man sich ein ja jetzt verstanden zu haben, wie der Hase läuft weil man die Begriffe Tonika und Dominante in einer Papierübung unterscheiden kann wird man eher früher als später einer dieser "ich habs mir angeschaut, ist fürn A*..., diese Musiktheorie, bringt nichts"- Menschen.
Unabhängig davon, worüber wir uns bei allen Ansichten vermutlich aller- allergrößtenteils einig sind:
Würde der Lehrer des TOs hier mitschreiben hätte er auch eine Vorstellung, was unbedingt dazu gehört, womit man aus welchen Gründen auch immer Anfangen sollte, wie weit man Theorie zumindest in Grundsätzen verstanden haben sollte....
Und da liegt auch die einzige wirklich auf Dauer sinnvolle Antwort für den TO: Jeder Lehrer vermittelt andere Ansätze. Von genial bis schwer verurteilbar, und je nach Schüler nochmals unterschiedlich.
Wie B.B völlig richtig sagt, man muss da zumindest in Jahr
en denken. Irgendwo muss man anfangen und sich aber auch klar sein, dass man die ersten Runden mit verbundenen Augen herumläuft. Auch, prinzipiell mal zu überreißen, worauf man sich da eingelassen hat, geschweige denn selbst beurteilen zu können, was wohl für einen persönlich gut oder eben nicht gut ist, ist ein (langfristiges) Projekt für sich.
Btw., wenns schon einen Lehrer gibt, man kann ja trotzdem Tutorials anschauen und autodidaktisch weitermachen. Wenn sich der Lehrer tatsächlich weigert, das was man neben seinem Unterrichtsplan macht anzuschauen und zumindest bezüglich Haltung/ Technik usw. ein Auge auf die Entwicklung hat ist das denke ich ein überaus eindeutige Grund, diesen "Lehrer" möglichst schnell zu verlassen. Ich hab Gitarre spielen genau so gelernt - im Unterricht zu 90%, was der Lehrer gerade für angebracht hielt und daheim allmählich immer mehr in die Richtung gegangen, in die ich wollte bis eines Tages der Lehrer meinte "Tja, beim Thema Metal kann ich dir nicht mehr helfen, da hast inzwischen du mehr Überblick als ich - von mir lernst du ab jetzt an nur noch alles andere". Und mit jedem Jahr, dass ich älter werde bin ich dankbarer dafür, dass er in erster Linie meinen Horizont in alle Richtungen erweitert hat anstatt mir die Musik beizubringen, mit der ich mich sowieso von mir aus intensiv beschäftigt habe. Da hat ein bisschen Rat und vor allem Referenz und Kontrolle gereicht.
Grüße