Diskussion: Wie steht ihr zu Downtuning?

Ich glaub ich hatte es schonmal geschrieben: Unterhalb vom A finde ich kann ein Basssound einfach ohne zusätzliches Processing nicht mehr "tight" werden. Da empfinde ich den Sound nur noch als "Gemurmel". Es gibt gewisse Ausnahmen an Songs, bei denen das funktioniert...z.B.

, aber die bilden die Ausnahme.
Klassenprimus im Downtuningbereich, Meshuggah, erreichen ja ihren sehr mächtigen Sound auch quasi dadurch, dass der Bassist Dick Lövgren die gleiche Oktave ansteuert wie die Gitarren, mit ein wenig Overdrive auf dem Bass. Da bleiben die Frequenzen schön knackig und es klingt mMn fetter als ein Bass der unterhalb von 40Hz sich was in den Bart grummelt :D.
 
Metal war immer schon ne Musikrichtung, die von vielen schlechten Livebands geprägt war.

Das gethrashe in den 80ern sorgte für viele Bands, die einfach nur Lärm produzierten.
Der Alternativ/Crossover Kram aus den 90ern kreierte massig Bands, die auf biegen und brechen Rap drin hatten.
In den 2000ern hat dann jeder langsam Amps mit genug Zerre gehabt, um keine Pedale zu brauchen - leider hat niemand die Einstellungen angepasst, Gain voll auf, Scoop voll rein, dabei noch tiefer stimmen, und weils bassiger klingen soll den Halstonabnehmer und das Tonepoti komplett zu drehen.
Danach kamen die Core-Bands, wo sich Sänger an nichtssagendem rumgeheule auf den Bühnen übertrumpften.

Jetzt sinds halt die Runterstimmer.

Viele Bands zeigen dabei wie mans nicht macht, zu wenige, dass es auch gut geht.
Trotzdem gibt es die noch, die kleinen Nonamebands die ohne die ganze fette Produktion in der Tasche auf der Amateurbühne gut klingen.
Die gab es in jeder Phase, die gibt es auch jetzt.

Und auch die Basser packens.
Ganz ehrlich, Equipment ist so günstig wie noch nie. Für 1000€ kriegt jeder eine komplette Bühnentaugliche Ausstattung. Selbst wenn komplett digital arbeiten will, und sich fürn Line6 Floorboard nicht zu schade ist, geht das.

Lasst euch nicht immer von der Masse an Posern ablenken, die wirds immer geben um den Schnitt runterzuziehen ;)
 
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Scoop voll rein, dabei noch tiefer stimmen, und weils bassiger klingen soll den Halstonabnehmer und das Tonepoti komplett zu drehen.

Moment, "Welcome to Sky Valley" kam doch 1994 schon raus :D:D
 
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Moment, "Welcome to Sky Valley" kam doch 1994 schon raus :D:D
Ich weiß ist nicht so ernst gemeint von dir, aber bei Kyuss war nix mit Scoop voll rein und auch das andere trifft nicht so zu. Wo ich dir recht gebe ist das Josh Homme seine Gitarre tiefer gestimmt hatte, aber das war's dann auch. Aber für mich kein Negativbeispiel für Downtuning (im Gegenteil).
 
Zuletzt bearbeitet:
Downtuning? Oh Ja, wenn's dezent gemacht wird. Bringt mehr Dreck in den Sound. Aber nur max. ein Ton tiefer sonst wird's zu experimentell.
Meine Lieblingstuning ist Eb
 
Metal war immer schon ne Musikrichtung, die von vielen schlechten Livebands geprägt war. Das gethrashe in den 80ern sorgte für viele Bands, die einfach nur Lärm produzierten.

???

Ist sicher eine Frage, womit man es vergleicht. Die Thrash-Bands der 80ern haben das spieltechnische Niveau innerhalb des Metal-Genres auf ein neues Level gehoben. Man kann das Ergebnis zwar subjektiv als "Lärm" empfinden – objektiv betrachtet spielt man ohne entsprechendes technisches Fundament nicht mal nicht eben so wie Megadeth, Testament, Slayer etc.

Verglichen mit anderer Gitarrenmusik wie Indie/Alternative, Grunge wiederum empfinde ich gerade die Livequalitäten der Bands im Metalbereich allgemein als überdurchschnitllich hoch – legt man für die Bewertung die Fähigkeit zugrunde, die eigenen Alben live sauber reproduzieren zu können. Selbst viele "normale" Rock oder Pop-Acts (die nur ein Viertel der Noten spielen und sich auch null auf der Bühne bewegen) tun sich da schwer ...

Ich kann Deinem Gedankengang insofern ein Stück weit folgen, dass das in den 90ern mit "New Metal" einsetzende Tieferstimmen neben einigen Bands, die das kreativ eingesetzt und neue Sounds etabliert haben auch Horden von Metal-Bands gab, die nach dem Motto tiefer = härter gewisse spielerische Defizite kaschieren wollten.

Gerade neben dem hohen technischen Niveau der guten Thrash- und Death-Bands der späten 80er/frühen 90er fand ich das recht unorginell.

Seit ein paar Jahren werden die "extended range guitars" dann tatsächlich von vielen jungen Bands als Werkzeug dazu begriffen, etwas innovatives schaffen zu können.

So ist es denn für mich auch ok, jedem Tierchen sein Plaisierchen.

Findet ihr es nötig? Spielt ihr selbst im Downtuning? Oder bleibt ihr bei E Standart oder höchstens in D Standart?

Ich selbst habe nach Jahren auf D meine Gitarren mal wieder auf E gestimmt und ich finde, man könnte glatt auf die Idee kommen, dass die Gitarre dafür ursprünglich gedacht war ... – so automatisch bewegt man sich plötzlich bei Mixes im richtigen Frequnezbereich und führt nicht mehr den ewigen Kampf "gegen" Bass und Drums ;-)

Und man kann trotzdem "heavy" klingen (siehe auch "Hardwired ..."). Ja hält man's denn für möglich? Voll abgefahren, Alter!

Vielleicht wird Standard E ja das neue Drop C ;-)
 
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Ich hab n paar Jahre in nem Jugendhaus gearbeitet, wo wir Bandkeller hatten.
Dort habe ich halt genau diese Erfahrungen gemacht.

Die Bands schaffens oft halt nicht, den Livemarkt zu schwemmen - das fällt den Indies deutlich leichter, die produzieren nicht gleich son Chaos wenn die Quatsch auf der Bühne machen.
Trotzdem gibt es einfach sehr viele wirklich nicht gute Anfängermetalbands, von denen erfahrungsgemäß vielleicht n Zehntel die Kurve kriegt.

Klar, die wenigen, die was taugen, heben dann massiv das Niveau an. Ich finds auch erstaunlich, wie viele lokale Bands man in Hamburg sehen kann, in denen Leute spielen, die wirklich gut sind.
Trotzdem, das ist so wie ich das erfahren habe nur die Spitze des Eisbergs.


Ich gehörte ja anfangs selber zu den Gain ganz auf Kiddies, das ganze ist in keinster Wiese abfällig gemeint ;)
Wie gesagt, manche lernen auch und werden besser, und manche hängen die Gitarre wieder an die Wand.


Ich finds übrigens auch sehr interessant, wie viele Metaller von "früher" ich später in Pop Bands gesehen habe!
 
Also wenn ich mir die Nachwuchsbands hier so anschaue die im Metalbereich unterwegs sind, leidet der Livesound eher je tiefer das Tuning ist. Man braucht halt einfach das KnowHow und das Equipment um dann noch einen differenzierten Live-Sound fahren zu können.
Am Ende feuern viele Gitarristen irgendwelche krassen Riffs ab, die man aber leider live über die Juze PA überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann vor lauter tieffrequentem Gerumpel, und das ist einfach oftmals schade!
Um krassen Metal zu machen muss man nicht tief stimmen. Ambitionierten Ein und Aufsteigern würde ich von allzu tiefen Stimmungen aus oben genannten Gründen eher erstmal abraten, grade wenn es etwas schneller und technischer ist wirds dann oft sehr matschig...Ist natürlich auch Stilabhängig und gilt natürlich nur für Metalspielarten die auf einen differenzierten Sound angewiesen sind.
 
... das fällt den Indies deutlich leichter, die produzieren nicht gleich son Chaos wenn die Quatsch auf der Bühne machen.

Da hast Du recht. So gesehen wird ein Schuh draus ... (Ich war davon ausgegangen, Deine Beschreibung beziehe sich auf die "Profi-Liga")

Ich finds übrigens auch sehr interessant, wie viele Metaller von "früher" ich später in Pop Bands gesehen habe!
... so kann's gehen. Manche Gitarristen enden sogar als Bassisten ;-)
 
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Ich weiß ist nicht so ernst gemeint von dir, aber bei Kyuss war nix mit Scoop voll rein und auch das andere trifft nicht so zu. Wo ich dir recht gebe ist das Josh Homme seine Gitarre tiefer gestimmt hatte, aber das war's dann auch. Aber für mich kein Negativbeispiel für Downtuning (im Gegenteil).

Klar war das ein Joke :). Allerdings passt es ja fast, auch wenn crazy-iwan was anderes meinte.

Standard-C: Check
Supa Scoopa (der Song :D): Check
Halspickup: Check
Basslastiger Sound durch Bassamps/Ampegs: Check
Tonblende zu: Nicht dass ich wüsste, aber wer tut das schon außer Jazzer, Slash und Santa? Und für Rhythmus?

Auch wenn Kyuss schwer runtergetuned hat finde ich die ernst betrachtet in dieser Diskussion etwas fehl am Platz. Der Sound von den Jungs hatte ja wenig mit Metal zu tun und hat soweit schon gepasst.

Und ja, Metal-Livebands die nichts taugen kommen immer schlechter weg als Indie-/Punkbands die nichts taugen. Ist ja auch klar: Wenn ich Musik spiele die Präzision verlangt und das verkacke, ist es schlimmer als beliebige und rhythmisch weniger fordernde Musik anständig zu interpretieren. Eine untalentierte Band wird ja bei "Come as you are" immer besser aussehen als bei "Painkiller" :D.
 
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Anstelle einer Bariton-Gitarre (s.o.) hätte ich noch folgende Idee für die Death/Trash/Kaputt-Metal(l)-Fraktion: Man nehme einen Bass und baue ihn auf 8-saitig um. Statt der üblichen Oktavstimmung für die höhere Doppelsaite, wähle man die Quinte, was bekanntlich den "Powerchord" bildet. Und schwupps ist man im akkustischen Keller und man braucht auch keinen zusätzlichen Bassisten mehr.

[fakemodus=an]
Hab son Teil mal gebaut und letztens mal in unserem Proberaumkomplex getestet. Nach einer halben Stunde klebten die ganzen Metaller an dem Fenster unseres Proberaums und sabberten rum.
[fakemodus=aus]
 
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Da bleiben die Frequenzen schön knackig und es klingt mMn fetter als ein Bass der unterhalb von 40Hz sich was in den Bart grummelt :D.
Dazu möchte ich aber mal anmerken, dass schon ein Es (wenn der Bassist einen Halbton tiefer stimmt) unter 40Hz liegt. Ein auf z.B. Drop-A gestimmter Bass kommt sogar auf unter 30Hz (ca. 27.5Hz), aber wie sagte mal mein Tonmeister-Dozent: "Alles unter 35Hz ist nur Müll!", was auch stimmt. Mit den Grundtönen von tiefer gestimmten Bässen kann man nichts mehr anfangen.
 
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Dazu möchte ich aber mal anmerken, dass schon ein Es (wenn der Bassist einen Halbton tiefer stimmt) unter 40Hz liegt. Ein auf z.B. Drop-A gestimmter Bass kommt sogar auf unter 30Hz (ca. 27.5Hz), aber wie sagte mal mein Tonmeister-Dozent: "Alles unter 35Hz ist nur Müll!", was auch stimmt. Mit den Grundtönen von tiefer gestimmten Bässen kann man nichts mehr anfangen.


Stimmt, ich hatte immer so ~80Hz in Erinnerung für ein Gitarren-E. Ich finde irgendwann ist man halt rein physikalisch der Knackigkeit im Sound beraubt, denke bei Gitarren kann man diese Grenze im höheren Register auch irgendwo ziehen. Bei einer 8-Saiter in F hört man vom Grundton über ne Gitarrenbox sicher nicht mehr so viel :redface:... wo ist die Grenzfrequenz der Speaker? 75Hz?
 
Top Video

Standard tuning vs. Drop Tuning

:m_git1:
 
Top Video

Standard tuning vs. Drop Tuning

:m_git1:

Das ist halt die Art, wie es imho nicht funktioniert.
Entweder Du schreibst und arrangierst n Song auf E, oder eben auf ner anderen Stimmung.
Grad wenn die Settings am Amp scheinbar unausgeglichen sind wirst Du immer auf einer Stimmung "mehr Stimmung" erzeugen als auf der anderen.

Sowas hier läuft auf E einfach nicht, und das kann man auch nicht einfach so ersetzen:


Und das hier kannste nicht einfach auf Bariton spielen:
 
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Wobei das Video von Jared schon einen "Eindruck" vermittelt. Nicht bei allen Parts, aber bei einigen gefällt mir das Drop-Tuning in dem Video halt schon einfach besser. Aber kommt halt immer drauf an. Einiges geht in tief und normal, einiges kommt in tiefer einfach besser, und anderes knallt in Normalstimmung einfach am besten, weil so schön "knackig."

Obscure Sphinx.....danke dafür. Ich glaube, die muss ich mir mal weiter anhören :D
 
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Obscure Sphinx.....danke dafür. Ich glaube, die muss ich mir mal weiter anhören
Void Mother ist das beste Album, und bestellen kann man auf Bandcamp (dauert aber bischn, 2 Wochen warte ich idR)
 
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Anstelle einer Bariton-Gitarre (s.o.) hätte ich noch folgende Idee für die Death/Trash/Kaputt-Metal(l)-Fraktion: Man nehme einen Bass und baue ihn auf 8-saitig um. Statt der üblichen Oktavstimmung für die höhere Doppelsaite, wähle man die Quinte, was bekanntlich den "Powerchord" bildet. Und schwupps ist man im akkustischen Keller und man braucht auch keinen zusätzlichen Bassisten mehr.

Es gibt ja auch noch...

...den Djent-Stick. :-D



 
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