JPage
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Vergiss mich und meine wunderbar grüne Custom 24 nicht! ;-)Eine PRS findet ihren Besitzer. Diese eine Paul's Guitar kann zu hack_meck, Dita wurde durch eine Brent Mason Signature verzaubert, HansJo ist gebannt von der DGT, ...
Was die Idole angeht... Mein Benutzername hier sagt glaube ich alles. Hätte ich 2004/5/6 das Geld gehabt, hätte ich mir eine Jimmy Page #1 Les Paul VOS gekauft (damals 6299€ im Music Store Köln, vor ein paar Tagen habe ich eine Gebrauchte für 8500€ gesehen) und hätte es wahrscheinlich nicht bereut. Die gab es dann irgendwann nicht mehr, trotzdem war da immer der Traum der Gibson 1959 Les Paul Reissue. Alles Andere war keine Option, PRS existierte für mich Jahre lang nur als teure Gitarren im Katalog.
Letztes Jahr zu meinem Geburtstag sollte es dann endlich eine hochwertige Gitarre werden und selbstverständlich beschäftigt man sich als gewissenhafter Gitarrist mit den Alternativen, recherchiert, träumt... Gibsons Produkt- bzw. Preispolitik hatte aber gerade mit der neuen, "noch akkurateren" True Historic-Serie den Vogel in jeglicher Hinsicht abgeschossen (sind die nicht schon wieder eingestampft?), die "normalen" Reissues hatten nicht mal mehr den Long Neck Tenon, das Problem der Qualität schwebte da auch noch irgendwo durch den Raum... Zudem war ich gerade auf einem Porcupine Tree/Steven Wilson-Trip und der spielt PRS. Irgendwie und irgendwann schlugen dann die Funken :-D. Nach etwas über 20 verschiedenen PRS (von denen ich übrigens nicht eine Einzige nicht hätte kaufen können) hatte ich dann eine Kombination aus Modell, Halsprofil und Pickups gefunden, die 100%ig passte - und genau die lief mir dann mehr oder weniger zufällig ( ) in Form meiner PRS Custom 24 über den Weg. Ich habe nicht eine Sekunde bereut, nicht doch eine Les Paul Reissue gekauft zu haben. Warum? Verarbeitung und Qualität sind beispiellos, was man - meiner Erfahrung nach - bei Gibson nicht behaupten kann. Eine Gibson CS Signature Les Paul in der Aged Variante (habe leider vergessen, welche genau) für über 7000€ konnte meiner Custom 24 zwar klanglich (natürlich anders) das Wasser reichen, aber die Verarbeitung war für den Preis unterirdisch. Die Potiknöpfe berührten teilweise die Decke, alle 4 Potis ließen sich sehr schwer drehen, die ganze Gitarre klebte.
Auch wenn ich mit diesem Punkt vermutlich relativ alleine dastehen werde: Ich schaue bei so großen Summen (ich "zahle" bis an mein Lebensende ca. 6,50€ monatlich für meine PRS - für mich ist das eine ziemlich große Summe) sehr genau, was ich da kaufe. Mir war es wichtig, das bei meinem Stamm-Händler zu tun, bei dem ich über 15 Jahre Kunde bin, bei dem ich die Mitarbeiter kenne usw., aber auch wichtig, was da so in der PRS-Fabrik bzw. in dem Fall auch beim PRS-eigenen Vertrieb eigentlich passiert. Und dabei spreche ich nicht vom technischen Vorgang "Gitarrenbau", sondern stelle Fragen wie "Unter welchen Umständen arbeiten Pauls Mitarbeiter?", "Bekommen die einen fairen Lohn?" usw. Wer Lust hat, kann ja mal Google anwerfen und ein bisschen umher suchen. Man findet dann Dinge wie Employee Guitars, Zahn- und Krankenversicherung (in den USA bekanntlich alles andere als selbstverständlich), geregelte Arbeitszeiten (bei zumindest einem großen Gitarrenhersteller wird das wohl nicht so eng gesehen) usw. Es war auch toll zu sehen, dass Paul ein cooler Typ ist, als ich ihn in Aschaffenburg letztes Jahr persönlich kennen lernen durfte - sogar mein Gewissen war also damit einverstanden, eine ordentliche Summe auf den Kopf zu hauen. Das wäre bei einer neuen Gibson absolut nicht der Fall gewesen.
Paul baut "Werkzeuge für Musiker", die damit einen Lebensunterhalt bestreiten können, "Musical Instruments", nicht einfach nur Gitarren. Als er ein Exemplar für das New Yorker MOMA baute, um es dort dauerhaft auszustellen, protestierte John McLaughlin aufs Heftigste, da die Gitarre nicht nur schön aussah, sondern sich auch toll spielen ließ und gut klang. Sein Ziel ist, dass möglichst viele "Magic Guitars" vom "Band" laufen. Dabei geht es ihm im Zweifel nicht um Stückzahl, sondern 100%ige Qualität. Sogar Private Stock-Gitarren werden zersägt (!), wenn während der Produktion ein irreparables Problem auftritt. Damit kann ich mich identifizieren, ein kleines Stück dieser Philosophie spiele ich sehr sehr gerne.
Keiner will mehr PRS Gitarren? Ich will mehr PRS Gitarren.
Grund: Kleiner Tippfehler hat sich eingeschlichen...
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