Lokaler Händler vs. Onlinehandel - wo kauft ihr euer Equipment und Zubehör

  • Ersteller stoffl.s
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Aus meiner Sicht müsste sich verschiedene kleinere Shops zusammenfinden und zentral einkaufen, damit sie auch die erforderlichen Abnahmemengen von Gibson und Co. zusammen bekommen. Selbst wenn ein kleiner Shop davon nicht viele verkaufen kann ziehen die großen Marken ja das zahlungskräftige Publikum an.

Genau das Thema hab ich mal mit zwei Leuten aus dem lokalen Laden durchgesprochen und sie berichteten, dass sie das schon anvisiert hatten, es aber seitens zweier großer Marken nicht gewünscht war, da sie dann nur einen statt zwei oder mehr Lizenznehmern hätten.
 
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Na, macht ja Sinn, dann lieber keinen Lizenznehmer zu haben …
 
Die Verträge sind oft wohl Knebelverträge, bei denen dann Lizenzgebühren bezahlt werden müssen und es dann auch oft zusätzlich nochmal festgelegte Abnahme oder Verkaufsmengen in bestimmten festgelegten Intervallen geben muss und je nach Vertrag gibt es dann teils auch ganz tolle Konsequenzen.

Der lokale Händler sagte jedenfalls, dass sie das mit den beiden großen Marken mal ein paar Jahre mitgemacht haben, es sich aber unterm dem Strich nicht lohnt, weil sie sonst nur drauf legen oder eben Fläche für die Marken resevieren müsen, die sich ggf. sowieso nicht verkaufen, da meist zu teuer und sie somit Fläche verlieren, auf denen sie andere Marken anbieten können, die sich, weil meist etwas günstiger, auch besser verkaufen.
 
Habe noch nie Online eine Gitarre gekauft. Drei habe ich vom Rockshop und Fünf vom Schlaile, beide hier in Karlsruhe. Eine habe ich von Privat vor Ort gekauft.
 
Die Verträge sind oft wohl Knebelverträge, bei denen dann Lizenzgebühren bezahlt werden müssen und es dann auch oft zusätzlich nochmal festgelegte Abnahme oder Verkaufsmengen in bestimmten festgelegten Intervallen geben muss und je nach Vertrag gibt es dann teils auch ganz tolle Konsequenzen.

Ähnliche Praktiken der Hersteller kenne ich aus der Motorradbranche, Corporate Identity, Mindestverkaufsfläche, Mindestabnahmemengen, Lizenzen für Diagnosesysteme, fixe Händlerbeteiligung an Werbeaktionen, etc
Leider bei allen, die zu groß werden der selbe Bullshit…

Aber darum ging es hier ja nicht.
 
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Hier noch mein Antritt zur ursprünglichen Fragestellung. Es fällt mir schwer zu rekapitulieren, welches Plektrum und welchen Saitensatz ich wann in welchem Ladengeschäft oder Online-Shop im Lauf der vergangenen Jahrzehnte (sic!) erworben habe. :LOL:Aber ich muss auch sagen, bei Zubehör, Kleinteilen und Verbrauchsmaterial wie Saiten ist der Kauf bei mir komplett nüchtern, emotionslos und wirtschaftlich getrieben. Manchmal werfe ich sogar die Preissuchmaschine an.

Anders ist es bei den Gitarren. Ich nehme jetzt mal nur diejenigen her, die ich im Lauf meines bisherigen Gitarrenlebens neu gekauft habe. Dabei hilft mir mein Excel-Spickzettel, gefiltert nach "neu" und unterschieden nach Online-Kauf oder persönlichem Erwerb beim Händler vor Ort.

HerstellerModellTypErworben
IbanezSaber Prestige S1520FBE-Gitarrepersönlicher Kauf im Ausland
Taylor314ceWesterngitarrepersönlicher Kauf im Ausland
CharvelSan Dimas II KoaE-Gitarrepersönlicher Kauf*)
FramusDiablo CustomE-Gitarrepersönlicher Kauf*)
GodinAcousticaster 6 DeluxeWesterngitarrepersönlicher Kauf
IbanezJS1BK Joe Satriani SignatureE-Gitarrepersönlicher Kauf
IbanezRG7620RBE-Gitarrepersönlicher Kauf
IbanezUSA Custom UCEWFMTBE-Gitarrepersönlicher Kauf
OvationCelebrity CC157Westerngitarrepersönlicher Kauf*)
Taylor814ce Deluxe V-ClassWesterngitarrepersönlicher Kauf
YamahaDW-105Westerngitarrepersönlicher Kauf*)
YamahaGC-3Klassikgitarrepersönlicher Kauf
IbanezJ-Custom IRG8470TBE-GitarreOnline-Kauf im Ausland*)
IbanezQuest Q54SFME-GitarreOnline-Kauf
IbanezSoundgear SRC6-WNFE-BassOnline-Kauf*)
KalaUkuleleUkuleleOnline-Kauf
Tom AndersonIcon ClassicE-GitarreOnline-Kauf im Ausland

*) nicht mehr im Bestand, d.h. wurde irgendwann wieder verkauft

Man sieht auf Anhieb, dass der persönliche Kauf mit Aussuchen und Antesten vor Ort zahlenmäßig weit überwiegt. Zwei Käufe wurden im Ausland getätigt und gingen mit besonders schönen Erinnerungen und Emotionen einher: Die Ibanez Saber habe ich im Sommer 2000 beim Ibanez-Guru schlechthin (Rich Harris / Ibanez Rules) im Wohnzimmer mit Traveler Checks bezahlt und sie stand mir während der gesamten Dauer meines Praktikums treu und brav zur Seite; und die Taylor 314ce wurde ein paar Jahre später als krönender Abschluss eines wunderschönen Roadtrips durch die USA im Guitar Center San Francisco erstanden (nachdem die Kreditkarte erst mal übel gezickt hat und ich mit der Bank-Hotline telefonieren musste, währenddessen die Parkuhr zweimal abgelaufen ist, was ein Stress...) und hat auch den Transport im Gepäckraum des Air-France-Fliegers zurück in die Heimat überlebt.

Online sind es gerade mal fünf Instrumente, die ich komplett blind gekauft habe, wobei der letzte Eintrag in der Liste gefühlt mit dem größten Risiko verbunden war (nicht zuletzt auch wegen des Preisschilds), wo aber die Erwartungen sogar noch übertroffen wurden. Es hätte aber auch ganz anders ausgehen können.

Aber nicht nur die USA-Souvenirs sind mit Erinnerungen verbunden, auch so ziemlich jede Vorgeschichte oder Anekdote, die sich hinter den oben aufgelisteten Käufen vor Ort verbergen, habe ich noch im Kopf. Und das ist auch der größte Unterschied - bei einem Online-Kauf eines neuen Instruments sind es ein paar Mausklicks, das Warten auf den Paketboten und das Unboxing, was das Kauferlebnis bestimmt. Im Laden ist's eine vollkommen andere Erfahrung, wenn man sich z.B. nach dem Anspielen mehrerer Instrumente auf eines einschießt, sich in den Sound und das Spielgefühl verliebt, mehrere Tage drumrum schleicht, sich irgendwann für den Kauf entscheidet, den Geldautomaten plündert, nochmal hinfährt, die Erleichterung spürt, weil die Gitarre noch da hängt, noch ein letztes Mal antestet, mit dem Verkäufer rumfeilscht, das eine oder andere Zubehörteil raushandelt, die raschelnden Geldscheine zitternd aus den Portemonnaie nimmt und ehrfürchtig auf den Tresen blättert, stets zweifelnd, ob es das Richtige ist, was man da gerade tut, und und und. ;) Vielleicht sorgt das alles für eine tiefergehende Verbindung zur Gitarre.
 
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Vielleicht sorgt das alles für eine tiefergehende Verbindung zur Gitarre.
bei mir schon:).

Aber darum ging es hier ja nicht.
doch, auch darum geht es hier. Die "Kleinen" haben eben nur ein geringes Angebot, dazu kommen dann die Bedingungen manch "grosser" Hersteller. Es ist dann einfach bequemer sich die Online-Angebote in ihrer Vielfältigkeit anzuschauen und dann auch da zu ordern. Nicht verwunderlich ist aber, wie oft hier zu lesen, daß gerade bei den "Grossen" das Gemaule anfängt.
Da halte ich es dann lieber wie @HD600 und @gitarrero! (y). Onlinekauf ist ja nicht per se verkehrt, viele werden mit ihrem Instrument dann auch schon zufrieden sein. Vor allem bei Händler, die eigentlich auch nur über ein geringes Angebot verfügen, dafür aber Gitarren verkaufen, die sie auch selber in Augenschein genommen haben (sind dann meist auch im oberem Preissegment angesiedelt), und sich entsprechend drum gekümmert haben.
 
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