Was Du immer für Fragen stellst
Natürlich ist Balkan eine
Schublade mit Unterfächern.
Genau wie fernöstliche Musik, Südamerika, naher Osten oder Skandinavien.
Nur - einerseits ist "Schubladendenken" verpönt. Wie
@maxito schon schrieb, wird unterstellt dass es keine Unterteilungen oder Individualitäten gibt. Jede Region ist Stolz auf seine ganz unverkennbar eigene Kultur, ihren eigenen Stil.
Andererseits weisen Beispiele aus diesen Schubladen für Außenstehende durchaus Ähnlichkeiten auf.
Ich finde diese Einteilung und Kategorisierung mit vielen Untergruppen ziemlich richtig und interessant. Je genauer man schaut, desto feiner kann man unterscheiden - bis hin zu
Personalstilen und deren exakte Lokalisation und zeitliche Datierung.
Aber neben dem erwähnten Stolz auf regionale Identität sind viele politisch korrekten und hippen aktuellen Künstler geradezu besessen davon,
NICHT kategorisierbar zu sein. Jeder möchte alles spielen und legt wert darauf, Stile zu vermischen und zu kombinieren.
Das ist zwar nicht neu, sondern war immer schon erkennbar. Für mich besonders gut bei
Bach, weil ich ihn am besten von allen klassischen Musikern kenne. (Wobei "Klassik" hier auch wieder nicht Klassik als epochale Kategorie gemeint ist, sondern als Sammelbegriff für die gesamte Musikgeschichte)
Aktuell mir scheint eine gewisse
globalisierende Komponente mit hinein zu spielen.
Globalisierung ist hip, die Traditionen werden entweder ganz verleugnet oder nur nebenbei gespielt oder derartig durch en Wolf gedreht, dass es kaum noch Identitätswert hat.
Z.B. Pop oder Jazzmusik kann man eigentlich kaum noch lokalisieren, sondern ist höchstens noch an der Sprache der Lyrics zu unterscheiden.
Mir scheint, früher stand Fisch für Salz und Kuchen für Zucker. Heute gibts Fisch mit Marmelade und Kuchen mit Spargel. Übrigens meistens von Mc Donalds.
Und die Verpackung ist äußerst attraktiv !!!
Vielleicht ist das auch nur mein persönlicher Eindruck.