ich hab meine SLS mal von 10-46 auf 12-56 mit Regular Slinky auf C und Drop C gestimmt, da ist mal direkt weniger los im Verstärker, weniger Druck, weniger Präsenz mehr verwaschen
meim solospielen ist das am ausgeprägtesten.
ist das generell so beim Downtuning, ist das eine Spezielle eingenschaft der Gitarre mit den Keramik Tonabnehmer oder ist die Saitenauswahl nicht gut, ich spiel nämlich normal Slinky Cobalt?
Hi,
um am Ende anzufangen: an den Saiten liegt es mMn eher nicht, die Cobalt habe ich probiert (allerdings in Normalstimmung oder maximal Drop D) und fand sie eher lauter, attackreich und auch vom Frequenzmix absolut durchsetzungsfähig.
An den PUs kann es schon eher liegen - gerade bei Soli in den höheren Lagen haben mich die meisten Keramik-Humbucker nicht so überzeugt. Ich habe den Eindruck, dass sie übers Griffbrett sehr gleichbleibend klingen, während HB mit AlNiCo-Magneten eher dazu neigen, jenseits des 12. Bundes singender und fetter in den hohen Mitten zu klingen, was einen beim Spielen einfach mehr "trägt". Gut fand ich Tremonti Treble und Gibson 500T, aber mit dem Duncan Custom und Distortion bin ich beim Solieren überhaupt nicht glücklich geworden. Es hängt aber eben stark von der konkreten Konstruktion ab.
Ich denke aber schon, es liegt hauptsächlich am Downtuning selbst, das sich mit dem Hörbild, das man von klassischen Leadsounds im Kopf hat, einfach nicht so verträgt. Eine Saite schwingt einfach anders, wenn sie tiefer gestimmt ist, das kann man auch nicht 1:1 durch eine andere Saitenstärke ausgleichen - selbst wenn man die Spannung unter dem Strich sehr ähnlich hinbekommt. Eine dünnere, höher gestimmte Saite erzeugt andere Obertöne, und die scheinst Du zu vermissen. Man merkt das ja schon an Gitarren in Standardstimmung, wenn man eine mit Fender- mit einer Gibson-Mensur vergleicht. Selbst bei gleicher Konstruktion - ich hatte mal eine CS-Les Paul mit 648 mm-Mensur in der Hand, das war schon erstunlich weit entfernt vom typischen LP-Sound.
Zu guter Letzt sind die Einstellungen am Amp, die das Solieren flüssig und angenehm erscheinen lassen, Gift für eine stark heruntergestimmte Rhythmusgitarre. Da die meisten ihren Sound aber genau danach einstellen, um in der Band nicht "davonzuschwimmen", erscheint der Leadsound bei gleicher Einstellung zu trocken und "leer".
Als ersten Schritt würde ich daher empfehlen, entweder einen eigenen Kanal am Amp für Soli zu reservieren und konsequent darauf auszurichten. Oder man kann, falls das am Amp nicht möglich ist, einen zusätzlichen Booster/Overdrive mit möglichst umfangreicher Klangregelung vorschalten, um die Mitten gezielt zu boosten - auch und gerade die tieferen, die man für den Rhythmus eher rausdrehen würde.
Gruß, bagotrix