Lokaler Händler vs. Onlinehandel - wo kauft ihr euer Equipment und Zubehör

  • Ersteller stoffl.s
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="stoffl.s, post: 8504653, Ich kann nur hoffen, dass der Laden noch länger überlebt, denn irgendwie war mir der um einiges sympathischer als der große Platzhirsch in Wien.

Mit dem Platzhirschen in Wien hatte ich leider mehrmals massive Probleme.
Bestellungen deshalb nur mehr online. So viel Service und Kulanz wie der T kann fast kein Händler bieten.

War der oben genannte Musikalienhändler in der Linzerstraße?
 
Ja, der Stelzhammer. Hatte für mich den absoluten Vorteil, dass ich 4 Stationen mit der Strassenbahn hingefahren bin.
 
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So ... nun will ich mich auch nochmal zu Wort melden ... ganz schön spannend das alles zu lesen, ich hab das nun des Lesens meines aktuellen Thrillers vorgezogen und da bin ich kurz vor'm Ende! ;)
Wäre ich böse, würde ich sagen, dass es sich doch gelohnt hat Öl ins Feuer zu gießen, um die Diskussion in dem Thread neu zu entfachen! :twisted:

Also, kurz zur Vorgeschichte ... für alle, die mich nun quasi als Reinkarnation des Satans in Form eines trotteligen Kunden sehen - keine Angst liebe Mitmenschen, ich bin eigentlich ein sehr geduldiger, höflicher und netter Zeitgenosse. Ich habe schon die derbsten Sklavenjobs gehabt und weiß wie es ist als armseliger Angestellter für einen Hungerlohn unter miserabelsten Arbeitsbedingungen bei scheinheiliger vorgespiegelter Mitarbeitervertretung, die sich für ein paar Snacks kaufen lässt, zu arbeiten. (ein, ich übertreibe nicht und es gibt sicherlich etliche Arbeitgeber, die auf die Rechte ihrer Angestellten Pfeifen!) Ich kenne aber von Haus aus auch die andere Seite und habe schon als Kind im Laden meiner Mutter geholfen, wo guter Service und alte Höflichkeit groß geschrieben wurden. ... und da war es auch normal, wenn man als Inhaber des Ladens mal im Interesse des Gewinns und des guten Service auf die Pause verzichtet. ... und bevor nun wieder sämtliche Verteidiger gepeinigter Einzelhändler loszetern: Meine Mutter hat es auch geschafft den Laden, guten Service, für die Familie da sein, Kochen, den Haushalt und andere Termine mit Ärzten, Bank, Post, Sporttraining der Kinder, etc. unter einen Hut zu bringen ... ohne Angestellte, die ausgebeutet wurden - wir leben alle noch, uns drei Kindern geht es gut und wir sind nette, soziale und vollständig in die Gesellschaft integrierte Individuen geworden.

Nun zum eigentlich Kern des Themas: die Öffnungszeiten des Ladens waren mir nicht bewusst und in dem Städtchen in dem ich wohne, gibt es eigentlich nirgends mehr eine Mittagspause und selbst in dem Dorf aus dem ich ursprünglich komme, gibt es keinen Laden mehr mit einer Mittagspause. Long story short ... ich war selbst Schuld vorher nicht nach den Zeiten geguckt zu haben, aber irgendwie ist man es als Kunde in unserer Gegend nicht gewohnt, dass es Läden gibt die Mittagspause haben, höchstens dass es Läden gibt, die auch mal mittags erst aufmachen. Die andere Seite war eben die extrem unfreundliche und etwas überheblich Art des Verkäufers. Für mich sieht guter und höflicher Dienst am Kunden anders aus.
Wie viele Vorredner schon gesagt haben, hat der Einzelhändler auch evtl. Interesse daran seinen Verdienst zu machen (wie auch ein Recht auf eine Pause) und so habe ich es auch erlebt, dass wenn wir als Familie gegessen haben, meine Mutter in der Mittagspause mal aufgestanden ist und für Kunden geöffnet hat, trotz dass da ein Schild mit Öffnungszeiten hing, auf dem eine Pause eingetragen war. Klar war sie dann selbst Schuld, aber sie wollte einen guten Service bieten und war ja auch am Gewinn interessiert. Wenn der Kunde dann pampig behandelt wird und nicht wieder in den Laden kommt und woanders oder online kauft, darf sich der Händler aber nicht über mangelnde Umsätze wundern. Als ich mich zu besagtem Laden mal am WE im Bekanntenkreis umgehört habe, gab es noch mehr Bestätigung dazu, dass der Ladenbesitzer öfter unfreundlich und recht eigen ist.

Wie ich auch geschrieben habe, hätte es das beim lokalen kleinen Musikladen in meiner Stadt nicht gegeben. Da darf man dann auch mal alleine in den Testraum, während der Gitarren-Spezi gerade seine wohlverdiente Pause macht. Ich war da auch schon mal deutlich über die Zeit drin (Ladenschluss) und hätte man mich gebeten zu gehen, wäre ich auch gegangen, aber man hat sich eben nebenbei noch nett unterhalten. Für mich war einerseits die Unfreundlichkeit des einen Händlers am Freitag und der gute Service des Händlers in meiner Stadt auf der anderen Seite auch der ausschlaggebende Punkt, heute wieder beim Händler in meiner Stadt reinzuschauen. Das Endergebnis lautet wie folgt: Wünsche geäußert, Angebot gecheckt, drei Gitarren in die engere Auswahl gezogen, einige Tipps vom Spezi bekommen, stressfrei im Testraum 3 Gitarren (Hagström Swede, eine Vox und eine FGN Neo Classic) an jeweils 3 Amps binnen einer Stunde getestet (Peavey 6505+, Vox AC30, H&K Grandmeister 35), für eine Gitarre entschieden, 110€ Rabatt bekommen + ein Päckchen Saiten obendrauf und nebenbei noch etwas gelernt und ein nettes Gespräch mit dem Gitarren-Spezi geführt. Die anderen Läden im Umkreis gucke ich mir trotzdem mal an und wenn sich da was gutes bietet, werde ich die auch wieder aufsuchen ... aber den einen kleinen mit dem (Vorsicht: persönliche Meinung!) schlechten Service und dem unfreundlichen, selbstgefälligen Eigentümer eben nicht mehr. ;)

Ich finde es gut, wenn es Leute gibt die Öffnungszeiten und Angestellte verteidigen wollen, aber wenn man schon findet das jemand durch eine subjektive, eigene Meinung ungerecht behandelt wird, sollte man nicht gleich mit argumentativen Backsteinen werfen und irgendwie mit gutem Beispiel vorangehen und demjenigen nicht irgendwelche potenziellen Einstellungen oder Aussagen andichten. ;)
 
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Wäre ich böse, würde ich sagen, dass es sich doch gelohnt hat Öl ins Feuer zu gießen, um die Diskussion in dem Thread neu zu entfachen! :twisted:
Hat sich definitiv gelohnt. Ist doch eine spannende Diskussion und mal sehen ob du jetzt etwas Ruhe in die Diskussion bringen konntest. Und gut, dass du trotzdem den anderen Läden in deiner Gegend auch eine Chance gibst. Schau halt vorher auf die Öffnungszeiten. ;)
Mit dem Platzhirschen in Wien hatte ich leider mehrmals massive Probleme.
Ich hatte dort zwar noch nie Probleme, aber Wohlfühlatmosphäre herrscht dort auch nicht. Wenn du mal einen Laden in Wien probieren willst geh mal zum makemusic in der Amerlingstrasse. Ich war zwar nur einmal dort, aber die scheinen da sehr in Ordnung zu sein. Die haben auch keine Mittagspause. :whistle:
 
bei kleinen Geschäften kauft man immer die Austellungsware.
Der Einzelhandel kann sich ja nicht ein Lager wie die Großversender anlegen. Aber von gängigen Sachen sollte schon was auf dem Neuwarenlager sein, bei den teuren Instrumenten ginge das aber halt (zu sehr) ins Geld ...

Mit dem Platzhirschen in Wien hatte ich leider mehrmals massive Probleme.
Da bist du nicht der Einzige!

Wenn du mal einen Laden in Wien probieren willst geh mal zum makemusic in der Amerlingstrasse. Ich war zwar nur einmal dort, aber die scheinen da sehr in Ordnung zu sein. Die haben auch keine Mittagspause. :whistle:
Kann ich auch aus eigener Erfahrung empfehlen! Ist nur von Auswärts, wenn man nicht mit ÖFFis unterwegs ist, verkehrstechnisch katastrophal.

Der Ladenbesitzer ist schuld, wenn er einen kaufwilligen Kunden in seinem Geschäft stehen hat und dieser sein Geld dann doch lieber woanders lässt, und zwar Schuld in dem Sinne, dass er die Bedürfnisse des Kunden offensichtlich nicht erfüllen kann.
Klingt logisch, nur, warum agiert man als Händler nicht danach? Sind die alle blöd? Ich denke die Materie ist komplexer, schließlich ist ja der ganze Handel nicht zu Letzt durch Giganten wie Amazon komplett im Umbruch. Außerdem, gerade das Gewürge mit den mafiosen Händlerverträgen der "Großen" Marken, macht es für kleine Einzelhändler auch nicht einfacher.

Manche Branchen denken -laut- darüber nach:

Beratungsklau
 
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@CampFire Hero

Wenn wir ehrlich sind, dann waren die letzten 30 Jahre für die Wirtschaft von mehr Wandel und Umwälzungen geprägt als kaum einer erwartet hätte. Viele über Jahrzehnte funktionierende Geschäftsmodelle haben sich in kurzer Zeit in Luft aufgelöst, während auf der anderen Seite viele neue entstanden sind. Thomann ist ein super Beispiel dafür, auch wenn es genügend Beispiele aus der Zeit davor geht. Hans Thomann hat es geschafft, einen sehr zersplitterten Markt (großer Markt, viele kleine Marktteilnehmer) zu konsolidieren, durch die Möglichkeiten, die der Online-Handel ihm geboten hat. Das haben andere mit sich ändernden Marktbedingungen auch gemacht. Reinhold Würth ist so ein Beispiel, auch wenn er den Bauboom der 60er dafür genutzt hat, Thorsten Toeller mit mit dem Fressnapf-Franchise ein weiteres, die GC-Gruppe am Sanitärbereich, und es gibt noch viele mehr.

Was die Musikhändler betrifft, wurde die "Bedrohung" durch den Online-Handel glaube ich sehr lange ignoriert. Der Online-Handel wurde belächelt ("Das klappt doch nie, Musikinstrumente muss man ausprobieren"). Die Möglichkeiten, Internet zur Kundenbindung zu nutzen und die Kunden über dieses Medium in den Markt zu locken ("Was soll ich denn auf Facebook?") einfach ignoriert. Es hat sich einfach eine sehr große Konkurrenz aufgetan, und wenn dann erst einmal ein signifikanter Teil der Kunden abgewandert ist, ist der Zug abgefahren.

Viele Händler waren früher einfach die Stammhändler, weil es in der Nähe nur wenig Alternativen gab, nicht weil sie so gut oder beliebt waren. Versandhandel existierte bei Musikinstrumenten quasi nicht. Als sich auf einmal Alternativen aufgetan haben, war es für diese Händler quasi schon zu spät, weil das Verhältnis zum Kunden vorher schon nicht allzu gut war und sie viel zu spät auf die sich ändernden Marktbedingungen reagiert haben. Die Unternehmensberater dieser Welt werfen ja immer mit schönen Bullshit Buzz Words um sich, von "disruptive" bis "Change Management". Das belächelt man gemeinhin, hat aber einen wahren Kern.

Aus der Sicht eines Selbstständigen: Ich darf mir ruhig mal auf die Schulter klopfen, wenn ich etwas gut gemacht habe. Aber morgen wird neu gewürfelt, und vielleicht ist das Geschäftsmodell, mit dem ich die letzten 20 Jahre gut gefahren bin, morgen früh hinfällig. Sich damit anzufreunden, ist aus psychologischer Sicht gar nicht so einfach. Und selbst wenn man es für sich selbst schafft oder lernt, ist es äußerst schwierig dies auf die Unternehmenskultur und die Angestellten zu übertragen.

Also, zusammengefasst: Nein, die Händler waren nicht alle blöd. Viele waren nur überfordert.

P.S. Andere Branchen haben auf "mafiöse Händlerverträge" reagiert, das gibt es nämlich schon seit vielen Jahren, etwa durch Einkaufsgenossenschaften, in denen sich kleine Marktteilnehmer zusammengeschlossen haben, um große Volumina und damit bessere Konditionen zu erreichen. Jetzt ist es dafür zu spät.
 
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Hans Thomann hat es geschafft, einen sehr zersplitterten Markt (großer Markt, viele kleine Marktteilnehmer) zu konsolidieren, durch die Möglichkeiten, die der Online-Handel ihm geboten hat. Das haben andere mit sich ändernden Marktbedingungen auch gemacht
Thomann hat vor allem sehr früh erkannt, dass der Versand- und anschliessend der Onlinehandel wahrscheinlich die einzige Möglichkeit für seinen Laden ist zu überleben. Denn wer braucht an sich einen Musikladen in einem Kaff wie Treppendorf? Das liegt ja wirklich mitten im Niemandsland. Dadurch hat er natürlich einen enormen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz aufgebaut - und natürlich hat er den Vorteil, dass dort auch Platz zur Expansion ist, wie das riesige Logistikcenter zeigt. Und es wird ja immer weiter gebaut!
Als der Stelzhammer in Wien eingegangen ist, hat er sich auch mit einer Klage gegenüber dem Versandhandel verabschiedet. Wo ich mir denke: er hatte eigentlich die gleiche Chance, frühzeitig in dieses Geschäft einzusteigen. Es ist ja nicht so, dass ein Laden wie Thomann oder Musikproduktiv aus dem Nichts entstanden sind.
Auf der anderen Seite die Klangfarbe in Wien: angetreten, um den alteingesessenen Musikalienhändlern in Wien Feuer unterm Hintern zu machen, sind sie heute selbst der Platzhirsch in Wien. Haben auch einen Webshop, aber ich hab noch nie von jemandem gehört, der dort erfolgreich bestellt hätte. Aber auch sie haben erkannt, dass es letztlich darum geht zu wachsen und nicht in der kleinen Struktur zu verbleiben, vor allem als Vollanbieter. Also nicht nur Gitarren und Bässe zu verkaufen sondern alles rund um die Musik. Da hat wohl der kleine Laden, zumindest in Wien, als Vollanbieter weitgehend ausgedient.
 
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Denn wer braucht an sich einen Musikladen in einem Kaff wie Treppendorf? Das liegt ja wirklich mitten im Niemandsland.
Sagt er ja selbst: Den Laden in Treppendorf kann man nur halten, weil der E-Kommerz geht.



Auf der anderen Seite die Klangfarbe in Wien: angetreten, um den alteingesessenen Musikalienhändlern in Wien Feuer unterm Hintern zu machen, sind sie heute selbst der Platzhirsch in Wien.
Naja, das war ja auch so eine Geschichte. Am Einsiedlerplatz haben sich ein paar Freaks zusammengetan um der "Verarsc*e" durch den alteingesessenen Handel zu entfliehen ... OK, Freaks sind sie geblieben, heute sind sie diejenigen die die Kunden ver........ Eigentlich immer das gleiche Lied.
 
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Klingt logisch, nur, warum agiert man als Händler nicht danach? Sind die alle blöd? Ich denke die Materie ist komplexer, schließlich ist ja der ganze Handel nicht zu Letzt durch Giganten wie Amazon komplett im Umbruch. Außerdem, gerade das Gewürge mit den mafiosen Händlerverträgen der "Großen" Marken, macht es für kleine Einzelhändler auch nicht einfacher.

Das Ganze ist auch ein zweischneidiges Schwert:

1.) Händler kommen manche Marken nicht ran:
Ich war neulich beim Lokalen in meiner Stadt und habe gefragt, ob sie an Chapman rankommen, da ich Interesse an einer Bariton von Chapman hatte. Die Antwort war nein, denn soweit bekannt liege das alleinige und angekaufte Vertriebsrecht für Deutschland bei Thomann. Wenn man im Netz nach Chapman guckt stößt man auf Big T und Muziker, die den Sitz in Bratislava haben (evtl. ne Tochtergesellschaft oder ein Sub von Thomann im Ausland?) und eine Filiale in München, so der Sitz aber in bratzislava ist, wird das evtl. der Vertriebspartner der Wahl in der Slowakei sein.

2.) Händler können sich die teuren Verträge nicht leisten:
Beim Lokalen angefragt wieso sie die Abteilung mit den E-Gitarren und Bässen immer weiter reduzieren, hieß es, dass es sich kaum noch lohnt. Der Laden ist ziemlich groß und dort hängen noch ca. 20 - 25 E-Gitarren und ganze 4 Bässe. Die Gitarren sind dauerhaft zu 80% von Ibanez und gestern waren dann bspw. drei von Hagström, zwei von FGN, eine von Vox und zwei von Yamaha. Fender und Gibson lohnen sich dank des "Einkauspreises" nicht und viele andere Marken ebenfalls nicht. Die Seite der Medaille ist ja aber schon lange bekannt.

Einkaufskooperationen sind da eine Sache, aber es ist auch die Frage, ob es sich nicht mal lohnen würde unbekanntere Marken zu testen, die nicht solche Ansprüche haben oder auf lokalere Hersteller in Kommission zurückzugreifen. Ich habe mich in letzter Zeit mal nebenbei damit beschäftigt die kleinen Läden der näheren Regionen rauszusuchen und habe auch einige Adressen von lokalen Instrumentenbauern, die im Web verkaufen. Wenn man dann Kommissionsware ausstellt, wäre das evtl. ein doppelter Anreiz, für den Laden und den Hersteller. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sich das lohnen kann, wenn sich Geschäfte quasi unterstützen und gegenseitig befruchten. Evtl. lockt man dann auch mehr Kunden in den Laden, die so nie gekommen wären, wenn man etwas Exklusives anbietet.
 
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Haben auch einen Webshop, aber ich hab noch nie von jemandem gehört, der dort erfolgreich bestellt hätte.
Da musst schon froh sein das Zeug zu bekommen (irgendwann) welches du vor Ort bestellt hast ..
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
1.) Händler kommen manche Marken nicht ran:

2.) Händler können sich die teuren Verträge nicht leisten:
Eben und das meinte ich mit "blöd". Der Einzelhandel kann da gar nimmer raus, so richtig. Ob sie wollen oder nicht.
 
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Wenn ein 13-jähriger in Nietenjacke mit Asi-Vokabular eine Zakk Wylde-Signature Limited anspielen will und der kleine, lokale Händler dann sagt, dass das nicht (so einfach oder gar nicht) geht, dann postet das Kindchen das mit Häme dann in irgendein Forum oder auf FB und der Händler ist („das Internet vergisst nichts“) für immer gedisst. Gekauft hätte er sie ohnehin nur als Epi und zwar online. Und hätte er sie gekauft, hätten sie vielleicht die Eltern ohnehin wieder zurückgebracht und dem Händler einen Vortag über die beschränkte Geschäftsfähigkeit Minderjähriger gehalten.

Ich war vor 20 Jahren auch ein Jugendlicher, zwar nicht unbedingt mit Nietenjacke und Asi-Vokabular, aber dafür mit bunten Haaren und auch nicht unbedingt der Ausdrucksweise gesegnet, wie ich sie heute an den Tag zu legen versuche. Eine schöne Gitarre hätte ich mir wohl leisten können, jedoch sah ich definitiv nicht danach aus. Und wer weiß, vielleicht hätte der junge sich kein Instrument gekauft, vielleicht hätten die Eltern das Instrument wieder zurückgebracht, aber vielleicht hat der Junge auch gerade vorgehabt sein Konfirmationsgeld unter die Leute zu bringen. Und vielleicht ist der 13-jährige mit Asi-Vokabular auch in 15 Jahren ein selbstständiger Handwerker, der sich eine PRS Custom leisten möchte. Vielleicht auch nicht.

Hätte mich unser lokaler Gitarrenhändler damals von oben herab behandelt, wäre ich auch heute kein Kunde bei diesem Laden. Sollte ich dort nach der Arbeit im Anzug auftauchen und mitbekommen wire ein vielleicht nicht ganz so solvent aussehender Kunde mies behandelt wird, dann verliert er auch mich als Kunden.

Die Konsequenzen des eigenen Auftritts muss jeder klar denkenden Kaufmann bei jedem einzelnen Kontakt mit einem (potentiellen) Kunden im Hinterkopf behalten.

Eine kleine Anekdote habe ich noch. Vor ein paar Jahren habe ich mich für ein Klavier interessiert und bei dem kleinen Händler auch meine Kontaktdaten hinterlassen. Zwei Monate später rief mich der Händler an: Er hätte in 2 Wochen im Werk zu tun und wolle mir anbieten mich mitzunehmen (rund 600 km). Ich könne dann in aller Ruhe ein paar Instrumente ausprobieren und er würde auch eine Besichtigung des Werks organisieren. Da denke ich aus kaufmännischer Sicht: Geile Aktion, besser kann er die potentielle Kundenbeziehung kaum pflegen. Ich hatte an dem Tag leider keine Zeit und habe bei diesem Händler zwar bis heute nichts gekauft, weil ich mich der Kinder wegen für ein E-Piano entschieden habe, aber sollte ich doch noch einmal in die Versuchung eines richtigen Klaviers kommen, ist dieser Händler meine erste Anlaufstelle.
 
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="stoffl.s Wenn du mal einen Laden in Wien probieren willst geh mal zum makemusic in der Amerlingstrasse. Ich war zwar nur einmal dort, aber die scheinen da sehr in Ordnung zu sein.

Danke für den Tipp.
Ich werde mir heuer im Mai zum runden Geburtstag eine etwas bessere Gitarre gönnen.
Music Man, Vigier, Fender American Pro.....
Den Laden werde ich auf jeden Fall mal besuchen. Wenn´s passt kaufe ich dort.
Gerade bei einem etwas teuerem Instrument ist es ein Vorteil, wenn man es angreifen und probieren kann.
Das ist halt der einzige Nachteil wenn man online kauft. Man kauft die Katze im Sack und muss das nehmen, was der Stapler zufällig aus dem Regal holt.
 
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Der Vorteil bei makemusic ist, dass sie auch noch einer der wenigen Fender Vertragshändler in Wien sind. Damit ist man da nicht auf die Klangfarbe allein angewiesen. Wie gesagt, ich war nur einmal kurz in dem Laden, hatte dabei leider nicht viel Zeit mich einfach mal gründlicher umzuschauen.
 
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Ich kann mich bezüglich der Klangfarbe absolut nicht beschweren und hatte auch noch nie ein Problem mit dem Laden.

Wenn ich was kaufen möchte, schau ich erstmal auf die Homepage und überprüf mal ob der Artikel lagernd ist oder bestellt werden muss. Wenn lagernd, rufe ich mal dort an und frage ob der wirklich lagernd ist weil das nicht immer so ist. Bevor ich einfach so hinfahre, rufe ich mal kurz dort an und frage. Kann manchmal dauern bis wer abhebt aber wenn man am Vormittag anruft, wird eigentlich prompt abgehoben. Wenn niemand rangeht, man kann auch mehrmals versuchen anzurufen, ja das geht mit jedem Telefon! Wenn man aber zur Prime Time anruft, selber schuld.

Jeder hat eine dooofe Smartphone-Gurke und da kann man auch telefonieren damit und nicht nur spielen, doofe Videos anschauen und mit dem Umfeld laut lachen oder seine Erfahrungen vom letzten Klobesuch auf Facebook samt Fotos auf Instagram posten.

Wenn der Artikel lagernd ist, kann ich den immer reservieren lassen und wenn ich sage, dass ich erst in einer Woche am Samstag kommen kann, auch kein Problem und hat bis jetzt immer funktioniert. Die können auch sagen ob der Artikel im Lager ist oder Ausstellungsstück und wenn man normal fragt, kann man auch ein wenig was mit dem Preis machen oder bekommt ein paar neue Saiten. Manchmal geht auch nichts, ja Pech gehabt.

Bestellungen gehen auch immer ohne Probleme. Ich rufe einfach an, bestelle das Teil und werde angerufen wenn es da ist. Einmal habe ich etwa länger auf eine Box gewartet aber das war die Schuld von Laney (oder dem Großhändler) und nicht von der Klangfarbe. Und wenn doch, haben die es zumindest sehr nett rübergebracht und man hatte den Eindruck sie setzen sich auch dafür ein, dass die Box schneller kommt.

Die Leute dort sind alle sehr nett und wenn man normal und freundlich auftritt, ist auch vieles möglich. Wenn ich wie der Berserker reinrausche und allen vermitteln möchte, dass ich der König der Welt bin und alle haben gefälligst das zu tun was ich will, wird das nix. Egal wo, nicht nur in der Klangfarbe.

und habe schon als Kind im Laden meiner Mutter geholfen,

meine Mutter in der Mittagspause mal aufgestanden ist und für Kunden geöffnet hat,

Kommt darauf was das für ein Laden war? Wenn der Kunde mal eine Wurst und ein Brot gebraucht hat, dass ist der ja relativ schnell wieder weg. Ein paar Gitarren anspielen dauert schon mal ein Zeit. Das habe ich sogar schon von Leuten erlebt die einen Verstärker oder Gitarre bei mir daheim getestet haben weil ich diese verkauft habe. Der längste war mal fast eine Stunde da und wollte nicht gehen. Er hat dann den Verstärker gekauft aber war recht mühsam.

An sich hätte der Ladenbesitzer fragen können was eigentlich gebraucht oder gewünscht wird. Ein paar Kabel oder halt ein schneller Einkauf wäre sicher kein Problem gewesen. Gitarrentest ist im halt im Ermessen des Besitzers ob er will oder nicht, oder einen guten oder schlechten Tag hat.

Der Vorteil bei makemusic ist, dass sie auch noch einer der wenigen Fender Vertragshändler in Wien

Ich kenne den Laden jetzt nicht aber kann mir nicht vorstellen, dass der mehr Auswahl als die Klangfarbe hat. Überhaupt jetzt wo es keine Gibsons mehr dort gibt, habe ich den Eindruck, dass es nur mehr Fender Strats und Teles gibt.

Und ich bin kein Mitarbeiter der Klangfarbe und auch kein Eigentümer, nur ein zufriedener Kunde.
 
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Ich kann mich bezüglich der Klangfarbe absolut nicht beschweren und hatte auch noch nie ein Problem mit dem Laden.
Probleme hatte ich auch noch nie. Aber ich war auch erst sehr selten da, weil mir die Atmosphäre dort nicht so gefällt. Der Laden wirkt auf mich einfach kühl und wann immer ich dort war - besonders engagiert haben die Mitarbeiter in der E-Gitarren Abteilung auf mich nicht gewirkt. Bei den Mikros oder den Drums hab ich dagegen sehr gute Erfahrungen dort gemacht. Weshalb ich ja auch nicht ausschliesse, dort wieder hinzugehen.
Ich kenne den Laden jetzt nicht aber kann mir nicht vorstellen, dass der mehr Auswahl als die Klangfarbe hat.
Das weiß ich auch nicht, aber es ist doch gut, wenn es eine Alternative gibt. Und so klein ist der Laden jetzt auch nicht.
 
Alternativen sind immer gut, das stimmt.

Wenn das Wetter mal wieder etwas freundlicher wird und rollertauglich ist, werde ich mal dort vorbeifahren.
 
Ich kann mich bezüglich der Klangfarbe absolut nicht beschweren und hatte auch noch nie ein Problem mit dem Laden.
Is' ja OK, so macht jeder seine persönlichen Erfahrungen.

Jeder hat eine dooofe Smartphone-Gurke und da kann man auch telefonieren damit und nicht nur spielen, doofe Videos anschauen und mit dem Umfeld laut lachen oder seine Erfahrungen vom letzten Klobesuch auf Facebook samt Fotos auf Instagram posten.
:confused: Kleiner kulturpessimistischer Ausflug?
 
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Nein einfach nur genervt von den ganzen Handy Zombies samt deren Zwangsdarstellung. Am besten finde ich den Begriff "Influencer". Irgendwelche pickelige Teenies die Schminktipps oder Modetipps geben und alle sind Feuer und Flamme.

Man kann sich mittlerweile kein Konzert mehr ansehen ohne das gleich 5.000 Handies in der Höhe sind und Fotos oder Videos gemacht werden. Das nervt mich mittlerweilen so, dass ich keine Konzerte mehr besuche weil mir das so dermassen auf die Nerven geht.

Manchmal kommt mir vor, dass ein paar wenige wie ich dort sind, die einfach mit einem Becher im Zuschauerraum sind und der Band zusehen etc. Der Rest muss ja Videos machen die sich keiner mehr ansieht.
 
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Wenn das Wetter mal wieder etwas freundlicher wird und rollertauglich ist, werde ich mal dort vorbeifahren.
Oder in die U-Bahn steigen, ist näher zur U3 als die Klangfarbe. :D

Und schon haben wir Wiener diesen Thread besetzt - dabei gibt es auch in anderen Städten sicher noch coole Geschäfte.
 
Immerhin weiß man bei einem lokalen Geschäft, ob etwas auch wirklich auf Lager ist.
Ich habe mir Sonntag Abend online eine PRS SE Chris Robertson + verschiedene Saiten und Plektren bestellt. Alles auf Lager.
Montag kein Versand, Dienstag kein Versand. Dienstag Nachmittag dann auf einmal die Gitarre und meine 0,7ner Plektren nicht mehr auf Lager. Ich angerufen und gefragt. Der gute Herr meinte sieht alles gut aus mit meiner Bestellung.
Dann gerade eben eine Email bekommen, dass die Gitarre zum Zeitpunkt meiner Bestellung bereits vergriffen war und die Bestandsaktualisierung noch nicht fertig war.
Wie kann man denn 2 Tage brauchen für sowas? Nun darf ich also warten... bin gespannt ob die mir die Gitarre denn schon mal schicken, falls irgendwas anderes aus meiner Bestellung auch nicht mehr auf Lager ist sobald die Gitarre bei denen eintrifft. Z.B. besagte Plektren die bis dahin ja vielleicht immer noch nicht auf Lager sind.
Also da bestell ich nicht mehr... wenn die Lagerbestände nicht stimmen ist das ja wie russisches Roulette (natürlich leicht übertrieben, aber ich denke man weiss was ich meine). Und je mehr Artikel man bestellt desto größer ist dann wohl die Warscheinlichkeit dass das Paket nicht rausgeht, weil was fehlt oder wie?
 
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