Was darf ein Amp kosten...

  • Ersteller Marschjus
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Aber schau dir spaßeshalber mal diese drei Beispiele an und stelle gedanklich eine 500 Euro Gitte, (z.b. eineClassic Vibe), daneben.

Hm, ob das wirklich gutes Equipment ist?
Ich habe auch keine 99 Euro E-Gitarren und Amps genannt, weil ich schon vergleichen wolte mit Equipment, mit dem sich "Profis" auch auf die Bühne wagen würden.
Ich kann das bei den von dir gezeigten Artikeln schlecht einschätzen - Drums kannst du aber auch noch günstiger haben, wenn du auf Mülltonnen spielst - hat bei Metallicas "St. Anger" ja auch funktioniert. *g*
 
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Hm, ob das wirklich gutes Equipment ist?

Schlage vor, wir einigen uns auf OT.
Nur eines noch zum z.B. Pearl-Drumkit:
Vergleiche mal das mit einer CV in punkto:
Materialeinsatz, Fertigungsaufwand, Stückzahlen, Verpackungs- und Versandkosten. ;) :eek:
 
Es gibt ja auch "Boutique" Amps für mehrere tausend Euro, da ist fast nichts drin und auch bei handverdrahtung dürfte sich die Zeit zum zusammensetzen eher im Rahmen halten.
Aber irgendwie scheint das da nicht so die Rolle zu spielen.
Extrem billige und am anderen Ende extrem hochpreisige Amps verzerren das Bild.
Hier werden oft rationale Berechnungen für die Bepreisung aufgelistet, Bauteile, Herstellungskosten, etc.
Gitarrenkram ist ähnlich wie Spielzeugbranche. Die Herstellungskosten können eine total nebensächliche Rolle bei der Preisfindung spielen.
Image, Standing der Marke, Kultstatus, Angesagtheit, allgemeine Kauflaune, sind echte Faktoren bei der Preisbildung.
Kein Amp aber trotzdem ein gutes Beispiel ist der TS808 Tubescreamer von Ibanez. Ein billiges, recht einfaches Pedal für fantastische 180 Euro.
Wer den "orignal Ibanez Kult-Screamersond" haben möchte, der hat zu zahlen.
 
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Wenn mir das Teil zu teuer ist wird es einfach nicht gekauft - fertig.
Die ganze "der Preis ist nicht gerechtfertigt" Debatte ist vollkommen überflüssig.
Der Hersteller dieser Geräte unternimmt seine geschäftlichen Anstrengungen um Geld zu verdienen, den Anspruch ein Unternehmen der Wohlfahrtspflege für Musiker zu sein, sollte man dort nicht suchen.
Im übrigen kann es mir doch egal sein, wenn das Gerät überteuert angeboten wird, gleichwertige Alternativen sind doch in niedrigeren Preissegmenten vorhanden.

Es vergeht keine "zu verkaufen" Kleinanzeige einer FGN, Epiphone, Faber, Tokai, oder, oder ,oder ohne den Hinweis darauf, das die angebotene Pretiose des Instrumentenbaus mindestens genauso gut ist wie eine Gibson, wenn sie nicht sogar schon im Vergleich mehrere davon locker , also ganz locker in die Tasche gesteckt habe.
Wenn dem so ist, gibt es doch überhaupt keinen Grund mehr, der unerreichbar teuren Gibson hinterherzujaulen?
Oder ist das alles Quatsch und es muss derjenige dessen Streben ein Original ist, eben auch für das Original blechen?
Für Verstärker gilt das sinngemäss: Warum der teure Soldano wenn der billige Jet City in angeblich derselben Qualität abliefert? Warum der hoffnungslos überteuerte Mesa wenn es der Buggera oder Fame Bulldozzer oder wie die Dinger auch immer heißen genauso bringen soll?
 
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Wenn dem so ist, gibt es doch überhaupt keinen Grund mehr, der unerreichbar teuren Gibson hinterherzujaulen?
Oder ist das alles Quatsch und es muss derjenige dessen Streben ein Original ist, eben auch für das Original blechen?

Diese Aussage sei aber mal rein subjektiv. Auch qualitätsmäßig gibt es da schon zuverlässige Gegenargumente.

Nur sollte man auch nicht jedes geschriebene Wort immer bierernst nehmen und sich selber ein Bild machen.

Für mich waren bis vor ein paar Jahren auch ein paar Marktführende Namen das "Nonplusultra" in Sache Gitarre und Amp. Je mehr ich mich aber damit befasse und auch jenes Teil bei mir hatte/habe lerne ich für mich, dass es auch gewisse andere Namen ausprobiert zu werden verdient haben.

Dies wird aber immer subjektive Meinung bleiben. Nur weil ein Gibson, Marshall, Orange, Fender in gewissen zeiten sich hochgehypt haben, sind sie immer noch nicht, auch heute - die Besten.

Wir lassen uns alle viel zu viel von unserem Umfeld (ver)leiten.
 
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Letztes mal auf dem Fischmarkt sagte Aale Dieter; "so Leute, jetzt denke ich mir mal einen Preis für euch aus". Und dann hat er draufgepackt, ein Aal, noch ein Aal und so weiter, bis er meinte, dass es gut ist. Und die Leute haben ihm das Zeug aus der Hand gerissen. So oder ähnlich läuft es woanders auch - am Anfang steht der Preis.
 
Der Preis steht eigentlich immer. Nur ob er sich am Markt durchsetzen kann, das bestimmen oft (auch durch Manipulation) die Käufer.
Wie gut kann ich ein Produkt "sei es auch preislich nicht grechtfertigt" verkaufen? Man benötigt zuerst mal "GELD" um zu werben und die richtigen Macher.

Dennoch entscheide ich immer selbst, was mir ein Produkt kosten darf.
 
Seit rund 30 Jahren bin ich u.a. auch als Einkäufer in Asien unterwegs für technische Produkte, eine typische Kostenstruktur stellt sich wie folgt dar.

1000 Ladenpreis, das zahlt der Endkunde inkl. 19% MwSt.
840 Nettopreis, ohne MwSt., des Einzelhändlers
550 Abgabepreis Importeur/Zwischenhändler an Einzelhandel
330 Einkaufspreis Importeur/Zwischenhändler (Differenz von 30 sind Fracht/Zoll/Lager etc.)
300 Abgabepreis Hersteller, enthält 150 Gewinnmarge des Herstellers
150 Herstellkosten, bestehend aus 80 Material, 40 Arbeit, 30 Overhead (Kapital, Verwaltung, Lager, Q-Kontrolle etc.)

Natürlich gibt es produktbezogene Abweichungen, auch bei Wegfall des Zwischenhändlers bei Direktimport ist das Bild anders. Was ich aber sagen will, der Enduser überschätzt den Anteil der Material/Herstellkosten gewaltig.
 
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Für Verstärker gilt das sinngemäss: Warum der teure Soldano wenn der billige Jet City in angeblich derselben Qualität abliefert? Warum der hoffnungslos überteuerte Mesa wenn es der Buggera oder Fame Bulldozzer oder wie die Dinger auch immer heißen genauso bringen soll?

Gerade beim Jetcity opfert man aber auch einiges an Funktionen/Komfort.

Den Unterschied zwischen einen Bugera/Jetcity etc. zu einem Marshall/Engl/Orange sehe ich. Aber die Preisdifferenz die dann zwischen einem der drei und z.B. einem Bogner liegt wundert mich doch etwas. Aber wenn einer mit einem Bogner doppelt so glücklich ist wie mit einem Orange, dann hat dich der Aufpreis vllt. auch nur deshalb schon gelohnt:)
 
Seit rund 30 Jahren bin ich u.a. auch als Einkäufer in Asien unterwegs für technische Produkte, eine typische Kostenstruktur stellt sich wie folgt dar.

1000 Ladenpreis, das zahlt der Endkunde inkl. 19% MwSt.
840 Nettopreis, ohne MwSt., des Einzelhändlers
550 Abgabepreis Importeur/Zwischenhändler an Einzelhandel
330 Einkaufspreis Importeur/Zwischenhändler (Differenz von 30 sind Fracht/Zoll/Lager etc.)
300 Abgabepreis Hersteller, enthält 150 Gewinnmarge des Herstellers
150 Herstellkosten, bestehend aus 80 Material, 40 Arbeit, 30 Overhead (Kapital, Verwaltung, Lager, Q-Kontrolle etc.)

Natürlich gibt es produktbezogene Abweichungen, auch bei Wegfall des Zwischenhändlers bei Direktimport ist das Bild anders. Was ich aber sagen will, der Enduser überschätzt den Anteil der Material/Herstellkosten gewaltig.

Ich nehme mal an, das war auf meinen CV/Drumkit-Vergleich bezogen?
Wenn ja, dann ist das vielleicht so gemeint, dass es für den Endpreis (fast!) egal oder marginal ist, wieviel Material/Herstellkosten da im untersten Glied der Kette anfallen?

Dem ist imho nicht so.
Material- und Fertigungsaufwände machen 4/5 des Herstellpreises (hier 150) aus.
Alle Teuerungen, die dann in den folgenden Schritten dazu kommen,
sind überwiegend prozentuale Aufschläge!
So schlagen letztlich Material- und Fertigungsaufwände (als Basis für die nachfolgenden Multiplikatoren) sehr wohl auf den Endpreis durch.

(War das verständlich, was ich meine?)
 
Ich nehme mal an, das war auf meinen CV/Drumkit-Vergleich bezogen?

Ich kenne diesen Vergleich nicht, stell doch den link bitte ein, dann kann ich mich informieren.

Wenn ja, dann ist das vielleicht so gemeint, dass es für den Endpreis (fast!) egal oder marginal ist, wieviel Material/Herstellkosten da im untersten Glied der Kette anfallen?

Das gilt sicherlich für viele Produktgruppen, wenn auch nicht für alle.

Alle Teuerungen, die dann in den folgenden Schritten dazu kommen,
sind überwiegend prozentuale Aufschläge!

Die von mir bezeichneten Aufschläge in "fester" Form lassen sich natürlich ebenso in prozentuale Aufschläge umformulieren.

So schlagen letztlich Material- und Fertigungsaufwände (als Basis für die nachfolgenden Multiplikatoren) sehr wohl auf den Endpreis durch.

Nein, das ist keine durchgängige Spreadsheet Kalkulation, da die unterschiedlichen Aufschläge durch Hersteller/Importeur/Einzelhändler individuell und unabhängig erfolgen.
 
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Für mich als Nichtkaufmann ist das alles durchaus lehrreich, aber was soll der mathematische Beweis, daß ein Hersteller von Musikinstrumenten ein Produkt zu einem Bruchteil des Marktpreises erzeugt?
Hilft mir die Berechnung um beim Kauf den Händler zum Preisnachlass zu motivieren??
Kann ich mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen um mit ihm darüber zu verhandeln seine Preispolitik an meine Bedürfnisse anzupassen??
Wenn ich einen Verstärker mit einem bestimmten Namen und dem (vermeintlich oder realen) damit verbundenen Prestige und der entsprechenden Güte erwerben möchte, dann muss ich bereit sein, den geforderten Preis dafür zu entrichten. Solange Menschen bereit sind, diesen Preis zu zahlen, wird er auch gefordert werden.
 
Die Aufstellung von @Bass Fan finde ich gut, die einzelnen Posten mögen ja, je nach Produkt, etwas variieren. Aber man sieht schön, dass maximal ein Drittel des Verkaufspreis auch beim Hersteller landet.
 
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Und auch wir End-User sollten fairerweise nicht nur den Kaufpreis, sondern auch den Wiederverkaufspreis berücksichtigen.

Schönes Beispiel: Habe vor etwa 25 Jahren einen MESA Studio 22 + Combo im Edelholzgehäuse mit geflochtenem Rattan (oder so etwas in der Art) vor dem Lautsprecher erworben. Preis: Gut 1000 DM. War er das wert? Naja, er konnte eigentlich nur einen Sound richtig toll und selbst der klang vor allem bei einer Lautstärke brilliant, ansonsten war er halt gut, aber nicht herausragend. Ich habe ihm angesichts der Eindimensionalität im Sound öfter mal gesagt: "Gut, dass Du hübsch bist"...;) Aber er hat mir gut 10 Jahre klanglich (und optisch^^) Spaß gemacht. Dann habe ich ihn zum identischen Preis wieder verkauft.
Allein dadurch war er den damals hohen Preis wert.
Heute würde ich das Doppelte bekommen.

Lange Rede kurzer Sinn: Neben dem Einkaufspreis auch Dauer des Verbleibs bei Dir und Verkaufspreis berücksichtigen, dann sieht die Rechnung schon viel freundlicher und realistischer aus. :)
 
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Und selbst wenn man ihn nicht wieder verkauft. So ein Amp hält schon einige Zeit, wenn ich da den Einkaufspreis durch die Jahre des Gebrauchs dividiere, kommt in der Regel ein erträglicher Preis raus.
 
Die Aufstellung von @Bass Fan finde ich gut, die einzelnen Posten mögen ja, je nach Produkt, etwas variieren. Aber man sieht schön, dass maximal ein Drittel des Verkaufspreis auch beim Hersteller landet.

Die Kalkulation mag branchenspezifisch sogar noch deutlich zu optimistisch sein. Meine Frau betreibt einige Einzelhandelsmärkte, wenn auch nicht im technischen Bereich, und da gibt es eine einfache Faustregel: Wenn der Netto-Einkaufspreis mehr als 40% des Brutto-Verkaufspreises beträgt, kommt das Produkt gar nicht erst in Frage. Mit einer Handelsmarge wie von @Bass Fan genannt würde sie am Ende des Jahres draufzahlen.
 
Fakt ist doch, daß bei manchen Produkten einfach mal ein Preis so hoch wie nur irgendmöglich angesetzt wird. Dem geneigten Kunden wird soviel abgenommen wie geht.
So läuft das in der Spielwarenbranche, Verzeihung Musikalien.:)
Bei "Boutique" kanns dann extrem werden. (Da sind wir dann bei einem Burger für 1800 Dollar.) Da sollen dann auf einmal z.B Entwicklungskosten eine große Rolle spielen.
Billigprodukte wachsen auch nicht auf den Bäumen, müssen auch entwickelt werden und kosten trotzdem vergleichsweise wenig.
Wer Apothekenpreise rechtfertigen will, der findet immer "Faktoren" die er einrechnen kann. Jeder Handgriff, jeder Arbeitsschritt wird dramatisiert War schon immer so, in jeder Branche.
Wer auf diese Art Film abfährt, kanns ja gerne tun.:)
 
Billigprodukte wachsen auch nicht auf den Bäumen, müssen auch entwickelt werden und kosten trotzdem vergleichsweise wenig.
Billigprodukte werden aber meist auch unter weitaus günstigeren Bedingungen hergestellt. Ein Fabrikarbeiter in China kostet nun mal nur einen Bruchteil eines Arbeiters im Westen. Wobei zugegeben, auch Vox und andere nicht so billige Hersteller in China fertigen lassen. Da zahlt man dann wohl doch einiges für den Namen.
Boutique ist schon wieder eine andere Sache, da sind die Stückzahlen weit geringer. Kein Wunder, dass der Amp dann auch so viel kostet.
 
Ein Trikot von Bayern München kostet 70 €, vom HSV nur 30 €. Warum? WEIL SIE S KÖNNEN! Ganz einfach.

Wenn ich als Normalarsch einen AMP kaufe für 3000€, kostet er mich zwei Monatslöhne. Als Schüler kostet er mich aber zwei oder drei Jahreseinkommen. Verdiene ich 5k im Monat, ist ein und der selbe AMP plötzlich ein echtes Schnäppchen...

Irgendwie werde ich solche Diskussionen nie verstehen, denn sie führen doch zu nichts. Ist eine 5k Klampfe 50 mal besser als eine 99,- Harley Benton? Rolex vs. Aldi? Bentley vs. Dacia?

Nix für ungut, lerne aber in meinem begrenzten Horizont gerne dazu...
 
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