KI als Komponist?

Kann KI den Komponisten ersetzen?

  • Ja

    Stimmen: 2 7,1%
  • Nein

    Stimmen: 13 46,4%
  • Bedingt

    Stimmen: 13 46,4%

  • Umfrageteilnehmer
    28
So gesehen ist ein Mensch auch nur ein Filter, der Eindrücke aus der Umwelt aufnimmt (über Augen, Ohren, Nase, etc.) und in Ausgaben umwandelt. Also in Sprache, Musik oder, oder, oder...

Das mag auf den ersten Blick so scheinen. Ein paar kleine "technische" Unterschiede sind da schon noch, wie etwa:
  • die Architektur (wir kommen ohne von-Neumann Ansatz, also ohne Rechenwerk und Speicher, aus - das hat die Natur anders gelöst)
  • wir können und müssen schlafen und träumen (diverse Regenerationen) - das gilt übrigens selbst für die niedersten Lebensformen
  • uns gibt es seit Mio. von Jahren, die KI seit gerade einmal ca. 70 Jahren

Wer einmal mit KI ein bischen herumbaut und experimentiert, wird sehr schnell dessen Eigenarten und Begrenzungen erkennen. Selbst der Leiter der DFKI (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH) spricht davon, in Anfangsjahren der KI viel zugetraut und nun einen realistischeren Blick zu haben.

Dann gibt es noch die Anforderung an die erforderliche Mindestkomplexität: Dinge können zu einfach sein, um in der realen Welt überlebensfähig zu sein. KI ist davon noch weit entfernt, trotz Super-Rechner. Die populäre Formulierung kommt von Einstein: "Alles sollte so einfach sein, wie möglich - aber nicht einfacher." Die wissenschaftliche kommt von Ashby.


Interessant ist es auch, die Namensgebung zu verfolgen. In den 1950er Jahren tauften die Amerikaner ihren Ansatz "Artificial Intelligence" (AI). Dem Vernehmen nach wollten sie damit ausdrücken, dass sie sich mit "artifizieller, also gekünstelter" Intelligenz auseinandersetzen.

Die deutsche Übersetzung "Künstliche Intelligenz" hat da eine leicht andere Nuancierung: Die eines Ergebnisses. Überdies neigen wir Menschen dazu, wir können kaum anders, Dinge zu vermenschlichen. Das wird aber einem Stück Technik einfach nicht gerecht.


Mein Einwurf soll lediglich dem Einen oder der Anderen das geblendete Auge wieder öffnen. Dann hat man eine Chance, gescheit mit KI umzugehen. Etwa mit der Frage: Wollen wir einem, technisch betrachteten, strunzdummen Etwas unser Leben, unsere Gesundheit oder Vermögen anvertrauen? / KI-Musik wäre da nicht so dramatisch in den Folgen.

In diesem Sinne: Unterscheiden lernen, um entscheiden zu können. :)
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Ein Filter absorbiert einige Bestandteile einer Ausgangsmenge und lässt andere hindurch. Auch wenn im Resultat etwas definitorisch "Neues" entstehen kann, erscheint es mir doch irreführend, KI als Filter zu bezeichnen - die Metapher greift hier einfach zu kurz.
Am Ende muss auch in der KI eine Entscheidung stehen - wozu ist es sonst nützlich? D.h. insgesamt ist es ein Ja/Nein-Filter.
 
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Am Ende muss auch in der KI eine Entscheidung stehen - wozu ist es sonst nützlich? D.h. insgesamt ist es ein Ja/Nein-Filter.

Etwas, was eine Ja/Nein-Entscheidung produziert, soll ein Filter sein? Das ist mal ein abenteuerliches Definitions-Kriterium!
 
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Das mag auf den ersten Blick so scheinen. Ein paar kleine "technische" Unterschiede sind da schon noch, wie etwa:
  • die Architektur (wir kommen ohne von-Neumann Ansatz, also ohne Rechenwerk und Speicher, aus - das hat die Natur anders gelöst)
  • wir können und müssen schlafen und träumen (diverse Regenerationen) - das gilt übrigens selbst für die niedersten Lebensformen
  • uns gibt es seit Mio. von Jahren, die KI seit gerade einmal ca. 70 Jahren
  • Auch die alternative Harvard-Architektur kommt ohne von Neumann aus, dessen Ansatz strikt sequentielle Verarbeitung von Date pro Instruktion im gemeinsamen Speicher vorsieht. Die Harvard-Architektur, die im Gegensatz dazu Daten und Instruktionen in getrennten Speichern vorsieht und parallele bis massivparallele Verarbeitungen unterstützt, ist mittlerweile millionenfach in RISC/ARMs eingesetzt.
  • Unsere biologische Intelligenz mag Träume benötigen, um arbeitsfähig zu sein. Aber wer will schon sagen, als was eine KI eine sicherlich auch gelegentlich erforderliche Garbage Collection bzw. Speicherbereinigung "empfinden" könnte?
  • Dinosaurier gab es noch viel mehr Millionen Jahre. Was sagt das über Intelligenz aus?

Interessant ist es auch, die Namensgebung zu verfolgen. In den 1950er Jahren tauften die Amerikaner ihren Ansatz "Artificial Intelligence" (AI). Dem Vernehmen nach wollten sie damit ausdrücken, dass sie sich mit "artifizieller, also gekünstelter" Intelligenz auseinandersetzen.

Wessen Vernehmen soll das bitte sein? Das englische "artificial" ist durchaus mehrdeutig und umfasst tatsächlich auch die Bedeutung von "künstlich".

Am Ende muss auch in der KI eine Entscheidung stehen - wozu ist es sonst nützlich? D.h. insgesamt ist es ein Ja/Nein-Filter.

Das ist aber mal eine steile These. Bin ich jetzt immer ein Ja-/Nein-Filter, wenn ich eine Entscheidung treffen muss???

Sorry, aber diese Thesen scheinen mir doch ein wenig oberflächlich recherchiert!
 
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(...)
  • Dinosaurier gab es noch viel mehr Millionen Jahre. Was sagt das über Intelligenz aus?
Darüber sagt es nichts aus.

Mein Argument bezieht sich auf Entwicklungszeiträume, nicht auf Gattungen oder gar deren Merkmale.

Es ist ein Plausibilitätsargument: Mir erscheint es wenig plausibel, eine gerade einmal 70 Jahre alte Wissenschaft und Technik namentlich auf eine ähnliche Stufe stellen zu wollen, wie jene Lebewesen, denen wir auf die eine oder andere Weise "Intelligenz" zuschreiben.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das ist aber mal eine steile These. Bin ich jetzt immer ein Ja-/Nein-Filter, wenn ich eine Entscheidung treffen muss???

Schmunzel: Was sagst Du denn Deinem Partner auf die Frage "liebst Du mich?".

Was ist denn "keine Entscheidung (also weder Ja noch Nein)" ? Vielleicht? Möglicherweise? Weiß nicht? Von der praktischen Seite mögen das sinnvolle und mögliche Zwischenzustände in einem KI-System sein. Aber wem nützt das?
  • "vielleicht ist das eine schöne Musikpassage" (KI-Komposition)
  • "ich weiß nicht, ob das ein Tumor ist" (med. KI-Diagnose)
  • "das könnteTerrorist X sein, oder auch nicht" (KI-Gesichtserkennung)
  • "vielleicht überfahre ich gerade Jemanden, keine Ahnung" (autonomes KI-Fahrzeug)
Was ich sagen will: Unser praktische Erwartungshaltung an techische KI-Anwendungen wird häufig ein verlässliches "Ja" oder "Nein" sein. Weniger macht praktisch, je nach Anwendung, zu wenig Sinn: s.o. Fehlkompositionen, Fehldiagnosen, Fehlalarme, Fehlverhalten.
 
Bezug: Zitat von MS-SPO
Interessant ist es auch, die Namensgebung zu verfolgen. In den 1950er Jahren tauften die Amerikaner ihren Ansatz "Artificial Intelligence" (AI). Dem Vernehmen nach wollten sie damit ausdrücken, dass sie sich mit "artifizieller, also gekünstelter" Intelligenz auseinandersetzen.


Wessen Vernehmen soll das bitte sein? Das englische "artificial" ist durchaus mehrdeutig und umfasst tatsächlich auch die Bedeutung von "künstlich".

Gute Frage. Leider kann ich die Quelle für meine Aussage nicht mehr zugreifen. Ich vermute, es war in einem der Bücher der letzten 12 Monate aus unserer örtlichen Technischen Uni über AI bzw. LISP.

Aber hier zum Troste einige andere Quellen.

Wikipedia ( https://de.wikipedia.org/wiki/Künstliche_Intelligenz ) , unter "allgemeines", 2. Absatz: "(...) Im Verständnis des Begriffs künstliche Intelligenz spiegelt sich oft die aus der Aufklärung stammende Vorstellung vom „Menschen als Maschine“ wider, dessen Nachahmung sich die sogenannte starke KI zum Ziel setzt: eine Intelligenz zu erschaffen, die das menschliche Denken mechanisieren soll, (...)"

Oder hier, zumindest wortmäßig aus einer Seminareinladung: https://www.it-informationssicherheit.de/Schulungen/Kuenstliche-Intelligenz-KI.html

Interessant sind auch die Wortbedeutungen von "artifiziell", etwa hier: https://de.wiktionary.org/wiki/artifiziell

Bedeutungen:
[1] nicht natürlichen Ursprungs, von Menschenhand gemacht
[2] übertrieben künstlich, aufwendig

Sinnverwandte Wörter:
[1] unecht, unnatürlich
[2] gekünstelt, ziseliert

Grüße, Michael
 
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Was ich sagen will: Unser praktische Erwartungshaltung an techische KI-Anwendungen wird häufig ein verlässliches "Ja" oder "Nein" sein. Weniger macht praktisch, je nach Anwendung, zu wenig Sinn: s.o. Fehlkompositionen, Fehldiagnosen, Fehlalarme, Fehlverhalten.
Womit 'wir' in Bezug auf solche Systeme deutlich strengere Masstäbe anlegen als im eigenen täglichen Leben ... ;)
 
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Falsch... gemeint waren wir Individuen :D
 
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Dinosaurier gab es noch viel mehr Millionen Jahre. Was sagt das über Intelligenz aus?

Darüber sagt es nichts aus.

Das sehe ich anders.
Die Dinosaurier lebten insgesamt über einen Zeitraum von rund 170 Millionen Jahren (!) auf der Erde (vom "Trias" bis zur "Kreidezeit"), die Gattung Mensch erst seit 2 Millionen Jahre (und derzeit sieht es eher nicht danach aus, als ob wir es noch lange machen).
Gemessen an diesem Zeitraum darf man sagen, dass ihre "Intelligenz" bestens geeignet war, sich über diesen extrem langen Zeitraum an alle dort herrschenden Lebensbedingungen anzupassen und die Ökosysteme nicht zu zerstören.
Nach der gängigen Theorie sind sie auch nicht wegen objektiver Unfähigkeit ausgestorben, sondern wegen des Aufpralls eines riesigen Meteoriten, nach dem es für sehr lange Zeit erheblich kälter wurde und damit für die wechselwarmen Groß-Reptilien schlicht zu kalt um zu überleben.
Das war die Chance der bis dahin noch wenigen warmblütigen Säugetiere, die diese Zeit sehr gut überstehen konnten.
Wer weiß, vielleicht würden ohne den Meteoriteneinschlag heute noch die Dinos auf der Erde herum laufen.

Auch wenn den Dinosaurieren im eigentlichen Sinne keine (nennenswerte) Intelligenz zugeschrieben wird, so darf man doch die enorme Überlebensfähigkeit dieser Gattung nicht außer acht lassen, denn was nützt die beste "Intelligenz", wenn die entsprechende Spezies nicht in der Lage ist, ihr Überleben damit zu sichern? Aus Sicht der Evolution wäre diese Form der Intelligenz in einer entscheidenden Hinsicht beschränkt, und zwar so fatal, dass die Rest-Intelligenz damit geradezu bedeutungslos würde.

Ob die "KI" von sich aus in der Lage wäre, die Schritte der Menschheit in die richtige Richtung zu lenken und uns damit den Weg vorzugeben, den wir offensichtlich nicht selber finden können, das sehe ich derzeit nicht, nicht mal ansatzweise.
Tatsächlich sieht es derzeit eher so aus, als würden KI-Systeme in dieselben Fallen tappen, in denen die Menschen auch treten, wobei die existierenden KI-Systeme ohne Eingriff von außen keine Korrektur vornehmen können.
Das hat allerdings vornehmlich auch damit zu tun, mit welchen Daten die KI-Systeme gefüttert werden, bzw. sie sich selber füttern, denn sie können nun mal die Welt nicht anders abbilden, als sie ist. Und wenn sie faktisch diskriminierend und rassistisch ist an vielen Stellen, dann sind es die Ergebnisse der KI-Berechnungen nun mal auch.
Um das abzustellen, müsste man sie mit "Moral"-Algorithmen füttern, oder besser noch, sie müsste selber darauf kommen, dass da etwas nicht in Ordnung ist. Noch geschieht weder das eine noch ist das andere in Aussicht (für das Problem von Ausweichmanövern beim autonomen Fahren gibt es immerhin die Diskussion dazu).

Insofern halte ich KI noch für zu stark limitiert und ich mag ihr das Attribut "intelligent" zu sein nicht wirklich zuschreiben.

Hier ein paar Links dazu:
https://www.zeit.de/arbeit/2018-10/...che-intelligenz-amazon-frauen-diskriminierung
https://www.sueddeutsche.de/digital...schinen-intelligent-und-rassistisch-1.3494546
https://politik-digital.de/news/kuenstliche-intelligenz-teil-2-155488/
https://www.gruenderszene.de/technologie/decode-podcast-kuenstliche-intelligenz?interstitial_click
 
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Ob die "KI" von sich aus in der Lage wäre, die Schritte der Menschheit in die richtige Richtung zu lenken und uns damit den Weg vorzugeben, den wir offensichtlich nicht selber finden können, das sehe ich derzeit nicht, nicht mal ansatzweise.
Wieso sollte sie das ? Das haben (siehe Geschichte) weder Einzelpersonen, noch Gruppen geschafft.
Versucht wurde (und wird) es doch ständig. ;)
Die Grundlagen sind dabei eher trivial und offensichtlich genetisch fest verankert, so dass sich Geschichte nicht nur sprichwörtlich immer wiederholt.

Vielleicht lohnt es sich, einmal das 'menschliche Verhalten' genauer zu betrachten und sogenannte Intelligenz auf ihren Kern zu reduzieren.
Das gilt (natürlich) nicht nur für Musik, aber dieser Bereich lässt sich zumindest überschaulich als Beispiel heranziehen.
Wie lernen wir Tonfolgen, das Spielen eines Instruments, das Schaffen eigener Werke ?
(kann jeder bei sich selbst, Freunden und dem Angebot der Unterhaltungsindustrie überprüfen)

Was da gelegentlich als geistige Leistung und/oder Kreativität gefeiert wird, ist im Grunde das Zusammensetzen von Bausteinen nach gewissen Regeln und sehr viel Gewohnheit/Training.
Werden dann Regeln bewusst oder unbewusst gebrochen, ist die Resonanz darauf gern mal ein 'genial'.
Hinterfragt man solche Fälle, zeigt sich meist eine spezielle Persönlichkeit des Schaffenden.
Er oder sie hat(te) eine entsprechende Ausstrahlung, die von Anhängern verbreitet wurde bzw wird.

Das mindert die Leistung selbst in keiner Weise, rückt aber den Massstab der Betrachtung in ein anderes Licht. Wir sind tatsächlich einfacher gestrickt, als wir uns gern selbst sehen oder darstellen...
 
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Am Ende muss auch in der KI eine Entscheidung stehen - wozu ist es sonst nützlich? D.h. insgesamt ist es ein Ja/Nein-Filter.

Das gilt höchstens für Entscheidungsprobleme, wie z.B. Mustererkennung. Es gibt aber noch andere Probleme, z.B. Klassifizierung oder eben Synthese. In dem Zusammenhang ganz witzig: https://thispersondoesnotexist.com/ . Da werden Bilder von Gesichtern erzeugt, die nicht existieren. Meistens verblüffend überzeugend. Das läßt sich bestimmt auch auf andere Anwendungen übertragen.

Um den Kreis zu schließen: Komponieren ist jedenfalls kein Ja/Nein Problem.

Vielleicht lohnt es sich, einmal das 'menschliche Verhalten' genauer zu betrachten und sogenannte Intelligenz auf ihren Kern zu reduzieren.

Das ist eine gute Idee, an der sich die Wissenschaftler aller Sparten schon seit langem die Zähne ausbeißen. Solange wir nicht wissen was natürliche (wieso eigentlich "menschliche"?) Intelligenz ist, wird es uns schwerfallen, künstliche Intelligenz zu beurteilen.

Ist ein Hund intelligent? Ein Delphin? Eine Krähe? Ein Fisch? Ist Kreativität ein zwingendes Kriterium für Intelligenz (Falls ja: wie viele Menschen sind dann intelligent ;))?

Die Dinosaurier lebten insgesamt über einen Zeitraum von rund 170 Millionen Jahren (!) auf der Erde

Das ist mMn ich kein gutes Kriterium. Dann wären wohl Farne die intelligentesten Lebewesen. Oder vielleicht Einzeller.

Ich glaube - in Übereinstimmung mit einigen Vorrednern - dass der Begriff KI für die derzeitigen Systeme schlecht gewählt ist und falsche Erwartungen weckt. Vielleicht ist das ja der richtige Weg, aber im Augenblick sind wir noch weit von wirklich intelligenten künstlichen Systemen entfernt.

Trotzdem sind die Resultate teilweise erstaunlich gut (siehe oben). Und um auf den Beginn zurückzukommen: "Alltagsmusik" lässt sich mit Sicherheit auf diese Weise erzeugen und das wird auch sicher kommen. Die Vorteile liegen auf der Hand: keine nörgelnden Künstler, keine Tantiemen, keine Lieferzeiten,... Ob es dann irgendwann mal echte "Kunst" wird - keine Ahnung. Dazu müsste man auch diesen Begriff erst mal vernünftig definieren - dazu hat ja auch jeder seine eigene Meinung.
 
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Gute Punkte, ihr beiden :) (LoboMix und Telefunky)

Vielleicht ist das eine gute Stelle, einmal etwas vergröbert die KI-Rezeptur ("man nehme ...") sichtbar zu machen:
  • Technik / Technologie
  • Eingangs-Daten
  • Vorgehensweisen / Regeln / Algorithmen
  • Ausgangs-Daten.
"Technik" meint dabei alles, was sich selbst selbst verändern kann. Häufig liegen der KI Neuronale Netze, Fuzzy Logiken und dergleichen zugrunde. Es gibt sicher auch Ansätze, biologisches Material zu nutzen. Dieses Stück Technik ist, verglichen mit uns, von sich aus strunz-doof. / Die Analogie der frühen US-Pioniere waren einzelne Nervenzellen und kleine Verbünde davon. Neuronale Netze etwa sollten Aufbau und Funktion der Netzhaut sehr grob nachbilden.

"Eingangs-Daten" sollen KI-Anwendungen spezifisch beleben. D.h. die Anwendung "KI-Komponist" wird Kompositionen, Noten, Spielweise von Musiker usw. als Eingangsaten brauchen. KI-Diagnostiker brauchen dann Röntgenbilder, KI-Krediteuer Bankdaten usw. / Die Analogie waren unsere Sinneseindrücke, genauer, die stäündige Sinnesüberflutung. Heute nennen Anwender das "Big-Data". Daten an sich sind weder klug noch strunz-doof: Sie sind Daten.

"Algorithmen" regeln, wie die KI-Technik, siehe oben, mit all dem umgehen soll. Dazu gehören etwa, welche Daten auswerwählt und welche ignoriert werden. Dazu gehört meist auch eine Trainigsphase, besser und nicht-vermenschlichend wäre Adaptions-Phase, aufgrund derer die KI-Technik sich nach in den Algorithmen festgelegten Regeln anpasst. Bei Neuronalen Netzen meint man damkit die Selbstanpassung von Verbindungsgewichten und Schwellwerten der einzelnen " " Neuronen " ". / Die Analogie war das Lernen, das irgendwie in Nervensystemen abgebildet wird. Man wusste, dass Nervenverbindungen kommen und gehen können. / Die eingebaute Unvorhersehbarkeit und Nicht-Wiederholbarkeit vieler KI-Anwendungen liegt genau hier: Datenauswahl und Veränderungs-Algorithmen. / Auch umfangreiche und komplexe Algorithmen sind in der Regel, verglichen mit unserer Leistungsfähigkeit als Mensch, rudimentär und 'weltfremd', im Sinne von 'mit dieser Situation haben wir nicht gerechnet'.

"Ausgangs-Daten" sind das, was den Nutzen einer KI-Anwendung ausmachen soll. Neuronale Netze beispielsweise haben in der Regel deutlich mehr als einen Ausgang, wobei jeder genau eine Eigenschaft signalisieren soll (mein o.g. Ja/Nein-Filter). Dass diese Ergebnisse nicht immer widerspruchsfrei zueinander sind, plagt so manchen KI-Entwickler.

Wo also, kommt hier die "Intelligenz" aus KI ins Spiel? Bei Licht betrachtet: immer nur durch den menschlichen KI-Entwickler. Seine Erfahrung, seine Phantasie, seine Aufmerksamkeit gestalten und bewerten die hier 4 genannten Punkte. Alle 4 Elemente ohne den KI-Entwickler bleiben auch in Summe für sich genommen ... strunz-doof.

Bei kritischen KI-Anwendungen, die Leib, Leben oder Vermögen betreffen, ich widerhole mich, ist jede Zuverlässigkeit unter 100 % wenig tragbar ... weil bei 8 Mrd. Menschen eben entsprechend viele Leidträger (m/w) flächendeckend erzeugt werden.

Geht es nur um KI-erzeugte Kompositionen, ist es wohl verschmerzbarer, bis erheiternd, je nachdem :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das gilt höchstens für Entscheidungsprobleme, wie z.B. Mustererkennung. Es gibt aber noch andere Probleme, z.B. Klassifizierung oder eben Synthese. (...)
Auch Klassifizierungen können auf Ja/Nein Entscheidungen zurückgeführt werden: Ist es Klasse A? Ist es Klass B? usw. Für Synthese gilt es analog: "Was soll ich nehmen, dies, das oder jenes?" (dies:Ja, da:Nein, jenes:Nein)


Ich glaube - in Übereinstimmung mit einigen Vorrednern - dass der Begriff KI für die derzeitigen Systeme schlecht gewählt ist und falsche Erwartungen weckt. Vielleicht ist das ja der richtige Weg, aber im Augenblick sind wir noch weit von wirklich intelligenten künstlichen Systemen entfernt.
:)

Trotzdem sind die Resultate teilweise erstaunlich gut (siehe oben).
Das ist so. Und gerade deshalb sollte man einen nüchternen Blick entwickeln und ein wenig hinter die Kulissen schauen (können).

Die Vorteile liegen auf der Hand: keine nörgelnden Künstler, keine Tantiemen, keine Lieferzeiten,... Ob es dann irgendwann mal echte "Kunst" wird - keine Ahnung. Dazu müsste man auch diesen Begriff erst mal vernünftig definieren - dazu hat ja auch jeder seine eigene Meinung.
In der aktuellen QZ (Qualitäts-Zeitung) macht ein Artikel auf sinngemäß mit der Frage "Ist KI der neue Rationalisierungsjobkiller für Qualitäts-Manager?", unterstrichen mit einem aus hohen Stockwerken fallenden jungen Büroangestellten. Auch so ein Aspekt wird eine wichtige Frage sein, ob in der Musik oder andernorts.[/QUOTE]
 
Zum Thema "Blick hinter die KI-Kulissen" mache ich einmal folgenden konstruktiven Vorschlag.

Über die unten genannten Links findet man einige Patentschriften zu den Stichworten "artificial music" (19 Treffer) bzw. "artificial music composing" (ca. 22.000 Treffer). Patentveröffentlichungen sind, per gesetzlicher Definition, Ansprüche an eine Erfindung, die geprüftermaßen am Anmeldetag neu, erfinderisch, technisch und gewerblich nutzbar war.

D.h. daraus lernt man eine Menge über die beanspruchte technische Erfindung, oft etwas über ihre Hintergründe, Anwendungesmöglichkeiten usw. Nur leider ... sind Patentschriften oft eher wenig eingängig. Auch die gesetzlich erforderliche vollständige Offenbarung (für den Durchschnittsfachmann auf dem jeweiligen Gebiet) wirkt manchmal erst auf den fünften Blick 'offenbar'.

Daher mein Angebot dazu:
  • eine interessant erscheindende Schrift heraussuchen
  • Link, wenigstens die Patentnummer an mich (Private Nachricht)
  • vorzugsweise aus US, EP, KR, DE; CN und JP ergeben oft wolkige Stammelübersetzungen; WO kann mit Pech CN oder JP bedeuten, mit Glück US, EP, DE, KR
  • ich fasse dessen Inhalt in diesem Fall kostenlos in verständlichen Worten zusammen (in einem geeigneten Beitrag)
  • maximal für 3 Schriften insgesamt.
Dann haben wir dann bis zu 3 konkrete Erfindungen, also potentielle zukünftige Produkte, zum Thema "KI-Komponisten".

Hier nun die Links:
https://worldwide.espacenet.com/sea...al+music&AB=&PN=&AP=&PR=&PD=&PA=&IN=&CPC=&IC=

https://patents.google.com/?q=artificial&q=music&q=composing&oq=artificial+music++composing

Grüße, Michael
 
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Auch Klassifizierungen können auf Ja/Nein Entscheidungen zurückgeführt werden: Ist es Klasse A? Ist es Klass B? usw. Für Synthese gilt es analog: "Was soll ich nehmen, dies, das oder jenes?" (dies:Ja, da:Nein, jenes:Nein)

Naja, das ist mir etwas zu banal. Letztlich kann man (fast) jedes Problem ins Binärsystem zwingen, davon leben ja unsere Computer.

Trotzdem ist ein Entscheidungsproblem mMn etwas fundamental anderes als ein Syntheseproblem (solange man nicht einfach Zufallsverteilungen nimmt und dann fragt "Ist das ok oder nicht" - da wäre man auch meist lange unterwegs.) Hier sind "intelligentere" (da ist das Wort wieder) Strategien nötig, die einem die Neural Network Ansätze bzw. aktuell die Deep Learning Methoden ja versprechen.

Übrigens gibt es natürlich auch fundamental analoge Problemstellungen: Wie heiß ist die Herdplatte? Die kann man prinzipiell digital nur annähern.
 
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Hm, zufällig gesehen: Ein KI-unterstützte Komposition mit ... Alexa.

:D :rolleyes: :eek: :evil:



Wer's nicht kennt:
  • Untertitel aktivieren (linkes Symbol auf der rechten Seite)
  • Einstellungen (Symbol daneben) / Untertitel / Deutsch.
"Alexa hat so viele Aufnahmen von mir: Kann ich damit einen Song schreiben?"
 
Ich habe diese Woche im Rahmen eines Inovationsworkshops ein Stück gehört, welches von einer KI komponiert wurde. Es klang nicht schlecht, aber irgendwie x-beliebigt - perfekte Fahrstuhlmusik. Ich kann mir denken, dass hier ein Anwendungsfall für KI Kompositionen steckt: Musik für Warteschleifen, Fahrstuhl, Kaufhaus, ....
 
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ein Stück gehört, welches von einer KI komponiert wurde. Es klang nicht schlecht, aber irgendwie x-beliebigt - perfekte Fahrstuhlmusik.
dasselbe könnte man auch über manchen (Welt)Hit schreiben, wenn man den rein musikalischen Kern als Midi abspielt. ;)
Musik wird erst durch Interpretation daraus ...
 
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Das ist er bei aktueller 'Charts-Ware' auch... wo ebenfalls immer wieder dieselben Muster erscheinen.
Keine Kritik, sondern reine Beobachtung.
Die Verantwortlichen für das Material (die idR nicht die Performer sind) arbeiten durchaus algorithmisch, wenn man es so nennen möchte... teilweise fabrikartig.

Methodisch sehe ich da keinen echten Unterschied.
Der besteht in erster Linie im Hintergrundwissen und 'Szene-Kenntnis' der Beteiligten.
Wie vorher schon mal erwähnt - ein rein musikalisch entworfenes Kompositions-System kann nicht erfolgreich sein, weil ihm der übergeordnete background fehlt.
 

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