...oder die Gartenzwerge polieren, den eingerahmten Bausparvertrag anlächeln, im Schaukelstuhl ZDF gucken, Falschparker anzeigen oder jeden Sonntag Auto waschen (der Nachbar soll platzen vor Neid).
Naja jeder halt wie er mag. Ist ja okay so.
Aber deswegen sind jetzt alle, die keinen Bock auf den Senioren-lifestyle haben als zurückgebliebene Kinder anzusehen erscheint mir doch etwas kurzsichtig.
Ich glaube es gibt genug Leute, die in einer Bank arbeiten, ihre Familie in den Mittelpunkt stellen, Kumpels im Garten helfen, Kommoden streichen und ein Mal die Woche im Proberaum geile Musik machen und dabei vielleicht sogar albern posen.
Du siehst die Welt ausgesprochen schwarz/weiß.
Genauso kann ich diese "Metal ist nur geil, wenn ganz wenige Leute Metal hören. Das muss was ganz Besonderes sein"-Haltung nicht nachvollziehen.
Das ist doch nur Musik. Warum muss man zu einem elitären Kreis gehören, damit es gut ist?
Ein Glück, dass die klassische Gitarre mit E2 auf E4 erfunden wurde.
Metal wäre eine ganz fürchterliche Musik geworden, wenn der Erfinder der Gitarre sie in Ukulenenstimmung erfunden hätte.
Alle die dann auf E2 runtergestimmt hätten, wären ja nur infantile Poser gewesen, die hart und cool wirken wollen und eigentlich Popmusik mögen.
Danken wir Jesus, dass es anders kam.
Er hat Heavy Metal den Arsch gerettet!
Ich habe doch nicht jeden noch partywilligen Zottel als zurückgebliebenen Idioten bezeichnet. Das bezog sich, soweit ich mich erinnere, einzig auf die Sorte, welche am laufenden Band mit Klampfe oder "böse Gucken" posieren muss, weil sie es noch immer "cool" finden. Also nicht cool im Sinne von witzig, sondern sie nehmen sich dabei auch noch völlig ernst. Sie versuchen damit zu imponieren. Vielleicht auch zu kompensieren. Und dann hat man meiner Meinung nach, sobald man den Kinderschuhen entwachsen ist, halt einen an der Waffel. Und das nicht im positiven Sinne.
Zudem ist das doch auch eine Art von "Der Nachbar soll Platzen vor Neid" Gehabe. "Meine Haare sind länger, meine Bandshirts älter, meine Gitarre teurer"
Natürlich muss man auch immer wieder mal abspasseln dürfen, wenn einem danach ist. Da ist rein gar nichts gegen einzuwenden. Mir ist ein leichter Lattenschuss allemal lieber als ein glattgelutscher Schnürschuh-Träger.
Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen. Aber genau das machen diese Supermetaller.
Die Musikrichtung ist irrelevant. Aber Gemeinsamkeiten verbinden. Und wenn man dem Alltag für ein Wochenende mal entfliehen möchte macht es einfach mehr Laune dies auf einem Festival unter Seinesgleichen zu tun statt aufs nächste Rock am Ring zu gehen, wo genau die Leute rumlaufen, die man auch jeden Wochentag in der S-Bahn oder im Geschäft um sich hat.
Es muss also kein kleiner, aber darf gerne ein bestimmter Kreis sein, in dem man sich dann bewegt. Ist doch recht natürlich, würde ich mal sagen.
"Ist doch nur Musik" kann ich daher so nicht gänzlich unterschreiben.
Klassisch setzte ich in Anführungszeichen und habe zudem "E-Gitarre" geschrieben. Von klassischer Gitarre war daher nie die Rede. Dass die Gitarre nicht erst vorgestern erfunden wurde ist mir bewusst.
Und jawoll, Falschparker gehen mir auf den Zeiger. Ebenso unterm Fenster laut spielende Kinder, kläffende Hunde und Nachbarn, die den Papiermüll nicht klein genug machen. Da bin ich mittlerweile ganz Oppa.
@crazy-iwan: Bochum. Wir haben auch 'nen Stadtpark.
Auf der Bühne 'ne Show abziehen: Ja, manchmal muss ich mich daran erinnern, dass es auch nur eine Art Schauspiel oder Theateraufführung ist. Nur scheinen viele ein Problem damit zu haben die Rolle wieder abzulegen.
Glen Benton, oder die Nase von Belphegor...da überkommt mich regelmäßig die Fremdscham, wenn ich deren und ähnlicher Konsorten Erzählungen lausche.
Da merkt man, dass sie sich irgendwie verrant haben. Kein Wunder, wenn man sein Leben lang nie aus diesem Hartwurst-Trott herausgekommen ist. Das muss ja irgendwie prägen.
@MHN1: Ja, Amon Amarth schwebten mir im Hinterköpfchen beim Schreiben. ^^ Nach denen muss der Trinkhornabsatz immens in die Höhe geschossen sein.
Wobei ich die noch recht sympathisch bzw. bodenständig finde, sobald sie von der Bühne sind.
Aber der Hype, den sie erst so richtig losgetreten hatten....das wurde mir einfach zu viel.
Ich verstehe auch nicht, warum heutzutage jeder zweite Metalfan eine Ritterrüstung im Schrank oder ein Schwert an der Wand hat und ständig auf Mittelaltermärkte latscht.
Was kommt als nächstes? Cowboy-Metal?