Sind wir Gitarristen naiv?

  • Ersteller crazy-iwan
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Heute, knapp zwei Jahrzehnt später wissen wir alle, dass der gute Henry sich gewaltig geirrt hat. Die Erfindung konnte sich nicht durchsetzen, und heute spielt keine Sau solche Kabel (außer vielleicht ein Paar Freaks)

Mir ist schleierhaft, wo der Fortschritt in "Digitalkabeln" gelegen haben soll. Weniger Höhenverluste? Funkübetragung gab's schon vorher und inzwischen fangen Gitarristen wieder an, die Sender und Empfänger zu entsorgen und sich Kabel anzustöpseln. Die behaupten zwar, es wären "klangliche Gründe", die sie dazu verleiten, aber die Show spielte bei E-Gitarren auch schon immer eine riesige Rolle und da wirken fette Kabel am Oldschoolamp eben passender ;)

Henry beglückte uns auch mit dem P100 oder wollte uns die selbststimmende Gitarre andrehen, ins Klo hat er oft gegriffen.

Aber Innovationen/Erfindungen sind immer gut. Try & Error - wer weiß, vielleicht ist irgendwann der Große Wurf dabei? Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, aber vor 500 Jahren konnten die meisten Menschen auch nicht vorstellen, dass die Erde rund ist.

Das mit der runden Erde wird kontrovers diskutiert, inzwischen gehen nicht wenige davon aus, dass "die Scheibe" ein Mythos ist und sehr viele Leute schon lange vor Kolumbus wussten, dass die Erde rund ist. Heute benutzt man die Worte um auf die Rückständigkeit im Mittelalter hinzuweisen, die auch nicht so vorhanden war, wie man in der Neuzeit gerne glaubte.

Übertragen auf den Gitarrensektor erklärt das den Hang zum Altbewährten. Nur weil man heute unzählige neue Möglichkeiten der Verbesserungen hat, heisst das weder, dass früher alles schlecht war, noch, dass die neuen Möglichkeiten überhaupt bedeutende Rockmusikgeschichte schreiben werden.
 
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Die Erde ist 1. eine Scheibe, 2. hohl und 3. aus Mahagonie mit ner AAA-Ahorn-Decke, ihr Reptiloiden. Seht es endlich ein!
 
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Finde ich nichts besseres, oder bin ich einfach selber der trainierte Hund, der die Glocke läuten hört
Da tickt jeder anders. Ich steh auch auf Röhrenamps und brauche keine Modeller oder Kemper oder wie das Computer-Zeugs heißt. Aber andere eben genau andersrum. Ich brauche aber auch keine 548 Sounds oder irgendwelche Nachbildungen anderer Amps in meinem Amp oder nachgebildete Effekte oder sowas. Wäre mir auch zu kompliziert :) Ich denke, dafür gibt es ganz viel Angebot und die Nachfrage ist ja auch entsprechend, da kann ja jeder für sich sein Zeug finden. Ist doch schön.
 
ich glaube mich dran noch zu erinnern, als der damalige Gibson Geschäftsführer Henry Juskiewicz die digitale Klangübertragung in Gitarrenkabeln ankündigte, das war irgendwann Anfang der 2000er. Er meinte sogar, die Erfindung wäre so bahnbrechend, dass er diese mit der Erfindung den Humbuckers verglich.

Na ja, der konnte offensichtlich auch nicht heraushören, dass seine hochgelobte Firebird X mit ihren eingebauten Effekten eher geklungen hat wie eine Billiggitarre über einen 150 €-Übungsamp...

Gruß, bagotrix
 
Die Diskussion hatte ich letztens schon mit einem Keyboarder (zu denen ich ja auch zähle): Dort wird seit Jahrzehnten die mit Mobilität fordernden Konzerten bedingte Unvereinbarkeit von akustischen Pianos und Live-Konzerten (außer man ist kompletter Vollprofi/Stadienfüller) akzeptiert und durch schrittweise immer besser und flexibler klingende E-Pianos näher an das Ideal gebracht.

Ich hab in meiner (tatsächlich mit mehr Live-Erfahrung als an der Klampfe gesegneten) Erfahrung als Pianist/Keyboarder auf der Bühne von der 500€-Yamaha-Schleuder bis zum Nord Stage schon alles unter den Fingern gehabt und irgendwie hat man es immer hinbekommen, dass sowohl Künstler als auch Publikum gut klarkamen. Wenn etwas dafür sorgte dass der Klang schlecht war, war es meistens die PA, und da war dann nicht nur das Keyboard das Problem.

Unter Gitarristen wird aber systematisch eine 90%-Lösung abgelehnt. Im übertragenen Sinne fordert der Gitarrist also quasi immernoch die komplette Hammond-Orgel inklusive stereo-abgenommenem Leslie auf der Bühne, um sich wohl zu fühlen. Geht mir ja selbst nicht anders.
Müsste ich über die Gründe abseits von "Das muss dick sein, rocken und die Box halt 50kg wiegen" nachdenken, ist es wahrscheinlich die physikalisch enger am Gerät hängende Dynamik die bei der Gitarre eher leidet als bei einem (gut bespielbaren) Stage-Piano. Natürlich erreicht ein gutes Klavier Dynamik-Reserven und Nuancen, die ein Synthie selten abbilden kann, aber das ist dann in der Wahrnehmung der Leute eher die 120%-Lösung, die live schlichtweg nicht zur Verfügung stehen kann.

Als Gitarrist ist man da idR deutlich empfindlicher was Tonformung/Zerrstruktur/Anschlagsdynamik angeht und beißt eher in den sauren Apfel des Schleppens. Denn so gut konkurrenzfähige Digitallösungen wie ein Kemper mittlerweile sind: Das ist in aller Regel so, wie einem Pianisten einen voll ausgestatteten Synthie hinzustellen und zu sagen "Jo hier, deine Sounds". Dem würde ein simples Stage-Piano trotz 5% weniger Soundpotenzial vmtl. viel besser gefallen, wenn er einfach "Piano 1-4" "E-Piano 1-4" "Strings" oder "Organ" drücken muss und direkt seinen Sound hat.
Genauso müsste die Idee, die H&K jetzt mit ihrem komplett sandigen Black Spirit fährt, weiter ausgebaut werden. Also analog steuerbarer Amp mit digitaler Klangformung und attraktivem Gewicht.

Die Akzeptanz dafür scheint aber nicht da, immerhin gab es mit dem ZenAmp, Switchblade etc. in den letzten 20 Jahren schon etliche Amp die das gleiche Konzept von konkurrenzfähigen Transistoramps verfolgt haben.
 
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@Clipfishcarsten

Finde ich gut beschrieben. Ergänzend meine ich noch, dass es auch eine Rolle spielt, dass bei der Gitarre das Instrument ja das selbe ist. `Nur´ der Verstärker ändert sich ja bei z.B. Kemper vs. Röhre.

Dadurch ist man da, glaube ich, noch erheblich sensibler als bei Stagepiano vs. Klavier. Denn da ist es eben etwas ganz anderes, auch gefühlt (z.B. Tasten). Da drängt sich ein extrem genauer Vergleich nicht so auf, als wenn das Instrument als solches eben gleich bleibt...)
 
Dadurch ist man da, glaube ich, noch erheblich sensibler als bei Stagepiano vs. Klavier. Denn da ist es eben etwas ganz anderes, auch gefühlt (z.B. Tasten). Da drängt sich ein extrem genauer Vergleich nicht so auf, als wenn das Instrument als solches eben gleich bleibt...)
Wobei diese Dynamik ja maßgeblich vom Verstärker und der gesamten Soundkette abhängt.
Auch wenn der reine Endklang für das Publikum sich nicht ändern muss, ich spiele ganz anders, habe ganz anderes Feedback, und muss mich auf andere Sachen im Sound konzentrieren.

Kann man sich umgewöhnen?
Ganz bestimmt.
Aber wir sind Gitarristen ;)
 
Unter Gitarristen wird aber systematisch eine 90%-Lösung abgelehnt.

Das "systematisch" finde ich ein bisschen zu stark. Da muss man nur mal in englisch-sprachigen Foren nach den entsprechenden Threads suchen und stößt da immer wieder auf Leute, die bestimmte Transistor- oder Modelling-Amps aus Erfahrung als voll bühnentauglich empfehlen. Das kann von Amps wie Quilters, Blug Amps 1, Roland Blues Cubes u.a. bis hin zu ganz preisgünstigen Teilen wie Peavey Bandits, Fender Mustangs oder (seit Neuem) auch Boss Katanas gehen. Aus Gründen, die du ja auch beschrieben hast, ist es schon verständlich, dass Gitarristen da generell etwas wählerischer sind (sein müssen), aber ich glaube, viele sind durchaus dazu in der Lage, Kompromisse zu schließen, mit denen alle gut leben können. Ich habe manchmal das Gefühl, dass besonders die Gitarristen, die wirklich professionell unterwegs sind und viel zu tun haben, in der Hinsicht erheblich nüchterner sind (sein müssen). Die nehmen, was in einer bestimmten Situation "taugt", und fertig.
 
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Das "systematisch" finde ich ein bisschen zu stark. Da muss man nur mal in englisch-sprachigen Foren nach den entsprechenden Threads suchen und stößt da immer wieder auf Leute, die bestimmte Transistor- oder Modelling-Amps aus Erfahrung als voll bühnentauglich empfehlen. Das kann von Amps wie Quilters, Blug Amps 1, Roland Blues Cubes u.a. bis hin zu ganz preisgünstigen Teilen wie Peavey Bandits, Fender Mustangs oder (seit Neuem) auch Boss Katanas gehen. Aus Gründen, die du ja auch beschrieben hast, ist es schon verständlich, dass Gitarristen da generell etwas wählerischer sind (sein müssen), aber ich glaube, viele sind durchaus dazu in der Lage, Kompromisse zu schließen, mit denen alle gut leben können. Ich habe manchmal das Gefühl, dass besonders die Gitarristen, die wirklich professionell unterwegs sind und viel zu tun haben, in der Hinsicht erheblich nüchterner sind (sein müssen). Die nehmen, was in einer bestimmten Situation "taugt", und fertig.

Gut, "systematisch" war vllt. etwas zu viel des Guten. Bei jeglichem Instrument gibt es ja immer verschiedene Gruppen an Leuten, die von verschiedenem Material angesprochen werde. Bei den Gitarristen würd ich das grob unterteilen in:

- Anfänger und finanziell nicht so üppig bediente Gitarristen: Suchen preiswerte Modelle um einen ordentlichen Sound hinzubekommen und vllt. eher flexibler zu sein als sie aktuell müssen. Denn will man auf einmal von der Funkband zur Funk-Metal-Band wechseln, dann soll nicht gleich ein Neukauf nötig sein ;)

- Amateure mit flexiblem Finanzbudget: Für einen ganz großen Teil ist Musik hier mehr Liebhaberei als physisches und ökonomisches Kalkül und so kann der Lieblingssound sowohl von einem <1000€ JCM800 als auch einem 3000€ Friedman kommen, so wie es beliebt. Diese Gruppe ist schwierig zu definieren und vorallem ist es schwierig, hier ein "symptomatisches" Verhalten für Gitarristen abzuleiten. Der eine rockt halt den 1987 weil er Halligallidrecksau-Rock in seiner Freizeit macht, der andere spielt und experimentiert gerne und sieht das Gewicht von einem Axe FX oder Kemper nur als sekundären Vorteil. Viele Leute spielen auch nur überschaubare Anzahlen an Gigs und nehmen "Schleppen" eben inkauf, wenn es physiologisch kein Problem darstellt.

- Semi-Profis und Berufsmusiker ohne die ganz große Kohle: Hier ist Effektivität und die (teils notwendige) fehlende Verklärtheit bei der Equipmentwahl meistens an erster Stelle. Wenn ich Berufsmusiker bin und mir von Gig-Einnahmen, Studio-Deals und eventuellen Band-Einnahmen mein Leben finanzieren muss, schlägt alles was unnötig kostet natürlich auf. Amps wie Kemper und co. haben da meiner Erfahrung nach zu urteilen den Markt stark geprägt, einfach weil viele Leute oft nicht nur Sahne-Gigs spielen können sondern auch Locations bedienen, wo die Soundverhältnisse, Monitoring und Mixing fragwürdig sein können. Da ist eine relativ erschwingliche Alternative zum In'n Rucksack packen natürlich wie gemacht.

- "Rockstars" und großflächig tourende Musiker: Hier sieht man oft, dass sich je nach Bandgröße und -Budget Effektivität und Megalomanie abwechseln. Genauso wie viele mittelgroße Bands ("Nachmittagsspieler auf Wacken") mittlerweile Kemper und co. spielen, gibt es auch immernoch Leute die einen Fuhrpark an Equipment mitnehmen. Als Beispiel sei da nur ein Mark Tremonti genannt der neben seinem Triple Rectifier und PRS Archon nonchalant live noch auf zwei Fender Twins zurückgreift...der Cleansound muss ja auch stimmen :redface:.

Ist also enorm schwierig die Leute über einen Kamm zu scheren. Aus der Keyboarder-Sparte hab ich da iwie immer etwas mehr Ökonomie erlebt. Vorallem weil es viele Leute gibt, die zuhause ein Klavier stehen haben und deren Synthies/Stage-Pianos oft Live-Equipment ist das dementsprechend dienlich und handlich sein muss.


Kann aber auch sein, dass gerade bei diesen beiden Musiker-Sparten der Knackpunkt darin liegt, dass "Original" und "gute Kopie" preislich bei der Gitarre weniger weit auseinander liegen. Ob 1700€ Kemper oder 1500€ Marshall JVM gibt sich ja fast nichts. Hingegen ist der Unterschied selbst zwischen hochklassigen Stage-Pianos und einem Hi-End-Klavier ungleich größer.
 
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Na ja, vor allem E-Gitarristen sehen sich einem Problem gegenüber. Kein Equipment, kein Ton. Das ist bei anderen Musikern dann doch deutlich anders.

Logischer Weise spielt also Equipment eine ganz andere Rolle für E-Gittarristen.

Aber sie sind da nicht alleine auf der Welt mit dem Problem. Mixer, Recorder und Mastering Leute genauso wie Live Sound Engineers kennen das. Und da kann man natürlich ebenso Stunden- Tage- Monate bis jahrelang drüber Schnacken. Und Geld ausgeben. Und sich hemmungslos jeder Spinnerei hingeben.

Und da gibt es ziemlich genau die gleichen Abstufungen wie von @Clipfishcarsten beschrieben.

Geld können die auch ausgeben. Jede Menge.......... (;
 
1. équipement pour plaisir finde ich toll. weshalb sich nicht mit schönen dingen umgeben, selbst wenn sie unpraktisch sind. die meisten gitarristen sind ja auch verheiratet
2. so ein kemper auf einem hocker auf der bühne, e-drums, skelett-bass....naja, ich mag show. boxentürme, light, rauch, flammen (zb. wie rammstein). so ein armeleute outfit auf der bühne ist nicht mein ding
3. profis leben von musik und weshalb sollten diese sich nicht das leben so leicht wie möglich machen und mit einem pedalbox amp und XLR kabel musik machen. wenn's für ihn praktisch ist, why not, auch wenn ich als zuhörer die materialschlacht bevorzuge
4. ich mag alles was klassisch, analog, rückwärtsgewand ist. ich habe alte uhren, alte bücher, alte autos, alte bandmaschinen, und plattenspieler. daher mag ich röhren-amps, klassische e-gitarren, etc.. am wenigsten spiele ich meine gitarre mit modernen EMG tonabnehmern. der klang ist einfach zu modern. aber ich habe sie, sie sieht hübsch aus. frißt kein stroh.

EDIT:
vielleicht auch ein generationen ding.
junge gitarristen sind da vielleicht ganz anders ausgerichtet und voll digital unterwegs.
ich begann musik in den 70er jahren zu hören. daher ist mein equippment entsprechend veraltet.
 
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Ist also enorm schwierig die Leute über einen Kamm zu scheren. Aus der Keyboarder-Sparte hab ich da iwie immer etwas mehr Ökonomie erlebt. [...] Kann aber auch sein, dass gerade bei diesen beiden Musiker-Sparten der Knackpunkt darin liegt, dass "Original" und "gute Kopie" preislich bei der Gitarre weniger weit auseinander liegen.

Das "über einen Kamm scheren" stellt sich meistens als sehr schwierig raus, wenn man mal genauer hinsieht. Aber ich denke, so als ganz allgemeiner Eindruck, dass wir Gitarreros insgesamt nicht so konservativ sind wie es den Eindruck macht, wenn man manche von uns reden hört. Die ganzen Digital-Geschichten würden ja nicht hergestellt, wenn sie sich nicht verkaufen ließen.

2. so ein kemper auf einem hocker auf der bühne [...] so ein armeleute outfit auf der bühne ist nicht mein ding

Also, dass ein Kemper in die Kategorie "Arme-Leute-Outfit" fällt, höre ich jetzt zum ersten Mal. Über den Hocker können wir ja nochmal reden. :tongue:

auch wenn ich als zuhörer die materialschlacht bevorzuge [...] ich begann musik in den 70er jahren zu hören. daher ist mein equippment entsprechend veraltet.

Als Zuhörer (in der Regel hört man mit den Ohren) ist es mir wurst, ob der Sound aus Röhren-Amps oder Modelling-Amps kommt. Und im Zweifelsfall halte ich es für erheblich lächerlicher, wenn irgendwelche Bands oder Veranstalter mit Marshall-Türmen aus Sperrholz den Eindruck altehrwürdigen Bühnen-Overkills zu vermitteln versuchen. Ich habe übrigens auch in den 1970ern damit angefangen, Musik zu hören - hält mich aber nicht davon ab, mehr als 40 Jahre später alternative Werkzeuge zu benutzen. Ich würd' mich auch im Leben nicht vor einen aufgedrehten 100-Watt-Boliden stellen, bloß weil The Who, Hendrix und Marty McFly das mal gemacht haben.
 
vielleicht auch ein generationen ding.
junge gitarristen sind da vielleicht ganz anders ausgerichtet und voll digital unterwegs.
ich begann musik in den 70er jahren zu hören. daher ist mein equippment entsprechend veraltet.

Ich begann auch, Mitte der 1970er Gitarre zu spielen. Mein Equipment ist deshalb meist veraltet, weil es einfach noch nicht kaputt ist... Allerdings genieße ich meine beiden Boss RX-Cubes (für Gitarre und Bass), die ordentlich klingen und wunderbare Amps für Sessions und (sehr) kleine Gigs sind. Aber vielleicht gehe ich als Musikwissenschaftler da einfach zu pragmatisch 'ran...
 
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Also, dass ein Kemper in die Kategorie "Arme-Leute-Outfit" fällt, höre ich jetzt zum ersten Mal. Über den Hocker können wir ja nochmal reden. :tongue:....
der kemper ist teuer und gut, wirkt aber neben einem fullstack etwas dürftig.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Als Zuhörer (in der Regel hört man mit den Ohren) ist es mir wurst, ob der Sound aus Röhren-Amps oder Modelling-Amps kommt. Und im Zweifelsfall halte ich es für erheblich lächerlicher, wenn irgendwelche Bands oder Veranstalter mit Marshall-Türmen aus Sperrholz den Eindruck altehrwürdigen Bühnen-Overkills zu vermitteln versuchen. Ich habe übrigens auch in den 1970ern damit angefangen, Musik zu hören - hält mich aber nicht davon ab, mehr als 40 Jahre später alternative Werkzeuge zu benutzen. Ich würd' mich auch im Leben nicht vor einen aufgedrehten 100-Watt-Boliden stellen, bloß weil The Who, Hendrix und Marty McFly das mal gemacht haben.
sperrholz attrappen sind schon arm. sowas mag ich auch nicht.
so ein 100W finde ich cool.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich begann auch, Mitte der 1970er Gitarre zu spielen. Mein Equipment ist deshalb meist veraltet, weil es einfach noch nicht kaputt ist... Allerdings genieße ich meine beiden Boss RX-Cubes (für Gitarre und Bass), die ordentlich klingen und wunderbare Amps für Sessions und (sehr) kleine Gigs sind. Aber vielleicht gehe ich als Musikwissenschaftler da einfach zu pragmatisch 'ran...

ich vermute, sehr viele echte musiker gehen da pragmatisch dran.
ich bin blutiger amateur und romantisiere die musik und auch den weg, auf dem die musik ensteht.
das hängt auch daran, daß ich bisher nur sehr selten aufgetreten bin (schon sehr lange her), und die PA nur den gesang übertragen hat.
der rest kam ungeschönt von den amps.

vielleicht trifft es ja wirklich auf mich zu: ich bin naiv.
 
ich bin blutiger amateur und romantisiere die musik und auch den weg, auf dem die musik ensteht.
das hängt auch daran, daß ich bisher nur sehr selten aufgetreten bin (schon sehr lange her), und die PA nur den gesang übertragen hat.
der rest kam ungeschönt von den amps.

Das machen die Rodgau Monotones immer noch... Sehr cool. Es ist ja auch völlig legitim, sich mit schönen Dingen zu umgeben... Und ich kann mir auch einen schönen Full Stack als Wanddekoration vorstellen. Braucht weniger Platz, als das Klavier. - Ich habe auch alle möglichen Klangerzeuger zu Hause. Ob ich alle Instrumente jemals "so richtig" benutzen werde, wie ich gedacht habe? Keine Ahnung. Mit fortschreitender Auftrittszahl der Ensembles kristalliert sich immer mehr der Kern der Instrumente heraus, die ich regelmäßig zum Auslüften mitnehme. Bei den anderen herrscht das Prinzip Hoffnung, äh: Rente.
 
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ich wechsel da immer wieder mal, was ich in den proberaum mitnehme.
immer dabei, eine der gitarren mit robotunern. bei den anderen wechsel dann mal. heute wird die brian may gitarre ihre premiere im proberaum haben.
bin gespannt, wie die klingen wird.

ich verdecke meine defizite mit gear porn.
 
Ich begann auch, Mitte der 1970er Gitarre zu spielen. Mein Equipment ist deshalb meist veraltet, weil es einfach noch nicht kaputt ist... Allerdings genieße ich meine beiden Boss RX-Cubes (für Gitarre und Bass), die ordentlich klingen und wunderbare Amps für Sessions und (sehr) kleine Gigs sind. Aber vielleicht gehe ich als Musikwissenschaftler da einfach zu pragmatisch 'ran...

Da simmer schon zwei :D
 
ich wechsel da immer wieder mal, was ich in den proberaum mitnehme.

Das mache ich zu bestimmten Zeitpunkten auch immer wieder mal, wenn ein neues Instrument da ist, andere Mitspieler etc. Dann kristallisieren sich irgendwann wenige Settings heraus, die dann wieder eine Zeitlang konstant bleiben. Zum Beispiel spiele ich in einer Weltmusikband in der Regel einen bundlosen akustischen Tacoma-Bass über ein Anklemmmikrofon, auf einer engen Open-air-Bühne in der Winterkälte dann aber auch schon mal das alte Hohner-Paddel (Steinberger-Kopie). Der Sound verkraftet das. Gestern hatte ich ein Geigen(schul)orchester zu begleiten, normalerweise nehme ich da einen akustischen Bass, aber ich musste mit dem Rad fahren. Da wurde es dann eine billige Konzertgitarre, ein altes DDR-Musikschulinstrument, vor 20 Jahren für 3 DM (!) auf dem Flohmarkt gekauft, die ebenfalls sehr kräftig durchkam und immer noch tief genug reicht (Cellolage).
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Da simmer schon zwei :D

Pragmatiker, RX-Besitzer oder Mad MuWis?
 
DarkStar679
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Crosspost

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